Montag, 28. Februar 2011

Fußgänger leben gefährlich in Göteborg

Nach einer Europarichtlinie von 2005 sollten alle Länder und Städte daran arbeiten, dass sich die Anzahl der Verkehrstoten innerhalb von fünf Jahren halbiert. Göteborg wollte nicht nur die Quote der Toten, sondern auch die der schwer Verletzten um 50 Prozent reduzieren.

Nach den von Göteborg vorgelegten Zahlen, hat die Stadt das Ziel in beiden Bereichen nicht erreicht. Auch wenn die Zahlen weiterhin rückläufig sind, so wurden im Jahre 2010 nach wie vor sieben Personen getötet (2005: 12 Tote) und 183 wurden voriges Jahr bei Unfällen schwer verletzt, gegenüber 325 im Jahre 2005.

Allerdings hat sich die Statistik für Fußgänger während der letzten fünf Jahre nicht verbessert. Vor allem Fußgängerübergangsstellen und der Straßenbahnverkehr verursachen immer noch die gleiche Höhe an Unfallopfern. Um auch diese Situation zu verbessern, will das Göteborger Verkehrsamt nun die Unfälle bei Fußgänger analysieren.

Herbert Kårlin

Sonntag, 27. Februar 2011

Freie Konkurrenz für Flughafenbusse in Göteborg

Ab nächstem Jahr passen sich die öffentlichen Verkehrsbetriebe Göteborgs (Västtrafik) dem kommenden Gesetz für Kollektivverkehr an. In erster Linie wird es sich um den Busverkehr zu den beiden Flughäfen Landvetter und City Airport handeln, für den sich bereits mehrere private Busunternehmen beworben haben.

Um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen, sind mehrere Busunternehmen bereit mit Västtrafik zusammenzuarbeiten, damit nicht mehrere Fahrscheinsysteme parallel entstehen. Eine Zusammenarbeit ist auch in Hinsicht auf ein gemeinsames Marketing geplant. Selbst das bisweilen problematische Informationssystem von Västtrafik wird für alle Dienste verwendet werden.

Während sich für den Verkehr zwischen dem Zentrum Göteborgs und den beiden Flughäfen der Stadt bereits heute mehrere Bewerber fanden, will bisher kein privates Unternehmen die weniger befahrene Strecke von Borås nach Landvetter in seine Fahrpläne aufnehmen.

Herbert Kårlin

Samstag, 26. Februar 2011

Kostenloser Fährverkehr über den Göta Älv

Nachdem alle Pläne für eine Fußgänger- und eine Fahrradbrücke über den Göta Älv bei Göteborg scheiterten, verlangte die Stadt eine kostengünstige Lösung für Pendler, die täglich über den Fluss müssen, der eine bedeutende Hürde für viele Göteborger darstellt.

Nun gab Västtrafik bekannt, dass der Verkehr mit den Älvsnabben zwischen Rosenlund und Lindholmen ab Herbst kostenlos sein wird. Gleichzeitig bestellen die Göteborger Verkehrsbetriebe zwei neuen Fähren im Werte von 90 Millionen Kronen, die ab 2013 in Betrieb sein werden und den Zugang, auch mit Fahrrädern, vereinfachen werden.

Da innerhalb des umstrittenen Infrastrukturpaketes der Stadt eine Straßenbahnverbindung von Järntorget und Lilla torget nach Skeppsbron geplant ist, soll die heutige Haltestelle der Älvsnabben in mehreren Jahren ebenfalls nach Skeppsbron verlegt werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 25. Februar 2011

Autoverkehr steigt in Göteborg

Im letzten Jahr stieg der Autoverkehr in Göteborg um rund zwei Prozent und jener über den Göta Älv sogar um drei Prozent. Nur im Zentrum selbst ist der Autoverkehr etwas rückläufig, da immer mehr Parkplätze verschwinden und einige Straßen für Autos ganz gesperrt wurden, eine Maßnahme, die die Göteborger dazu zwingen soll auf Busse und Straßenbahnen umzusteigen.

Die öffentlichen Verkehrsmittel wurden Ende 2010 von 29 Prozent der Göteborger benutzt, drei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Stadt will bis 2025 allerdings 40 Prozent der Göteborger von diesen Verkehrsmitteln überzeugen, was jedoch nur möglich ist, wenn Västtrafik zuverlässiger, einfacher und preisgünstiger wird als heute.

Nach mehreren Jahren an Zuwachs ging die Anzahl der Fahrradfahrer im letzten Jahr um neun Prozent zurück, was jedoch mit Sicherheit damit zusammenhängt, dass viele Fahrradwege schlecht unterhalten sind, schlecht beleuchtet sind und Hauptstrecken von Fußgängern, Joggern und Kinderwagen benutzt werden, die den Fahrradverkehr erheblich behindern.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 24. Februar 2011

Neue Straßenbahnen eine teure Geschichte für Göteborg

Obwohl am Mittwoch Morgen, nach einem Bericht der Tageszeitung GP, zwölf der 40 neuen Straßenbahnwagen, die der Stolz der Göteborger Regierung sind, wegen Problemen in der Werkstatt standen, findet die Stadt einen guten Kauf gemacht zu haben und auf die Zukunft des öffentlichen Verkehrs gesetzt zu haben.

Die Entscheidung, die italienischen Straßenbahnen zu kaufen, beruhte ausschließlich darauf, dass das Angebot das billigste war. Dass die Firma Ansaldobreda bereits bei anderen Lieferungen Probleme hatte und einige andere Städte über die Qualität klagten, spielte für Göteborg keine Rolle, so lange nur der Preis stimmte.

Die Probleme mit den italienischen Straßenbahnen sind vielseitig, denn Reserveteile stehen oft nicht zur Verfügung, die Räder verschleißen nach rund zehn Jahren, die Rampen für Behinderte funktionieren oft nicht und die Regulierung der Wärme lässt sowohl im Sommer als auch im Winter zu wünschen. Sobald die Garantie eines Wagens abgelaufen ist, kommen die billigen Straßenbahnen den Steuerzahler teurer als jede Lösung, die die Stadt im Jahre 2001 als zu teuer einstufte.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 23. Februar 2011

MoveIT-Gymnasien in Göteborg vor dem Aus

Die vier privaten MoveIT Gymnasien in Göteborg und Kungsbacka werden zur Zeit von rund 300 Schüler besucht, wobei ein Teil von ihnen nur wenige Monate vor dem Abitur stehen. Eine Überprüfung der Schulinspektion belegt nun, dass die Schule ihrem Auftrag nicht gerecht wird, da Lehrer fehlen und oft nur wenige Stunden in der Woche eine Unterricht statt findet.

Nun haben die Schulen bis Mitte März Zeit alle Mängel zu beheben, oder aber sie verlieren sämtliche staatlichen Beiträge und müssen schließen. Sie können natürlich auch die Entscheidung der Schulinspektion anfechten und mit der Aktivität fortsetzen bis ein Gericht über die Angelegenheit entschieden hat, was jedoch nur die Probleme der Schüler vergrößert, die die Gymnasien dann möglicherweise ohne Abschluss verlassen müssen.

Falls die Schule geschlossen wird, so haben alle Schüler der Gymnasien das Recht auf ein staatliches Gymnasium Göteborgs zu wechseln, um dort die Ausbildung zu beenden. Allerdings haben sie kein Recht auf die gleiche Berufsausbildung, die die MoveIT Gymnasien anboten, was vor allem für Schüler, die dieses Jahr das Abitur machen, ein großes Problem darstellt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 22. Februar 2011

Parasiten in Göteborgs Wasser

Bei sämtlichen Proben des Göteborger Rohwassers entdeckte das SMI (Smittskyddsinstitutet) die beiden Parasiten Giardia und Cryptosporidium, die die Bewohner Östersunds mehrere Monate lang zum Abkochen ihres Wasser zwangen, auch wenn in Göteborg bisher keinerlei Welle an Erkrankungen durch die Parasiten festgestellt werden konnte. Bei rund 20 Prozent der Proben lag die Anzahl der Parasiten weit über einem normalen Niveau.

Claes Wångsell, verantwortlicher Produktionschef der Göteborger Wasserwerke versichert, dass die Göteborger relativ sicher vor diesem Parasiten sind, da das Wasser in Göteborg auf zwei Niveaus gereinigt wird. Eine UV-Reinigungsanlage, der einzige Schutz gegen Giardia und Cryptosporidium, wird jedoch erst zwischen 2012 und 2017 installiert.

Die offizielle Theorie für die hohe Anzahl der beiden Parasiten im Wasser des Göta Älv wird in den Klimaveränderungen und der Tatsache gesucht, dass immer mehr verunreinigtes Wasser in den Fluss fließt. Während das SMI unterstreicht, dass auch in Göteborg viele Magenerkrankungen unbekannter weise auf die beiden Parasiten zurückzuführen sei, glaubt Claes Wångsell nicht, dass dies in Göteborg der Fall sei, kann es jedoch nicht tatsächlich ausschließen.

Herbert Kårlin

Montag, 21. Februar 2011

Göteborgs Kampf gegen Autofahrer

Nach Informationen der Göteborger Tageszeitung GP plant das Verkehrsamt der Stadt sämtliche Parkplatz-Sondergenehmigung für umweltfreundliche Fahrzeuge aufzuheben und nur noch neuen Fahrzeugen, die sehr strengen Regeln unterliegen, ein günstiges Parken in der Innenstadt ermöglichen.

Wer bis voriges Jahr ein umweltfreundliches Auto gekauft hat, wird in Zukunft statt 65 symbolischen Kronen für eine dreijährige Anwohner-Parkgenehmigung 600 Kronen pro Monat bezahlen müssen, eine Maßnahme, die Autofahrer dazu zwingen soll die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.

Da jeder zweite Göteborger voriges Jahr ein umweltfreundliches Fahrzeug erworben hat, hält die Stadt jedes weitere Lockmittel für überflüssig. Die neuen Bedingungen, die ein verbilligtes Parken ermöglichen, wird nur noch rund 1000 Autos betreffen und nicht mehr 25.000 wie bisher. Die neuen Parkregeln werden der Stadt Göteborg einen Geldsegen von mehreren Millionen Kronen bescheren.

Herbert Kårlin

Sonntag, 20. Februar 2011

Protest gegen Offshore-Windpark vor Göteborg

Göteborg Energi plant im Hake Fjord nördlich der Schäreninsel Brännö einen Offshore-Windpark mit voraussichtlich 12 bis 19 Windkraftwerken von 150 Meter Höhe, die nach ersten Berechnungen 200 GWh liefern sollen, was dem Durchschnittsverbrauch von 40 Prozent aller Mietwohnungen Göteborgs entspricht.

Da Göteborg Energie jedoch weder konkrete Pläne vorlegt noch ein Modell des geplanten Windparks auflegt, entwickeln sich Protestbewegungen auf den südlichen Schären, sowie den Küstenstreifen von Långedrag und Hisingen. Die Streitfragen zwischen Vereinigungen, die keine Windenergie in den Schären sehen wollen und Göteborg Energie häufen sich, können aber Mangels Plänen von keiner Seite gestärkt werden.

Auch wenn die Frage nach dem Landschaftsbild für viele Gegner des Windparks vor Brännö das Hauptargument ist und mit Farbprospekten hervorgehoben wird, so geht es offiziell um Regattas, die gestrichen werden müssen, die Vogelfluglinie nach Jylland, giftige Abfälle auf dem Meeresgrund, Lärmbelästigungen, fehlerhafte Angaben bei den ersten Bauplänen und andere Argumente. Die Windkraftgegner sind natürlich nicht gegen Windenergie, sondern gegen Windkraft vor der eigenen Tür.

Herbert Kårlin

Samstag, 19. Februar 2011

Wohnungsnot in Göteborg

Obwohl in Götbörg im vorigen Jahr 1546 neue Mietwohnungen fertig gestellt wurden, mehr als die vorhergehenden Jahre, wird es immer problematischer eine Wohnung zu finden. Das Angebot an freien Wohnungen sank im letzten Jahr von 9700 Wohnungen auf nur 9200.

Wer daher in Göteborg in zentraler Lage im Zentrum oder in Majorna eine Wohnung sucht, hat in der Regel mehrere Tausend Mitbewerber als Konkurrenz. Selbst wenn man die Randgebiete der Stadt einbezieht, so kommen zur Zeit noch 715 Wohnungssuchende auf jede frei werdende Mietwohnung.

Vor allem der Zuzug von Studenten und Jugendlichen, die in Göteborg auf Arbeit hoffen, wirkt sich immer stärker auf die Wohnungssituation Göteborgs aus, wobei auch der verstärkte Bau von Eigentumswohnungen in guter Lage es immer schwieriger macht eine Mietwohnung in Göteborg zu finden, da der Bau von Mietwohnungen weit hinter der Nachfrage zurückbleibt.

Herbert Kårlin

Freitag, 18. Februar 2011

Göteborg will Parkgebühren erhöhen

Das städtische Verkehrsamt Göteborgs will noch vor Sommer die Gebühren von 630 Parkplätzen in der Innenstadt bedeutend erhöhen. Sämtliche Parkplätze an zentralen Straßen sollen dann statt bisher 24 Kronen die Stunde 40 Kronen kosten. Gleichzeitig wird dort, wo es noch nicht der Fall ist, die Parkzeit auf 30 Minuten begrenzt.

Nach dem Verkehrsamt der Stadt sollen die Parkplätze der Innenstadt nur kurzfristig benutzt werden und es einer Vielzahl an Personen ermöglichen ihre Einkäufe zu machen. In Zukunft sollen die Parkgebühren jedoch auch am Abend und sonntags entrichtet werden, was bisher nicht der Fall ist.

Voraussichtlich werden auch einige Parkplätze in weniger günstigen Lagen, an denen man bis zu 24 Stunden parken kann, teurer, aber hier wird der Preis voraussichtlich 25 Kronen pro Stunde nicht übersteigen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 17. Februar 2011

Zigaretten mit Asbest in Göteborg

Seit kriminelle Banden den illegalen Markt mit Zigaretten in Göteborg dominieren und die Händler unter Drohungen dazu zwingen, ihre Ware zu verkaufen, hat sich der Import von Zigaretten, die Asbest oder andere gefährliche Stoffe enthalten drastisch erhöht. Vor allem die gute Exposition und der günstige Preise verleiten Raucher zum Kauf dieser Zigaretten.

Die gefährlichen Zigaretten unterscheiden sich äußerlich in keinem Punkt von legal importierten Zigaretten, denn die Verpackungen sind identisch und selbst die warnenden Texte sind in schwedisch zu finden, auch wenn der Inhalt bei einer Analyse in keiner Weise den Angaben entspricht und die meisten Zigaretten auch doppelt so viel Nikotin enthalten wie versprochen.

Der Verbraucher hat dennoch eine Möglichkeit die gefährlichen Zigaretten zu erkennen, da der Preis hier pro Paket unter 30 Kronen liegt. Allein dieser Preis beweist, dass auf die Zigaretten keinerlei Zoll bezahlt wurde, zumal die Aufschrift besagt, das das Paket mindestens 37 Kronen kosten soll. Indem der Kunde nicht zu diesen Packungen greift, hilft er auch dabei, den kriminellen Markt einzudämmen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 16. Februar 2011

Hoher Verlust beim Göteborger Riesenrad

Noch vor einem Monat sprachen Lieseberg und Göteborg & Co. von einem gewissen Verlust des Göteborger Riesenrades (Göteborgshjulet) und nannten eine Zahl, die bei 100.000, maximal 200.000 Kronen lag. Vier Wochen später wird dieser „geringe“ Verlust berichtigt und die Betreiber müssen erkennen, dass der Verlust des ersten Jahres eine Million Kronen überschreitet.

Als die Göteborger Zeitung GP den Sprecher von Göteborg & Co. auf dieses Differenz ansprach, erklärte er, dass es sich bei den früher genannten Zahlen nur um eine Schätzung handelte und zahlreiche Ausgaben nicht mit erfasst waren, was bei einer regelmäßigen Buchführung wenig glaubhaft scheint.

Aber noch stehen Lieseberg und Göteborg & Co., zwei städtische Betriebe, die gemeinsam die Verluste tragen müssen, hinter ihrem Prestigerad und hoffen darauf, dass sich die Investition dieses Jahr rentabilisieren wird. Ab Sommersaison 2011 werden sich nun erst einmal die Preise für eine Tour erhöhen, da die Veranstalter nicht mit einem höheren Andrang als voriges Jahr rechnen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 15. Februar 2011

Ökologisches Essen in Göteborgs Großküchen

In den Großküchen Göteborgs wird von Jahr zu Jahr mehr ökologisch produziertes Essen serviert. Vor allem Gemüse und Getreide kommt immer häufiger von biologisch arbeitenden Höfen. Ziel der Stadt ist, noch in dieser Mandatsperiode ganz auf ökologisches Essen umzustellen.

Aber noch ist das Ziel weit entfernt, denn selbst im Zentrum Göteborgs arbeiten Großküchen heute gerade einmal mit 25 Prozent ökologischen Waren und in anderen Stadtteilen wie Västra Frölunde wird in Großküchen gerade einmal die Hälfte dieser Quote erreicht und ökologisches Fleisch ist meist ganz abwesend.

Während in Altersheimen und Kindergärten Ökologie in gewisser Weise seinen Einzug hielt, sind Gymnasien noch weitaus weiter vom Ziel entfernt, denn hier zählt man gerade einmal sechs Prozent ökologisches Essen. Die Hauptbremse in dieser Entwicklung ist jedoch nicht ein Mangel an Bereitschaft, sondern dass sich die Budgets Göteborgs nicht den höheren Preisen für biologische Waren anpassen.

Herbert Kårlin

Montag, 14. Februar 2011

Zinnfiguren erobern das Kviberg Museum in Göteborg

Zinnfiguren kamen, wie so vieles, über Deutschland nach Schweden und wurden ursprünglich als Lehrspielzeug verwendet. Erst ab den 20er Jahren begannen sich jedoch mehr und mehr Soldaten als Motive durchzusetzen, wobei hier auch die neuen Farbtechniken einen bedeutenden Einfluss hatten.

Da das Kviberg Museum in Göteborg sich auf die Militärgeschichte spezialisiert hat, ist es daher verständlich, dass hier gerade diese kaum 100 Jahre alte Methode, Technik und Darstellungsweise bei der Zinnsoldatenausstellung, die dort bis zum 5. März statt findet, im Vordergrund stehen.

Die Ausstellung bietet über 500 Zinnfiguren, die historische Ereignisse aus der Geschichte Göteborgs darstellen, die bis zu den Kämpfen unter Gustav Vasa zurückreichen. Alle Ereignisse wurde möglichst detailreich wiedergegeben und in die Landschaft gesetzt, die man alten Abbildungen nachempfunden hat.

Herbert Kårlin

Sonntag, 13. Februar 2011

Die seltene Haselmaus in Göteborg

Seit 50 Jahren wusste man nicht, ob sich die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) noch in Göteborg befindet oder nicht, da die letzten Exemplare in den 50er Jahren im Slottsskogen und an den Delsjön entdeckt wurden, bis sich nun die Stadt intensiv auf die Suche nach dem geschützten Tier machte.

An 91 verschiedenen Stellen machte man sich auf die Suche, überall dort, wo sich das Milieu noch für die Haselmaus eignete. Die Suche hatte Erfolg, denn an zwei Stellen im Nordosten der Stadt konnte man die kleinen Nager finden. Beide Stellen befinden sich im Naturschutzgebiet Vättlefjäll.

Die bis zu 15 Zentimeter lange Haselmaus ist nur nachts aktiv und ein hervorragender Kletterer. Da die natürlichen Lebensräume für den Nager immer seltener werden, ist die Haselmaus heute nur noch sehr selten in Schweden. Die Haselmaus ist auf der Liste der geschützten Tiere und darf daher nicht verfolgt oder getötet werden.

Herbert Kårlin

Samstag, 12. Februar 2011

Im Västra Götaland muss neu gewählt werden

Nachdem bei den letzten Wahlen im Herbst 16 Stimmzettel für die Regionalwahl spurlos verschwanden, die, rein mathematisch, den Wahlausgang bedeutend verändern können hätten, muss die Regionalwahl nun noch vor Sommer neu durchgeführt werden.

Die verlorenen Wahlzetteln führten vermutlich dazu, dass sie Sozialistische Partei einen Sitz zu viel und die Zentrumspartie einen Sitz zu wenig bekamen. Die Neuwahl im Frühjahr kann daher die gesamte politische Situation im Västra Götaland umkehren und dem rechten Parteienblock die Mehrheit bescheren.

Der tatsächliche Wahlausgang ist jedoch nicht vorherzusehen, da die Wahlbeteiligung bei Zweitwahlen und zudem Regionalwahlen nur relativ wenige Wähler zu den Urnen rufen. Vieles wird daher davon abhängen, ob die Parteien ihre Wähler mit klaren Aussagen mobilisieren können.

Herbert Kårlin

Freitag, 11. Februar 2011

Polizei überwacht Kneipenmilieu in Göteborg

Nach polizeiinternen Dokumenten sind in Göteborg zehn Nachtklubs für die Mehrheit aller Schlägereien und krimineller Übergriffe verantwortlich, wobei alle zehn Unternehmen ein verlängerte Schankgenehmigung bis fünf Uhr morgens haben. Um gegen das permanente Problem in diesem Milieu anzukommen, greift die Göteborger Polizei nun zu neuen Maßnahmen.

Das Personal für Einsätze in Kneipen- und Nachtklubmilieu wird nun verdoppelt und die Aktivität der Polizei dehnt sich zukünftig vor allem auf Arbeit innerhalb der Räume der Unternehmer aus, was sowohl die Besitzer der Nachtklubs zu mehr Aufmerksamkeit zwingt, als auch Gewalt unter Besuchern verhindern soll.

Ein Teil der Aktivität wird nach wie vor in uniformierter Weise stattfinden. Gleichzeitig werden Zivilpolizisten als Gäste anwesend sein, die während einiger Stunden die Wachen an den Türen und die Bedienung überwachen können, aber auch beobachten, ob zerbrochenes Glas liegen bleibt, Erbrochenes auf den Toiletten zu finden ist oder bereits Angetrunkene weiterhin Alkohol ausgeschenkt bekommen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 10. Februar 2011

Göteborg wächst dank Babyboom

Im Jahr 2010 wuchs Göteborg um 6.398 Personen, was bedeutet, dass die Stadt mittlerweile 513.726 Einwohner zählt. Die Hauptursache für diese Entwicklung ist ein Babyboom, der sich über nahezu die ganze Stadt verteilt.

Einen besonders hohen Bevölkerungswachstum auf Grund des Babybooms verzeichnet man jedoch in Biskopsgården, Kortedala, Bergsjön und Angered, den Stadtteilen, in denen überdurchschnittlich viele Schweden mit Einwandererhintergrund wohnen und über die geringsten Einkommen verfügen.

Da bereits heute das Bildungsangebot in dieses Stadtteilen weniger entwickelt ist als in zentralen Teilen Göteborgs, eine Bildungskluft zwischen den kinderreichen und kinderarmen Stadtteilen besteht und auch die Wohnungssituation in den genannten Stadtteilen negativer bewertet wird, müssen sich die Planer Göteborgs bald Gedanken über die Entwicklung von Biskopsgården, Kortedala, Bergsjön und Angered machen, wenn sie nicht Situation wie in Rosengård schaffen wollen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 9. Februar 2011

Norwegischer Abfall wird in Göteborg verbrannt

Um einen Teil Göteborgs mit Fernwärme zu versorgen, müssen große Mengen an Anfall verbrannt werden. Da die eigene Abfallmenge jedoch nicht ausreicht, musste die Göteborger Müllverwertung Renova bereits voriges Jahr 140.000 Tonnen Abfall aus Norwegen importieren. Und der Bedarf steigt in diesem Jahr weiterhin an.

Täglich rollen daher Lastwagen mit Abfall vom Nachbarland nach Göteborg um rund 25 Prozent des nötigen Mülls zu liefern, was nach Renova umweltfreundlicher ist als den Müll auf eine Müllkippe zu kippen und Norwegen nicht dazu zwingt eigene Müllverbrennungsanlagen zu errichten.

Umweltorganisation halten jedoch nicht mit den Argumenten Göteborgs mit, da man einen Teil der Verbrennung durch Quellsortierung verhindern könnte, was weitaus umweltfreundlicher ist. Der enorme Bedarf an Abfall für Fernwärme hat dagegen den umgekehrten Effekt, dass nämlich immer mehr Abfall verbrannt werden muss um das aktuelle System aufrecht zu erhalten.

Herbert Kårlin

Dienstag, 8. Februar 2011

Unternehmer des Jahres entlässt Personal

Erst vorige Woche wurde Ola Oskarsson von Ernst & Young zum Unternehmer des Jahres gekürt, da er ein zukunftssicheres Unternehmen mit Erfolg leitet und mit seinem Unternehmen Marin Mätteknik Wege in die Zukunft öffnet. Innerhalb von fünf Jahren konnte das Göteborger Unternehmen mit der Vermessung des Meeresbodens seinen Umsatz von 18 Millionen auf 300 Millionen Kronen steigern.

Nach einer Gesetzesänderung verliert das Unternehmen nun sämtliche Unterstützungen des schwedischen Seefahrtsamts, da nach europäischen Verordnungen Unterstützung nur noch für Frachtfahrzeuge vergeben werden dürfen und nicht für Forschungs- und Messfahrzeuge. Ola Oskarsson wird durch diese Gesetzesänderung unter Umständen gezwungen seine Schiffe zu verkaufen und 60 Personen zu entlassen.

Da die Geschäfte für das Unternehmen gut laufen, so hat Ola Oskarsson natürlich eine weitere Möglichkeit zu überleben. Er kann seine Schiffe ausflaggen, damit er die Kosten senken kann, was jedoch bedeutet, dass auch sein gesamtes Personal dann nach den Bedingungen des Wahllandes des Schiffes angestellt wird und keinerlei schwedische Sicherheitsbedingungen mehr eingehalten werden müssen.

Herbert Kårlin

Montag, 7. Februar 2011

Göteborger Polizei weitet Bummelstreik aus

Nachdem sich die Arbeitsbedingungen für Polizeibeamte in Göteborg Ende letzten Jahres erheblich verschlechterten, begannen viele Beamte weniger Vergehen aufzunehmen um die vorgesetzten Behörden, die die Statistiken erstellen, zum Handeln zu zwingen. Da jedoch bisher keine Änderung eingetreten ist, verstärkt sich nun der Bummelstreik der Göteborger Polizei.

Die Beamten können natürlich nicht den Dienst verweigern, aber sie können Dienst nach Verordnung leisten, was bedeutet, dass sie nur noch auf Alkoholkontrollen bestehen, wenn ein Autofahrer deutlich berauscht ist und sie reduzieren die Geschwindigkeitskontrollen auf ein Minimum, bis sie wieder einen menschlichen Dienst leisten müssen.

Hauptprobleme sind, dass die Löhne für Anfänger auf brutto 20.000 Kronen reduziert wurden, sie auch im Urlaub, ohne Kostenersatz, als Zeugen zur Verfügung stehen müssen und seit Oktober letzten Jahres an über der Hälfte aller Wochenende und Feiertage arbeiten müssen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 6. Februar 2011

Erstlingsfilm gewann in Göteborg den Nordischen Filmpreis

Der erste Langfilm der 32-jährigen Regisseurin Lisa Aschan wurde erst am Freitag zu Beginn des Göteborger Filmfestivals fertig und wurde dreimal während des Festivals gezeigt. Die Kraft des Filmes „Apflickorna“ (Affenmädchen) reichte dann jedoch für den bedeutendsten Preis des Filmfestivals, den Nordischen Filmpreis „Dragon Award“.

Der Film „Apflickorna“ der Regisseurin mit Wurzeln im schwedischen Skåne spielt im jugendlichen Milieu der Reitschulen, wo Machtspiel und sexuelle Untertöne allgegenwärtig sind. Sie hat mit ihrem Film die Entwicklung des klassischen Western fortgesetzt, wo die Rolle von Mann und Frau eindeutig definiert sind, auch noch im 21. Jahrhundert.

Lisa Aschan, eigentlich Daria Sofia Elisabeth Aschan, hat sowohl Den Danskes Filmskoles als auch die Stockholms Filmskola besucht. Sie präsentierte 2004 ihren ersten Kurzfilm „Fuck the Rapist!“, wobei sie nach dem Göteborger Filmfestival mit „Apflickorna“ direkt weiterreist zum Filmfestival in Berlin.

Herbert Kårlin

Samstag, 5. Februar 2011

Film i Väst beim Göteborger Filmfestival Film

Film i Väst besteht seit 1997 und wird von den Steuerzahlern des Västra Götalands finanziert. Seit seinem Bestehen hat sich Film i Väst an der Produktion von über 300 Langfilmen beteiligt, darunter einige, die mit begehrten Filmpreisen ausgezeichnet wurden.

Während des aktuellen Göteborger Filmfestivals kann man 18 Filme sehen, die von Film i Väst mitfinanziert wurden, darunter Filme wie „Snabba Cash“, „Sebbe“ und „Till det som är vackert“.

Der Kurzfilm, der mit dem Preis Startsladden ausgezeichnet wurde und letztmals am 7. Februar zu sehen ist, hat allerdings vom Titel her wenig mit Göteborg und dem Västra Götaland zu tun, denn es handelt sich um einen humoristischen Film mit dem Titel „Las Palmas“ von Johannes Nyholm, der wiederum in Göteborg lebt und gerne mit spanischen Themen arbeitet.

Herbert Kårlin

Freitag, 4. Februar 2011

Die südlichen Schären rüsten gegen militärische Übungen

Nach der Entscheidung der Regionalregierung des Västra Götalands, die es den militärischen Einheiten erlaubt, 100 Tage im Jahr Schießübungen in den südlichen Schären einzuplanen, etwa zehnmal soviel wie bisher, wollen sich die Bewohner der Inseln gegen diese Entscheidung wehren.

Auf sämtlichen Inseln liegen mittlerweile Unterschriftlisten aus, die die Lokalregierung zwingen sollen die Entscheidung zurückzunehmen. Auf Unverstand bei den Inselbewohnern stößt vor allem die Erklärung, dass in Zukunft selbst die NATO an Übungen teilnehmen soll, obwohl Schweden nicht im militärischen Bündnis vertreten ist.

Militärische Sprecher weißen darauf hin, dass die extreme Menge an Schießübungen ja nicht jedes Jahr gleich hoch sein wird und sie nur auf die Situation vor 1990 zurückgreifen wollen. Sie vergessen dabei jedoch, dass damals die südlichen Schären von ausländischen Touristen nicht betreten werden durften und heute gerade die Schären eine bedeutende Attraktion für ausländische Besucher sind. Auch die Stadt Göteborg hat Einspruch gegen die Entscheidung der Regionalregierung eingelegt.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 3. Februar 2011

Tödliche Partydrogen in Göteborg

Innerhalb eines Monats starben im Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg zwei Personen nach der Einnahme von unbekannten Drogen. Die üblichen Drogentests gaben keinen Hinweis auf die Substanz, die zum Kollaps der beiden Jugendlichen führte.

Nachdem immer mehr sogenannte Partydrogen unterschiedlichster Zusammensetzung über Internet zu den Verbrauchern kommen, sind Ärzte bei Einlieferung der Patienten relativ hilflos. Die Mischungen verändern sich permanent und selbst eine nachträgliche Analyse lässt das Problem nicht eindämmen.

Der Kauf dieser sogenannten Partydrogen über Internet ist jedoch auch für die Jugendlichen ein sehr hohes Risiko, da sie, im Gegensatz zu herkömmlichen Drogen, die Wirkung auf den Körper nicht abschätzen können und eine ungefährliche Dosierung nicht garantiert werden kann.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 2. Februar 2011

Göteborg feiert am Sonntag den Tag der Samen

Nach Beschluss des Stadtrats feiert Göteborg am kommenden Sonntag erstmals den Tag der Samen und hisst zu diesem Anlass auch die samische Flagge am Gustav Adolf Torg. Die Flagge wird um 12 Uhr gehisst und von zwei kürzeren Reden begleitet.

Nach den Reden, in denen die Menschenrechte hervorgehoben werden, bietet die samische Tanzgesellschaft Kompani Nomad einige kürzere Tanzriten, die in Nordschweden mit diesem Tag verknüpft werden und der Sprecher der samischen Vereinigung in Göteborg erzählt wie Samen diesen Tag feiern.

Um der Göteborger Bevölkerung und den Besuchern der Stadt die samische Kultur näher zu bringen, bietet auch das Världskulturmuseet am Wochenende mehrere Veranstaltungen zur samischen Kultur.

Herbert Kårlin

Dienstag, 1. Februar 2011

Coldplay spielt in Göteborg

Nachdem „Where the Action Is“ nach zwei Jahren Existenz von Stockholm nach Göteborg umzieht, kommt ein weiteres bedeutendes Musikereignis in die westschwedische Stadt. Am 28. Juni wird „Where the Action Is“ in den Göteborger Schlosswald einziehen.

Als das größte Ereignis des diesjährigen Festivals zählt die britische Gruppe Coldplay, die zum Festival in diesem Jahr nach Göteborg kommt. Da dies im Jahre 2011 das einzige Konzert der Gruppe in ganz Skandinavien ist, kann das Festival bereits vor seinem Beginn als Erfolg gewertet werden.

Coldplay ist die erste von acht bis zehn Gruppen, die für „Where the Action Is“ gebucht wurde. Für das Festival werden im Azaleadalen im Slottsskogen (Schlosswald) zwei Bühnen aufgebaut, die insgesamt rund 30.000 Besucher fassen. Bereits heute beginnt der Verkauf der Tickets für das diesjährige Festival.

Herbert Kårlin