Samstag, 31. Dezember 2011

Das Göteborger Riesenrad zieht um

Heute ist der letzte Tag an dem das Göteborger Riesenrad bei Lilla Bommen seine Runden dreht, denn um Mitternacht wird der Strom abgeschaltet und bereits am nächsten Tag beginnt der Abbau, damit das Riesenrad zur Saisoneröffnung von Liseberg dort an seinem neuen Platz stehen kann um, nach Aussagen von Andreas Andersen, dem Chef von Liseberg, jedes Jahr fast die doppelte Menge an Besuchern zu empfangen als am gegenwärtigen Standort.

Bisher kann das Riesenrad kaum als sinnvolle Investition für Göteborg gesehen werden, denn seit dem 22. Mai 2010 konnte man gerade einmal 340.000 Besucher zählen und fuhr einen Verlust von sieben Millionen Kronen ein, ohne den neuen Umzug, der weitere 19 Millionen Kronen kosten wird, einzurechnen. Dennoch sprechen Göteborg und Liseberg von einem bedeutenden Erfolg, auch wenn man dabei vergisst, dass das touristische Vergnügen den Steuerzahler Göteborgs teuer zu stehen kam.

Ab dem 28. April 2012 wird das Riesenrad dann den Besuchern Lisebergs zur Verfügung stehen und benötigt 20 Jahre lang jedes Jahr 400.000 Besucher, damit es als rentable angesehen werden kann. Inwieweit eine Attraktion wie ein Riesenrad die nächsten 20 Jahre lang als bedeutende Attraktion gesehen werden kann, trotz der exzellenten Aussicht in Liseberg, lässt sich diskutieren, da gerade bei Attraktionen Neuerungen zählen und Riesenräder heute in jeder Großstadt zu finden sind.

Herbert Kårlin

Freitag, 30. Dezember 2011

Steigende Gewächshausgase (CO2) in Göteborg

Trotz der Aussage der städtischen und der regionalen Regierung Göteborgs und des Västra Götalands, dass alle Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung unternommen werden und sich die Situation verbessern soll, zeigen die neuen Untersuchungen des schwedischen Naturschutzverbands, dass im vorigen Jahr im Västra Götaland mehr Gewächshausgase (insbersondere CO2) in die Umwelt abgegeben wurden als im vorhergehenden Jahr, eine Entwicklung, die den Umweltschutz Göteborgs in Frage stellt.

Besonders beunruhigend ist dabei, dass die Werte in Göteborg weit über denen des Landes liegen und die Stadt, im Gegensatz zu anderen Städten, nur sehr zögernd aktuelle Steigerungsraten bekannt gibt, was konkrete Vergleiche verhindert. Sicher ist jedoch, dass im Västra Götaland bereits im Jahre 2009 pro Person 7,5 Tonnen im Jahr an Gewächshausgasen in die Umwelt abgegeben wurden, während der schwedische Schnitt im Jahre 2010 „nur“ von 6,4 auf sieben Tonnen in die Höhe ging. Göteborg und das Västra Götaland liegt nach Schätzungen erneut in der Nähe von acht Tonnen pro Person.

Auch wenn die globale Umweltverschmutzung in Schweden noch immer dem Kyoto-Protokoll entspricht und unter der Verschmutzung vom Jahre 1990 liegt, so ist der Trend erschreckend und zeigt, dass weder die Regierung in Stockholm, noch die regionalen und städtischen Verantwortlichen Umweltverschmutzung als ernstes Problem nehmen. Wenn in ganz Schweden die Umweltverschmutzung zum Jahre 2050 bei Null liegen soll, so muss sich, nach den Naturschutzverbänden, erst das gesamte Gesellschaftssystem Schwedens ändern.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. Dezember 2011

West Sweden arbeitet nach Gefühl

Während das Finanzamt und die Staatsanwaltschaft die finanziellen Manipulationen des von Steuergeldern getragenen Unternehmens West Sweden zu untersuchen beginnt, stellt die Radiostation P4 in Göteborg fest, dass das gesamte Unternehmen, das sich als vorbildlich und wirtschaftlich bedeutend für das Västra Götaland darstellt, nur eine große Luftblase ist, die mit falschen Zahlen manipuliert und nach „Gefühlen“ urteilt, nicht aber über die tatsächliche Leistung der Organisation sprechen kann.

So konnte P4 feststellen, dass während der letzten zehn Jahre gerade einmal ein Drittel der 70 westschwedischen Gemeinden über die Struktur von West Sweden eine Unterstützung aus Europa erhielten und der westschwedische Chef, Rune Malm, jeden Studienbesuch einer Gemeinde in Brüssel als lehrreiche und wissenschaftliche Unterstützung Europas wertet, die man kaum mit Geld aufrechnen sei. Er legt damit die Begriffe Lobbying, Ausbildung und Unterstützung sehr weit aus, ohne dass die Gemeinden davon in irgendeiner Weise profitieren können.

Nach der Leitung West Swedens ist die Organisation so erfolgreich, dass es ihr gelang innerhalb von zehn Jahren eine halbe Milliarde an Europageldern nach Westschweden zu bringen, eine Rechnung, die vor allem die Lücke aufweist, dass es sich dabei um das Gesamtbudget der Sparte für ganz Europa handelt. Damit konfrontiert, reduziert die Leitung die Zahl auf 700 Millionen Kronen an Beitrag und eine Quote von 220 Millionen allein während der letzten drei Jahre. Nach einem Blick in die Buchhaltung stellt P4 fest, dass es sich jedoch gerade einmal um 25 Millionen in dieser Zeit handelte, was lächerlich wirkt, wenn man bedenkt, dass in dieser Zeit allein Kjell Peterson als Brüssel-Direktor Zuwendungen in Hohe von über vier Millionen Kronen erhielt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Göteborger Oper verliert Besucher

Obwohl die Göteborger Oper eine ausgezeichnete Akustik bietet, das Programm weitgehend ausgeglichen ist und Spitzenkünstler für Spitzenproduktionen beschäftigt werden, verliert sie seit rund drei Jahren mehr und mehr Besucher. Selbst die Anzahl der Abonnenten, die für zwischen 2000 und 5000 Kronen eine gewisse Anzahl an Vorstellungen besuchen können, ist in dieser Zeit rückläufig.

Der Direktor der Oper, Peter Hansson sieht bei dem Besucherschwund weniger die Wahl des Programmes, sondern urteilt lapidar, dass „nun einmal nicht jeder Oper mag“, eine Aussage, die wenig dabei hilft, wenn vielleicht neue Wege gegangen werden sollten. Nach wie vor zählen für Peter Hansson nur die extrem guten Kritiken, die er reihenweise für die Vorstellungen vorweisen kann, und nicht die Anzahl jener, die die Oper auch tatsächlich besuchen.

Die steigende Qualität der Künstler und die aufwendigen Inszenierungen bei sinkender Besucherzahl bedeuten jedoch auch, dass die Kosten für die Oper jedes Jahr steigen und immer mehr Steuergelder für die Aufrechterhalten des Niveaus abgezweigt werden müssen, was bedeutet, dass alle, die die Oper nicht besuchen, für die sinkende Anzahl der Besucher aufkommen müssen. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Peter Hansson daher etwas mehr an die internationale Vermarktung der Göteborger Oper denken würde statt die Oper als Eliteeinrichtung zu betrachten.

Herbert Kårlin

Dienstag, 27. Dezember 2011

Lobbying auf Kosten der Steuerzahler

Nach einer Untersuchung der Radiostation P4, zeigt sich nicht nur der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung Lisebergs großzügig, wenn es um Luxus und Alkohol geht, denn auch der gemeinnützige Verein West Sweden mit zwei verknüpften Unternehmen in Göteborg und Brüssel belegt, dass für Politiker Steuergelder zum eigenen Vergnügen und vor allem für Alkohol verschwendet werden ohne sich der geringsten Verantwortung bewusst zu sein. Und wieder war Göran Johansson, ein früherer Spitzenpolitiker Göteborgs, mehrere Jahre lang Vorstand des Aufsichtsrates.

Die Methode von West Sweden ist indes weitaus besser geplant als jene von Liseberg, denn im Göteborger Büro landen zwar die Rechnungen für exklusive Treffen mit Essen und Übernachtungen in Schlössern oder Spa-Anlagen, nicht jedoch die Einkäufe von Alkohol in der Systembolaget oder der Konsum in einer Hotelbar, denn diese Rechnungen werden selbstverständlich vom Büro in Brüssel beglichen. Die Steuergelder für West Sweden kommen zwar auch in diesem Fall aus dem Västra Götaland, tauchen aber nie in der Buchhaltung in Göteborg auf.

Wie auch der Chef von Liseberg, hält Kjell Peterson, der Direktor von West Sweden, es für vollkommen normal für eine Übernachtung mit Essen und Alkohol für fünf Personen 16.000 Kronen aus Steuergeldern zu bezahlen. Die Aufgabe von West Sweden ist seit 1992 durch Lobbying Europagelder nach Westschweden zu bringen, wobei die Entscheidungen von 17 Spitzenpolitikern der Region gefällt werden, die auch davon reden, dass bei Treffen kein oder kaum Alkohol gereicht werden soll.

Herbert Kårlin

Montag, 26. Dezember 2011

Chalmers in Göteborg gewinnt Methanol aus Sonnenlicht

Forscher der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg entwickeln, unter der Leitung von Dinko Chakarov, eine industrielle Methode, die es erlaubt Methanol aus Sonnenlicht zu gewinnen. Der durch diese Methode gewonnene Treibstoff kann bei industrieller Gewinnung und auf eine umweltfreundliche Methode Benzin, Diesel und den Treibstoff für Flugzeuge ersetzen.

Die Gewinnung von Methanol durch Sonnenlicht funktioniert bereits im Labormilieu, so dass die Forscher nun die nächste und relativ aufwendige Stufe angehen können, um einen Prozess zu entwickeln, der es auf einfachste und sehr preisgünstige Methode erlaubt große Mengen an Methanol herzustellen, damit möglichst bald eine ausreichende Menge an umweltfreundlichem Treibstoff für die Auto- und die Flugzeugindustrie zur Verfügung steht.

Die Forscher bei Chalmers rechnen damit, dass die von ihnen entwickelte Methode bereits in etwa zehn Jahren industriell angewendet werden kann, auch wenn die Technik als solches relativ einfach wirkt. In der ersten Stufe werden Wassermolekülen in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Durch eine Reaktion von Wasserstoff und Kohlendioxid entsteht dann Methanol. Der Prozess erfolgt durch die Fotokatalyse wobei Sonnenenergie in chemische Energie umgewandelt wird. Die Forscher haben nun vier Jahre Zeit um mit einem Budget von 20 Millionen Kronen die dabei aufkommenden Probleme zu lösen, denn es müssen neue Sonnenpaneele entwickelt werden und auch für das bei der Verbrennung von Methanol entstehende Kohlendioxid darf nicht in die Umwelt gelangen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 25. Dezember 2011

Zu Weihnachten steigen Einbrüche in Göteborg

Wie bereits die vorigen Jahre, so verzeichnete die Polizei im Raum Göteborg auch dieses Jahr wieder eine steigende Anzahl an Einbrücken am frühen Heiligen Abend, den Stunden, in denen zahlreiche Häuser auf Grund der privaten Weihnachtsfeste mit Weihnachtsmann für einige Stunden leer stehen. Da die Einbrüche in sehr unterschiedlichen Gegenden stattfanden, müssen an diesem Abend mehrere kriminelle Gruppen aktiv gewesen sein.

Unter den zahlreichen Einbrüchen konnte einer nahezu unmittelbar aufgeklärt werden, da der Besitzer der Villa nach Hause kam als die Diebe das Haus gerade verlassen hatten und er das eben startende Fahrzeug problemlos verfolgen konnte. Die Polizei konnte dann wenig später das gesamte Diebesgut in der Wohnung eines der Täter sicherstellen.

Am Vormittag des Weihnachtstages wurden dann auch mehrere Villen von Bewohnern besucht, die die Weihnachtszeit für eine Urlaubsreise zur Sonne oder zum Schnee ausnutzen. Obwohl die Polizei regelmäßig vor dieser Einbruchswelle warnt und zur Installation von Alarmanlagen rät, lassen immer noch eine große Anzahl an Schweden ihre Häuser unbewacht und ohne jede Sicherheitsvorkehrung, was die weihnachtlichen Einbrüche bedeutend fördert.

Herbert Kårlin

Samstag, 24. Dezember 2011

Rosenlund in Göteborg wird aufgewertet

Rosenlund ist für jeden Touristen wegen dem Sprachcafé und der Feskekôrkan bekannt, dem Göteborger Fischmarkt in Form einer Kirche, der jedoch am Abend geschlossen wird und dann die Umgebung wenig einladend gestaltet, wo man, außer den Prostituierten am Straßenrand nur noch ein Restaurant findet, das etwas aufwärts am Rosenlundskanal vor Anker liegt.

Innerhalb der nächsten drei Jahre will die Stadt Göteborg mit Hilfe des städtischen Unternehmens Trygg dies alles ändern, indem die dunklen Arkaden, durch entsprechenden Umbau, fast schon eine spanische Atmosphäre vermitteln sollen, das Flussufer zu einem angenehmen Wanderweg mit zahlreichen Bänken wird und die Fischkirche durch eine Fußgängerbrücke mit dem animierten Stadtteil Haga verbunden wird.

Die Parkplätze bei Rosenlund sollen in Zukunft zu einer blühenden Oase werden und Fahrradstellplätze sollen im Sommer Besucher vom Rande Göteborgs anziehen. Natürlich werden die Arbeiten nicht allein von Göteborg finanziert, sondern werden erheblich Teile der Arbeiten von Europa unterstützt, da das neue und attraktive Rosenlund natürlich auch Unternehmer anziehen soll, die dann für attraktive Arbeitsplätze sorgen.

Herbert Kårlin

Freitag, 23. Dezember 2011

Abschlussfest im Göteborger Liseberg

Was ein normales und traditionelles Abschlussfest der führenden Schicht und des Aufsichtsrates in den eigenen Räumen von Liseberg werden sollte, entwickelte sich, nachdem am Vormittag von der gleichen Schicht neue Richtlinien für interne Feste unterschrieben wurden, zu einem Desaster, da zwischen der neuen Policy und dem organisierten Abendessen eine große Kluft zu entdecken war.

Das kleine abendliche Abschlussfest mit einem luxuriösen Essen mit drei Gängen mit Getränken für 30 Personen kostete die Kleinigkeit von 38.973 Kronen, also 1299 Kronen pro Teilnehmer. Während man über das „einfache Essen“, wie es die neue Policy vorschreibt, noch diskutieren kann, war für die Bürger Göteborgs unverständlich, dass dabei Alkohol von nahezu 22.000 Kronen getrunken wurde, darunter 13 Flaschen Wein zum Stückpreis von 590 Kronen.

Vielleicht wäre auch dies, wie schon die vorigen Jahre, so nebenbei im Sand verlaufen, wenn Göteborg im vergangenen Jahr nicht einige Korruptionsskandale am Halse gehabt hätte, Liseberg nicht der Stadt gehören würde, die Teilnehmer nicht zum Teil im Stadtrat sitzen würden und der neu eingestellte Direktor Lisebergs, der Däne Andreas Andersen, dieses Gelage nicht als kleines harmloses Essen bezeichnet hätte und der Sprecher des Aufsichtsrates, Göran Johansson, geäußert hätte, dass er sich keine Gedanken über das Essen gemacht hätte, denn er sei geladen worden, so komme er eben zu einem kleinen Abendessen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Bestechung und Betrug in Göteborg

Am gestrigen Mittwoch kam das Ergebnis von einer Gruppe unabhängigen Revisoren, die 56 städtische Unternehmen und Verwaltungen Göteborgs über die Sicherheit gegen Bestechung und Betrug überprüften. Das Ergebnis spiegelt in etwa die Realität, die zu zahlreichen Unregelmäßigkeiten in den verschiedensten Bereichen während des laufenden Jahres führten und wovon selbst das Weihnachtsessen der Führung von Liseberg am selben Abend eine deutliche Sprache spricht.

Die befragten Verwaltungen und Unternehmen mussten auf 140 Fragen der Revisoren antworten, die aufdecken sollten wie gut die internen Kontrollen funktionieren, welche Routinen beim Einkauf gelten und in welcher Weise Missbrauch, Korruption und Nachlässigkeit aufgedeckt und überwacht werden können. Die Antworten wurden anschließend von Deloitte, Ernst & Young und PwC ausgewertet.

Nicht einmal neun Prozent der untersuchten Unternehmen und Verwaltungen verfügen über Routinen, die Betrug und Bestechung ausschließen. In diesem Rahmen entkam selbst die Stadtverwaltung nicht der Kritik, was im Grunde niemanden in Göteborg verwundert. Bis zum 31. März sollen nun alle kritisierten städtischen Unternehmen und Verwaltungen Göteborgs einen Plan einreichen, der aufzeigt wie die Probleme in Zukunft verhindert werden können. Unter den Unternehmen, die die größten Mängel aufweisen, findet man das städtische Bauentwicklungsunternehmen Älvstranden Utveckling AB und Göteborg Energi AB.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Keine Vorkehrungen gegen Überschwemmungen in Göteborger

Obwohl Göteborg zu den 18 Städten Schwedens gehört, bei denen Überschwemmungen erhebliche Probleme für Personen, Verkehr und Gebäude verursachen können, so hat die Stadt bisher keinerlei Bereitschaftsplan für diese Fälle erstellt. Und dies, obwohl Göteborg bereits mehrmals von Überschwemmungen betroffen war und das Wasserniveau einige Mal nahe dem Rekordniveau kam. Bereits 2009 präsentierte die Stadt auch eine Ausstellung über gefährdete Gebiete im Älvrummen, ohne dass dies zu Konsequenzen geführt hätte.

Nach dem MSB, dem Amt für Notfälle, werden bei einer bedeutenden Überschwemmung bereits heute 3000 Wohnungen unter Wasser stehen und zusätzlich die Arbeitsräume von über 21.000 Personen. Sachschäden werden vom MSB nicht bewertet, da das Amt nur die Aufgabe hat für die Sicherheit von Personen zu sorgen.

Nach den letzten beiden Überschwemmungen im Dezember wird nun die Regionalregierung und die Stadt aufgefordert bis zum 22. Dezember 2013 eine Karte mit sämtlichen Risikogebieten zu erstellen und dann bis 2015 einen Rettungsplan auszuarbeiten, damit in Zukunft alle Betroffenen kurzfristig und effektiv evakuiert oder gerettet werden können. Man muss daher hoffen, dass während der nächsten vier Jahre Göteborg von keiner bedeutenden Überschwemmung betroffen ist.

Herbert Kårlin

Dienstag, 20. Dezember 2011

Mia Skäringer wird Göteborgerin des Jahres

Wie Göteborg & Co. mitteilt, wurde die Schauspielerin, Schriftstellerin und Komikerin Mia Skäringer zur Göteborgerin des Jahres 2011 gewählt. Die Wahl Mias wird von den Göteborgern allerdings mit sehr gemischten Gefühlen aufgenommen, da viele unter ihnen nicht verstehen in welcher Hinsicht die Schauspielerin als typische Repräsentantin Göteborgs verstanden werden kann, da sie bisher weder das kulturelle Leben noch die Entwicklung der Stadt in besonderer Weise förderte.

Nur wenige der Göteborger zweifeln indes an Mia Skäringers Können und viele würden sie selbst als die Schwedin des Jahres ehren, da die Schauspielerin durch ihren persönlichen Einsatz und ihre persönlichen Erlebnisse eine Überzeugungskraft ausstrahlt, die nur wenige Schauspieler besitzen. Mia Skäringer hatte ihren Durchbruch mit dem humoristischem Radioprogramm „Roll on“, das im Herbst 2007 vom schwedischen Fernsehen SVT übernommen wurde.

Auch in der Begründung der Jury findet man wenig was Mia Skäringer einzigartig für Göteborg macht, was bei Håkan Hellström, Lotta Engberg, Viveca Lärn oder auch Gustavo Dudamel der Fall war, sonder man ehrt ihre persönlichen Leistungen in Radio, Fernsehen und auf der Bühne, sowie ihren Mut sich auch persönlich darzustellen. Die Ernennung zur Göteborgerin des Jahres erfolgt am Donnerstag Mittag im Einkaufszentrum Nordstan.

Herbert Kårlin

Montag, 19. Dezember 2011

Sahlgrenska Akademin rät zu Mittelmeerkost

Neue Studien der Sahlgrenska Akademin in Göteborg belegen, dass Mittelmeerkost nicht nur gesünder als nördliches Essen ist, sondern das Leben auch um zwei bis drei Jahre verlängern kann. Wie schon lange bekannt ist, ist das Essen aus dem Mittelmeerraum vorteilhaft für das Herz und das Erinnerungsvermögen, aber beugt auch gegen Rheumatismus und einige Krebsarten vor.

Die Ergebnisse dieser neuen Studie bauen auf die sogenannten H 70-Studien, die seit 40 Jahren die Ernährung von 70-Jährigen untersuchen, wobei eine Gruppe vor allem tierische Produkte isst und die andere auf Gemüse und Fisch setzte, dem Hauptbestandteil der Mittelmeerkost. Bei sämtlichen Untersuchungen zeigte sich, dass sich die Mittelmeerkost vorteilhaft auf die Gesundheit und die Lebensdauer der untersuchten Gruppe auswirkte.

Gleichzeit belegt die Studie der Sahlgrenska Akademin, wie auch ähnliche Studien in Dänemark und in Nordschweden, dass sich die gesundheitsschädlichste Ernährung durch viel Fleischgenuss, Wurst, Süßspeisen und Süßigkeiten auszeichnet, also die typisch nordische Ernährung, bei der Fisch und Gemüse nur eine Nebenrolle spielen, Nahrungsmittel, die über ein gesundes und langes Leben entscheiden können.

Herbert Kårlin

Sonntag, 18. Dezember 2011

Stockendes Weihnachtsgeschäft in Göteborg

Auch wenn der Dachverband HUI des schwedischen Handels noch vor wenigen Monaten einen Aufschwung von mindestens einem Prozent beim diesjährigen Weihnachtsgeschäft voraussagte, so sind in Göteborg, wie auch in anderen Teilen Schwedens, die Läden selbst am Samstag vor Weihnachten noch relativ leer und nur die Boutiquen, die bereits mit dem Schlussverkauf begonnen haben, können einen gewissen Kundenstrom verzeichnen.

Die Inhaber der Läden sehen bei diesem Kundenverhalten sehr verschiedene Ursachen. Während ein Teil die Schuld an der Krise der vergangenen zwei Jahre sucht, sehen andere das Problem in der erneut steigenden Anzahl der Arbeitslosen, dem ungemütlichen Wetter, das diesen Dezember in Göteborg herrschte, oder auch an der überdurchschnittlichen Wärme und dem Mangel an Schnee, die keine weihnachtlichen Gefühle aufkommen lassen.

Allgemein stellen die Händler in Göteborg fest, dass die Kunden dieses Jahr weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben und kaum jemand glaubt daran, dass der schwedische Umsatz während des Weihnachtshandels dieses Jahr erneut 65,2 Milliarden Kronen erreichen wird. Obwohl der Internet-Handel auch dieses Jahr erneut eine steigende Tendenz zeigt, so scheint das Jahr 2011, erstmals seit vielen Jahren, wieder einen Rückgang im Weihnachtsgeschäft zu verzeichnen.

Herbert Kårlin

Samstag, 17. Dezember 2011

Die Komödie Ladykillers auf Gunnebo

Das Schloss Gunnebo vor Göteborgs Toren präsentiert im kommenden Sommer die Komödie Ladykillers mit Claes Malmberg und Ulla Skoog als Hauptdarsteller. Die Premiere des Stückes ist am 11. Juli 2012 geplant, wobei die Kapazität der Sitzplätze auf 700 Stühle ausgedehnt wird und das schwedische Nationaltheater bereits erwägt Ladykillers in der Besetzung von Gunnebo für das darauffolgende Jahr zu buchen.

Ladykillers ist eine Beziehungskomödie, die 1955 mit Alec Guiness und 2004 mit Tom Hanks in den Hauptrollen verfilmt wurde. Auf Schloss Gunnebo übernimmt Lena Koppel aus Oskarshamn die Regie und verspricht eine Mischung der beiden Filme theatergerecht aufzuarbeiten, die das Publikum ebenso faszinieren wird wie die beiden berühmten Filme.

Ladykiller ist die Geschichte eines kriminellen Professors, der, gemeinsam mit vier Freunden, bei einer älteren Dame einzieht um einen Bankraub vorzubereiten. Die alte Dame ist allerdings nicht so verkalkt wie es die fünf Kriminellen vermuten und entdeckt sehr schnell was die Gruppe vor hat. Die fünf Gauner, die sich als Musiker ausgeben, werden von ihrer Vermieterin dann einer nach dem anderen gekonnt ausgeschaltet.

Herbert Kårlin

Freitag, 16. Dezember 2011

Parkplätze mit Problemen in Göteborg

Am heutigen Freitag wird ein Großteil der Langzeitparkplätze in Göteborg zu Parkplätzen mit einer maximalen Parkzeit von zwei Stunden umgestellt, was an einigen zentralen Stellen wie dem Grönsakstorget bedeutet, dass bis zu 25 Prozent der Fahrzeuge, die dort bisher über vier Stunden parken, aus dem Zentrum verdrängt werden. Es handelt sich dabei überwiegend um Angestellte der nahen Büros und der Saluhallen.

Nach den Argumenten der Stadt soll diese Beschränkung lediglich dazu dienen, dass in Zukunft eine größere Anzahl an Personen die Möglichkeit haben soll in der Innenstadt einkaufen zu können, zumal die Geschäfte in nächster Nähe überwiegend schwedische Produkte schwedischer Hersteller anbieten. Die Planung des unterirdischen Parkplatzes am Grönsakstorget, sowie die Aufwertung des Platzes, wurde indes auf Eis gelegt.

Gleichzeitig mit der Reduzierung der Parkzeiten in der Innenstadt mussten zahlreiche Kurzzeitparker, die Stellen wählten, wo man nur bis zu 30 Minuten parken darf, dass die Automaten wegen einer falschen Einstellung grundsätzlich kein Wechselgeld herausgeben und das Parken daher für viele weitaus teurer wird als angegeben. Die Gesellschaft, die für die Einstellung der Parkautomaten zuständig ist, kennt das Problem, das ohne Schwierigkeiten behoben werden kann, und will dies im kommenden Jahr angehen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Der Göteborg-Preis für haltbare Umwelt

Umweltministerin Lena Ek im Gespräch mit Kofi Annan

Am gestrigen Abend wurde der diesjährige Göteborg-Preis für haltbare Umwelt (The Gothenburg Award for sustainable Development) an Kofi Annan für seine Leistungen innerhalb der Organisation AGRA und an Sue Edwards für ihren Einsatz im Tigray-Projekt in Äthiopien vergeben, einer der bedeutendsten Umweltpreise in Höhe von einer Million Kronen, der im Jahre 2000 erstmals vergeben wurde.

Kofi Annan wurde damit für seine Leistungen belohnt durch die er ein grünes Afrika schaffen will, das sich durch ein neues Selbstbewusstsein und eine langsichtige Planung zu einem unabhängigen Kontinent entwickeln kann in dem es keine Armut mehr gibt. Das Projekt AGRA unterstützt insbesondere kleine Landwirte Afrikas und bereitet sie auf eine bessere und zukunftsträchtige Landwirtschaft vor.

Sue Edwards wurde in Göteborg für ihren Einsatz im Tigray-Projekt gewürdigt, das ausgehend von einem kleinen Teil Nordäthiopiens die Landwirtschaft des ganzen Landes revolutioniert. Das Projekt richtet sich ebenfalls an Kleinbauern und unterstützt sie bei der Bewässerung und der Anwendung von natürlichem Dünger, was vielen Bauern des Landes das Überleben auf lange Sicht garantiert.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Museumsbesucher in Göteborg sind zufrieden

Bei einer Untersuchung im Herbst zeigte sich, dass drei von vier Museumsbesuchern in Göteborg nach einem Besuch zufriedengestellt die Räume verlassen, da ihnen das Angebot zusagte. Besonders zufrieden zeigten sich die jüngsten und die ältesten Besucher der städtischen Museen, am wenigsten zufrieden ist die Schicht zwischen 25 und 50 Jahren, ohne dass jedoch die Ursache der Unzufriedenheit dieser Personenschicht untersucht wurde.

Die häufigste Kritik, die zu hören war, handelte darum, dass man sich in den Museen schlecht zurecht findet, wenn man nach bestimmten Abteilungen sucht. Dies betraf, außer der Kunsthalle, alle städtischen Museen Göteborgs und ist eine Kritik, die sich die Museum zu Herzen nehmen sollten. Ansonsten wurden noch die Öffnungszeiten des Röhsska Designmuseums, der Eingang der Kunsthalle und der Service im Café des Kunstmuseums kritisiert.

Trotz der Kritiken zeigen die Statistiken, dass die Göteborger Museen jedes Jahr mehr Besucher anziehen, was insbesondere darauf zurückzuführen ist, dass die Museen aktiv im pädagogischen Bereich arbeiten, zu angrenzenden Aktivitäten wie Schokoladenmesse oder Weihnachtsmarkt einladen und eine Jahreseintrittskarte für alle städtischen Museen nur 40 Kronen kostet.

Herbert Kårlin

Dienstag, 13. Dezember 2011

Müllabfuhr nach Gewicht in Göteborg

Nach einem zweijährigen Versuch in der Göteborger Villengegend Askim passt Göteborg nun stufenweise im Jahre 2012 die Kosten der Müllabfuhr auf das Gewicht des Abfalls an. In Askim konnte die Müllmenge in Haushaltstonnen um 16 bis 20 Prozent reduziert werden, wobei die Menge weiterhin sinkt. Allerdings führt diese Methode nur bei Einfamilienhäusern unmittelbar zu einer Müllreduzierung, jedoch nicht bei Mehrfamilienhäuser, wo mehrere Parteien die gleichen Tonnen benutzen.

Im Gegenzug mussten allerdings die Sammelstellen für Papier, Verpackung, Flaschen und anderen sortierbaren Abfall verdoppelt werden, da die betroffenen Haushalte in Askim vor allem Pappe, Zeitungen und Flaschen nun zu den Sammelstellen bringen und nicht mehr in die Tonne werfen. Die Stadt erklärt sich den Erfolg der Aktion damit, dass die Besitzer von Eigenheimen den Erfolg unmittelbar auf den Rechnungen feststellen können.

Ab Januar 2012 folgen nun weitere Stadtteile bei denen der Müll nach Gewicht bezahlt werden muss und im Laufe des Jahres wird die Aktion auf ganz Göteborg ausgedehnt, mit Ausnahme der südlichen Schären, auf denen die Müllabfuhr auf andere Weise geregelt ist. Parallel zu dieser Maßnahme wird der Müll, vor allem in Villengegenden, in Zukunft nur noch vierzehntägig abgeholt, was vor allem in Mehrfamilienhäusern bedeutende Müllprobleme verursacht.

Herbert Kårlin

Montag, 12. Dezember 2011

Bauprojekt Södra Älvstranden in Göteborg

Das Göteborger Bauamt weist darauf hin, dass sich der Ausbau des Södra Älvstranden zwischen Skeppsbron und Järntorget verzögern kann, da noch mehrere Probleme die während der Planungsphase auftauchten nicht ausführlich behandelt wurden. Unter anderem können noch schützenswerte, bisher unter Wasser liegende oder von Straßen überbaute Mauern, Änderungen der Pläne erfordern.

Da die Neubauten und die Umwandlung des Södra Älvstranden in einen modernen Stadtteil direkt das Flussufer betrifft, so können nach dem Leiter des Projektes, Mats Arnsmar, auch weitere Probleme auftauchen, da man die Befestigung des Ufers des Göta Älv nicht ausreichend untersucht hat und die Frage nach dem Transport von Gefahrengut auf dem Wasser noch gewisse Probleme aufwerfen kann.

Trotz der bisher ungeklärten Fragen, die auch der Verlegung des Parkbootes P-Arken und einen Teil des Gebietes betreffen, das gegenwärtig von Stena Line benutzt wird, glaubt das Bauamt, dass die Bauarbeiten am Södra Älvstranden bis 2017 abgeschlossen sein werden und die Wohnungen in exklusiver Lage und die Geschäfte dann bereits bezogen werden können.

Herbert Kårlin

Sonntag, 11. Dezember 2011

Weihnachtsmärkte in Göteborg

Wer in Göteborg erst die Woche vor Weihnachten all die Weihnachtsmärkte der Stadt besuchen will, wird am Samstag vor Weihnachten an mehreren der Stellen vergebens nach ihnen suchen, denn jener von Schloss Gunnebo endete bereits am Ersten Wochenende im Dezember und jener in der Göteborger Remfabriken fand ebenfalls bereits letzte Woche statt.

Diesen Sonntag ist nun die letzte Chance die handwerklichen und künstlerischen Weihnachtsmärkte im Kronhuset, dem Röhsska Designmuseum und der Hochschule für Design und Kunsthandwerk (HDK) zu besuchen um erlesene Weihnachtsgeschenke zu finden, wobei im Kronhuset freie Künstler ihren Weihnachtsmarkt veranstalten, im Röhsska Absolventen der HDK und in der Hochschule selbst die Studenten der Abschlussjahre.

Wer seinen Besuch eines Weihnachtsmarkts in Göteborg noch eine Woche aufschieben will, hat nur noch den etwas kleineren Weihnachtsmarkt am Gustav Adolf Torg, den traditionellen Weihnachtsmarkt in Haga, an dem vor allem die Unternehmer dieser traditionsreichen Umgebung vertreten sind, jenen in Nordstan und natürlich Liseberg mit seinen rund 80 Buden und den zahlreichen anderen Aktivitäten der Vorweihnachtszeit.

Herbert Kårlin

Samstag, 10. Dezember 2011

Überschwemmungen in Göteborg

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen versetzen Stürme Göteborg in einen Ausnahmezustand. Während der letzte Sturm jedoch vor allem Probleme im Flug- und Fährverkehr brachte, sind dieses Mal auch große Teile des Straßenverkehrs betroffen, da das Wasser des Göta Älv an zahlreichen Stellen über das Ufer getreten ist und mehrere Straßen gesperrt werden mussten.

Besonders problematisch war die Situation ab gestern Nachmittag, als die wichtigste Verbindung zwischen Göteborg und Hisingen, die Älvsborgsbron wegen orkanartigem Wind geschlossen werden musste und anschließend auch eine Röhre des Götatunnels geschlossen wurde, weil die Pumpen den Wasserrückstau nicht verkrafteten, was einen kleinen Vorgeschmack auf die Probleme mit dem geplanten neuen Tunnel zeigt, der im Rahmen des Infrastrukturpakets gebaut werden soll.

Die Fähren der Stena Line aus Deutschland und Dänemark benötigten Buxierboote um am Kai festmachen zu können und seit heute Nacht ist die Verbindung zu den südlichen Schären mit seinen rund 5000 Bewohnern vollständig unterbrochen. Obwohl der Wind mittlerweile nachlässt, ist der Göteborger Rettungsdienst nach wie vor pausenlos im Einsatz.

Herbert Kårlin

Freitag, 9. Dezember 2011

Weihnachtsprogramm in Göteborg

Heute um 17 Uhr 15 beginnt in Göteborg endgültig die Weihnachtszeit, wobei diese, wie jedes Jahr, am Götaplatsen beginnt, sobald der Fackelzug, der am Gustav Adolf Torg startet, an der Konzerthalle der Stadt angekommen ist. Von hier aus wird dann die Lichterstrecke entzündet, die von Lilla Bommen über die Avenyn bis nach Liseberg führt und an der nahezu alle wichtigen Weihnachtsereignisse stattfinden.

Die Feierlichkeiten am Götaplatsen beginnen mit der Krönung der diesjährigen Lucia, die von den Bewohnern Göteborgs unter sieben jungen Frauen ausgewählt wurde, wobei die Truppe, gemeinsam mit dem Hardrocker Magnus Rosén, einige Weihnachtslieder interpretieren wird, bevor dann der Weihnachtsfilm „Bengt und Arnes Jul“ auf der 1500 Quadratmeter großen Fassade des Göteborger Kunstmuseums gezeigt wird.

Nachdem die Besucher der Zeremonie dann noch dem Göteborgs Gospel Voices Unlimited gelauscht haben, können sie die jährlichen weihnachtlichen Attraktionen Göteborgs besuchen, einen Abstecher zum Weihnachtsmarkt in Liseberg machen oder auch einfach entlang der Lichterstrecke bummeln und das vorweihnachtliche Göteborg bewundern.
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Nach einer Pressemitteilung von Göteborg & Co. wird die Zeremonie mit der Krönung der Lucia heute Abend wegen Sturm eingestellt. Die Lichterstrecke wird indes beleuchtet und die Weihnachtsaktivitäten beginnen am Abend. Lucia wird vor dem Konzert in der Vasakyrkan am 11. Dezember gekrönt.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Jugendprojekt in Göteborg wird eingestellt

Nachdem die Tageszeitung GP täglich neue Affären des Göteborger Prestigeprojektes Upp aufdeckte, das Jugendliche in die Arbeitswelt führen sollte, hat sich die Stadt nun entschlossen das Projekt vorzeitig abzubrechen und die Vorfälle von unabhängigen Gutachtern untersuchen zu lassen. In diesem Rahmen musst der verantwortliche Stadtdirektor bereits seinen Platz verlassen.

Die Stadtverwaltung will von all den Problemen nichts gewusst haben, obwohl Upp falsche Rechnungen Buch führte und der Projektleiter dafür eine schriftliche Verwarnung erhielt, obwohl Upp nahezu 500.000 Kronen an Way Out West bezahlte, damit Jugendliche dort kostenlos arbeiten konnten und mehrere Personen des Stadtrats von Upp kostenlose Tickets für das Festival erhielten. Auch Anna Johansson, Mitglied des Stadtrates, schien sich keine Sekunde den Gedanken darüber zu machen, dass dies als Bestechung gewertet werden kann.

Obwohl in Göteborg während des letzten Jahres zahlreichen Skandale aufgedeckt wurden, scheint sich die politisch gemischte Stadtverwaltung unter Annelie Hulthén bis heute keine ernsthaften Gedanken darüber zu machen, dass diese Missstände nur möglich sind, wenn die Kontrollorgane nicht funktionieren und leitende Angestellte es für normal halten sich bestechen zu lassen ohne irgendwelche ernsthafte Konsequenzen fürchten zu müssen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Kostenloser Fährdienst in Göteborg

Für viele Schüler, Studenten, Forscher und Arbeitskräfte in Göteborg ist es eine Notwendigkeit von der Innenstadt aus auf sichere Weise und möglichst schnell nach Lindholmen zu gelangen, das auf der Göteborger Insel Hisingen liegt, die durch den Göta Älv von der Innenstadt getrennt ist. Als im Sommer die Göteborger Verkehrsbetriebe Västtrafik hierfür eine kostenlose Pendelverbindung herstellte, schienen die Probleme gelöst zu sein.

Nun gibt Västtrafik bekannt, dass die Anzahl der Fähren zwischen Rosenlund und Lindholmen ab Ende Dezember auf die Hälfte reduziert wird, obwohl sich die Anzahl der Passagiere in den letzten sechs Monaten verdoppelte und schon heute einige der Älvsnabberen, vor allem in den Morgenstunden, die Grenze der zulässigen Passagiere erreicht haben.

Selbstverständlich gibt Västtrafik nicht zu, dass sie gerade regelmäßige Passagiere während der Rushhour zum Kauf einer Monatskarte zwingen wollen, damit sie die regulären Fähren Älvsnabben entlang des Göta Älv nehmen können, die ebenfalls am Lindholmen-Pier anlegen, sondern argumentieren damit, dass im Winterhalbjahr weniger Passagiere ihre Fahrräder auf den Fähren transportieren und damit auch der Fährdienst darauf eingestellt wird.

Herbert Kårlin

Dienstag, 6. Dezember 2011

Flüchtlingführer in Göteborg

Seit neun Jahren besteht in Göteborg das Projekt „Flüchtlingsführer“ an dem bisher 1224 Schweden ihre kostenlose Hilfe anboten, nach denen 1477 Flüchtlinge fragten. Die Organisation will mit seiner Aktivität die Integration von Asylanten fördern und ihnen durch den engen Kontakt mit schwedischen Familien oder Einzelpersonen die schwedische Gesellschaft näher bringen.

Am kommenden Samstag veranstaltet die Organisation „Flyktingguide Göteborg“ nun einen kostenlosen Filmnachmittag im Angered-Kino für die Neuschweden bei dem das Thema „Was ist Schwedisch?“ im Mittelpunkt steht. In zehn Kurzfilmen wird das Leben eines Svensson in den unterschiedlichsten Situation gezeigt, die gerade in ihrer Überspitztheit zeigen wie ein Schwede tickt oder auch seinen Urlaub verbringt. In einer anschließenden Diskussion können dann die Einwanderer mit ihren Gastgebern über ihre Eindrücke diskutieren.

Auch wenn das Projekt der Flüchtlingsführer auf ein immer größeres Interesse stößt, so müssen männliche Asylanten bisweilen mehrere Monate auf einen Führer warten, da sich überwiegend Frauen engagieren und die Organisation Probleme vermeiden will indem Männer nur männliche Führer erhalten und sich nicht als Partnervermittlung sieht, sondern als Integrationshilfe.

Herbert Kårlin

Montag, 5. Dezember 2011

Fotoausstellung für gefangene Journalisten

Um den beiden in Äthiopien gefangenen freien Journalisten Johan Persson und Martin Shibbye finanziell unter die Arme greifen zu können, stifteten 27 Göteborger Fotografen Bilder für eine Ausstellung, die insgesamt etwa 100.000 Kronen einbringen sollen, damit die beiden Journalisten, deren Prozess am Dienstag beginnt, Geld für die Verteidigung und andere notwendige Kosten geboten werden kann.

Die Ausstellung mit dem Titel „Ein Foto kann die Welt verändern“ wurde am 3. Dezember in der Galerie Stilla Bilder in Göteborg eröffnet und setzt bis zum 11. Dezember fort. Anschließend können Interessenten die Bilder über Internet betrachten und ersteigern. Die Motive der Bilder kommen aus Reportagen, der Modewelt, sowie der künstlerischen Fotografie und spiegeln die Arbeit der beteiligten Fotografen.

Johan Persson und Martin Shibbye wurden kurz nach dem unerlaubten Überschreiten der äthiopischen Grenze, wo sie über die indirekte Beteiligung des schwedischen Außenministers Carl Bildt an Völkermord recherchieren wollten, gefangen genommen. Da die beiden Journalisten ohne Auftrag unterwegs waren, werden sie von keiner Zeitschrift finanziell gedeckt und müssen sämtliche Kosten selbst tragen. Bei einer Verurteilung riskieren sie eine langjährige Gefängnisstrafe.

Herbert Kårlin

Fotoausstellung für gefangene Journalisten

Um den beiden in Äthiopien gefangenen freien Journalisten Johan Persson und Martin Shibbye finanziell unter die Arme greifen zu können, stifteten 27 Göteborger Fotografen Bilder für eine Ausstellung, die insgesamt etwa 100.000 Kronen einbringen sollen, damit die beiden Journalisten, deren Prozess am Dienstag beginnt, Geld für die Verteidigung und andere notwendige Kosten geboten werden kann.

Die Ausstellung mit dem Titel „Ein Foto kann die Welt verändern“ wurde am 3. Dezember in der Galerie Stilla Bilder in Göteborg eröffnet und setzt bis zum 11. Dezember fort. Anschließend können Interessenten die Bilder über Internet betrachten und ersteigern. Die Motive der Bilder kommen aus Reportagen, der Modewelt, sowie der künstlerischen Fotografie und spiegeln die Arbeit der beteiligten Fotografen.

Johan Persson und Martin Shibbye wurden kurz nach dem unerlaubten Überschreiten der äthiopischen Grenze, wo sie über die indirekte Beteiligung des schwedischen Außenministers Carl Bildt an Völkermord recherchieren wollten, gefangen genommen. Da die beiden Journalisten ohne Auftrag unterwegs waren, werden sie von keiner Zeitschrift finanziell gedeckt und müssen sämtliche Kosten selbst tragen. Bei einer Verurteilung riskieren sie eine langjährige Gefängnisstrafe.

Herbert Kårlin

Sonntag, 4. Dezember 2011

Prestigeobjekt in Göteborg ein Fiasko

Im Jahre 2009 entschied sich die Göteborger Regierung mehrheitlich das größte Projekt Schwedens gegen Jugendarbeitslosigkeit zu schaffen bei denen Jugendliche durch eigenes Engagement und Couching Arbeitsplätze finden sollten. Das Projekt, das 63 Millionen Kronen kostet, sollte bereits während der ersten zwei Jahren über 4000 Göteborger Jugendlichen zu einem Arbeitsplatz verhelfen.

Nach einer Untersuchung der Göteborger Tageszeitung GP zeigen die Ergebnisse des Jugendprojektes Upp jedoch ein völlig anderes Bild, denn trotz dem hohen finanziellen Aufwand fanden bisher nicht einmal 200 Jugendliche einen Arbeitsplatz. Niemand in der Projektleitung kann oder will nun auf die Frage antworten wohin die Steuergelder verschwanden und wann das Projekt zu einer sinnvollen Maßnahme der Arbeitsbeschaffung für Jugendliche werden kann.

Nach GP waren die Stadträte auch nach zwei Jahren Aktivität noch nicht informiert über die Fortschritte des Projektes, da auch keiner der Politiker auf die Idee kam dem Geldfluss zu folgen oder Rechenschaftsberichte anzufordern. Die Göteborger Tageszeitung konnte indes hunderte von Personen ausfindig machen, die angeblich an einer der Fortbildungsmaßnahmen von Upp teilgenommen haben, teilweise ohne je ihren Fuß in die Stadt gesetzt zu haben. Im Extremfall war ein 71-jähriger Stockholmer auf der Liste der Jugendlichen zu finden, der nicht einmal von der Existenz des Projektes wusste. Der Erfolg der Maßnahme beruht daher ausschließlich auf gefälschte Eintragungen.

Herbert Kårlin

Samstag, 3. Dezember 2011

Göteborg erhält Schwedens größtes Windkraftwerk

Aus mehreren Teilen der Welt nähern sich Göteborg die Teile des größten Windkraftwerks Schwedens, um dann auf der bereits fertigen Betonplattform auf Risholmen, an der äußersten Spitze des Göteborger Hafens, aufgestellt zu werden. Mit einer Höhe von 145 Metern wird das Windkraftwerk die höchste Stelle Göteborgs werden und ein Symbol der Hafeneinfahrt für alle Schiffe sein.

Die ersten Teile, das Maschinengebäude und der 85 Meter hohe Turm, werden bereits am Sonntag mit dem Fahrzeug Abis Belfast in Göteborg ankommen, während die Rotorblätter aus Brasilien noch einige Tage auf sich warten lassen werden. Bereits am 16. Dezember wird das Windkraftwerk mit einer Gesamtleistung von 15 Millionen kw/h im Jahr jedoch einsatzbereit sein und fünfmal soviel Strom liefern wie ein übliches Windkraftwerk.

Die gelieferte Energie ist ausschließlich für die Hafenbetriebe gedacht und verwandelt den Göteborger Hafen zu einem der umweltfreundlichsten Häfen der Welt. Das Windkraftwerk entstand in Zusammenarbeit des Forschungszentrums der Göteborg Energi, SKF und der Technischen Hochschule Chalmers, die das Kraftwerk auch für Forschungsprojekte benutzen wird.

Herbert Kårlin

Freitag, 2. Dezember 2011

Kostenlose Bücher in Göteborg

Seit die Bibliotheken im westlichen Göteborg im Jahr 2007 die Aktion „Värsta Boken“ begannen, einer Aktion, bei der alle Jugendlichen zwischen 13 und 25 Jahren im September ein kostenloses Taschenbuch erhalten, hat sich diese Aktion nicht nur in ganz Göteborg verallgemeinert, sondern auch in den Randgemeinden Wurzeln geschlagen.

Nachdem im kommenden Jahr die Stadtbibliothek wegen Umbauarbeiten geschlossen wird, will nun die Stadtteilbibliothek in der Södra Hamngatan auf ihre Existenz hinweisen und verschenkt nun kurz vor Weihnachten weitere Taschenbücher an die gleiche Altersgruppe. Allerdings müssen die Jugendlichen nun eine besondere Bedingung erfüllen, die zur schwedischen Weihnachtszeit gehört. Sie müssen als Gegengabe einen Weihnachtsreim bieten.

Die kostenlose Buchverteilung erfolgt ausschließlich am kommenden Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr. Die Weihnachtsreime müssen keinen besonderen Anforderungen entsprechen, wenn man vom Reim absieht, wobei auch der Göteborger Reimexperte Peter Lundgren in der Bibliothek anwesend sein wird um jenen unter die Arme zu greifen, die sich mit dem Reimen etwas schwer tun. Weihnachtsreime (julrim) sind eine schwedische Tradition am Uppesittarkväll.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Kohlrouladen in Göteborger Museum

Das Göteborger Designmuseum Rhösska ist bekannt dafür nicht nur Designkunst zu zeigen, sondern auch Nationalfeste zu feiern oder typisch schwedische Lebensmittel mit ihrer Geschichte darzustellen. Am gestrigen Mittwoch wurden nun alle Besucher vom Geruch von Kohlrouladen empfangen, die man auch probieren konnte. Natürlich handelte diese Aktion nicht nur von Kåldolmar, sondern sollte auch auf die Sammlungen und Ausstellungen des Museums aufmerksam machen und nicht nur Kohlinteressenten anziehen.

Anlass dieser Veranstaltung war der Todestag von Karl XII., dem schwedischen König, der auf einem seiner Feldzüge Kohlrouladen entdeckte und sie so gut fand, dass er sie dann in Schweden einführte und zu einem Nationalgericht machte, das fast ebenso bekannt wurde wie Zimtschnecken oder Fleischröllchen, die bekannten Köttbullar.

Der Todestag des Königs war ein Fest im Röhsska, das neben den Kåldolmar, also den Kohlrouladen, allerdings auch das Leben des kriegerischsten schwedischen Königs und die Bibel, die er übersetzen und herausgeben ließ, vorstellte. So konnten die Museumsbesucher unter anderem auch erfahren, dass Karl XII. nicht nur die Kåldolmar aus der Türkei importierte, sondern auch den Kaffee mit in das nordische Land brachte.

Herbert Kårlin