Dienstag, 31. Januar 2012

Ausstellung gegen Mobbing in Göteborg

Da Mobbing in Göteborger Schulen ständig zunimmt und die Stadt versucht jede Möglichkeit zu nutzen um gegen dieses Problem aufmerksam zu machen, findet gegenwärtig eine vom Måns Jenninger Fond finanzierte Fotoausstellung zum Thema Mobbing in der Göteborger Stadtbibliothek statt. Mobbing wird hier jedoch nicht zur Kunst erhoben, sondern die Fotos der Fotografin Elisabeth Ohlson Wallin sollen einen Eindruck darüber vermitteln wie Mobbing im Alltag aussieht.

Die Ausstellung Mobbing ist vor allem auch an Schulklassen mit ihren Lehrern gerichtet, die vor den Fotos alle Aspekte des Mobbing erklären können und damit auch Schülern, die bisher zur Seite sahen, wenn ein Klassenkamerad gemobbt wurde, auf ein hilfreiches Handeln vorbereiten können oder ihnen deutlich machen, dass sie das Problem sofort einem Lehrer melden müssen, bevor ein zu großer Schaden entsteht.

Claes Jenninger, der Organisator der Ausstellung in der Stadtbibliothek, hat vor sieben Jahren seinen 13-jährigen Sohn verloren, der sich nach ständigem Mobbing das Leben genommen hat und schildert daher hautnah das Problem Mobbing in der Schule. Die Ausstellung wird durch mehrere Seminare ergänzt in denen Lehrer und andere Personen, die mit Kindergruppen arbeiten, mehr über das Thema Mobbing erfahren können.

Herbert Kårlin

Montag, 30. Januar 2012

Bojen unterstützen die Meeresforschung im Västra Götaland

Um ein Gesamtbild des Meeresmilieus vor dem Västra Götaland zu gewinnen, will das Meteorologische Institut ab Herbst Bojen zu Hilfe nehmen, deren Messungen über eine längere Epoche hinweg Auskünfte über die Entwicklung und die Einflüsse des Meeres liefern können. Mit Hilfe dieser Methode sollen auch Umweltbedrohungen rechtzeitig erkannt werden um Maßnahmen dagegen vorbereiten zu können.

Forscher des SMHI (Sveriges Meteorologiska och Hydrologiska Institut) in Göteborg wollen im Kostermeer und vor Måseskär Bojen verankern, deren Sensoren, unter anderem, Wassertemperatur, Salzgehalt, Säureniveau und Strömungen messen und diese stündlich an die Zentrale in Göteborg weiterleiten. Ergänzende Auskünfte kommen durch die kontinuierliche Aufzeichnung des Wasserstandes und der meteorologischen Wetterbeobachtungen.

Die Göteborger Forscher gehen davon aus, dass ein besseres Verständnis des Meeresmilieus und seiner Änderungen dabei helfen können zukünftige Gefahren rechtzeitig voraussehen zu können. Vor allem Aussagen zur Anreicherung von Säuren und die Algenvermehrung können wichtige Hinweise bieten. Das Projekt ist langfristig angelegt, da nur eine langfristige Beobachtungen relativ sichere Aussagen zulassen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 29. Januar 2012

Göteborg Energi kämpft mit Problemen

Eine interne Überprüfung der Konten und Handlungen des städtischen Strombetreibers Göteborg Energie zeigt nun, dass das Unternehmen vermutlich mehrere Millionen an Kronen an Unternehmen bezahlt hat ohne je eine Leistung dafür erhalten zu haben. Die Geschäftsführung war daher nicht nur in skurrile Affären verstrickt, sondern hatte auch keinerlei Überblick über Auftragsvergabe und Zahlungen des Unternehmens. Die Führungsqualitäten scheinen jedoch nicht nur beim Geschäftsführer zu mangeln, sondern auch bei jenen, die entsprechende hochbezahlte Direktoren einstellen.

Obwohl kürzlich zwei Unternehmen bereits bei der Polizei angezeigt wurden, die illegale Rechnungen ausstellten, sagt die Sprecherin des Aufsichtsrats, Kia Andreasson (Göteborger Grüne im Stadtrat), dass sie keinerlei Informationen über die Angelegenheit hat, was natürlich nicht verwundert, da Kia Andreasson in zahlreichen Vorständen und anderen Organisationen sitzt und für einzelne Aufträge, die den Steuerzahler Millionen kosten, gar keine Zeit zur Verfügung hat, sondern sich blind auf einen Geschäftsführer verlässt.

Auch Lotta Brändström, zuständig für die internen Kontrollen, gibt sich sehr verschwiegen und hält wenig von Offenheit in den Angelegenheiten, was kaum ein Zeichen in Göteborg setzt, dass Betrug in Zukunft härter verfolgt wird und weitere Mauscheleien und Betrügereien verhindern könnte. Um Göteborg vom Ruf der Stadt der Bestechungen und Betrügereien zu befreien ist es dringend nötig mehr Offenheit zu zeigen und nicht nur intern über strafbare Handlungen zu diskutieren und intern jemanden zu versetzen.

Herbert Kårlin

Samstag, 28. Januar 2012

Ausgehöhlte Streupflicht in Göteborg

Wer in Göteborg auf einem Gehsteig oder in einem öffentlichen Park auf Glatteis ausrutscht und sich womöglich den Arm bricht, weil die Verwalter oder die städtischen Dienste nicht gestreut haben, müssen mit einem langen Kampf rechnen, wenn sie auf eine Entschädigung hoffen, denn die Abwicklung der Schäden erfolgt über die ebenfalls städtische Versicherungsgesellschaft Göta Lejon.

Wie viele Göteborger sich voriges Jahr einen Schaden wegen eingestreuten städtischen Wegen zuzogen, ist natürlich unbekannt, da nur wenige unter ihnen einen Schadenersatz fordern. Aber immerhin gingen voriges Jahr 49 Forderungen ein, wovon die städtische Versicherung über die Hälfte, nämlich 28, unmittelbar ablehnte, vier Personen wurden mittlerweile entschädigt und 17 warten auch nach rund einem Jahr noch auf einen Brief der Versicherung.

Obwohl die Angelegenheit des Vorjahres noch nicht vollständig bearbeitet sind und der diesjährige Winter bisher als sehr mild zu betrachten ist, gingen bei Göta Lejon erneut vier Schadensfälle ein, wovon einer bereits abgelehnt wurde. Während diejenigen, die sich beim Sturz ein Kleidungsstück ruinieren, noch mit einem geringen Schadenersatz rechnen können, werden Forderungen nach Brüchen oder Prellungen fast grundsätzlich abgelehnt, obwohl die Stadt in den genannten Fällen die Streupflicht hat, also für die Schäden verantwortlich ist.

Herbert Kårlin

Freitag, 27. Januar 2012

Neue Skandale in Göteborg

Der jüngst Skandal Göteborgs betrifft nun die Stiftung SGS, den größten Vermieter von Studentenwohnungen der Stadt. Während der Chef von SGS bereits am Montag fristlos entlassen wurde und ihm der Zutritt zu den Räumen mit unmittelbarer Wirkung verboten wurde, hält sich die Stiftung mit Kommentaren weitgehend zurück und vermeidet die Öffentlichkeit. Der frühere Geschäftsführer kann jedoch, trotz seiner Vergehen, mit einer hohen Abfindung rechnen.

Was bewiesen scheint, ist die Tatsache, dass Mats Odersjö, der frühere Geschäftsführer, Musterwohnungen an Verwandte für Feste verlieh, Studentenwohnungen an einen Sportklub vermietete bei dem er als Geschäftsführer figurierte, die Kreditkarte der Stiftung illegal benutzt hat und auch bei Festen und Sponsoring Ungereimtheiten auftauchen, eine Situation, die sich in Göteborg nahezu ständig zu wiederholen scheint.

Die Stiftung, die ohne Gewinninteressen arbeitet und dessen Überwachung überwiegend von der Stadt Göteborg bestimmt wird, ist indes nur eine der zahlreichen Affären, die entstehen, weil die Beauftragten der Stadt ihren Pflichten nicht nachkommen und betreffen nun erstmals Studentenwohnungen, die in Göteborg ohnehin als Mangelware mit langen Wartelisten betrachtet werden.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 26. Januar 2012

Seefahrtmuseum in Göteborg nominiert

Nur wenige Tage nachdem das Seefahrtmuseum in Göteborg mitteilen konnte, dass im vorigen Jahr über 200.000 Personen das Museum besuchten, fast das vierfache als im Jahre 2010, kommt nun bereits eine weitere positive Meldung, denn das Seefahrtmuseum mit seinem Aquarium wurde nun auch zum Museum des Jahres nominiert, der höchsten Auszeichnung für schwedische Museen.

Das Seefahrtmuseum in Göteborg muss nun gegen den Kulturpark Småland in Växjö und das Marinemuseum in Karlskrona antreten, zwei weitere Museen, die sich in den letzten Jahren durch eine herausragende Arbeit ausgezeichnet haben. Die Jury des Reichsverbands schwedischer Museen wird nun die drei Museen besuchen und dann ihre Bewertung abgeben, bevor am 29. März des Jahres dann der Gewinner in Göteborg bekannt gegeben wird.

Mit zu den wichtigsten Kriterien der Jury gehören fortschrittliches Denken eines Museums, die pädagogische Arbeit und der Einsatz zeitnaher Ausstellungen. Bereits im Jahre 2009 konnte das Världskulturmuseet in Göteborg den begehrten Preis gewinnen, der seit 1994 vom Reichsverband schwedischer Museen vergeben wird und aus einem Diplom und einem Wanderpokal besteht. Die Auszeichnung bedeutet in der Regel auch eine steigende Besucherzahl.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 25. Januar 2012

Neue Richtlinien für West Sweden

Nachdem im letzten Dezember bekannt wurde, dass der von Steuergeldern getragene Verein West Sweden unter dem Direktor Kjell Peterson zu luxuriösen Geschäftsessen und Aufenthalten in Spa-Anlagen mit reichhaltig Alkohol einlud ohne die Rechnungen ordnungsgemäß abzurechnen, hat der Vorstand von West Sweden nun beschlossen einen Teil der Regeln für die Bewirtung zu ändern, insbesondere was den Alkoholausschank bei internen Versammlungen betrifft. Eine grundsätzliche Änderung der Missstände wurde bisher nicht in Erwägung gezogen.

Der Vorstand von West Sweden hat nun beschlossen, dass bei internen Versammlungen grundsätzlich kein Alkohol mehr aus Steuergeldern finanziert werden darf und jede Einladung, auch im Büro in Brüssel, aufgeschlüsselt werden muss, so dass man auch hinterher noch weiß wer wen warum eingeladen hat. Wie teuer in Zukunft diese Essen oder andere Einladungen sein dürfen, wurde indes nicht festgelegt, sa dass Luxus nach wie vor nicht ausgeschlossen wurde.

Nach dem Vorsitzenden des Vorstands, Robert Hammarstrand, sollen diese neuen Regeln, die einen Monat nach den Vorfällen kommen, wieder Vertrauen zu West Sweden schaffen. Ob jedoch das Vertrauen wieder gewonnen werden kann so lange nicht klar ist welche Leistungen West Sweden wirklich für die Region brachte und ob eine einseitige Gehaltserhöhung des Brüsseler Chefs Kjell Peterson mit der Aufgabe von West Sweden vereinbar ist, bleibt offen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 24. Januar 2012

Göteborger erhalten größten schwedischen Filmpreis

Während der dreizehn Mal nominierte Film „Simon och Ekarna“ bei der gestrigen Verleihung des Guldbagge, dem höchsten schwedischen Filmpreis, nur für die beste männliche und die beste weibliche Hauptrolle prämiert wurde, gingen die Auszeichnungen an zwölf Filme, die „Film i Väst“ produzierte und die beiden Hauptpreise gingen an zwei Regisseure aus Göteborg.

Als bester Film des Jahres wurde Lisa Aschans ersten Langfilm „Apflickorna“ mit einem Guldbagge ausgezeichnet. Der Film der Wahlgöteborgerin zeigt den unerbarmherzigen Machtkampf von zwei jungen Frauen und wurde im vergangenen Jahren auf sämtlichen internationalen Festival als eine der bedeutendsten gegenwärtigen Produktionen betrachtet.

Der Göteborger Ruben Östlund erhielt für seinen Film „Play“ den Guldbagge für die beste Regie. Auch „Play“ handelt in jugendlichem Milieu und baut auf tatsächliche Handlungen einer kriminellen Jugendgang in Göteborg auf. Ruben Östlund arbeitete mit jugendlichen Amateuren in den Hauptrollen, denen er für ihre herausragende Leistung während der Preisvergabe am gestrigen Abend dankte.

Herbert Kårlin

Montag, 23. Januar 2012

Simon och Ekarna erhält Göteborger Filmpreis

Im Rahmen des Göteborg International Film Festival, das vom 27. Januar bis zum 6. Februar diesen Jahres stattfindet, wurde dem Film Simon och Ekarna, unter der Regie von Lisa Ohlin, der Göteborgs Stora Filmpris verliehen. Der Preis in Höhe von 50.000 Kronen wird der Regisseurin beim Eröffnungsfest des Filmfestivals am 27. Januar übergeben, wobei dieser Filmpreis gemeinsam von Göteborg International Film Festival und Göteborg & Co. finanziert wird.

Simon och Ekarna, ein Film der vom gleichnamigen Roman von Marianne Fredriksson inspiriert wurde, wurde vom Göteborger Publikum während einer Sondervorführung unter allen besten Langfilmen des Jahres 2011 ausgewählt, wobei die Entscheidung sicherlich auch etwas davon beeinflusst war, dass Teile des Films in Göteborg gedreht wurden, die Handlung am Rande der Stadt spielt und Film i Väst das Projekt unterstützte.

Simon och Ekarna (Simon und die Eichen), ein Film, der 13 Mal für den schwedischen Guldbagge nominiert war und die Problematik der jüdischen Bevölkerung in Schweden während des Zweiten Weltkriegs mit im Zentrum hat, wurde auch mit deutscher Beteiligung finanziert. Der Film, der am 9. Dezember 2011 in die schwedischen Kinos kam, wird im März diesen Jahres auch die deutschen Kinos erreichen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 22. Januar 2012

Kinder werden nach Röntgen von Zähnen ausgewiesen

Jedes Jahr werden in Göteborg mehrere einsamstehende Flüchtlingskinder ausgewiesen, weil das Ausländeramt ihr Alter nach dem Röntgen der Zähne hochstuft und sie als Erwachsene behandelt und sie in diesem Fall nicht mehr die gleichen Rechte wie Kinder haben. Die Alterseinstufung nach Zähnen kann nicht angefochten werden und führt daher zu einer endgültigen Entscheidung des Ausländeramts.

Die Altersbestimmung von Kindern nach der Entwicklung der Zähne wird in Schweden seit 1993 angewandt, ursprünglich allerdings zur Altersbestimmung bei Adoptivkindern und Kindern von Einwanderern. Das Göteborger Ausländeramt hat dann diese Methode bei Kindern, die ohne ihre Eltern in Schweden um Asyl ansuchen, übernommen, ohne die Methode auch nur eine Sekunde in Frage zu stellen.

Der Verband der schwedischen Zahnärzte kritisiert die Methode auf Äußerste, da man bei Kindern ab 14 die Röntgenmethode nicht mehr für eine sichere Altersbestimmung verwenden kann. Das zentrale Sozialamt Schwedens wollte daher bereits bis Mitte 2011 dem Ausländeramt neue Kriterien für die Altersbestimmung vorlegen, hat aber die Entscheidung immer wieder aufgeschoben, so dass es bis heute kein Datum gibt, wann einsamstehende Asyl-Kinder in Schweden nicht mehr wegen unsicheren Methoden ausgewiesen werden.

Herbert Kårlin

Samstag, 21. Januar 2012

Wohnprobleme für an Gewalt ausgesetzte Frauen

In Göteborg findet man gegenwärtig 1100 Sozialwohnungen in denen Personen aufgenommen werden, die wegen Alkohol-, Drogenmissbrauch oder nachdem sie gewaltsamen Übergriffen des Partners ausgesetzt waren, aufgenommen werden können. Rund 25 Prozent der Betroffenen sind Frauen, die nach schwerem Misshandlung dort wohnen.

Da es gegenwärtig keine Geschlechtertrennung in diesen Häusern gibt, in denen nur tagsüber Personal zu finden ist, muss oft eine einzelne Frau den Flur mit zehn oder mehr Männern teilen, was bei diesen Frauen zu einer extremen Verunsicherung führt, zumal viele unter ihnen vom Alkohol oder Drogen abhängig sind und dadurch bereits die Nähe eines Mannes als Gefahr betrachten. Auch wenn diese Situation in Göteborg seit langem bekannt ist, gibt es bisher keinen Willen sie zu ändern.

Ein weiteres Problem, das misshandelte Frauen betrifft, ist die Tatsache, dass sich Frauen selten als Opfer sehen, sondern die Schuld erst bei sich selbst suchen, eine Meinung, die das Personal in den Wohnanlagen oft unterstützt. Um zumindest dieses Problem zu beseitigen, wurden nun 300 städtische Angestellte dazu ausgebildet die Probleme von Frauen, die misshandelt werden, besser zu verstehen.

Herbert Kårlin

Freitag, 20. Januar 2012

Göteborg setzt auf Windkraft

Auch wenn nach internen Regeln Windkraftwerke nicht mehr als 120 Kilometer vom Verbraucher entfernt sein sollen, hat Göteborg gestern das Klarzeichen für zehn Windkraftanlagen in Töreboda gegeben, das 180 Kilometer von Göteborg entfernt liegt. Die städtische Stromgesellschaft Göteborg Energi wird die Kraftwerke in eine Waldgebiet erbauen und rechnet dafür mit Kosten in Höhe von bis zu 400 Millionen Kronen.

Göteborg plant bis zum Jahre 2015 rund zehn Prozent der nötigen Energie aus Windkraft zu gewinnen und verfügt gegenwärtig über Anlagen in Gårdsten und Risholmen-Arendal, aber auch in Dals-Ed, Askersund und Falköping, die in beträchtlicher Entfernung von Göteborg liegen. Auch wenn der neue Windpark in Töreboda ab nächstem Jahr jeweils 50 - 60 GWh liefern wird, so ist die Stadt noch weit vom geplanten Ziel von einer Jahresproduktion von 500 GWh entfernt, was den geplanten zehn Prozent entspricht.

Als einzige Partei stimmten die Christdemokraten gegen die Entscheidung in Töreboda, da ihrer Meinung nicht nur die Stadt mit Steuermitteln in Windkraft investieren soll, sondern auch private Investoren gefunden werden müssen. Nach den Christdemokraten dürfen bei Spekulationen mit Energie nicht Steuern riskiert werden und damit die Bevölkerung für Fehlplanungen verantwortlich gemacht werden.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 19. Januar 2012

Keine Zwangsarbeit für Göteborger Jugendliche

Die rot-grüne Mehrheit der Göteborger Regierung lehnt die Forderung des rechten Flügels ab, nach der arbeitslose Jugendliche erst einmal drei Monate lang eine Arbeitspraktik bei der Stadt ableisten müssen, bevor sie dem Programm „Jobbgarantin“ folgen können, die der Integration in die Arbeitswelt dient und von einem finanziellen Ausgleich begleitet ist.

Anneli Hulthén, die Vorsitzende des Göteborger Stadtrats, ist dem Vorschlag nicht feindlich gesinnt, weist jedoch darauf hin, dass die Forderung des rechten Flügels gegen die aktuellen Sozialgesetze verstößt und das Parlament erst das Gesetz ändern muss, bevor sie über den zwangsweisen Einsatz Jugendlicher in der städtischen Struktur entscheiden wird.

Während der linke Flügel Göteborgs davon ausgeht, dass arbeitslose Jugendliche auch selbst daran interessiert sind eine Arbeitsstelle zu finden und die Maßnahmen des Arbeitsamtes nutzen, geht der rechte Flügel davon aus, dass drei Monate ohne Arbeit bedeutet, dass man seine Lebensart ändert, morgens nicht mehr aus dem Bett kommt und daher auch weniger an einer festen Arbeitsstelle interessiert ist. Bereits heute müssen arbeitslose Jugendliche Leistungen bringen und aktiv nach Arbeit suchen, wenn sie um eine finanzielle Unterstützung ansuchen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 18. Januar 2012

Antibabypillen gegen Schmerzen

Die Sahlgrenska Akademin in Göteborg legt mit einer neuen Studie erstmals Beweise dafür vor, dass gewisse Antibabypillen auch erfolgreich gegen Menstruationsschmerzen eingesetzt werden können. Dies ist der erste Schritt dafür, dass in Zukunft die Pillen nicht mehr nur als Verhütungsmittel, sondern auch als Schmerzmittel während der Menstruation verschrieben werden können.

Die Studie der Sahlgrenska Akademin basiert auf eine Untersuchung von 1500 Frauen, die im Jahre 1981 gerade 19 Jahre alt wurden. Die gleiche Umfrage, die auf Menstruationsmuster, Menstruationsschmerzen und Verhütungsmethoden basiert, wurde dann im Abstand von jeweils zehn Jahren mit ebenfalls 19-jährigen Frauen durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass alle, die die Kombinations-Pillen nahmen, bedeutend weniger Schmerzen während der Menstruationsphase hatten als andere Frauen.

Da Menstruationsschmerzen zu erheblichen Arbeitsausfällen und Kosten für die Gesellschaft führen, sehen die Ärzte und Forscher der Sahlgrenska Akademin den Einsatz von Kombinations-Pillen als extrem positiv, trotz der verschiedenen Nebenwirkungen, die die Pillen mit sich führen können. Die Göteborger Studie wird in der Zeitschrift Human Reproduction in ihrer Gesamtheit veröffentlicht.

Herbert Kårlin
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Dienstag, 17. Januar 2012

Krank sein wird in Göteborg teuer

Nachdem die Regionalregierung im Västra Götaland mit den gegenwärtigen Einnahmen, trotz erhöhter Eigenbeteiligung ab 2012, nicht auskommt, sollen nun weiter Geldquellen angezapft werden. So will der sozialdemokratische Vorsitzende Gert-Inge Andersson in Zukunft auch bei der Notaufnahmen für Kinder eine Grundgebühr von 100 Kronen einführen und damit Eltern abhalten bei jedem Zweifel sofort ins Krankenhaus zu fahren.

Da der Region jedoch insgesamt 15 Millionen Kronen für ein ausgeglichenes Budget fehlen, reicht das Geld auch bei der Abgabepflicht für Kinder nicht aus, was bedeutet, dass auch die Kosten bei einem Besuch eines Gynäkologen von 200 auf 350 Kronen erhöht werden sollen und an weiteren Erhöhungen gearbeitet wird. Diese Entscheidungen führen dazu, dass die Gesundheitsversorgung ab diesem Jahr zu einer Klassenfrage wird und Geringverdiener von einer sinnvollen Versorgung ausgeschlossen werden.

Damit die rechtsextremen Sverigedemokraterna die Entscheidungen nicht beeinflussen können, wollen die Sozialdemokraten nun mit den rechten Parteien eine gemeinsame Linie finden, ohne der Opposition jedoch irgendein Gegenangebot zu präsentieren. Bisher findet man die Majorität daher nur in der Frage die Kosten für den Besuch von Fachärzten zu erhöhen, wobei der linke Flügel hofft allein durch Argumente die nötige Mehrheit für alle ihre Ideen einer Reform zu finden.

Herbert Kårlin

Montag, 16. Januar 2012

Göteborger Klinik in der Grauzone

Obwohl alle schwedischen Schönheitskliniken bereits im Jahre 2010 aufgefordert wurden Patientinnen, die die stark diskutierten Brustimplantate PIP eingesetzt bekommen hatten, über die Gefahren dieser Implantate zu informieren, hat die Göteborger Art Clinic bisher nicht eine der betroffenen Frauen kontaktiert. Auch die teils beängstigenden Berichte aus anderen Ländern konnten die Klinik bisher nicht dazu bewegen die Frauen direkt anzusprechen.

Im Gegensatz zu einigen anderen Kliniken in Schweden, behaupten die Verantwortlichen der Art Clinic, dass die Gesetze des Landes ihnen jede Kontaktaufnahme verbieten, da jede Klinik unter der Geheimhaltungspflicht steht. Weder des Gesundheitsamt noch das Arzneimittelamt, die die Kliniken voriges Jahr über das Verbot des Implantats in Schweden informierten, stimmen diesen Aussagen zu, sondern bestätigen, dass sie jede Klinik aufforderten die Frauen unmittelbaren über die Gefahren von PIP-Implantaten zu informieren.

Obwohl das Brustimplantat bereits im März 2010 in Schweden verboten wurde, begnügte sich die Göteborger Art Clinic damit nur eine kurze Information auf ihrer Homepage zu veröffentlichen. Frauen, die ihren Arzt bei der Art Clinic konsultieren, werden nun bei ihrer Ankunft gebeten unter sechs Alternativen zwischen einer jährlichen Kontrolle und einem Austausch des Implantats gegen 17.000 Kronen zu wählen, was man nahezu so betrachten kann, dass die Klinik jede Verantwortung auf die betroffenen Frauen übertragen will.

Herbert Kårlin

Sonntag, 15. Januar 2012

Wärmekameras rechnen Besucher Göteborgs

Im letzten November wurden in der Innenstadt Göteborgs neun Wärmekameras installiert, die dabei helfen sollen die Bewegungen in der Stadt zu messen. Nach den Auswertungen von Dezember konnte nun festgestellt werden, dass sich im zentralsten Teil der Stadt jede Woche eine halbe Million Menschen bewegten, wobei ein Viertel der Bewegungen jeweils am Samstag und die geringste Personenbewegung am Sonntag gemessen wurden.

Das Projekt, das von der Stadt Göteborg, den Besitzern der wichtigsten Bauten im Zentrum und dem Verband der Geschäftsleute „Innerstaden Göteborg“ getragen wird, soll dabei helfen die Ursachen der Volksbewegungen zu analysieren, den Einfluss bestimmter Veranstaltungen messen und dazu dienen die zukünftige Entwicklung der Stadt und die Bedeutung der Maut auf den Besucherstrom zu messen.

Die neuen Kameras, durch die eine Identifizierung der Personen nicht möglich ist, sollen insbesondere auch dabei helfen die wirtschaftliche Situation der Innenstadt zu verbessern, indem man durch die Analyse der Bewegungen besser entscheiden kann an welchen Straßen es sinnvoll ist zusätzliche Geschäfte zu eröffnen und wie man in Zukunft erfolgversprechende Veranstaltungen planen kann. Das Gesamtprojekt ist auf 25 bis 30 Jahre ausgelegt.

Herbert Kårlin

Samstag, 14. Januar 2012

Internationales Filmfestival in Göteborg

Vom 27. Januar bis zum 6. Februar 2012 findet in Göteborg das 35. Göteborg International Film Festival statt. Während der elf Tage kann das Publikum über 460 Filme aus 80 Ländern betrachten, wobei in rund 40 Seminaren über aktuelle Filmkunst diskutiert wird. Sämtliche Filme und Seminare sind, im Gegensatz zu vielen anderen Filmfestivalen, jedem offen, zu einem Preis, den sich auch Studenten leisten können.

Das diesjährige Filmfestival in Göteborg hat zwei Schwerpunkte. Innerhalb der internationalen Filmvorführungen steht der arabische Umbruch im Vordergrund, bei dem sich nicht nur die Gesellschaftsform verändert, sondern auch die Filmproduktion einem weiteren Kreis öffnet. Innerhalb der nordischen Filme steht dieses Jahr Dänemark im Mittelpunkt. Mehrere der gegenwärtigen Filmer des Landes werden während des Festivals in Göteborg anwesend sein.

Erstmals veranstaltet das Göteborg International Film Festival bereits einige Tage früher (21. bis 23. Januar) auch ein Festival für Kinder. Zur Premiere des Göteborgs Lilla Filmfestival wird das Familienabenteuer „Isdraken“ projiziert, ein Film, der vom gleichnamigen Roman von Mikael Engström inspiriert wurde und den Jungen Mik aus der Großstadt in ein kleines Dorf Nordschwedens ziehen lässt, wo er eine völlig neue Welt entdeckt.

Herbert Kårlin

Freitag, 13. Januar 2012

Nachtleben in Göteborg wird eingeschränkt

Nach der Mehrheit der Politiker Göteborgs haben die gegenwärtig 16 Nachtklubs der Stadt dieses Jahr zum letzten Mal die Möglichkeit bis fünf Uhr morgens Alkohol zu servieren, denn ab nächstem Jahr wird die Sperrstunde auf drei Uhr vorverlegt und die Lokale müssen spätestens um 3 Uhr 30 verlassen sein. Damit wird Göteborg die erste Stadt Schwedens, die auch ohne entsprechendes Nachtleben Tourismus fördern und anziehen will.

Als Ursache für diese Maßnahme nennen die Stadtpolitiker, ausgenommen Moderaterna und Volkspartei, die steigende Gewalt in Göteborg und die starke Verschmutzung in der Umgebung der Avenyn, wobei sie sich dabei auf die Aussagen der Polizei und ein äußerst zweifelhaftes Gutachten eines militanten Antialkoholikers berufen. Vergessen sind dabei die früheren Schwarzclubs und vergessen ist auch, dass die meiste Gewalt der Stadt in anderen Stadtteilen zu finden ist. Die Gefahr ist nur noch der Alkoholausschank nach drei Uhr morgens.

Die Vereinigung der Unternehmer an der Avenyn und der Verband der Restaurantbetriebe glauben nicht an eine Verbesserung der Situation durch eine Änderung der Sperrzeit, da die Probleme der Innenstadt auch durch die mangelhafte Beleuchtung, unzählige Schwarztaxis und den mangelhaften öffentlichen Verkehr zu Nachtstunden entstehen, und was nützt eine Sperrstunde um drei Uhr, wenn die erste Straßenbahn morgens um fünf Uhr verkehrt. Wie werden die Besucher der Nachtklubs wohl diese zwei Stunden verbringen?

Herbert Kårlin

Donnerstag, 12. Januar 2012

Schießübungen in den Schären Göteborgs

Das schwedische Umweltgericht folgte in seiner Rechtssprechung nahezu in ganzer Linie dem Antrag der Verteidigung und hält die enormen Belästigungen durch 115 Tagen im Jahr, an denen Schießübungen in den südlichen Schären Göteborgs abgehalten werden dürfen, für tragbar und für keinerlei Beeinträchtigung für Bewohner, Touristen und Tierwelt. Nun kann nur noch die Regierung über eine abweichende Regelung entscheiden.

Kia Andreasson der Grünen Göteborgs und die Bewohner der Schären sind enttäuscht über die Entscheidung, wobei Kia Andreasson das Gericht der Inkompetenz anklagt, da Umweltfragen nicht rein formaljuristisch entschieden werden können, sondern auch einen Einblick in die tatsächliche Situation erfordern. Dass 115 Tage Lärm von teilweise über 80 dB in einer bewohnten Gegend und Blei im Meer nicht als „normal“ betrachtet werden können, müssten auch Juristen mit logischem Denken einsehen können.

Nach der Entscheidung des Umweltgerichts darf das Militär demnächst an 115 Tagen (und Nächten) im Jahr Schießübungen in den Schären veranstalten, wobei für internationale Übungen, egal welcher Länge, keinerlei Beschränkungen unterliegen. Zwischen 1. Juni und 15. August darf nicht geschossen werden, die Verteidigung muss die Anwohner rechtzeitig über die Übungstage informieren und, zumindest theoretisch, muss das Militär jedes Jahr die Schären von Hülsen und anderem Material reinigen bevor die touristische Saison auf den Inseln beginnt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 11. Januar 2012

Göteborgs Schulen erhalten schlechte Noten

Nach der jährlichen Untersuchung der Qualität schwedischer Schulen landen die Schulen Göteborgs nun auf dem 184. von 290 Plätzen und haben daher innerhalb eines Jahres weitere 18 Plätze verloren, was ein deutliches Bild darüber gibt, was die gekürzten Budgets hinsichtlich der schulischen Ausbildung bewirken. Sollte Ausbildung in Göteborg nicht wieder wichtiger genommen werden, so riskieren die Schulen weiterhin an Qualität zu verlieren.

Die jüngste Auswertung der Verbunds schwedischer Lehrer (Lärarförbundet) zeigen allerdings auch, dass zwischen den Schulen im Västra Götaland bedeutende Unterschiede bestehen, denn die Schulen der Insel Tjörn findet man bereits auf dem 18. Platz und jene der Gemeinde Ale auf dem 278 Platz, was bedeutet, dass man in ganz Schweden nur noch in zwei Gemeinen Schulen findet, die noch schlechter bewertet werden als jene in Ale.

Der Lärarförbundet, der diese Auswertungen seit dem Jahre 2002 vornimmt, bewertet die Schulen nach insgesamt 14 Kriterien, darunter wie viele Schüler ein Lehrer hat, welche Ausbildung die Lehrer besitzen, wie oft Lehrer einer Schule krank werden und wie viele Schüler das Klassenziel auch erreichen. Während die Qualität der Ausbildung im Västra Götaland noch als sehr unterschiedlich bezeichnet werden kann, landen alle Gemeinden von Mittelskåne in der unteren Kategorie und sind, außer Helsingborg, am Niedergang.

Herbert Kårlin

Dienstag, 10. Januar 2012

Zehn Prozent der Göteborger ohne feste Wohnung

Die Zahlen für 2011 zeigen, dass sich die Wohnsituation in Göteborg weiterhin verschlechtert, da mittlerweile bereits rund 50.000 Personen, also etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung Göteborgs, keine eigene Wohnung haben, sondern in Untermiete wohnen, bei Eltern wohnen müssen oder bereits die Kündigung aus ihrem Studentenheim im Briefkasten haben.

Zum Jahreswechsel waren bei der städtischen Wohnungsvermittlung genau 126.361 Personen registriert, rund 20.000 mehr als im Vorjahr, was sich im laufenden Jahr noch erhöhen wird, da auch 2012 weniger Wohnungen fertig gestellt werden als allein für Zuwanderer nötig sind, und man feststellen muss, dass am Jahresende 2011 mit 8855 Wohnungen auch die Anzahl der zu vermittelnden Wohnungen bei Boplats im Laufe des Jahres erneut sank und daher jeweils 829 Personen für eine einzige Wohnung auf der Liste standen.

Allerdings sind die Probleme nicht in allen Stadtteilen gleich bedeutend, denn vor allem Wohnungen in den Stadtteilen Majorna, Masthugget, Linnéstaden und Kungsladugard, also etwas ältere Wohnungen am Rande der zentralen Stadt, sind extrem begehrt. In diesen Stadtteilen kommen auf jede Wohnung bereits 3400 Bewerber, ohne dass Göteborg in diesen Gegenden größere Bauprojekte plant, denn diese liegen oft jenseits des Göta Älv, in teuren oder unbeliebten Gegenden.

Herbert Kårlin

Montag, 9. Januar 2012

Göteborger Polizei setzt auf Facebook

Die Göteborger Polizei beginnt ab 2012, vorerst nur für vier Monate, Facebook zu verwenden um mit der Bevölkerung einen besseren Kontakt zu bekommen, Tipps zu erhalten und um einfach eine Art Volksnähe zu zeigen. Das Pilotprojekt wird, unter anderem, damit verteidigt, dass die Polizei dort zu finden sein muss wo sich auch die Bevölkerung befindet, also bei Facebook.

Auch wenn die Idee als solches erst einmal positiv klingt, so sehen IT-Forscher der Göteborger Universität gewisse Probleme mit dieser modernen Methode, denn Facebook ist nicht in schwedischer Hand und sämtliche Daten landen auf amerikanischen Servern, werden daher in einem Land ausgewertet, das wirtschaftliche Zwecke im Vordergrund sieht und Informationen nach eigenen Kriterien bestehen lässt oder löscht.

Die Forscher sehen es auch als Unruhe erweckend, das die Göteborger Polizei sich über von in Amerika gesteuerter Systeme vermarkten will und ein Medium wählt, wo Tipps und Ideen aus der ganzen Welt eingehen können und ausgewertet werden, obwohl alle Länder außerhalb Schwedens eine Situation nicht immer auf die gleiche Weise bewerten und damit die Arbeit der Polizei unter Umständen sogar erschweren.

Herbert Kårlin

Sonntag, 8. Januar 2012

Västtrafik in Göteborg wird teurer

Am heutigen Sonntag erhöht Västtrafik seine Fahrpreise innerhalb Göteborgs. Nach eigenen Aussagen handelt es sich dabei um eine durchschnittliche Preiserhöhung von 5,5 Prozent, was die Fahrgäste kaum spüren werden, aber es möglich macht den Service des Unternehmens zu verbessern. Geringverdiener und Arbeitslose werden allerdings auch diese Erhöhung deutlich zu spüren bekommen, zudem sie auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind.

Besucher Göteborgs müssen in Zukunft für eine Tageskarte 70 Kronen statt den bisherigen 65 bezahlen und für eine Dreitageskarte 140 statt 130, was, zumindest bei der Tageskarte, weit über den 5,5 Prozent liegt. Eine Einzelfahrt mit SMS-Ticket kostet nun 22 Kronen und die Monatskarte 475 Kronen, was einer Erhöhung um 30 Kronen entspricht. Bei der Menge der verkauften Tickets ist die Erhöhung ein Millionengeschäft für Västtrafik.

Auch wenn ein Preisvergleich mit Malmö und Stockholm wegen dem unterschiedlichen System nicht möglich ist, so kann man durch eine Hochrechnung dennoch feststellen, dass die Preise in Göteborg über jenen in Skåne liegen und Stockholm vor allem deshalb teurer ist, weil es dort keine stadtbezogenen Tickets gibt, sondern grundsätzlich für die Region bezahlt werden muss, die weitaus grösser ist als Göteborg Stadt.

Herbert Kårlin

Samstag, 7. Januar 2012

Ungenießbares Wasser wird im Västra Götaland teurer

Bereits seit Oktober ist das Trinkwasser auf der Insel Klädesholmen, die mit Trinkwasser aus der Nachbarinsel Tjörn versorgt wird, ungenießbar. Selbst die Kontrolle gestern bewies erneut, dass man das Wasser, das aus der Wasserleitung kommt, nicht getrunken werden darf. Die Suche nach dem Problem blieb bisher ohne Erfolg und niemand weiß gegenwärtig, wann Klädesholmen wieder normales Trinkwasser geliefert bekommt.

Umso erstaunter waren die Bewohner aus Klädesholmen als sie nun erfuhren, dass ihr Trinkwasser zum Jahreswechsel um zehn Prozent teurer wurde, ohne dass ihnen das versprochene Trinkwasser überhaupt geliefert wird, bzw. geliefert werden kann. Logischer wäre für sie, wenn der Wasserpreis nun sinken würde, da sie durch den Trinkwasserkauf in Lebensmittelgeschäften ohnehin höhere Ausgaben haben.

Die Verantwortlichen in Tjörn sehen dies jedoch anders, da die Preiserhöhung ja beschlossen wurde bevor das Problem mit dem Trinkwasser auf Klädesholmen auftauchte und, was für die Betroffenen wie ein Hohn klingen muss, die Zusatzeinnahmen dafür dienen die Trinkwasserversorgung zu verbessern. Die Gemeinde argumentiert weiter, dass man die Preise bereits früher erhöhen müssen hätte, da dann die Probleme vermutlich gar nicht erst aufgekommen wären.

Herbert Kårlin

Freitag, 6. Januar 2012

Film i Väst im Aufwind

Film i Väst, einer der bedeutendsten Filmfonds Skandinaviens, der 1992 in Alingsås gegründet wurde und heute seinen Sitz in Trollhättan hat, ist gegenwärtig nicht nur wegen der Verfilmung von Marianne Fredrikssons „Simon och Ekarna“ im Gespräch, einem Film, der nicht nur von Film i Väst mitfinanziert wurde und zum Teil in Göteborg spielt, sondern auch weil der Filmfond bei der Nominierung zum schwedischen Guldbagge einen Rekord verzeichnet.

Unter den 54 Nominierungen für den Guldbagge 2012 gehen 38 an Produktionen, die von Film i Väst mitfinanziert wurden, ein absoluter Rekord für den Filmfond seit seinem 20-jährigen Bestehen. Mehrere der nominierten Filme wurden in Göteborg gedreht und spielen damit eine wichtige Rolle für die Promotion der Stadt. So auch der Erfolgsfilm „Simon och Ekarna“, der im März in die deutschen Kinos gelangen wird und in 13 Kategorien nominiert wurde.

Allerdings ist dies nicht der erste bedeutende Erfolg von Film in Väst, denn in Dänemark findet man bei der Nominierung zum Robert, der im Nachbarland die Rolle des Guldbagge hat, 46 der 85 Nominierungen bei Produktionen von Film i Väst, wobei in Dänemark die Konkurrenz von Lars von Trier und Pernille Fischer Christensen eine besondere Herausforderung sind, da letztendlich die dänische Filmakademie über die Preise entscheidet.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 5. Januar 2012

Spike-Verbot in Göteborg

Bisher gibt es in Göteborg nur auf zwei Straßen ein Verbot für Spikereifen und dies wurde ausführlich in der Presse besprochen und an den beiden Straßen durch neue Verkehrszeichen deutlich gemacht. Auch wenn die Polizei die Einhaltung der Bestimmung nur sehr selten überwacht, so stellte sie gestern während einer Stunde fest, dass 60 Autos trotz Verbot und anderer Fahrmöglichkeiten eine der beiden Straßen mit Spikes befahren haben.

Jeder der Verkehrssünder bekam einen Strafzettel über 1000 Kronen in die Hände gedrückt, wobei die Mehrheit der angehaltenen Autofahrer auch zugab das Verbot zu kennen, wobei sie die Regelung jedoch für unsinnig oder gefährlich halten und daher nichts an ihrem Fahrverhalten und der Benutzung von Spikes in der Stadt ändern wollen. Was dabei nicht sonderlich verwunderlich ist, ist die Tatsache, dass die Polizei bei einem großen Teil der Spikefahrer auch gleichzeitig andere Verkehrsvergehen feststellen konnte.

Was sich nach der Verkehrskontrolle auch durch Leserbriefe an die lokale Tageszeitung GP zeigte, war, dass sich Autofahrer, die auf Spikes bestehen, sich nicht im geringsten um Umweltschutz oder die gesundheitlichen Probleme der Bewohner Göteborgs kümmern, sondern diejenigen, die das Verbot der Spikereifen auf zwei Straßen verfechten, für inkompetent halten. Erstaunlich dabei ist zudem, dass in Göteborg bisher weder Schnee noch Eis zu finden sind.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 4. Januar 2012

Wohnungsbau 2012 in Göteborg

Obwohl die Stadt Göteborg für das Jahr 2012 wegen der enormen Wohnungsnot, die jedes Jahr bedeutender wird, rund 2500 neue Wohnungen versprochen hat, zeigt sich bereits zu Beginn des Jahres, dass maximal 1700 dieser Wohnungen auch im Laufe des Jahres bezugsfertig sein werden und daher nicht einmal für die normale Zuwanderung ausreichen werden und nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein können.

Selbst wenn man die Wohnungsnot der Studenten zur Seite nimmt, so fehlen bereits heute mindestens 13.000 Wohnungen für die Altersschicht zwischen 20 und 25, die erst dann eine Familie gründen können, wenn sie auch eine Wohnung finden kann. Und selbst für die 1700 Wohnungen gibt es noch mehrere „wenn und aber“ von Seiten der Stadtplaner, da einige der Pläne noch nicht genehmigt sind und daher gegen sie Klage eingereicht werden kann.

Wenn man die Art der Wohnungen, die im Laufe des Jahres 2012 bezugsfertig sein sollen, betrachtet, so findet man unter ihnen knapp über 100 Wohnungen für Studenten und rund 600 Mietwohnungen, obwohl dort die Wohnungsnot in Göteborg am höchsten ist. Die restlichen 1000 Wohnungen werden ausschließlich nach dem Bostadsrätt gebaut, was bedeutet, dass diejenigen, die einziehen wollen, über ein bedeutendes Kapital und eine sehr gute Arbeitsstelle verfügen müssen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 3. Januar 2012

Kleidersammlung in Göteborg in Kritik

Obwohl die Hilfsorganisation Humana auf der Liste der unseriösen Hilfsorganisation in Schweden steht, da sie teilweise als Sekte eingestuft ist und es unbekannt ist wie die Kleider verteilt oder verkauft werden oder wohin Gelder überwiesen werden, hat die Stadt Göteborg der Organisation erlaubt etwa 20 Container für Kleidersammlungen an unterschiedlichen öffentlichen Plätzen der Stadt aufzustellen.

Humana hat erst kürzlich den Namen gewechselt wie auch die Farbe ihrer Container, ohne jedoch die Arbeitsweise zu ändern oder ein sogenanntes 90er-Konto zu erhalten, das in Schweden allen humanitären Organisation gewährt wird, die bereit sind ihre Buchhaltung aufzudecken und auch tatsächlich eine humanitäre Hilfe leisten. Der früheren Organisation UFF, heute Humana, wurde dieses Konto wegen Unregelmäßigkeiten entzogen.

Jan Rinman, der für das Aufstellen dieser Containern in Göteborg zuständig ist, erklärt die Situation auf die Weise, dass das Straßenverkehrsamt lediglich überprüft, ob der Standort für einen Container vergeben werden kann, nicht um welche Organisation es sich handelt, obwohl ein simpler Blick auf eine öffentliche Liste genügen wurde, um zu entscheiden, ob man eine seriöse oder eine unseriöse Organisation unterstützt. Ob die Vergabe der Standorte korrekt verlief und von der Stadt verantwortet werden kann, wird im kommenden Herbst von der Stadt Göteborg überprüft.

Herbert Kårlin

Montag, 2. Januar 2012

Finanzamt will in Göteborg zwangsweise Mieten erhöhen

Die Dicksons Stiftung, die gegenwärtig über 865 Mietwohnungen in sehr guter Lage in Göteborg verfügt, auch wenn es sich überwiegend um Altbau handelt, wurde 1856 geschaffen und sollte „minderbemittelten Schweden“ eine günstige Wohnmöglichkeit in der Nähe von Arbeitsplätzen bieten. Wie bei der Mehrheit der Stiftungen der Stadt setzt sich der Vorstand der Dicksons Stiftung aus Spitzenpolitikern Göteborgs zusammen, die auch über die Auswahlkriterien bei Wohnungssuchenden entscheiden.

Da die Mieten der Dicksons Stiftung weit unter dem üblichen Marktpreis liegen, fordert nun das Finanzamt Göteborgs eine Anpassung der Mietpreise, was in der Regel einer Erhöhung von zehn Prozent entspricht. Der Göteborger Mieterverband sieht dies als bedeutenden Eingriff des Finanzamts, da es in Schweden offiziell keine Marktpreise für Mieten gibt und Verhandlungen über die Miethöhe zwischen Eigentümer und Mieterverband entschieden werden, nicht vom Staat.

Das Finanzamt stützt sich indes auf die Formulierung, das die Wohnungen für „Minderbemittelte“ gedacht sind, aber die Politiker auch Mieter akzeptieren, die pro Monat 29.000 Kronen verdienen. Nach dem Sozialdemokratischen Politiker Mats Arnsmar, der seit Jahrzehnten im Vorstand der Stiftung sitzt, erklärt dagegen, dass man sich einfach der Zeit anpassen muss und 29.000 Kronen unter dem statistischen Verdienst eines Durchschnittsschweden liegt. Er vergisst dabei jedoch vollkommen, dass der Begriff „minderbemittelt“ wohl eher jene betrifft, die monatlich nur 10.000 bis 15.000 Kronen verdienen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 1. Januar 2012

Skanstorget in Göteborg soll aufgewertet werden

Als vor mehreren Monaten Wohnungen am Skanstorget gebaut werden sollten, widersetzte sich die Bevölkerung der Umgebung so stark, dass das Göteborger Bauamt sämtliche Pläne aufgeben musste. Die Befürchtungen der Bevölkerungen waren indes nicht ganz unberechtigt, da der Skanstorget direkt zu Füssen der Skansen Kronan liegt, die vom Platz aus über eine Grünfläche erreicht werden kann und damit ein bedeutendes Ruhegebiet für die Göteborger ausmacht.

Zum neuen Jahr hat nun Göteborg den Skanstorget erneut für seine Bauprojekte ins Auge gefasst und studiert nun welche Idee der Umgebung am schmackhaftesten gemacht werden kann, damit das Bauamt neuen Protesten von Grund auf besser begegnen kann. Göteborg hält eine Modernisierung des Skanstorget für dringend nötig, da sich der Platz, seit die dortige Markthalle in den 40er Jahren abgerissen wurde, kaum verändert hat.

Das Bauamt Göteborgs zögert nun zwischen drei Plänen, denn auch wenn Wohnhäuser in der Stadt am notwendigsten sind, so werden diese Pläne von den Anwohnern am wenigsten befürwortet. Als Alternative bietet sich nun der Bau von Geschäfts- und Bürobauten oder aber die Entwicklung des Skanstorget zu einem sozialen Zentrum. Die genauen Pläne will die Stadt im Laufe des Jahres präsentieren.

Herbert Kårlin