Montag, 30. April 2012

Wildschweinprobleme im Västra Götaland

Nach letzten Zählungen des Wildschweinbestands im Västra Götaland, einer Region Schwedens in der bisher noch keine zu bedeutenden Probleme mit den Tieren auftauchten, stellt man fest, dass die Population in einem Masse wächst, dass in Zukunft mit erheblich höheren Schäden und einem steigenden Unfallrisiko in der gesamten Region zu rechnen ist, zu Beginn jedoch insbesondere im Küstenstreifen und der Region um Göteborg.

Nach bisherigen Erfahrungen mit Wildschweinen wird es nur sehr wenige Jahre dauern bis sich die Tiere in ganz Västra Götaland verbreitet haben, ohne dass die Jäger entsprechende Maßnahmen ergreifen werden, da gegenwärtig kein steigender Bedarf an Wildschweinfleisch festzustellen ist und die Tiere keine natürlichen Feinde in den schwedischen Wäldern haben.

Bereits heute sind Wildschweine in Schweden an mehr Autounfällen beteiligt als Elche, wobei die Schäden durch einen Unfall mit einem Wildschwein in der Regel auch höher liegen als bei Elchen. Es ist ebenfalls zu erwarten, dass sich die Schäden in Landwirtschaft und auf Golfplätzen im Västra Götaland auf eine Ebene zubewegen, die man bereits in Skåne als nahezu unfinanzierbar hält.
Herbert Kårlin

Sonntag, 29. April 2012

Göteborg sagt nein zu vier Freischulen

Obwohl die Schulinspektion seit einem Jahr immer häufiger das Ausbildungsniveau an Göteborger Freischulen kritisiert oder selbst einige Schulen wegen bedeutenden Mängeln ganz schließen mussten, gingen bei der Stadtverwaltung erneut vier Einträge auf Freischulen ein, die ab Herbst ihre Arbeit aufnehmen wollen. Auch wenn die Stadtverwaltung allein die Gründung nicht verhindern kann, so schlägt sie den zuständigen Instanzen dennoch vor diese vier Anträge abzulehnen.

Die Stadtverwaltung Göteborg lehnt in diesem Fall die Neugründungen jedoch nicht wegen einem zweifelhaften Ausbildungsziel ab, sondern weil sich die vier Betreiber, die erneut auf Risikokapital aufbauen, weigern einen Vertrag zu unterschreiben, der garantiert, dass die Steuergelder in Göteborg bleiben und statt der Gewinnmaximierung der Ausbildung der Schüler dienen sollen. Alle vier Schulen fordern jedoch die Genehmigung Steuern der Göteborger als Gewinn aus Schweden abziehen zu dürfen.

Die vier geplanten Schulen sind für 935 Schüler gedacht, die damit vom staatlichem Schulsystem auf ein freies System umgeleitet werden sollen und auch die Zuschüsse der Steuerzahler fordern, ohne jedoch das Geld für die Ausbildung zu garantieren. Der Antrag auf eine Gesetzesänderung, die die Entfremdung von Steuergeldern verhindern soll, wird von der aktuellen Regierung nicht getragen, was die Ausbildungsqualität in ganz Schweden in Frage setzt.

Herbert Kårlin

Samstag, 28. April 2012

Göteborger Vergnügungspark eröffnet die Saison

Pünktlich um 12 Uhr öffnet heute der Göteborger Vergnügungspark Liseberg seine Türen zur Sommersaison 2012, ohne dieses Jahr jedoch mit einer Sensation aufzuwarten, denn das neu installierte Riesenrad stand bereits an der Oper, ein Autokarussell wurde lediglich der neuesten Technik angepasst und die Eisbar musste dem neuen Restaurant Skeppsmagasinet weichen.

Und dennoch handelt es sich dabei um gute Neuigkeiten, denn die Aussicht vom neuen Riesenrad ist ein wahres Erlebnis, das Karussell ist schneller und die Autos steigen höher als bisher und das Essen in Lisberg wurde billiger, wobei das Skeppsmagasinet ausschließlich Fisch bietet, der unter Einbeziehung aller ökologischer Anforderungen an Land gezogen wurde.

Aber auch sonst hat sich einiges in Liseberg verändert, denn aus den neun Eingängen am Haupteingang wurden 19, was das Schlangestehen verhindert, die Hefte mit 16 Coupons für die Attraktionen wurden wieder eingeführt und die Jahreskarte ist nun persönlich, was bedeutet, dass man sie über Internet aktivieren muss und beim ersten Besuch fotografiert wird, damit man die Eintrittskarte nicht mehr an Familie, Freunde oder Bekannte weitergeben kann.
Herbert Kårlin
 

Freitag, 27. April 2012

Amphetamine sind die häufigsten Drogen Göteborgs

Im Laufe des letzten Jahres haben die Göteborger Sozialämter, Ärztehäuser, Kliniken, Gefängnisse und Organisation, die gegen den Drogenmissbrauch kämpfen, versucht sich ein Bild über den Missbrauch von Drogen in Göteborg zu machen. Das nun vorliegende Ergebnis scheint indes niemanden zu erstaunen, lässt aber auch zahlreiche Fragen offen.

Nach dem vorliegenden Ergebnis zählt man im Raum Göteborg gegenwärtig rund 2000 Drogenabhängige, das heißt Personen, die seit mindestens einem Jahr täglich zu einer Droge greifen. Das Durchschnittsalter der Drogenabhängigen liegt bei 36 Jahren und die häufigste Abhängigkeit liegt bei Amphetaminen, gefolgt von Cannabis und Heroin.

Allerdings halten einige Sozialämter und vor allem die Freiwilligenorganisationen die Zahlen für zu niedrig und rechnen mit einer hohen Dunkelziffer, da sich sehr viele Drogenabhängige in einem geschlossenen System bewegen, von dem aus keine Information nach Außen dringt. Viele glauben auch, dass die Abhängigkeit von Amphetamin im Rückgang ist, ohne jedoch zu wissen von welcher Droge der Stoff dann ersetzt wird.
Herbert Kårlin

Donnerstag, 26. April 2012

16. Wissenschaftsfestival in Göteborg

Am 26.  April beginnt, nach der Einweihung am Abend des Vortages, das 16. internationale Wissenschaftsfestival (Vetenskapsfestivalen) für Jedermann in Göteborg. Wie bereits die letzten Jahre, so werden während der vier Tage etwa 70.000 Personen an einer der zahlreichen Aktivitäten teilnehmen, die alle wissenschaftlichen Richtungen in allgemeinverständlicher Weise umfassen.

Das diesjährige Thema des Wissenschaftsfestivals ist das Gehirn, ein Zentrum in dem die Gefühle wohnen, Eindrücke verarbeitet werden, aber auch die Steuerzentrale des Menschen sitzt, die über Gut und Böse bestimmt. Die Frage ist daher wie das Gehirn beeinflusst wird und wie das Gehirn uns beeinflusst. Wie bereits die vorhergehenden Jahre sind fast alle Veranstaltungen erneut kostenlos.

Das internationale Wissenschaftsfestival findet nicht nur an den dafür bekannten Einrichtungen statt, sondern nimmt ganz Göteborg ein, denn die Aktivitäten werden auch ins Kino Roy getragen, in das Einkaufszentrum Nordstan, die alte Zuckerraffinerie bei Röda Sten und nach Liseberg, das nur zu diesem Anlass bereits einige Tage früher öffnet und in den 42 Gondeln des Riesenrades je einen Forscher setzt, der den Fahrgästen dann sein Wissensgebiet näher bringt.
Herbert Kårlin

Mittwoch, 25. April 2012

Integration von Roma in Göteborg

Auch wenn Göteborg bei der Roma-Politik nicht immer eine vorbildliche Rolle spielte, sondern Bettler dieser Volksgruppe bereits zwangsweise zurück in die Heimatländer transportierte, wo sie riskierten Verfolgungen ausgesetzt zu werden, hat sich der schwedische Staat entschieden in Göteborg ein Pilotprojekt zur Integration der Roma zu starten. Parallel zu Göteborg wird dieses Projekt auch in Helsingborg, Linköping, Malmö und Luleå verfolgt.

Bis einschließlich 2015 sollen die fünf Städte nun mit guten Beispielen vorangehen und damit anderen Städten des Landes die richtigen Wege zur Integration der Roma weisen. Der Projektleiter Göteborgs, Jan Svensson, ist der Meinung, dass Göteborg gewählt wurde, weil hier bereits erste Schritte wie das Feiern des Nationaltags der Roma und eine geplante Ausstellung im Stadtmuseum als positive Beispiele gewertet wurden. Die bisherigen Projekte der Stadt zu Fragen der Roma wurden insbesondere von Europageldern gestützt.

Um das Projekt erfolgreich zu gestalten, sollen bei der Vorbereitung des Planes erstmals Vertreter der Roma aktiv mitwirken. Die bedeutendsten Punkte der Integration sollen auf Ausbildung, Arbeit, Gesundheit und Altersvorsorge zielen, wobei das übergreifende Ziel sein soll, dass Roma, die im Jahre 2012 geboren werden im Jahre 2032 die gleichen Möglichkeiten innerhalb der schwedischen Gesellschaft haben wie Nicht-Roma.
Herbert Kårlin

Dienstag, 24. April 2012

Schlechtes Unternehmerklima in Göteborg

Bei der jährlichen Untersuchung der 290 schwedischen Gemeinden nach ihrem Unternehmerklima erlebte Göteborg eine herbe Überraschung, auch wenn sie wohl keinen Unternehmer der Stadt wundert. Innerhalb eines einzigen Jahres hat Göteborg 30 Plätze verloren und landet damit auf Platz 127, während Stockholm auf dem 27 Platz zu finden ist und damit nun einen nahezu unaufholbaren Vorsprung verzeichnet.

Gesamt gesehen zeigt sich jedoch, dass nicht nur Göteborg sich mehr um seine Unternehmen kümmern muss, sondern das gesamt Västra Götaland einen Nachholbedarf hat, denn auch wenn Alingsås mit dem 116. Platz noch vor Göteborg zu finden ist, so ist die Gemeinde im freien Fall und hat innerhalb eines Jahres 66 Plätze verloren. Unter den ersten 25 Stellen findet man nur noch zwei westschwedische Ort, nämlich Vårgårda mit rund 5000 Einwohnern und Härryda, das nahezu 35.000 Einwohner aufweist.

Bei der jährlichen Untersuchung beurteilt eine repräsentative Auswahl an Unternehmern einer Gemeinde Fragen wie die Gründung von neuen Unternehmen, die Steuerpolitik der Gemeinde, das Verkehrsnetz, Arbeitslosigkeit, aber auch die Infrastruktur, den Service der Gemeinden, das IT-Netz, die Hilfsmöglichkeiten oder die Kompetenz der Verwaltung. In nicht einem Bereich kommt Göteborg, die dynamische Stadt Westschwedens, über einen Durchschnittswert.

Herbert Kårlin

Montag, 23. April 2012

Abfallprobleme in Göteborg

Bereits während der ersten drei Monate des Jahres hat das Unternehmen Svevia entlang der wichtigsten Hauptstrecken Göteborgs (E6, E20 und Reichsweg 40) rund 30 Tonnen Abfall gesammelt und damit bereits das gesamte Jahresbudget für die Straßenreinigung verbraucht. Seit Jahren werden die Straßenränder mehr von Abfall jeder Art übersät, insbesondere jedoch von Papier und Plastik.

Svevia sieht das Hauptproblem dieser Verschmutzung jedoch nicht nur darin, das Autofahrer immer häufiger ihren Abfall einfach aus dem Fenster werfen, sondern auch darin, dass die Reinigung der Göteborger Straßen, Parkanlagen und anderer öffentlichen Plätzen an sehr unterschiedliche Unternehmen vergeben wurde, was eine systematische und koordinierte Arbeit unmöglich macht.

So lange jedoch keine koordinierte Reinigung in Göteborg stattfindet, verteilen die Winde vor allem Papier und Plastiktüten von einer ungereinigten Stelle, zum Beispiel dem Parkplatz eines Einkaufszentrums, in wenigen Minuten wieder über die bereits gereinigten Straßenränder. Hinzu kommt natürlich, dass sich die Göteborger, trotz den Aufforderungen ihren Abfall, Verpackung oder Zigarettenkippen nicht auf die Straße zu werfen, immer weniger darum kümmern wo ihr Abfall landet.
Herbert Kårlin

Sonntag, 22. April 2012

Göteborg soll fahrradfreundliche Stadt werden

Auch wenn Göteborg während der letzten fünf Jahre regelmäßig die Kritik bekam, dass die Fahrradwege schlecht unterhalten werden, teilweise schlecht beschildert sind und einige Strecken geradezu gefährlich sind, spricht die Stadtverwaltung nach wie vor von einer fahrradfreundlichen Stadt, bietet städtischen Angestellten kostenlose Fahrräder, setzt auf das Mietsystem Styr & Ställ und all dies ohne den erwünschten Erfolg, denn die Mehrheit der Göteborger greifen statt zum Fahrrad nach wie vor zum Auto.

Nun erwartet das Straßenverkehrsamt Göteborgs mit der Einführung einer Maut am 1. Januar 2013, dass damit die Anzahl jener, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, rapide ansteigen wird und stellt fest, dass es zwar einen Fahrradweg-Planer für Internet und Smartphone gibt, aber niemand in der Stadt genau weiß in welchem Zustand und wie verkehrsfreundlich die 350 Kilometer an Fahrradweg in Göteborg sind.

Nun soll noch in diesem Jahr ein Plan ausgearbeitet werden, der den Verkehrsplanern ermöglicht sichere und gut beschilderte Fahrradwege zu schaffen. Das Ziel ist, dass jeder in Göteborg mit seinem Fahrrad schnell ans Ziel gelangt und das Unfallrisiko weitgehend reduziert wird. Aber schon jetzt zeichnet sich dabei ein Problem ab, denn der öffentliche Verkehr von Västtrafik muss prioritär behandelt werden und das zentrale Göteborg innerhalb der Kanäle kann auch in Zukunft nur als fahrradfeindlich betrachtet werden.
Herbert Kårlin

Samstag, 21. April 2012

Kontrolleure von Västtrafik des Gewalt angeklagt

Während bisher Västtrafik nur wegen schlechtem Service, unüberlegten Bezahlsystemen und verkehrsunsicheren Bussen angeklagt wurde, wendete sich gestern mit einem Video das auf Youtube verbreitet wurde die Situation schlagartig, denn nun werden Kontrolleure des Unternehmens der Gewalt gegen zahlende Fahrgäste angeklagt, was vermutlich europaweit einmalig ist.

Auf dem Video eines Fahrgastes kann man sehen wie ein anderer weiblicher Fahrgast, der einen gültigen Fahrschein in der Hand hält von drei Kontrolleuren gewaltsam festgehalten und auf die Sitze gedrückt, weil die Kontrolleure der Meinung sind, dass die junge Frau erst bezahlt hätte als sie die Kontrolleure entdeckte. Nach Aussage der anderen Passagiere, die gleichzeitig in der Straßenbahn waren, möchte niemand auf diese Weise behandelt werden, nicht einmal als Schwarzfahrer.

Mit einer Entschuldigung von der Führungsschicht von Västtrafik wäre das Problem vermutlich auch ohne Probleme beseitigt worden. Nachdem der Zuständige von Västtrafik jedoch das Video gesehen hatte, erklärte er, ebenfalls ohne sich überhaupt zu versichern, ob die Frau einen gültigen Fahrschein hatte oder nicht, dass sich die Kontrolleure vollkommen korrekt und höflich verhalten hätten. Nach seinen Aussagen spielt es auch keine Rolle, ob die Fahrt bezahlt war oder nicht, denn nach der Bestimmung von Västtrafik muss man erst bezahlen und kann sich dann nach einem Platz umsehen, den Kinderwagen abstellen oder sich des Koffers entledigen. Nicht der reibungslose Verkehr ist wichtig, sondern ein unmittelbares Bezahlen, auch wenn dadurch Schlangen an den Türen entstehen.
Herbert Kårlin

Freitag, 20. April 2012

Die Revolte der Kneipen in Göteborg

Nachdem die Stadtverwaltung Göteborg nächste Woche endgültig über die zukünftigen Öffnungszeiten von Kneipen, Nightclubs und anderen nächtlichen Einrichtungen entscheiden wird und sich die Tendenz zeigt, dass die Öffnungszeiten in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf drei Uhr morgens begrenzt werden sollen, fordern die Besitzer der Einrichtungen nun, dass man ihre Argumente vor der Beschlussfassung zumindest anhört.

Der Sozialdemokrat Dario Espiga, der seit Monaten für eine Einschränkung der Öffnungszeiten bei Kneipen und Nachtklubs kämpft, hat bisher jedes Treffen mit den Besitzern der Einrichtungen verweigert und stützt sich bei all seinen Aussagen ausschließlich auf ein sehr umstrittenes Gutachten und die Aussagen der Polizei. Die Argumente der Betroffenen scheinen ihn nicht zu interessieren.

Die Besitzer der Nachtklubs fordern indes nichts Unmögliches, sondern jene, die bisher kaum Probleme hatten, wollen wissen, was Dario Espiga ihnen vorwirft und sie fragen sich, wie sie ein Milieu verbessern können, wenn der Verantwortliche Göteborgs sich hinter fadenscheinigen Argumenten verbirgt statt das Gespräch zu suchen. Ihrer Meinung kann dies nur darauf bauen, dass Dario Espiga eine klare Meinung hat und sich für eine demokratische Ordnung in Göteborg nicht interessiert.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 19. April 2012

Neue Brücke über den Göta älv bedroht Seefahrt

Spätestens zum Jahre 2020 muss Göteborg die bisherige Göta älvbron durch eine neue ersetzen. Die Pläne sind fortgeschritten, aber die Diskussionen über die Höhe der neuen Brücke scheinen erst zu beginnen, da die Interessen des Seefahrtamtes, inklusive der Orte zwischen Göteborg und dem Vänern, weit von jenen Göteborgs abweichen.

Wenn es nach Göteborg geht, so darf die Brücke auf keinen Fall höher als 13 Meter sein und soll möglichst bei zehn Metern liegen, da damit das Festland Göteborg und die Insel Hisingen besser mit Fahrrad und Rollstuhl zugänglich sind. Göteborg soll eine moderne Stadt werden und will in diesem Fall von einer alten Seefahrerstadt nicht mehr viel wissen, auch wenn das Argument hinsichtlich des Stena Kais in die entgegengesetzte Richtung geht.

Die heutige Brücke, die 1939 eingeweiht wurde, hat eine Höhe von 19,5 Meter, was bedeutet, dass die Mehrheit der Schiffe, die auf dem Göta älv zum Vänern wollen, keine Probleme bemerken. Das Seefahrtsamt fordert eine Mindesthöhe von 13 Metern und weist darauf hin, dass das notwendige Öffnen der Brücke auch bei dieser Höhe bereits zu erheblichen Verkehrsproblemen führen kann und die wartenden Fahrzeuge eine erhebliche Luftbelastung verursachen werden und dadurch entweder die Seefahrt behindert wird, oder aber der Autoverkehr und die Verbindungen der Straßenbahn, die ebenfalls über die neue Brücke fahren muss.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 18. April 2012

Streichelzoo im Slottsskogen wieder offen

Als vor zwei Jahren der Streichelzoo im Göteborger Slottskogen zu einem geschlossenen Wanderweg zwischen den Gehegen wurden, weil die Stadt Geld sparen wollte, verlor diese kleine Anlage all ihre Reize, da den Kinder die Berührung mit den Tieren fehlte und auch Erwachsene Probleme damit hatten ihren Jüngsten einige der früheren Haustiere wirklich näher zu bringen, auch wenn eher die Kinder als die Tiere hinter Gitter waren.

Als nun am Dienstag der Streichelzoo wieder in alter Form öffnete und die Kinder wieder in die Gehege ihrer Lieblinge konnten, zeigte sich nun wieder ein anderes Bild. An diesem ersten Tag waren mehr Kinder als je in den Gehegen zu finden und selbst Kindergartengruppen warteten geduldig darauf mit einem der zahlreichen Tiere nähere Freundschaft schließen zu können.

Auch wenn der Streichzoo des Schlosswaldes nicht sehr groß ist, so finden Kinder dort dennoch Kaninchen, Ziegen, Hühner und auch einige Hängebauchschweine, die allein wegen ihrem Aussehen die Blicke auf sich ziehen. Ein besonderes Ereignis für die jüngsten Besucher des Slottsskogen sind natürlich die Jungtiere, die man im Frühling in den Gehegen entdecken kann und die von den Tierpflegern auf liebevolle Weise auf den Ansturm vorbereitet werden.

Herbert Kårlin

Dienstag, 17. April 2012

Interreligiöses Zentrum in Göteborg

Nach fünf Jahren Aktivität wird der interreligiöse Rat Göteborgs am 20. April in der Kyrkogatan 25 ein Zentrum eröffnen, das all jenen offen ist, die sich für interreligiöse Treffen interessieren und sich nicht hinter einer einzigen Religion verstecken ohne zu wissen was andere Religionen einer Gesellschaft bieten können. Im Zentrum soll natürlich nicht nur über Religion gesprochen werden, sondern auch politische Fragen diskutiert werden.

Das interreligiöse Zentrum in Göteborg wird im Herbst, in Zusammenarbeit mit der Göteborger Universität, auch zu einer Vortragsreihe zu allgemeinen religiösen Fragen einladen und sieht sein Konzept in einer Art „ABC der Religionen für Göteborger“, eine Stadt, in der nahezu jede religiöse Richtung vertreten ist ohne bisher einen Platz für den gedanklichen Austausch zu besitzen.

Auch wenn es in Schweden bereits mehrere interreligiöse Zentren gibt, so ist es das erste Mal, dass sich die Stadt auch finanziell an einem entsprechenden Projekt beteiligt. Göteborg wird das Zentrum in den folgenden drei Jahren mit jeweils einer Million Kronen fördern, nicht zuletzt auch deswegen, weil es das Zentrum ermöglicht auch den städtischen Angestellten den Umgang mit Andersgläubigen zu erleichtern. Owohl alle 90 religiösen Vereinigungen Göteborgs zur Teilnahme aufgefordert waren, hat sich bisher nur die Hälfte bereit erklärt das Projekt auch aktiv zu stützen und an den Aktivitäten teilzunehmen.

Herbert Kårlin

Montag, 16. April 2012

Leere Gymnasien in Göteborg

Nach Ablauf der ersten Einschreibefrist für die Gymnasien Göteborgs ist noch jeder vierte Platz offen. Gegenwärtig stehen von den 11.569 vorgesehenen Plätzen noch nahezu 3000 zur Verfügung, wobei die Quote jedoch von Schule zu Schule wechselt und bei als erfolgreich bekannten Schulen kaum noch weitere Schüler aufgenommen werden können. In weniger beliebten Schulen wie dem Angeredsgymnasium sind jedoch bisher nur 13 von 84 Plätzen belegt.

Die meisten Gymnasien Göteborgs rechnen kurz vor den Ferien noch mit einem gewissen Ansturm von Schülern, die außerhalb ihres Einzugsbereichs wohnen, was sich jedoch für mache als Traum erweisen wird, da die Folgen des Babybooms vorüber sind und gegenwärtig kaum noch genügend Schüler zu finden sind um alle freien Plätze zu besetzen. Hinzu kommt, dass die Berichte über die schlechten Leistungen einiger Privatschulen auch beginnen Wirkung zu zeigen und die Nachfrage dort sinken lässt.

Für Schulen, die ihre Klassenräume nicht voll bekommen, wird sich allerdings auch noch eine andere Wirkung zeigen, da die staatlichen Zuschüsse von der Anzahl der Schüler abhängt. Schulen, die dieses Jahr ihre Klassenräume daher nicht voll bekommen, werden auf Grund des geringeren Budgets auch in der Qualität der Ausbildung sparen müssen, was jedoch nicht nur die neuen Schüler betrifft, sondern auch jene, die bereits kurz vor dem Abschluss stehen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 15. April 2012

Giftiger Abfall in Göteborger Abwasser

Nachdem das Ryaverket in Göteborg, wo sämtliche Abwässer der Stadt und einiger Randgebiete gereinigt werden, jährlich rund 800 Tonnen Abfall aus den Filtern entfernen muss, beginnt am 15. April eine Informationsaktion, die den Bürgern Göteborgs den Unterschied zwischen Abwasser und Abfall klar machen soll, damit Abfall in Zukunft direkt bei der Müllverbrennung ankommt und nicht erst den Umweg über das Wasserwerk machen muss.

Während Baumwollbinden, Snus, Tampons, Zigarettenkippen und Kondome immer wieder Wasserrohre verstopfen und das Aufsammeln in den Gittern vor allem hohe Kosten für die Bürger verursacht, ist der Transport von 800 Tonnen Abfall zur Müllverbrennung auch energieaufwendig und, wegen der durchnässten Produkte, wird auch bei der Verbrennung sehr viel Energie verbraucht, die anderweitig sinnvoller genutzt werden kann.

Ein noch größeres Problem entsteht jedoch dadurch, dass zahlreiche Göteborger auch Tabletten in die Toilette werfen oder Farbreste, giftige Abfälle und Kosmetika einfach in der Toilette entsorgen, Stoffe, die im Wasser aufgelöst werden und dann ins Meer geleitet werden, wo sie zu einem bedeutendes Umweltrisiko werden. Aber auch die Bakterien der Reinigungsanlage werden durch diese Stoffe teilweise zerstört, so dass das Reinigungswerk an Leistung verliert.

Herbert Kårlin

Samstag, 14. April 2012

Möwen werden in Göteborg erneut zur Plage

Wie jedes Jahr, so beginnen im April aufgeregte Bürgern die Stadtverwaltung anzurufen, weil sie bereits am frühen Morgen von lauten Möwenrufen geweckt werden oder bisweilen selbst von den Vögeln angegriffen werden, die sich um diese Jahreszeit oft in die Stadt zurückziehen um dort ihre Nester zubauen und ihre Jungen aufzuziehen.

Diese Situation ist völlig normal, da Möwen in der Stadt keine natürlichen Feinde haben, gute Nistplätze finden und meist ausreichend Nahrung zur Verfügung steht. Da jedoch nicht die Stadt für die Belästigung durch Möwen zuständig ist, sondern die Besitzer oder Verwalter der entsprechenden Gebäude, hat nun Göteborg Ratgeber für diese Gruppe online gestellt, damit die jährliche Möwenplage zumindest reduziert werden kann.

Zu den wichtigsten Ratschlägen gegen die Möwenplage gehören das Anbringen von Einrichtungen, die es verhindern, dass Möwen ihre Nester auf den Gebäuden bauen, der zweite Hinweise rät das Füttern jeder Art von Vögeln ab Ende März einzustellen, da dies auch Möwen anzieht und der dritte wichtige Vorschlag ist eine gute Verwahrung von essbarem Abfall, da jede Art von Essensresten Möwen unweigerlich anziehen.

Herbert Kårlin

Freitag, 13. April 2012

Verlässt Stena das Zentrum Göteborgs?

Nach einem 25-jährigen Vertrag zwischen Stena Line und der Stadt Göteborg muss noch dieses Jahr entschieden werden, ob die Dänemark-Fähren und die Fähren für Lastwagen auch nach 2014 weiterhin von der Innenstadt abgehen dürfen oder nicht. Kündigt die Stadt den Vertrag nicht bis zum 31. Dezember, so werden auch die nächsten 25 Jahre das kilometerlangen Ufer des Göta Älv Stena Line zur Verfügung stehen, bevor das Thema erneut auf den Tisch kommen kann. Die Vertreter von Stena Line gehen davon aus, dass der Vertrag stillschweigend verlängert wird.

Stadtplaner und ein Teil der Bevölkerung Göteborgs fordern, dass Stena Line an eine von der Innenstadt weiter entfernte Stelle umzieht, da die Fähren jedes Bauprojekt in der einzigen bleibenden guten Lage Göteborgs verhindern und die Einzäunungen der Bevölkerung den Zugang zum Fluss verhindert. Stena Line sieht bei einem Umzug einen weiteren Umsatzeinbruch, obwohl schon heute die Mehrheit der Passagiere mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmittel ankommen und eine Verlegung des Fährhafens daher kaum zu weniger Gästen führen wird.

Auch vom Standpunkt des Umweltschutzes müsste Göteborg den Mietvertrag mit Stena Line kündigen, denn ein Teil der hohen Luftverschmutzung liegt an den Booten und vor allem den Fahrzeugen, die während der Fahrt zur Fähre die Umwelt stark belasten, insbesondere Kühlwagen, die nahezu rund um die Uhr mit laufenden Motoren auf dem Parkplatz zu den Fähren stehen und es dadurch verhindern, dass Göteborg seine Ziele zum Umweltschutz erreichen kann.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 12. April 2012

Kein Notruf für Gewalt ausgesetzten Frauen

Bereits im Jahre 2007 forderte die Volkspartei in Göteborg, dass Gewalt ausgesetzte Frauen einen persönlichen Notruf erhalten sollten, damit ihnen bei einem Übergriff schneller geholfen werden könnte. Zwei Jahre später wurde dieser Antrag von den bürgerlichen Parteien mit Unterstützung der Linken dann beschlossen. Bis heute gibt es jedoch in ganz Göteborg nicht einen einzigen dieser Notrufe per Knopfdruck.

Nun will der Göteborger Stadtrat nach der Ursache suchen, warum die Entscheidung bisher nicht umgesetzt wurde, allerdings ohne sich besondere Mühe zu geben, da nach der linken Regierung der Stadt die Polizei die Aufgabe hat diese Frauen zu schützen und die Polizei ihrerseits nicht will, dass sich die Stadt in diese Angelegenheit einmischt, ohne jedoch selbst eine größere Initiative zu zeigen.

Auch SOS Alarm zeigt wenig Interesse an einem persönlichen Notruf, da es, in ihren Augen, genauso schnell geht den Notruf 112 anzurufen, da ein einkommender Notruf ohnehin an die Polizei weitergeleitet werden muss. Auch die regionalen Sozialämter zeigen sich kritisch zum Einsatz der Gemeinden und glauben, dass dies den der Gewalt ausgesetzten Frauen eine falsche Sicherheit vorspiegelt. Das gleiche System hat sich indes in Stockholm bewährt, was zur Frage führt, warum dies in Göteborg nicht der Fall sein sollte.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 11. April 2012

Bio-Fleisch in Göteborger Schulen

Nach Kia Andreasson, Vorsitzende der Grünen Göteborgs, wird in den Schulen, betreuten Wohnheimen und Altersheimen Göteborgs in naher Zukunft nur noch Bio-Fleisch serviert, was Teil der Satzung ist „100 Prozent Bio in Göteborg“ und sowohl ein Beitrag zur Umweltpolitik der Stadt sein soll als auch die Tierhaltung im Västra Götaland auf einen umweltfreundlicheren Weg bringen soll.

Die höheren Preise für Bio-Produkte sollen, laut Kia Andreasson, damit ausgeglichen werden, dass daran gearbeitet wird, dass in Zukunft weniger Essen in den Tonnen landet, was ein bewussteres Essen der Betroffenen und eine bessere Planung voraussetzt. Ein weiteres Problem sind bisher die Engpässe bei Bio-Fleisch, da gegenwärtig bisweilen normales Fleisch geliefert wird, selbst wenn Bio-Fleisch bestellt wurde, da die Bio-Produktion der Nachfrage nicht nachkommt.

Außer Fleisch sollen in Schulen und Altersheimen baldigst möglich auch alle Bananen, Milch, Kaffee und Tee nur noch aus biologischem Anbau kommen, wobei bis 2014 mindestens 50 Prozent aller Produkte der Stadtküchen biologisch sein sollen, auch wenn dies noch ein weiter Weg scheint, da sich der Anteil an Bio-Produkten von 2007 bis 2011 gerade einmal verdoppelt hat und gegenwärtig bei 21,9 Prozent liegt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 10. April 2012

Göteborg wird zur „grünen“ Hotelstadt

Bereits vor zwei Jahren entschied sich Göteborg die umweltfreundlichste Hotelstadt weltweit zu werden, gemessen an allen Niveaus in denen eine Hotelanlage sich „grün“ zeigen kann, angefangen vom Transport vom und zum Hotel bis zu den Konferenzanlagen oder der elektrischen Versorgung. In allen Stufen soll die umweltfreundlichste Lösung gefunden werden.

Nun teilt Göteborg & Co. mit, dass bereits 84 Prozent der Zimmer der 31 bei Göteborgshotellen angeschlossenen Einrichtungen sämtliche Auflagen erfüllen, wobei die Hotels der großen Ketten zu 90 Prozent den gestellten Bedingungen gerecht werden. Göteborg wurde damit dieses Jahr die Nummer Eins unter den „grünen“ Hotelstädten Europas.

Da das grüne Label bei der Buchung von Konferenzen und Tagungen eine immer wichtigere Rolle spielt, versuchen nun alle Hotels europaweit den Umweltschutz in den Vordergrund zu drücken, ohne jedoch bisher nur in die Nähe von Göteborg zu geraten. Weitere neun Hotels der Stadt sind gegenwärtig auf dem Weg ebenfalls ein grünes Label für ihre Zimmer zu erhalten, was den Vorsprung zu anderen Städten weiter ausbauen kann.

Herbert Kårlin

Montag, 9. April 2012

Neues Gesetz schafft Zweiklassengesellschaft

Nach den ersten Forschungsergebnissen der Universität Göteborg zum aktuellen Ausbildungssystem in Schweden, das die Regierung erst vor wenigen Jahren stark veränderte, fördern die neue Bestimmung die Trennung zwischen Akademikerfamilien und Arbeiter- sowie Einwandererfamilien, da nur noch derjenige die nötige Punkteanzahl zum Universitätszugang erreicht, der auch zu Hause darauf vorbereitet wird.

Im Idealfall müssen sich bereits Kinder in der Grundschule entscheiden, ob sie später eine Hochschule oder Universität besuchen wollen, denn nur wer sich von Beginn an auf Sprache und Mathematik spezialisiert, erreicht später die nötige Punktzahl für eine Zulassung. Wer dagegen in Sozialwissenschaften oder anderen Bereichen stärker ist, steht letztendlich vor verschlossenen Türen.

Auch wenn sich die Anzeichen zu dieser sozialen Ungerechtigkeit bereits im Herbst 2006 zeigten, so wurde dieses Jahr deutlich, dass fast nur noch diejenigen zu einem Studium zugelassen werden, die einen direkten und zielgerichteten Weg gingen. Wer nachträglich bei Komvux seine Punkte erwerben wollte oder gar, wie früher, darauf hoffte, dass ihm die erworbene berufliche Kompetenz helfen würde, wurde enttäuscht und muss nun erleben, dass diese Leistungen nicht mehr zählen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 8. April 2012

Immer weniger Taufen im Västra Götaland

Seit rund zehn Jahren ging die Anzahl der Taufen in der Svenska Kyrkan im Västra Götaland um rund 20 Prozent zurück, was bedeutet, dass heute dort noch etwa 50 Prozent der in der Region geborenen Kinder getauft werden. Dieser Trend, der gegen das Jahr 2000 einsetzte, scheint sich fortzusetzen und beginnt einige Priester und Bischöfe des Västra Götalands zu beunruhigen.

Dabei ist diese Entwicklung jedoch kaum beunruhigend, da der Anteil an Kindern von Einwandererfamilien und gemischten Ehen in der Region sich während der letzten zehn Jahre etwa um die gleiche Anzahl veränderte, auch wenn die Svenska Kyrkan bisher keine genauen Zahlen vorlegen kann, da entsprechende Untersuchungen ausstehen. Man kann daher nicht sagen, dass in der Region der Glaube mittlerweile eine geringere Rolle spielt, sondern nur, dass sich die Glaubensrichtungen verlagern und damit die Svenska Kyrkan auch an Einfluss verliert.

Was man ebenfalls feststellen kann, ist die Tatsache, dass Priester der Svenska Kyrkan, die neue und moderne Wege zur Bevölkerung suchen und, zum Beispiel, Drop-in-Taufen anbieten, weitaus mehr Kinder taufen als Priester, die die konservative Richtung vertreten und sich damit von jüngeren Gläubigen immer mehr entfernen. Eine immer wichtigere Rolle für die Anzahl der Taufen spielt der Kontakt einer Kirche zu seinen Mitgliedern.
Herbert Kårlin

Samstag, 7. April 2012

Unterwegs mit der Götheborg

Wer etwas Abenteuerblut im Körper spürt und diesen Sommer zehn Tage lang auf dem historischen Handelsschiff Götheborg der Göteborger Ostindiengesellschaft unterwegs sein will, hat dieses Jahr die einzigartige Chance zehn Tage an Bord dieses Segelbootes zu verbringen und die Kameradschaft auf See zu spüren, denn noch sucht man einige Personen, die von Göteborg aus mit in See stechen wollen um einen unvergessenen Arbeitsurlaub zu erleben.

Insgesamt sucht die Svenska Ostindiska Companiet (SOIC) noch 60 Personen, die an einer der vier Fahrten, die dieses Jahr im Rahmen einer Europatournee geplant sind, teilzunehmen. Ende Juni wird der nachgebaute Segler Götheborg aus dem 18. Jahrhundert Holland, Frankreich und Deutschland besuchen, um dann ab Ende Juli wieder am Kai in Göteborg zu liegen und Besucher zu empfangen.

Voraussetzung für die Teilnahme ist, außer dass man mindestens 18 Jahre als sein muss, nur, dass man auch bereit ist an allen Arbeiten an Bord teilzunehmen und auch in die Rigg zu klettern. Gesucht werden sowohl Neu-Matrosen als auch bereits erfahrene Matrosen, aber auch Fotografen, Blogger und Personen, die die Reisen auf Video festhalten. Allerdings müssen auch Nicht-Matrosen bei allen Arbeiten an Bord aktiv werden, nur dass ihnen auch Zeit für die künstlerischen Aufgaben zur Verfügung steht.

Herbert Kårlin

Freitag, 6. April 2012

Kopfsteinpflaster aus China in Göteborg

Am gestrigen 5. April veröffentlichte das städtische „Vårt Göteborg“, dass sich nach einem Rapport des Traffikverkets die Situation der Arbeiter in China, die an der Herstellung der Steine arbeiten, erheblich verbessert hat und die chinesischen Unternehmen, sowie die Importeure, sich immer mehr an die Forderung halten, die die Stadt im Jahre 2006 aufstellte. Göteborg will damit seine Erfolge im Kampf gegen Kinderarbeit und versteckte Sklaverei in China hervorheben.

Allerdings beruft sich der Autor des Artikels auf ein Dokument, das bereits im Januar 2011 veröffentlicht wurde und lediglich zwei Kontrollen in China beinhaltet, wobei die letzte im Herbst des Jahres 2010 erfolgte und es sich daher in keiner Weise um eine permanente Überwachung der Arbeitsbedingen in China handelt, sondern  lediglich der Stadt als positives Aushängeschild dienen soll.

Inwieweit man daher sagen kann, dass Göteborg kontinuierlich an der Verbesserung der Arbeitssituation in China arbeitet und nur noch Produkte kaufen will, die nicht in Verbindung mit dem Verstoß gegen Menschenrechte stehen, bleibt zweifelhaft. Sollte Göteborg seine Forderungen ernst meinen, so sind kontinuierliche und unangemeldete Kontrollen unabhängiger Kontrolleure nötig und müssen aktuelle Informationen über die Arbeitsbedingungen der Arbeiter in China vorgelegt werden.
Herbert Kårlin

Donnerstag, 5. April 2012

Der Tag der Roma in Göteborg

Da der Tag der Roma dieses Jahr auf den Ostersonntag fällt, einem allgemeinen Beflaggungstag Schwedens, wird auf dem Gustav Adolf Torg mitten zwischen den schwedischen Flaggen auch jene der Roma im Wind wehen und zur Mittagszeit unter der Flagge die Hymne der Roma, Gelem Gelem, ertönen, sowie auf der Lejontrappan die traditionelle Lichterzeremonie gefeiert werden.

Wie seit dem Jahre 2008, so wird auch dieses Jahr ein Teil der Feierlichkeiten in das Röhsska Museum in Göteborg verlegt, wo dann bis 20 Uhr eine rege Aktivität mit Musik, Tanz, einer Schmuckausstellung und einer Modeschau mit traditioneller Kleidung der Roma zu entdecken ist. Wer am 8. April keine Chance hat an den Feierlichkeiten im Museum teilzunehmen, findet bis zum 22. April noch eine Ausstellung mit Sammlungen des Museums, die die Kultur der Roma demonstrieren.

Am 8. März wird gegen die Mittagszeit ein Pferdeparade die Norra Hamngatan entlang kommen an dem ein traditioneller Wagen der Roma präsentiert wird, der an diesem Tag vor dem Göteborger Rathaus zu besichtigen ist und anschließend Teil einer bereits geplanten Ausstellung im Göteborger Stadtmuseum sein wird, wo im kommenden März die Hauptausstellung zur Geschichte und Tradition der Roma eröffnet wird und einer großen Gruppe an Personen die Probleme dieser Minoritätengruppe näher bringen wird.
Herbert Kårlin

Mittwoch, 4. April 2012

Erdrutschgefahr im Västra Götaland

Nachdem eine Untersuchung im letzten Herbst bereits bewiesen hat, dass in Göteborg rund 40 Häuser auf unsicherem Grund gebaut wurden, da Baugenehmigungen auch an gefährdeten Stellen vergeben wurden, legte nun auch das staatliche geotechnische Institut seinen Bericht über die Erdrutschgefahren des sogenannten Götaälvdalen entlang des Göta Älv im Västra Götaland vor.

Das Institut berichtet, dass eigentlich entlang des gesamten Göta Älv eine gewisse Erdrutschgefahr größeren Ausmaßes besteht. Insbesondere gefährdet ist jedoch das Gebiet zwischen Trollhättan und Lilla Edet. Wenn man die befürchteten Klimaveränderungen mit einrechnet, so ist das Risiko für eines größeren Unglücks jedoch als extrem wahrscheinlich zu bewerten, da die betroffenen Gebiete im Verhältnis zu anderen Teilen des Landes sehr dicht besiedelt sind.

Nach den Schätzungen von Experten können von den Erdrutschen bis zu 50.000 Gebäude betroffen sein, was eine baldige Absicherung des Gebietes notwendig macht. Die Kosten für diese Befestigungen werden vom SGI in einer Größenordnung von sechs Milliarden Kronen gesehen. Wann jedoch mit den ersten Befestigungen zu rechnen ist, ist völlig ungewiss, da der Bericht erst gestern der Regierung übergeben wurde.
Herbert Kårlin

Dienstag, 3. April 2012

Frühjahr in der Göteborger Trädgårdsföreningen

Auch wenn wegen dem diesjährigen 25-jährigen Jubiläum des Rosariums dieses Jahr die 1500 Arten an Rosen im Zentrum der Ausstellungen der Göteborger Trädgårdsföreningen stehen werden, beginnt die erste Ausstellung der Anlage mit Frühlingsblumen, die wegen dem milden Winter dieses Jahr sehr früh in den Wiesen zu blühen begannen. Allerdings sind diese zeitigen Blumen im Freien nur eine kleine Einleitung zur Ausstellung im einzigen noch erhaltenen Gewächshaus des Gartenvereins.

Im letzten der ursprünglich 27 Gewächshäusern der Trädgårdsföreningen  finden die Besucher bis einschließlich 9. April die Ausstellung „Rosa på vårbal“, die Rose beim Frühlingsball. Die Farbenpracht des Frühlings kreist um die geschmackvolle Anordnung von Rosen, Hyazinthen, Schlüsselblumen, Akelei und all die anderen Blumen, die uns das Gefühl geben dem Sommer entgegenzueilen und dessen Duft das Gewächshaus zu einem Paradies macht.

Nach Ende der Ausstellung werden dieses Jahr mehr und mehr die rund 2500 Rosen einen Anziehungspunkt bilden, was mit dem Rosenfest und einer Ausstellung des Blumenkünstlers Gunnar Kaj und einem Fotowettbewerb seinen Höhepunkt erreichen wird. Durch die permanente Erweiterung des Rosarium verfügt die Göteborger Trädgårdsföreningen mittlerweile über die umfangreichste Rosensammlung des Nordens.
Herbert Kårlin

Montag, 2. April 2012

Brückenforschung bei Chalmers

Karin Lundgren, Forscher der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg, hat nach zahlreichen Tests und Simulationen festgestellt, dass zahlreiche Zementbrücken Schwedens, trotz bereits rostigem Stahl, weitaus länger als bisher benutzt werden können, da die Tragfähigkeit einer Brücke durch Rost nicht unmittelbar an Stabilität und Tragkraft verliert. Durch eine längere Haltbarkeit könnten Gemeinden erhebliche Kosten einsparen.

Nach den Berechnungen von Karin Lundgren muss wegen einer angerosteten Armierung die Tragkraft einer Zementbrücke lediglich neu berechnet werden, damit eventuelle Begrenzungen im Verkehr die Lebensdauer der Brücke um bis zu 20 Jahre verlängern können, was bei der Lebensdauer von größeren Konstruktionen die Haltbarkeit um bis zu 20 Prozent verlängern kann.

Die Forscherin betont jedoch, dass aus Sicherheitsgründen noch zahlreiche Berechnungen und Simulationen durchgeführt werden müssen, bevor ihre Tragfähigkeitsberechnungen bei Rostschäden tatsächlich angewandt werden können. Die Göteborger Älvsborgsbron, die eine Stahlbetonkonstruktion ist, wurde nun 50 Jahre alt und hat etwa die Hälfte ihres Lebens hinter sich. Gegenwärtig sind noch keine Rostschäden festzustellen, so dass die Chance besteht, dass die Brücke eventuell sogar weitere 70 oder 80 Jahre problemlos benutzt werden kann. 
Herbert Kårlin

Sonntag, 1. April 2012

Alternative Buchmesse in Göteborg

Am gestrigen Samstag wurde in Göteborg die sechste alternative Buchmesse abgehalten, die dieses Mal das Storan einnahm, was nicht nur mehr Fläche bedeutete, sondern auch eine bessere Lage als die vorherigen Jahre. Alternative Buchmessen setzen sich in Schweden in immer mehr Städten durch, da sich kleinere Verlage von der Buchmesse Göteborgs sehr häufig als Stiefkind behandelt fühlen.

Die alternative Buchmesse in Göteborg richtet sich daher an alle kleineren Verlage des Landes, wobei sich die Struktur der Messe allen anderen skandinavischen Messen anpasst und Seminare angeboten werden, eine Abteilung für Kinder vorhanden ist und auch alternative Tonbücher zu finden sind, Produkte, die es manchmal sehr schwer haben in den schwedischen Buchhandel zu gelangen.

Es ist daher auch logisch, dass man auf der alternativen Buchmesse in Göteborg Produktionen findet, die nur ein kleineres Publikum ansprechen, denn hier findet man Übersetzungen moderner weiblicher, französischer Autorinnen, limitierte Ausgaben an Serienzeitschriften, aber auch deutsche Bücher oder Bücher, deren Inhalt um japanische Themen kreisen. Mit der diesjährigen Ausgabe der von Textival veranstalteten Messe scheint den Veranstaltern der Durchbruch für alternative literarische Produkte gelungen zu sein.
Herbert Kårlin