Freitag, 31. August 2012

Multikulturelle Basarausbildung ohne Basar in Göteborg

Seit 2010 verspricht die Stadt Göteborg einen internationalen Basar zu schaffen, der nicht nur zahlreichen Einwanderern eine solide Arbeitschance, insbesondere als Kleinunternehmer, bieten soll, sondern auch ein touristische Attraktion werden kann, der für die multikulturelle Kultur Göteborgs spricht. Auch wenn der Basar nun vom Stadtrat in ungreifbare Ferne gerückt wurde, begann die Stadt die zukünftigen Besitzer der Basarstände auszubilden.

Nach der ersten Stufe dieser Ausbildung kann man nun bereits die Bilanz ziehen, dass unter den 27 Teilnehmern der Ausbildung möglicherweise ein einziger eine Firma gründen wird. Den Teilnehmern, die mehrheitlich seit Jahren arbeitslos sind, wurde als Start angeboten kostenlos einen kleinen Stand an zwei vorgegebenen Stellen aufzubauen um die Ideen zu testen, was ohne jede brauchbare Geschäftsidee wohl unsinnig ist und auch nur von einem Teilnehmer ein einziges Mal wahrgenommen wurde.

Dass aus der Basar-Idee nun eine simple Ausbildung für Einwanderer wurde, liegt vor allem daran, dass Göteborg für das Projekt über sieben Millionen Kronen Zuschuss vom europäischen Sozialfond erhielt, die man nicht zurückgeben will. Die Verantwortlichen sehen es als sinnvoller an ein eine unsinnige Ausbildung aus dem Boden zu stampfen, die die Teilnehmer auch bei anderen Einrichtungen finden können, als an einer guten Idee festzuhalten und selbst für die Ausbildung die Teilnehmer auszuwählen, die auch kreative Ideen haben und nicht nur in eine Einrichtung gesteckt werden, damit sie aus der Statistik der arbeitslosen Einwanderer verschwinden.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 30. August 2012

Etwa 30 Roma sollen in Göteborg zu Unternehmern werden

Nachdem Göteborg eines der Pilotprojekte sein soll, an dem man erfahren will auf welche Weise man Roma in die schwedische Gesellschaft integrieren kann und wie man ihnen die Chance bieten kann aktiv an der Entwicklung der Gesellschaft teilzuhaben, beginnt in den kommenden Tagen ein Projekt, das sich Newo Drom (Neuer Weg) nennt und vorerst etwa 30 Roma den Weg zu einer eigenen Firma zeigen soll.

Die Ausbildung, mit der der Studienverband Sensus beauftragt wurde, soll in drei aufeinander folgenden Gruppen mit je zehn bis zwölf Teilnehmern erfolgen und sich über zwölf Wochen erstrecken, wobei die Vormittage für einen traditionellen Unterricht in Marketing, Steuerrecht, Arbeitsrecht und andere Themen für Unternehmer gedacht sind und die Teilnehmer am Nachmittag an der Vorbereitung der eigenen Unternehmen arbeiten sollen.

Während der gesamten Ausbildung sollen vier „Kulturübersetzer“ anwesend sein, die als Roma anerkannt sind und die Teilnehmer stützen und motivieren können. Das Projekt Newo Drom hat 3,3 Millionen Kronen zur Verfügung, die sich der Europäische Sozialfond (ESF) und die Stadt Göteborg teilen. Als Lehrer dienen unter anderem Unternehmer der Stadt, aber auch die verschiedenen Ämter, zum Beispiel das Finanzamt. Nach der Projektleiterin Susanne Lotzke geht es bei der Ausbildung in erster Linie nicht darum Unternehmer unter den Roma zu schaffen, sondern Relationen und Vertrauen aufzubauen. Gegenwärtig leben in Göteborg schätzungsweise zwischen 5000 und 10.000 Roma.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 29. August 2012

Volvo lädt in Göteborg zu Musikfestival

Nachdem Volvo am 5. September weltweit seinen neuen Lastwagen Volvo FH vorführt, der auf Youtube bereits einen gewissen Erfolg zeigte, wird das Unternehmen am 8. September in Göteborg auch zu einem musikalischen Minifestival einladen, das mittags um zwölf Uhr mit einem Drahtseilakt beginnt und gegen Mitternacht mit den letzten Künstlern ausklingt. Die Idee zu diesem Festival kam Volvo über die Rolling Stones, die 1975 von der Ladefläche eines Lastwagens aus ein Konzert in New York gaben.

Wenn man Volvo fragt, was denn Lastwagen mit einem Musikfestival zu tun haben, so lautet die Antwort, dass es ohne Lastwagen keine Konzerte gäbe, da das gesamte Bühnenmaterial mit Lastwagen transportiert wird. Und um die Qualität der neuen Volvo FH zu beweisen, will Faith Dickey am Götaplatsen auch versuchen einen Weltrekord im highlining zu brechen, ein Ereignis, das erneut tausende von Zuschauern auf die Straße locken wird und Volvo-Fans zu Youtube lockte.

Um 14 Uhr 30 beginnt dann der musikalische Teil des Festivals am Bältesspännarparken, wo drei schwedische Artisten nacheinander für das Publikum kostenlose Konzerte bieten werden. Ab 16 Uhr 30 wird die Szene dann an den Kanaltorget (Lilla Bommen) verlegt, wo fünf weitere kostenlose Konzerte mit schwedischen Künstlern geboten werden. Unter den Künstlern findet man, unter anderem, auch Marit Bergman, Timbuktu und die vielversprechenden Newcomer Rebecca & Fiona.

Herbert Kårlin

Dienstag, 28. August 2012

Regenwasser in Göteborg verschmutzter als Grundwasser

Nach einer Untersuchung des Geotechnischen Instituts Göteborgs ist Regenwasser und jedes Wasser, das über Straßen und andere oberflächliche Wege in die Natur gerät, mehr verunreinigt und gefährlicher für die Umwelt als das Grundwasser, das ebenfalls sehr stark belastet ist. Die Wasser, die über die Oberfläche in die Natur, in den Göta älv und damit auch in das Meer geraten sind bisweilen geradezu ein giftiger Cocktail.

Nach den Wissenschaftlern des Geotechnischen Instituts muss die Stadt Göteborg daher intensiv an der Reinigung dieser Wassermassen arbeiten, die durch Verkehr, Bauarbeiten, gereinigtes Abflusswasser und jede andere als natürlich betrachtete Weise in die Natur und insbesondere ins Meer geraten, wenn die Stadt die eigene Satzung zum Umweltschutz wirklich ernst nimmt und die Wasserqualität des Flusses zumindest auf aktuellem Niveau halten will.

Die von Europa finanzierte Studie sollte insbesondere die Auswirkung von Grundwasser auf die Wasserqualität an der Mündung des Göta älv erforschen um die Einwirkung der Verunreinigungen auf die zukünftige Wasserversorgung durch Oberflächenwasser in städtischem Milieu bewerten zu können, insbesondere hinsichtlich der Belastung von Schwermetallen. Nach der Studie hat Göteborg einen weiteren bedeutenden Schritt im Wasserschutz zu gehen um zukünftige Gefahren zu vermeiden.

Herbert Kårlin

Montag, 27. August 2012

Ausstellung Raoul Wallenberg in Göteborg

Dieses Jahr wäre Raoul Wallenberg, der hunderte von Juden von den Konzentrationslagern rettete, 100 Jahre alt geworden. Raoul Wallenberg, der Ende des Krieges auf mysteriöse Weise spurlos verwand, wird dieses Jahr in ganz Schweden auf die verschiedenste Weise geehrt. Im Emigranternas Hus in Göteborg erinnert man an die Aktionen Wallenbergs indem man zu seinen Ehren eine Ausstellung präsentiert.

Bis Mitte Oktober kann man in den Räumen des kleinen Museums zu den Hintergrundgeräuschen von Gewehrschüssen und kreischenden Eisenbahnschienen auf mehreren Bildschirmen die Geschichte und die Arbeit von Raoul Wallenberg entdecken und auf Texttafeln Hintergrundinformationen erhalten. Auch wenn Raoul Wallenberg im Zentrum der Ausstellung steht, so ist der Zweite Weltkrieg ständig präsent, die Zeit, in der Raoul Wallenberg aktiv war

Die Ausstellung „Für mich gibt es keine andere Wahl“, die ursprünglich für Jugendliche gedacht war, aber auch von vielen Erwachsenen besucht wird,, wurde ab Juni in Stockholm gezeigt und wird nach Göteborg auch in Malmö, Umeå und einigen anderen schwedischen Städten zu sehen sein. Annika Björkman, die Projektleiterin der Ausstellung, meint, dass diese Ausstellung nicht nur aus geschichtlicher Warte gesehen werden kann, sondern auch heute nichts an seiner Aktualität verloren hat, denn auch heute werden Volksgruppen verfolgt, die, unter anderem, die Hilfe Schwedens benötigen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 26. August 2012

Internationale Übungen in den Schären vor Göteborg

Bevor nun die schwedische Regierung über die Ausdehnung der Schießübungen in den südlichen Schären vor Göteborg entscheidet, sagt die Stadt Göteborg einheitlich nein zu den 115 Tagen an scharfen Schießereien, da damit die Anwohner zu stark gestört werden und die geplante Entwicklung der Inseln in Frage gestellt wird. Allerdings sind sich rechter und linker Flügel Göteborgs über die tatsächlichen Beschränkungen der militärischen Übungen nicht einig.

Das Problem zwischen den beiden Blocks betrifft die Anzahl der Tage mit internationalen militärischen Übungen auf den Schären Göteborgs, denn während der linke Block in keinem Fall will, dass öfter als 50 Tage auf den Inseln und auf dem Meer zwischen den Inseln scharf geschossen wird, sieht der rechte Block kein Problem diese Zeit bei internationalen Übungen, zum Beispiel innerhalb eines Nato-Verbands, auszudehnen um dann im nächsten Jahr die entsprechenden Tage wieder abzuziehen.

Ein Teil des Stadtrats will im Grunde sogar jede internationale Übung auf den Schären  verhindert, da diese eine extreme Belastung für die Bewohner bedeuten, vor allem wenn das Urteil des Umweltgerichts angewandt wird, da nach dem Urteil überhaupt keine Begrenzungen für diese Fälle vorgesehen sind und damit auch im Sommer die Touristen von ihrem Vergnügen abgehalten werden können. Nun liegt der Ball bei der Regierung, was allerdings bedeuten könnte, dass 115 Tage Belästigung für die Göteborger Schären als sinnvoll betrachtet werden.

Herbert Kårlin
  

Samstag, 25. August 2012

Keine Umweltzone für PKWs in Göteborg

Mehrere Städte Schwedens haben seit einigen Jahre eine Umweltzone, die mit jener in Deutschland zu vergleichen ist, jedoch mit einer Ausnahme: In Schweden sind nur Lastwagen von über 3,5 Tonnen von Beschränkungen betroffen, nicht jedoch Personenwagen, unabhängig wie alt sie sind und wie viel sie zur schlechten Luft in den Städten beitragen. Auch Göteborg hat eine entsprechende Zone, die die Innenstadt betrifft.

Trotz einer offiziell grünen Politik der Stadt, gibt es, im Gegensatz zu anderen Städten dort eine zusätzliche Ausnahme. Wenn nämlich einer der Tunnels wegen einem Unfall, Hochwasser oder Reparationen gesperrt ist, so dürfen auch große Lastwagen innerhalb der Umweltzone fahren, schon allein deswegen, weil Göteborg keinerlei Umgehungsstraße oder umweltfreundliche Lösung anbieten kann.

Da Göteborg über die schlechteste Luft Schwedens verfügt, kam bereits mehrmals die Forderung auf die Umweltzone auf alle Fahrzeuge auszudehnen, die die Umwelt über die normalen Werte hinaus belasten. Am gestrigen Freitag hat sich nun der Stadtrat mit absoluter Mehrheit entschieden dieser Idee nicht zu folgen, ohne eine klare Statistik zu erstellen wie viele Fahrzeuge von dieser Maßnahme tatsächlich  betroffen wären, denn man sprach nur allgemein von 18.000 Autos. Der Stadtrat, inklusive den Grünen, verlässt sich eher darauf, dass die künftige Maut die Luft in Göteborg verbessern wird, obwohl dieses bedeutete, dass alle Fahrzeuge, die Bewohnern der Innenstadt gehören, weiterhin kostenlos in der Stadt verkehren können.

Herbert Kårlin

Freitag, 24. August 2012

Die Reederei Broström verlässt Göteborg

Vor 50 Jahren war die Reederei Broström mit rund 18.000 Angestellten der größte Arbeitgeber Göteborgs. Mit der Ölkrise in den 70er Jahren war das Management dann überfordert und Ende des gleichen Jahrzehntes benötigte Broström Kreditgarantien in Höhe von 300 Millionen Kronen um den Konkurs zu verhindern. Als dann 2009 das dänische Unternehmen Maersk die Reederei übernahm, waren die Weichen bereits gestellt, auch wenn Göteborg noch der Sitz des Unternehmens blieb.

Gestern wurde nun entschieden, dass die Reederei Broström, die einst die Wirtschaftsgeschichte Göteborgs mitschrieb, nach Kopenhagen verlegt wird und damit näher bei Maersk liegen wird. Die 41 Angestellten Göteborgs müssen bei dieser Gelegenheit das Unternehmen verlassen, oder nach Kopenhagen umziehen, und alles, was von der Großreederei bleibt, wird der eingeführte Firmenname sein, den Maersk weiterhin anwenden wird.

Der „Untergang“ der Reederei Broström in Göteborg war vorauszusehen, spätestens als Maersk im Jahre 2010 alle in Schweden registrierten Fahrzeuge ausflaggte um sie in Dänemark zu registrieren, denn die schwedische Regierung und die Gewerkschaften verhindern seit Jahren eine Anpassung der nationalen Seefahrt an die internationale Konkurrenz. Immer mehr Schiffe jeder Art, die weiterhin in Schweden verkehren, verlegen ihren Sitz zumindest in ein Nachbarland, damit sie günstigere Arbeitskräfte bekommen können und sie Verträge anbieten können, die nahezu weltweit üblich wurden. Auf der Strecke bleiben dabei nicht nur die Steuereinnahmen Schwedens und der Ruf der schwedischen Schifffahrt, sondern auch die Seeleute Schwedens für die es keine neuen Arbeitsplätze mehr gibt.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 23. August 2012

Fahrradfahren gefährlich in Göteborg

In Göteborg werden bei Unfällen genauso viele Fahrradfahrer schwer verletzt wie Autofahrer und je mehr Göteborger nach Einführung der Maut zum Fahrrad greifen, umso mehr Unfälle wird es geben, denn auch wenn sich die Stadt gerne als fahrradfreundlich gibt, so haben die Planer wenig dafür getan Gefahrenstellen zu vermeiden oder ein sicheres Netz einzurichten, damit man als Fahrradfahrer nicht sogar bewusst gegen Verkehrsregeln verstoßen muss wenn man sein Ziel erreichen will. Die Planung erfolgte deutlich am Reißbrett und nicht mit Hilfe von praktischer Erfahrung.

Sicher verfügt Göteborg insgesamt über 470 Kilometer an Fahrradwegen, wovon ein Teil in hervorragendem Zustand ist, und sicher wurden im vorigen Jahr auch 26.000 Quadratmeter an Fahrradweg neu geteert, aber all dies nützt wenig, wenn man selbst im August noch in manchen Kurven Rollsplitt findet, an manchen Stellen der Fahrradweg abrupt endet und man sich in der Rushhour plötzlich zwischen Autos befindet oder Löcher im Teer einen Sturz geradezu provozieren können, von Fußgängern, die an vielen Stellen der Stadt den Unterschied von Fahrradweg und Fußgängerweg nicht kennen, ganz zu schweigen … und dank lauter Musik über die Kopfhörer auch das Klingeln nicht hören können.

Bisher nehmen nur etwa zehn Prozent der Göteborger ihr Fahrrad um zur Arbeit zu gelangen, was in den Sommermonaten immerhin bedeutet, dass täglich über 100.000 Fahrten mit dem Fahrrad stattfinden. Wenn nun ab Januar 2013 die Citymaut in Göteborg eingeführt wird, wird diese Anzahl vermutlich erheblich in die Höhe gehen und ein Großteil der Fahrradfahrer auch weitere Strecken mit ihrem Gefährt zurücklegen. Göteborg denkt jedoch wenig an die Probleme, die dadurch entstehen können und wie viel Arbeitszeit wegen Unfällen mit dem Fahrrad verloren gehen werden, sondern plant weiterhin überwiegend eigene Spuren für Stadtbusse, die sich so mancher in Göteborg, wegen den ständig steigenden Preisen, bisweilen gar nicht mehr leisten kann.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 22. August 2012

Göteborg erinnert an den Kampf bei Klippan

Am 25. und 26. August belebt sich das Klippan Kulturreservat erneut und erinnert, zu Füssen der Ruinen des alten Schlosses Älvsborg, an die Schlacht, die sich hier Dänen und Schweden vor 400 Jahren geliefert haben um die Zufahrt zum Meer über den Göta älv zu kontrollieren. Historische Uniformen, Kanonen und Repliken von Gewehren des 17. Jahrhunderts dominieren an diesen zwei Tagen das Gebiet an dem einst Schiffe wie die Götheborg entladen wurden.

Allerdings sind die Klippandagarna nicht nur eine Erinnerung an die Schlacht, sondern zu diesem Anlass können die Besucher auch einen tieferen Einblick in die Wirtschaftsgeschichte Göteborgs erhalten, da an diesen Tagen die Ausstellung der Klippan Companiet für die Allgemeinheit öffnet und im Novotel Vorträge zu Themen des 17. und 18. Jahrhunderts gehalten werden. Noch heute kann man auch die Gebäude bewundern, die einst Brauerei und Zuckerfabrik waren.

An den Ständen, die sich an den beiden Tagen zwischen dem alten Schloss Älvsborg und der Kapelle Sankta Birgitta befinden, kann man auch selbst Repliken von allen möglichen Gegenständen des 17. Jahrhunderts kaufen oder Gerichte versuchen, die die Adeligen und Soldaten vor 400 Jahren genossen haben. Nur am Sonntag wird auch in der Kapelle Sankta Birgitta eine Messe gehalten, einer Kapelle, die einst für die Arbeiter in den Fabriken Klippans gebaut wurde.

Herbert Kårlin

Dienstag, 21. August 2012

Sporttourismus in Göteborg


Da Sporttourismus jeder Art für alle Gemeinden Schwedens als Einnahmequelle immer interessanter wird und immer mehr Gemeinden nach Aktivitäten suchen, die diese bisher etwas vernachlässigte Schicht anzieht, hat nun die Handelshochschule in Göteborg die Aufgabe erhalten die Bedeutung des GöteborgsVarvet als touristische Einnahmequelle zu untersuchen. Bei der Auswertung sollen allerdings auch eventuelle negative Effekte mit berücksichtigt werden.

Dass diese Auswertung in Göteborg stattfindet liegt natürlich nicht nur daran, dass hier auch der GöteborgsVarvet veranstaltet wird und bei Hotels und Geschäften für eine volle Kasse sorgt, sondern auch, weil Göteborg eine lange Geschichte an Sporttourismus besitzt, denn hier findet auch der Gothia Cup und der Partille Cup statt, auch im Ullevi setzt man auf jede Art von Sport, der nicht nur Schweden, sondern auch Besucher aus den Nachbarländern anzieht wie kürzlich das Freundschaftsspiel Barcelona gegen Manchester United bewies.

Aber auch sonst setzt Göteborg auf Sport und Tourismus, denn hier finden Autorennen statt, hier wird der Rosa Steget, ein Lauf gegen den Brustkrebs, veranstaltet, ein Mitternachtslauf angeboten und seit kurzem werden selbst Kajak-Touren in den Kanälen der Stadt veranstaltet. Da nun jedoch immer mehr Städte des Landes auf Sport setzten und dafür auch Anlagen bauen, die mehrere Milliarden Kronen verschlingen, so kann sich diese Satzung auch bald ins Gegenteil umkehren.

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 20. August 2012

Umweltschutz gegen 40 Jahre Bergbau in Göteborg

Bereits 2010 gab das Göteborger Bauamt dem Unternehmen Swerock, einem Subunternehmen PEABs, die Genehmigung eine 36 Hektar große Grünfläche mit bergigem Untergrund auszubeuten, also abzuholzen und den Fels zu Baumaterial zu verarbeiten, auch wenn bekannt war, dass die Gegend in Arendal im Göteborger Stadtteil Hisingen eine der letzten Grünflächen der Insel ist. Insgesamt sollen dort innerhalb von 20 Jahren etwa 750.000 Tonnen Fels pro Jahr entnommen werden.

Noch im Herbst, allerdings bereits nach der Unterschrift des Bauamts, sagte der Stadtrat mit seiner linken Mehrheit ein klares Nein zu diesem Projekt, da Sozialdemokraten und Grüne, im Gegensatz zum rechten Flügel, das Milieu mit zahlreichen Edelbäumen am Meer erhalten wollen. Eines der Argumente dabei war der Erhalt der ökologischen Vielfalt der Gegend, zumal es sich um eine zusammenhängende Grünfläche handelt, die in Göteborg immer seltener werden.

Swerock will sich nun mit diesen Argumenten nicht zufrieden geben und erwägt bei einer Verweigerung des Abbaus der Stadt Göteborg mit einer Klage, da nach Swerock gleichwertiges Bergmaterial an anderen Stellen um bis zu 30 Prozent teurer wird und sich im Gebiet Arendal ohnehin keinerlei schützenswerten Tiere oder Pflanzen befinden. Außerdem würde die Gegend kaum jemanden zu einem Freizeitvergnügen anziehen. Das wahre Interesse Swerocks dürfte allerdings sein, dass Arendal, allein wegen der Nähe des Hafens, mit der Eisenbahn versorgt wird und auch eine zentrale Straße in der Nähe vorbeiführt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 19. August 2012

Tjörn Runt wird von Göteborger Segler gewonnen

Seit 1964 wird jeden dritten Samstag im August die Regatta Tjörn Runt veranstaltet bei der hunderte von Segelbooten jeder Kategorie rund um die Insel Tjörn im Bohuslän segeln. Das Besondere dieser Regatta ist, wie auch beim Halbmarathon GöteborgsVarvet, dass jeder teilnehmen kann, der ein Segelboot meistert, was bedeutet, dass Jugendliche und Anfänger neben Weltmeistern an den Start gehen. Für die meisten unter ihnen ist es daher nicht wichtig zu gewinnen, sondern dabei zu sein.

Die Regatta Tjörn Runt, die gestern zum 49. Mal ausgetragen wurde, ist natürlich nicht nur eine Regatta, sondern ein Volksfest in Tjörn, das jedes Jahr tausende von Besuchern anzieht, die sich bereits in den frühen Morgenstunden um die besten Plätze auf den nahen Inseln schlagen und sich später in die Menge stürzen um über einen Sport zu sprechen, der in Schweden immer noch hoch im Kurs steht, nämlich den Segelsport. Zum Abschluss des Tages wartet auf die Zuschauer noch ein gigantisches Feuerwerk über der See.

Dieses Jahr gelang dem ewigen Zweiten der Regatta der große Sieg, denn der Göteborger Segler Bengt Falkenberg des GKSS (Göteborgs Kungliga Segelsällskap) errang den lang ersehnten Pokal, da die beiden Teilnehmer der Londoner Olympiade, die in London die einzige schwedische Goldmedaille errangen, mit ihrem Katamaran den Wind falsch einschätzten und dadurch baden gingen und die Führung verloren. Am gestrigen Samstag hatten sich 436 Boote angemeldet wovon 421 auch starteten und 389 im Ziel ankamen.

Herbert Kårlin

Samstag, 18. August 2012

Der Kunsthandwerksmarkt in Göteborg

Bereits zum 14. Mal findet in Göteborg der jährliche Markt für Kunsthandwerk statt, der allen Mitgliedern des schwedischen Zentrums für Kunsthandwerk offen steht, auch wenn der Schwerpunkt in Göteborg bei Künstlern aus dem Västra Götaland liegt. Zum vierten Mal wird diese Veranstaltung nun bereits im Rahmen des Göteborger Kulturfestes veranstaltet und die Stände liegen rechts und links eines Kiesweges der Göteborger Trädgårdsföreningen.

An drei Tagen präsentieren hier die verschiedensten Künstler und Künstlergruppen der Region ihre Werke, die sich über die gesamte Breite des Kunsthandwerks erstrecken. Holzarbeiten, Keramik, Schmiedekunst und Design jeder Art wechseln sich nahezu von Stand zu Stand ab, so dass auch jeder Liebhaber handwerklicher Kunst etwas mit nach Hause nehmen kann, das dann einen besonderen Platz in seinem Leben einnehmen wird.

Da auch Studenten der Göteborger Hochschule für Design und Kunsthandwerk  (HDK) teilnehmen dürfen, was meist an einem gemeinsamen Stand geschieht, so kann man in gewisser Weise auch die lange Geschichte des regionalen Kunsthandwerks verfolgen, denn jüngste Ideen und modernste Kunst gehen Hand in Hand mit Kunsthandwerkern, die nach 40-jähriger Tätigkeit einen eigenen, wenn auch sehr klassischen Stil, gefunden haben. Einige der Künstler gehen bei der Kunsthandwerksmesse sogar einen Schritt weiter und lassen die Besucher erleben wie eines ihrer Werke entsteht.

Herbert Kårlin

Freitag, 17. August 2012

Verkehrsgefährdende Busse in Göteborg

Obwohl in Göteborg seit Jahren Kritik wegen der hohen Anzahl an öffentlichen Bussen, die von der Polizei beanstandet oder gar aus dem Verkehr gezogen werden, auftaucht, geschieht in diesem Bereich relativ wenig, da Västtrafik noch nie ein Exempel statuiert hat, sondern bei den Subunternehmern nur immer wieder von Vierbesserungswünschen spricht oder auch einmal eine Verwarnung ausstellt, die ohnehin keines der Unternehmen mehr ernst nimmt.

Als nun die Göteborger Verkehrspolizei an zwei Tagen an vier verschiedenen Stellen der Stadt 21 Busse nach ihrer Verkehrssicherheit überprüfte, was das Ergebnis geradezu niederschmetternd, denn keiner der Busse entsprach den geltenden Vorschriften und einer war nicht einmal für den Transport von Personen zugelassen und wurde unmittelbar aus dem Verkehr gezogen, ein zweiter Bus wurde aus dem Verkehr gezogen, weil die Reifen bereits so abgefahren waren, dass das Fahrzeug schon fast eine Zeitbombe war.

Aber auch die 19 restlichen Busse der unterschiedlichsten Unternehmen wurden mit einem Fahrverbot belegt bis die Probleme behoben sind, zeigten Fehler, die als lebensgefährlich betrachtet werden können, da nicht nur Treibstoff oder Öl austrat, sondern die Notöffnung nicht funktionierte, die Feuerlöscher nicht angewendet werden konnten oder auch der Klemmschutz der Türen defekt war, von zahlreichen kleineren Fehlern noch ganz zu schweigen. Die betroffenen Busse gehörten Keolis, GS (Göteborgs Spårvägar), das die größten Fehler aufwies, und Veolia, dem Unternehmen, das sich zwar schon etwas besserte, aber wohl nie die normale Norm erreichen wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 16. August 2012

Keine Wohnung für Studenten in Göteborg

Studenten, die nun kurz vor Kursbeginn in Göteborg ankommen und innerhalb weniger Tage auf eine Studentenwohnung hoffen, erleben eine herbe Enttäuschung, denn die Stiftung SGS (Göteborgs Studentbostäder) hat keine freien Zimmer, nicht einmal in der schlechtesten Lage, und kann daher den Neulingen nur anbieten sich auf der Liste einzutragen. Anschließend bleibt nur noch die Wartezeit von 18 Monaten um in schlechter Lage ein kleines Zimmer zum Flur zu bekommen. Auf eine Wohnung muss der Student auf jeden Fall zwei Jahre warten.

Diese Situation ist nicht neu, aber wird für viele Studienanfänger manchmal ein unüberwindliches Problem, da man beim freien Wohnungsmarkt noch länger auf seine vier Wände warten muss. Wie jedes Jahr werden wieder einige Studenten auf ihre Studienplätze in Göteborg und das Traumstudium verzichten müssen, andere von Freund zu Freund ziehen oder die Eltern um Kredit bitten, damit sie in einem Vandrarhem, einer Art Jugendherberge, einmieten können. Der Wohnzustand für Studenten ist in Göteborg katastrophal.

Seit fünf Jahren verschlechtert sich die Situation bereits, da SGD, oder mit anderen Worten die Stadt Göteborg, kaum Studentenwohnungen baut und private Bauherren oft am Bauamt der Stadt scheitern oder lieber in Wohnungen mit Bostadsrätt investieren. Und das Problem? Man will nicht zu viele Studentenwohnungen haben, denn es könnten ja irgendwann weniger Studenten kommen und dann Wohnungen unvermietet bleiben. Um Studenten zumindest auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen, wäre es auf jeden Fall angebracht auf der Homepage nicht erst Hoffnungen zu wecken, sonder die Situation auch klar zu beschreiben. Lächelnde Studenten auf der Homepage helfen nicht bei der Wohnungssuche.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 15. August 2012

Leistung in Göteborger Schulen sinkt weiter

Obwohl die Stadt Göteborg in regelmäßigen Abständen verspricht allen Schülern die gleichen Voraussetzungen zu bieten und bei Bedarf jeden schwächeren Schüler so zu unterstützen, dass die Mehrheit unter ihnen zumindest das Gymnasium besuchen kann, stellt eine neue Studie fest, dass das Niveau der Schulen weiterhin gesunken ist und allein letztes Jahr 600 Schüler nicht einmal die notwendigen Leistungen brachten, damit sie das Gymnasium besuchen können.

Natürlich kann man auch dieses Mal eigentlich nicht von ganz Göteborg sprechen, denn Schüler in privilegierten Gegenden, deren Eltern vor allem im Zentrum Göteborgs wohnen, haben kaum Probleme eine weiterführende Schule und später eine Universität zu besuchen. Immer größere Probleme haben dagegen Schüler in Kortedala und Bergsjön, zwei Stadtteilen mit sehr hohem Ausländeranteil und extrem hoher Arbeitslosigkeit, also Schüler, die mehr Unterstützung benötigen, weil viele unter ihnen auch keine Hilfe von den Eltern erwarten können.

Wenn man die Zahlen genau betrachtet, so stellt man fest, dass in Kortedala und Bergsjön 39 Prozent der Schüler eine so schlechte Leistung bringen, dass sie im Grunde nicht einmal die Hauptschule abschließen, was bedeutet, dass dort Dauerarbeitslose geschaffen werden, die ihr Leben lang auf Unterstützung angewiesen sind, nur weil Göteborg nicht genügend Geld gezielt für Bildungsmaßnahmen zur Verfügung stellt, denn große Klassen mit 25 verschiedenen Nationalitäten benötigen eine andere Förderung als eine Klasse in der Innenstadt, wo man nahezu ausschließlich geborene Schweden findet, die bereits von Eltern den Wert eines Buches erfahren und Bildung vermittelt bekommen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 14. August 2012

Auftakt zum Göteborger Kulturfest

Melissa Horn tritt am Götaplatsen auf

Von heute bis zum kommenden Sonntag findet in Göteborg des jährliche Kulturfest, Göteborgs Kulturkalas, statt, das dieses Jahr mit 1500 Programmpunkten und einem massiven Angebot an Künstlern ein Stadtfest wird, das für jedes Alter etwas zu bieten hat und die gesamte Innenstadt zu einem gigantischen Festplatz verwandelt. Kunst und Kultur werden nur durch die Restaurants unterbrochen, die den Hungrigen und Durstigen Gerichte aus (fast) der ganzen Welt bieten.

Da es niemandem möglich ist innerhalb von fünf Tagen wirklich alles zu sehen was das Göteborger Kulturfest bietet, ist es sinnvoll sich ein Programm zu beschaffen und dann seine Tage durchzuplanen. Da die meisten Veranstaltungen erst nach 12 Uhr starten, kann man die fünf Tage in aller Ruhe ausschlafen um dann bis in den späten Abend hinein munter zu bleiben, da sich am Abend musikalische Veranstaltungen, Theater, Tanz und andere Ereignisse lückenlos anschließen.

Bei  einem Kulturfest, das zwischen Ballett, Videokunst, Film, Sport, Zirkus, Karneval und Kunst einfach alles anbieten, sollte man vielleicht auch einmal einen Blick auf jene Ereignisse werfen, für die man sich bisher nicht interessiert hat, denn da alle Veranstaltungen währende des Göteborgs Kulturkalas umsonst sind, kann man nichts verlieren, sondern nur seinen Horizont erweitern. Und selbst wem bisher die 40 Kronen für einen Museumsbesuch zu viel waren, kann während der fünf Tage einen kostenlosen Blick in diese kulturellen Tempel werfen.

Herbert Kårlin

Montag, 13. August 2012

„Tausend Gärten“ in Göteborg

Am gestrigen Sonntag wurde den Gartenliebhabern ganz Schwedens wieder ein besonderer Tag geboten, denn unter dem Motto „Tausend Gärten“ öffneten sich im ganzen Land unzählige private und kommunale Gartenanlagen für all jene, die sich bei der eigenen Gartengestaltung von anderen Gärten inspirieren lassen wollen. Gärten, die das ganze Jahr über hinter Mauern oder Zäunen verborgen liegen, werden an einem einzigen Tag des Jahres zwischen 10 Uhr und 17 Uhr für die Allgemeinheit geöffnet.

Auch wenn sich die Göteborger bei „Tausend Gärten“ (Tusen Trädgårdar) nicht gerade offen zeigt, so konnten Gartenfreunde der nahen Umgebung dennoch 14 verschiedene Anlagen unterschiedlicher Größe genauer betrachten. Glanzstück war dabei die Villa Fridolin, wo man nicht nur die Anlage mit allen Einzelheiten entdecken konnte, sondern wo auch die Gärtner des kleinen Hotels anwesend waren um den Besuchern alle Fragen zu der Gartenanlage zu erklären.

Da sich die Ausschreibung an alle wendet, selbst jene, die nur über wenige Quadratmeter für eine Gartenanlage verfügen, wird das gesamte Spektrum zwischen Botanischen Gärten, Schulgärten oder selbst Friedhofsanlagen im Projekt eingeschlossen und wirklich jeder Besucher kann persönliche Anregungen finden. Eine kleine Besonderheit war daher, dass sich selbst die Besitzerin einer kleinen Schrebergartenkolonie in Göteborg bereit erklärt hatte sich bei „Tausend Gärten“ zu beteiligen um jedem Besucher das Paradies zu zeigen, das sie geschaffen haben.

Herbert Kårlin

Sonntag, 12. August 2012

Rollstuhlfahrer loben die Göteborger Verkehrsbetriebe

Nachdem die Göteborger Verkehrsbetriebe bisher immer Kritik wegen ihrer schlechten Anpassung der Fahrzeuge an Rollstuhlfahrer akzeptieren mussten, zeigen die Bemühungen eines vor fünf Jahren eingeleiteten Programmes nun Erfolg, denn der DHR (De Handikappades Riksförbund) lobt nun die Möglichkeit, dass jetzt jeder Bus und jede Straßenbahn der Stadt auch von Rollstuhlfahrern benutzt werden können.

Vor allem in den öffentlichen Bussen der Stadt Göteborg war es bisher oft unmöglich mit einem Rollstuhl in das Fahrzeug zu gelangen, weil alte Busse eingesetzt wurden, die nicht für Rollstühle vorgesehen waren oder die ausklappbaren Rampen nicht gewartet wurden. Nun können Rollstuhlfahrer über einen Knopfdruck die Rampe selbst ausfahren und kommen damit bequem und ohne fremde Hilfe in die Fahrzeuge.

Aber trotz des Lobes bleibt natürlich auch noch  Kritik, denn die Plätze für Bewegungsbehinderte werden oft von Kinderwagen besetzt und, da in der Regel nur ein Platz für Rollstühle vorgesehen ist, wird ein zweiter Rollstuhlfahrer von manchem Fahrer kategorisch abgewiesen. Ein weiteres Problem verursachen noch die Lautsprecheranlagen, da diese oft so leise sind, dass Sehbehinderten nicht hören an welcher Haltestelle sie sich befinden.

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 11. August 2012

Der Göteborger Golf Cup für Jugendliche

Zwischen dem 6. und dem 10. August veranstaltete der Göteborger Golf Club nun den Göteborg Golf Cup für Jugendliche, der den Spuren vom Göteborger Gothia Cup folgt, auch wenn sich bisher nur die Jugendverbände aus Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland auf 17 Golfbahnen im Göteborger Raum treffen. Immerhin konnte das Ereignis dieses Jahr bereits 300 Jugendliche zählen, die mit den Eisen und Bällen gegeneinander antraten.

Nachdem während der letzten Jahre immer mehr Jugendliche Golf gegen einen anderen Sport austauschten, ist der Göteborger Golf Cup auf dem besten Wege Golf auch wieder für Jugendliche attraktiv zu machen und Jugendlichen zu zeigen, dass auch Golf kein Solitärsport ist, sondern auch dieser Sport überall in der Welt ausgeübt wird und man beim Spielen neue Freunde gewinnen kann. Da Golfklubs in Skandinavien heute auch keine Elitevereine mit hohen Abgaben mehr sind, können nun auch jene Jugendlichen Golf wählen, die nicht aus reichem Hause kommen.

Ähnlich wie beim Gothia Cup sollen sich die Jugendlichen, die an der Ausscheidung teilnehmen, natürlich nicht  nur auf dem Gelände treffen, sondern auch Spaß haben. Ein Besuch im Vergnügungspark Liseberg war daher auch in diesem Jahr wieder geplant, ebenso wie Diskothek und anderes gemütliches Beisammensein mit Hamburger und alkoholfreien Getränken. Nach dem Erfolg des Jahres geht es nun bereits an die Planung für das kommende Jahr, mit der Hoffnung, dass sich auch bald andere Länder für den Göteborg Golf Cup interessieren.

Herbert Kårlin

Freitag, 10. August 2012

Probleme und Überraschungen bei Way out West

Als gestern Nachmittag das diesjährige Musikfestival Way out West in Göteborg begann, kam es auch zum bereits üblichen Problem mit ungültigen Tickets, die hunderte von Festivalbesuchern über den Second-Hand-Markt gekauft hatten. Das Problem war indes nicht, dass die Eintrittskarten falsch waren, sondern vielmehr, dass sie mit gestohlenen Kreditkarten gekauft worden waren und die Besitzer dies mittlerweile bemerkt hatten. Wie schon die vorhergehenden Jahre, so sind die Verantwortlichen von Way out West auch dieses Jahr strikt und bieten den Geschädigten weder einen kostenlosen Eintritt, noch gewähren sie Rabatt auf neue Tickets, und verweise darauf sich an den Betrüger zu wenden, der in 99 Prozent der Fälle nicht mehr ausfindig gemacht werden kann.

Auch die Stadt Göteborg ist erneut in die Kritik geraten, da man dort zwar von indirekten Gewinnen spricht, von einer Aufwertung der Stadt und von Arbeitsplätzen während des Festivals, sich aber grundsätzlich weigert zu erzählen wie viel die Stadt dafür bekommt, dass sie einen öffentlichen Platz tagelang absperrt und wie die Verträge zwischen Way out West und Göteborg aussehen. Nicht verwunderlich daher, dass immer mehr Bürger der Stadt daher an Vetternwirtschaft, Hintertüren und geheimen Absprachen denken. Die Stadt Göteborg könnte nur daran gewinnen einmal wirklich offen zu ihren Steuerzahlern und Wählern zu sein, statt mit „Top Secret“ zu antworten.

Und auch eine positive Initiative der Veranstalter von Way out West gerät in die Kritik, denn zu Festivalbeginn erfuhren alle Künstler und Besucher des Festivals, dass im gesamten (eingezäunten) Festivalgebiet ausschließlich vegetarisches Essen angeboten wird um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Kritik dabei betrifft vor allem die späte Ankündigung, aber scheint für viele auch nur eine merkwürdige Doppelmoral aufzuzeigen, denn rund um den Festivalplatz gehören Hamburger zu den meist angebotenen Gerichten.


Herbert Kårlin

Donnerstag, 9. August 2012

Göteborg privilegiert einflussreiche Bauherren

Während der letzten fünf Jahre gingen in Göteborg rund 600 Anfragen für die Zuteilung von kommunalen Grundstücken zu Bauzwecken ein. Nur 83 der Anträge wurden bewilligt, was zum Teil auch erklärt, warum die Wohnungsnot in Göteborg von Jahr zu Jahr größer wird. Die Stadt selbst bremst interessante Bauvorhaben aus und hofft darauf, dass der freie Markt die Probleme von sich aus lösen wird.

Wenn man allerdings betrachtet welche Bauunternehmen von der Stadt bevorzugt werden, so reduziert sich dies auf einige wenige eingeführte Großunternehmen mit denen die Stadt bereits „seit immer“ zusammenarbeitet. Kleinere Baufirmen, unbekanntere Unternehmen oder Firmen ohne entsprechende Beziehungen haben nahezu keine Chance an kommunalen Grund zu gelangen, eine Situation, die mehr als einem kleineren Bauherren Göteborgs zu denken gibt.

Der umständliche Prozess und die undurchsichtige Vergabe von kommunalem Grund in Göteborg führt allerdings auch dazu, dass einige bedeutende Unternehmen sich kaum noch um Wohnungsbau in Göteborg kümmern. Eines der Beispiele sind die Stena Fastigheter, die innerhalb von fünf Jahren nahezu drei Milliarden Kronen in Wohnungsbau stecken, allerdings in Stockholm und Malmö, wo die Zusammenarbeit mit der Stadt solider geregelt ist. In Göteborg planen die Stena Fastigheter lediglich ein Bürohaus mit 40.000 Quadratmeter.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 8. August 2012

Der Kauf von Krankenwagen keine Frage der Ethik

Nach Informationen des staatlichen Radiokanals P4 hat die Region Västra Götaland seit dem Jahre 2008 rund 120 Krankenwagen über das Unternehmen W-Ambulance erworben, den Vertreter des polnischen Unternehmens AMZ-Kutno. Wie P4 mitteilt, verkauft der polnische Hersteller jedoch nicht nur Krankenwagen, sondern liefert auch militärische Fahrzeuge an Diktaturen, unter anderem nach Saudi-Arabien.

Der Vertrag mit W-Ambulance läuft gegenwärtig über fünf Jahre und betrifft einen Gesamtwert von etwa 50 Millionen Kronen. Die Verträge müssen nun vor Ablauf der Epoche neu ausgehandelt werden, wobei der bisherige Lieferant, auf Grund seines Angebots und den bisherigen Lieferungen, eine privilegierte Position besitzt. Das kleine Problem liegt jedoch nun daran, dass von mehreren Seiten die Frage nach der Ethik bei diesem Geschäft auftaucht.

Einige Politiker und Fahrer der Krankenwagen stellen sich die Frage, ob man mit schwedischen Steuergeldern tatsächlich Firmen unterstützen soll, die eindeutig an Staaten liefern, die wenig von der Einhaltung der Menschenrechte und dem Aufbau einer Demokratie halten. Bisher wurden im Västra Götaland Aufträge grundsätzlich an denjenigen vergeben, der das billigste Angebot machte, selbst wenn dies langfristig teurer wurde oder gegen jede Idee einer Demokratie verstößt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 7. August 2012

Steigender Taschendiebstahl in Göteborg

Während der letzten fünf Jahre  ging der Taschendiebstahl in Göteborg um 36 Prozent nach oben, wobei sich jedoch die größte Steigerungsrate zwischen 2011 und 2012 bemerkbar machte, denn wenn man die beiden Monate Juni und Juli diesen Jahres mit jeden des Vorjahres vergleicht, so wurden allein in dieser Zeit 25 Prozent mehr Taschendiebstähle angemeldet als vor einem Jahr, was sowohl den Bewohnern Göteborgs als auch seinen Besuchern zu denken geben sollte.

Während der beiden bisherigen Sommermonate gingen bei der Göteborger Polizei bereits 1250 Anzeigen ein, wobei man hierbei auch mit einer hohen zusätzlichen Dunkelziffer rechnen muss, da kleiner Taschendiebstähle nur selten angezeigt werden und viele Bestohlene auf eine Anzeige verzichten, weil man die Täter ohnehin nur in Ausnahmefällen findet. Moderne Taschendiebe halten sich in Göteborg vor allem dort auf, wo sie schnell in der Menge verschwinden und leicht unaufmerksame Opfer ausfindig machen können.

Dass Taschendiebstahl immer häufiger wird, hängt natürlich auch damit zusammen, dass immer mehr Personen wertvolle Gegenstände wie Smartphones, Leseplatten und teure Digitalkameras mit sich herumtragen, die nicht nur einen sehr hohen Marktwert haben, sondern von professionellen Dieben oft auch leicht zu stehlen sind, zumal moderne Diebe ihre Opfer oft in Gespräche verwickeln und sie damit ablenken, während ein Komplize dann zur Tat greift. Nach der Polizei arbeiten die Diebe ständig neue Methoden aus.

Herbert Kårlin

Montag, 6. August 2012

Musikfestival Way out West in Göteborg

Zwischen dem 9. und dem 11. August kommt erneut das Festival Way Out West in der Göteborger Schlosswald und sorgt damit erneut für gewisse Probleme zwischen Veranstaltern und Bewohnern der Stadt, denn bereits einige Tage davor werden nun große Teile der wichtigsten Parkanlage Göteborgs für Wanderer, Picknicker und jedes andere Freizeitvergnügen gesperrt. Außer jenen, die das Festival besuchen wollen, überwiegen daher die negativen Meinungen zu Way out West, da der Veranstalter sein Geld mit einem Sperrgebiet für Göteborger verdient.

Aber natürlich ist dies nicht dem Veranstalter anzukreiden, sondern der sozialdemokratischen Führung der Stadt, die zwar Metal-Festivals, Hardrockveranstaltungen und andere Festivals im Zentrum der Stadt verbietet, jedoch für Way out West eine Ausnahme macht, und dies zu Konditionen, von denen so manch andere Veranstalter nur träumen können. In diesem Fall ist es der Stadt nicht einmal wichtig, dass die Helfer des Festivals auch bezahlt werden, da man eine Werbewirkung für die Stadt erhofft, die nicht in Zahlen zu beziffern ist.

Auf der anderen Seite wird allerdings auch der Veranstalter einige Einschränkungen hinnehmen müssen, da die Klubs, die in den vorigen Jahren am Freitag bis fünf Uhr morgens offen hatten und damit die ganze Stadt zu einem Austragungsort des Festivals machen konnten nun früher schließen müssen. Vor kurzem wurde die Sperrstunde auf drei Uhr morgens vorverlegt, was es den Veranstaltern von Way out West erschwert ein gutes Programm zu planen, das bis zu den Morgenstunden führt. Way out West wurde, trotz seinem bisherigen Erfolg, ein Festival, das für niemanden mehr wirklich ideal ist, am wenigsten jedoch für den Normalbürger der Stadt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 5. August 2012

Ticketverkauf in Göteborg ohne Eintrittskarten

Bis heute ist noch nicht bekannt wie viele Personen von biljettnu.se Eintrittskarten zum Konzert von Bruce Springsteen im Göteborger Ullevi gekauft hatten um dann ohne die Tickets vor den Eingängen zu stehen und nun darauf warten zumindest ihre geleisteten Zahlungen erstattet zu bekommen, von den Kosten für die Anreise und die Übernachtung ganz zu schweigen. Kaum einer der Betroffenen wird wohl erneut zu biljettnu.se greifen um zu vorausbezahlten Extrempreisen nicht mehr als ein leeres Versprechen zu erhalten.

Vor dem Supermatch zwischen Barcelona und Manchester United im Ullevi wiederholt sich nun die Geschichte erneut, denn das Unternehmen hat zwar Eintrittskarten für das Spiel verkauft, besitzt sie aber nicht, da die Tickets so schnell an Besucher verkauft waren, dass biljettnu.se auf dem Schwarzmarkt und dem Seconshand-Geschäft gar nicht erst fündig werden konnte. Als besonderer Kundenservice macht sich die Firma, nur wenige Tage vor dem Spiel, nun unsichtbar und antwortet nicht mehr auf Telefongespräche.

Nach den Problemen und zahlreichen Anzeigen von Betroffenen war der Geschäftsführer des Unternehmens noch vor dem Konzert von Bruce Springsteen festgenommen worden, wurde dann jedoch vom Gericht nach wenigen Tagen freigelassen, da man nicht nachweisen konnte, dass der Betrug absichtlich begangen wurde, da der Geschäftsführer versicherte, dass ihm die Eintrittskarten versprochen waren und er selbst „betrogen“ wurde. Und das Geschäft für biljettnu.se geht weiter, denn man kann bereits heute ab 5000 Kronen Karten für die Eurovision im nächsten Mai dort kaufen, die noch gar nicht existieren. Die Lieferung wird auf der Seite der Firma erneut garantiert.

Herbert Kårlin

Samstag, 4. August 2012

Die Götheborg ist zurück im Heimathafen

 
Gestern gegen 18 Uhr kehrte die Götheborg von ihrer Europafahrt, bei der sie drei Länder besucht hatte, wieder zurück in ihren Heimatort Göteborg. Rund 100 Personen erwarteten sie am Stenpiren und konnten sie im Gegenlicht fast schon als Gespensterschiff den Göta älv entlang kommen sehen, ein Eindruck, den die Böllerschüsse kurz vor dem Anlegen am Kai noch verstärkten. Und doch stellt sich nun die Frage ob das Schiff als Sieger oder als Besiegte zurückkehrte.

Der Kapitän und der Verein SOIC (Svenska Ostindiska Companiet) wollen die Götheborg weiterhin auf den Weltmeeren segeln sehen und haben bereits die unterschiedlichsten Pläne ausgearbeitet und betrachten den Ostindiensegler selbst als touristische Attraktion, die eine Gruppe an Feriengästen auf die Kanaren oder zu anderen Zielen bringt. Auch ein fester Liegeplatz am Freihafen und geschützt von Glas ist in der Diskussion, aber die Frage ist nun das Geld für den Unterhalt, die feste Besatzung und die Arbeiter zu finden, die die Götheborg in Form halten.

Für dieses Jahr wird die Götheborg jedoch keine Reise mehr unternehmen, was jedoch auch seine Vorteile hat, da sie nun, bevor sie den Winter wieder in Eriksberg verbringen wird, auch während des Göteborger Kulturkalaset zwischen dem 14. und dem 19. August wieder von allen Besuchern Göteborgs besucht werden kann und damit ein wenig von ihrem Abenteuer weitergeben kann. Vorerst wird das Schiff allen Besuchern noch ein Stück Göteborger Seefahrtgeschichte erzählen.
 
Herbert Kårlin

Freitag, 3. August 2012

Hilfsbedürftige in Göteborg müssen mit Einschränkungen rechnen

Nachdem der Göteborger Stadtteil Majorna-Linné dieses Jahr mit einem Unterschuss von 20 Millionen Kronen rechnen muss, sucht die Verwaltung Gelder in möglichst zahlreichen Abteilungen zu sparen, wobei natürlich jene ohne starke Lobby und Öffentlichkeitsarbeit am meisten von den Maßnahmen betroffen sein werden. Im Falle Majorna-Linné wird es daher vor allem ältere Bewohner und Behinderte betreffen.

Personen, die in diesem Bezirk auf Hilfe beim Ankleiden, beim Baden und beim Essen angewiesen sind, werden wegen der Einschränkung an Personal voraussichtlich ihr Frühstück oft erst zur Mittagszeit erhalten, müssen immer wieder auf ein Bad verzichten und sind gezwungen mehrere Stunden auf den Pflegedienst zu warten um dann im Laufe des Tages angekleidet zu werden, eine Situation, die in einem Sozialstaat eigentlich nicht vorkommen dürfte und Schweden zu einem Entwicklungsland herabstuft.

Da der Stadtteil vor allem die Vikariate reduzieren will und zusätzliche Gelder weder von der Stadt noch von der Regierung zu erwarten sind, werden alle Dienste auf die Minimalleistung zurückgeschraubt, was bedeutet, dass ein gelegentlicher Spaziergang mit Pflegepersonal oder auch einmal ein Gespräch gegen die Einsamkeit von 30 Minuten nur noch der bekommt, der es sich finanziell auf privater Ebene leisten kann, denn der offizielle Pflegedienst wird die Zeit für diesen Luxus nicht mehr aufwenden können. Immerhin wird vorerst noch nicht bei der medizinischen Versorgung dieser Gruppe gespart.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 2. August 2012

Ein Kiosk in Göteborg unter Bedrohungen

Im Göteborger Stadtteil Majorna, nahe des Platzes Mariaplan, steht seit den 50er Jahren ein kleiner Wurstkiosk, der innerhalb der Familie vererbt wurde und heute bereits eine kleine Attraktion ist, da das kleine Gebäude nahezu exotisch zwischen den Hochhäusern aussieht, aber immer noch eine treue Kundschaft anzieht, auch wenn das Angebot nicht, wie bei den konkurrierenden Gatukök wie Sibylla, immer weiter ausgedehnt wurde, sondern dort eben immer noch Korv, also schwedische Wurstbrötchen verkauft werden.

Zahlreiche andere Korvkiosk, die früher in ganz Göteborg üblichen Wurstbuden, mussten mittlerweile den Stadtplanern weichen oder in moderne Gebäude umziehen, im Gegensatz zur Würstchenbude in Majorna. Und dennoch schwebt seit Januar 2011 eine massive Bedrohung über der Verkaufsstelle, da sich einige sogenannte Tierschützer darauf versteift haben, dort den Verkauf von Wurst zu verhindern, was ihre Aufschrift „Fleisch ist Morde“ am Stand immer wieder deutlich machte.

Aber leider ist es nicht nur die Aufschrift, die die extreme Gruppe hinterlässt, denn in regelmäßigen Abständen legt die Gruppe seit 2011 Brände, die die Bude zerstören sollen, ohne Rücksicht darauf, dass auch die nahen Landshövdingehus dabei mit in Flammen aufgehen können. In der Nacht zum Dienstag musste die Feuerwehr erneut zum Wurstkiosk aufbrechen, weil Nachbarn Flammen an der Bude entdeckten. Da dieses Mal keine Aufschrift zu finden war, stellt sich die Frage, ob eine neue Gruppe die „Arbeit“ übernommen hat, oder ob die Täter nur gestört wurden. Glücklicherweise konnte der Wurststand bisher immer noch rechtzeitig gerettet werden, aber für viele stellt sich die Frage: „Wie lange noch?“

Herbert Kårlin

Mittwoch, 1. August 2012

Lärmschutz als Wärmespender im Västra Götaland

Der Gemeinderat im westschwedischen Lerum beschloss bereits im Jahre 2009 ein Vorbild in Fragen zum Umweltschutz und vor allem in Hinsicht zur umweltfreundlichen Wärmegewinnung zu werden. In diesem Rahmen werden bei öffentlichen Neubauten bereits modernste Erkenntnisse zur Wärmegewinnung durch Fassaden oder andere Methoden angewandt. Auch privaten Bauherren stehen dabei Berater des Ortes kostenfrei zur Verfügung.

Im Rahmen eines von Europa mitfinanzierten Pilotprojekts soll nun entweder an der Europastraße E 20 oder der Eisenbahnlinie „Stambanan“ bei Lerum ein Lärmschutz mit einer Länge von 400 Metern errichtet werden, der mit Sonnenpaneelen versehen ist und nach Berechnungen von Klimafachkräften etwa 100 Villen der Gemeinde, die knapp 17.000 Einwohner zählt, über Sonnenkraft erwärmen soll. Erstmals soll bei diesem Projekt Lärmschutz in Verbindung mit Wärmegewinnung getestet werden.

Da es sich bei diesem Wärme-Lärmschutz um einen Prototyp handelt, ist allerdings nicht sicher, ob sich die Investition in Höhe von insgesamt 14 Millionen Kronen auch tatsächlich finanziell lohnen wird. Bedeutend ist in erster Linie herauszufinden, ob diese Technik sinnvoll angewendet werden kann und welche Verbesserungen eventuell nötig sind. Sieben Millionen Kronen investiert die Gemeinde Lerum selbst, fünf Millionen kommen aus Europa und den Rest teilen sich das Straßenverkehrsamt und das Technische Forschungsinstitut Schwedens.

Herbert Kårlin