Freitag, 30. November 2012

Kreuzfahrten zum Göteborger Weihnachtsmarkt

Am kommenden Sonntag wird das erste von fünf Winter-Kreuzfahrtschiffen in Göteborg anlegen und damit die Wintersaison mit den Göteborger Weihnachtsmärkten einleiten, wobei mehrere der Märkte dieses Wochenende beginnen. Das erste Schiff, das nun anlegt, ist die Amadea mit 600 Passagieren aus Deutschland, was man nahezu als Softstart betrachten kann, da sich auf den fünf Kreuzfahrtschiffen insgesamt rund 6000 Passagiere befinden werden.

Die Besucher, die an einem Wochenende mit einem Kreuzfahrtschiff in Göteborg ankommen, werden von den Weihnachtsmärkten der Stadt geradezu verwöhnt, da sie nicht nur jenen in Liseberg besuchen können, sondern auch jenen im Kronhuset mit seinem Kunsthandwerk, jenen in der Haga Nygatan, den ältesten Weihnachtsmarkt Göteborgs, und zusätzlich noch einen etwas kleineren im Brunnsparken, der dieses Jahr wegen Bauarbeiten vom Gustav Adolf Torg an diese Stelle verlegt wurde.

Dass Göteborg im Winter so zahlreiche Kreuzfahrtschiffe anzieht, liegt allerdings nicht nur an der Attraktion der Stadt, sondern auch daran, dass die Mehrheit der nordischen Häfen im Winter für diese Art von Schiffen gesperrt sind. Göteborg ist mit seiner Lage eine der wenigen Ausnahmen. Die Hälfte der Wintergäste kommen dieses Jahr aus Deutschland und weitere 23 Prozent aus Großbritannien, zwei Ländern, die weihnachtliche Städte zu schätzen wissen.

Herbert Kårlin
 

Donnerstag, 29. November 2012

Die E20 wird im Västra Götaland zur Autobahn

Seit 1986 gilt der Streckenabschnitt der E20 von Göteborg in Richtung Stockholm, der sich im Bereich des Västra Götalands befindet, als einer der unfallträchtigsten des Landes und soll, nach ursprünglichem Plan, zur Autobahn ausgebaut werden, damit zum einen die Reisezeit nach Stockholm verkürzt wird, zum anderen aber auch die Unfälle reduziert werden, die vor allem deswegen entstehen, da an vielen Stellen, trotz Extremverkehr, nicht einmal die beiden Spuren voneinander getrennt sind und die Straße seit Jahren in schlechtem Zustand ist.

Nach rund 26 Jahren Diskussion wollte nun die linke Regierung der Region einen billigeren Plan in Angriff nehmen, der von den Autofahrern (Lastwagen und Personenwagen), die diese Strecke regelmäßig nehmen müssen, kaum als sinnvoll betrachtet wird, denn die Strecke sollte zwar im Laufe der kommenden Jahre in der Mitte getrennt werden, aber bis diese Maßnahme angegriffen werden kann, soll die Geschwindigkeit weiterhin gesenkt werden und ständige Kontrollen die Fahrer von überhöhter Geschwindigkeit abhalten.

Am Dienstag Abend wurde nun vom rechten Flügel, mit der Unterstützung der Sverigedemokraterna, entschieden, dass die E20 so schnell wie möglich in eine vierspurige Autobahn ausgebaut werden soll, damit sämtliche Probleme auf der Strecke behoben werden. Die Grünen unter der Führung von Kia Andreasson zeigen sich durch diese Entscheidung übergangen und sind der Meinung, dass damit die Umweltpolitik der Region boykottiert wird und die Kosten für den Bau finanzielle Einschränkungen auf jedem anderen Niveau fordern wird. Für Kia Andreasson gibt es nur die Alternative Eisenbahn, auch wenn man bei diesem Verkehrsmittel nie weiß ob man im Winter überhaupt ankommt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. November 2012

Gustaf II. Adolf in Göteborg wird restauriert


Nachdem voriges Jahr bereits Poseidon am Götaplatsen restauriert wurde um zur 400-Jahresfeier der Stadt sein nahezu ursprüngliches Gesicht zeigen zu können, sind die Restauratoren nun bei Gustaf II. Adolf am gleichnamigen Platz angelangt. Bis Ende Dezember wollen sie analysieren welche Arbeiten im kommenden Jahr dringend nötig werden, damit die am häufigsten fotografierte Statue der Stadt wieder im alten Glanz erstrahlen kann.

Der Marmorsockel aus Carrara zeigt bereits deutliche Verschleißerscheinungen und zeigt kaum noch den Glanz der alten Tage, zumal diese Art von Marmor wenig für das schwedische Klima geeignet ist und Eisschäden sehr deutliche Spuren hinterlassen haben. Nun müssen die Restauratoren eine Möglichkeit finden, sämtliche Schäden am optimalsten zu reparieren um dem Marmor wieder seinen ursprünglichen Glanz verleihen zu können.

Aber auch die äußere Bronzeschicht des Stadtgründers Gustav Adolf selbst wurde durch den Einfluss von Möwenkot, Wind und Wetter stark beschädigt. Hier müssen die Restauratoren jedoch erst einmal feststellen ob der König auf einem Stahlgerüst steht oder nur die Bronze seine massive Figur in Form hält. Sicher ist jedoch, dass Gustaf II. Adolf innerhalb eines Jahres wieder sein früheres Aussehen erhalten wird. Falls das Geld der Stadt reicht, so werden in den folgenden Jahren noch zwei weitere Monumentalstatuen Göteborgs restauriert, nämlich der Kopparmärran am Kungsportsplatsen und die Johanna am Brunnsparken.

Herbert Kårlin

Dienstag, 27. November 2012

Aufsehenerregender Rechtsfall in Göteborg

Heute beginnt im Amtsgericht Göteborgs die Verhandlung gegen eine 37-jährige Frau aus Göteborg, die in ihrer Wohnung zahlreiche Knochen, ganze Skelette und Schädel aufbewahrte. Die Staatsanwaltschaft will während der Verhandlung beweisen, dass sich die Frau sämtliche Teile auf illegale Weise angeeignet hat und selbst zu sexuellen Zwecken benutzte. In ihrem Computer wurden zusätzlich eine große Anzahl an Dokumenten von Toten gefunden deren Sinn der Staatsanwaltschaft jedoch nicht ganz klar ist.

Die Frau ihrerseits bestreitet jede illegale oder abartige sexuelle Anwendung der Skelette und Knochen und verweist auf ein wissenschaftliches Interesse. Sie erklärte während der dreimonatigen Untersuchungshaft weiterhin, dass sie sämtliche Teile über Internet erworben hat und dass ihr nicht bewusst war, dass es einer Privatperson in Schweden verboten sei Knochen, Skelette oder Schädel zu besitzen, was in der Tat nicht eindeutig geklärt ist, so lange die Teile nicht von schwedischen Friedhöfen kommen.

In den letzten Tagen nahm dieser Fall durch die internationale Aufmerksamkeit eine besondere Wende, da bekannt wurde, dass in der Wohnung der Frau auch ein Foto gefunden wurde wo eine unbekannte Frau einen Schädel küsst und parallel dazu eine anonyme Person Fotos eines sehr makabren Falles in Australien online stellte. Mehrere Foren verbinden das für die Veröffentlichung angewandte Pseudonyme mit der 37-jährigen Göteborgerin. Allerdings ist die Veröffentlichung dieser Fotos keine Straftat, da die Bilder öffentlich zugänglich waren. Falls eine Verbindung zur Beklagten besteht, könnten dies jedoch ihre Aussagen entkräften.

Herbert Kårlin

Montag, 26. November 2012

Öffentliche Diskussion um Straßen in Göteborg

Am 28. November findet im Älvrummet in Göteborg eine öffentliche Diskussion über die Zukunft des Verkehrs im städtischen Milieu statt. Auch wenn die führenden Politiker Göteborgs nicht anwesend sein werden, so ist die zweite Garde der Stadt, unter anderem der Stadtarchitekt Björn Siesjö, vor Ort um auf alle Fragen einzugehen. Da bereits bei der ersten Diskussion über die Zugänglichkeit der Stadt für Behinderte der Raum überfüllt war und sich am Eingang eine lange Warteschlange entwickelte, wird dieses Mal der Raum noch schneller gefüllt sein.

Das Thema Verkehr umfasst alle Themen, die Göteborger Politiker während der letzten Monate ins Gespräch brachten, inklusive dem Infrastrukturpaket mit einem Eisenbahntunnel unter der Stadt, dem Problem der Autobahn, die durch die Stadt führt und der Citymaut. Sicher wollen und können die Veranstalter der Diskussion viele Fragen heute noch gar nicht beantworten, da im gegenwärtigen Stand niemand die Kosten einer Brücke oder eines Eisbahntunnels in Lehm voraussagen kann, aber sie wollen ein öffentliches Gespräch ermöglichen und von ihren Ideen überzeugen.

Björn Siesjö wird bei der Diskussion insbesondere die Frage aufwerfen wie man zu einem haltbaren Göteborg der Zukunft finden kann und wie die Umwelt geschützt werden kann ohne dass der Bürger bei seiner Fortbewegung Einschränkungen spürt. Auch wenn das Thema als offen angekündigt ist und die Partei Vägvalet mit am Tisch sitzen wird, die sich gegen die Citymaut stellt, so ist Ziel der Diskussion die Göteborger davon zu überzeugen, dass alle Nachteile, die auf sie zukommen, in Wirklichkeit nur Vorteile sind. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass man einen so kleinen Raum gewählt hat, da das Thema den Raum auch viermal füllen könnte, da dies eine zu heiße Diskussion verhindern kann.

Herbert Kårlin

Sonntag, 25. November 2012

HBTQ-Festival in Göteborg wird zu West Pride

Als im Jahre 2007 das HBT-Festival in Göteborg gegründet wurde, das sich dann in das HBTQ-Festival verwandelte, dachte man in erster Linie an ein schwedisches Publikum und wollte auch nicht den Namen Pride Festival verwenden, der bereits in Stockholm ein Begriff geworden war. Das Regenbogen-Festival in Göteborg hat sich jedoch weitaus schneller entwickelt als gedacht und spricht mittlerweile, als zweitgrößtes schwedisches „Pride-Festival“, auch ein internationales Publikum an.

Nachdem im Jahr 2012 während des fünftägigen HBTQ-Festivals 108.000 Besucher gezählt wurden und 370 Programmpunkte angeboten werden konnten, will sich das Göteborger Festival nun der Welt öffnen, was auch erfordert einen Namen dafür zu finden, der weltweit zu einem Begriff werden kann. Während der Jahresversammlung des veranstaltenden Vereins hat man sich daher entschlossen ab 2013 den Begriff West Pride zu verwenden, auch wenn diese Lösung erneut für Schweden mehr bedeutet als für das internationale Publikum, da der Begriff Pride zwar international verstanden wird, jedoch kaum jemand ausserhalb Schwedens bei West an die schwedische Westcoast denkt.

Auch wenn der Name West Pride vor allem für das jährliche Festival verwendet werden soll, so bietet der Verein mittlerweile das ganze Jahr über Veranstaltungen unterschiedlicher Art an und hat sich in das allgemeine Kulturprogramm Göteborgs und des Västra Götalands integriert und dort einen wichtigen Platz eingenommen. Das erste Festival unter der Bezeichnung West Pride wird vom 20. Mai bis zum 2. Juni 2013 stattfinden und am letzten Tag mit der traditionellen Regenbogenparade entlang der Avenyn enden.

Herbert Kårlin

Samstag, 24. November 2012

Gewaltsame Kontrollen in Göteborger Straßenbahn

Auf Grund mehrerer Fälle von Übergewalt durch Kontrolleure der Göteborger Verkehrsbetriebe Västtrafik hatte sich das städtische Unternehmen entschieden das Wachunternehmen Securitas mit den Kontrollen zu beauftragen. In den letzten Tagen wurden nun zwei Fälle bekannt bei denen sich vier Mann genötigt fühlten in der Straßenbahn jeweils einen einzigen Jugendlichen auf den Boden zu drücken und ihn mit äußerster Gewalt festzuhalten, da diese keinen Fahrschein für 20 Kronen vorweisen konnten.

Für die Göteborger Verkehrsbetriebe ist dies ein notwendiges Vorgehen gegen Schwarzfahrer und sie sehen dabei keine besondere Gewalt, obwohl auch ein einziger kräftiger Kontrolleur ausreichen würde um einen weitaus schmächtigeren 15-jährigen festzuhalten. Nach Västtrafik benötigt man jedoch die vier kräftigen und hoch ausgebildeten Wachkräfte, ein Verhältnis, das vielen Bürgern zu denken gibt und mehr an diktatorische Staaten erinnert als ein liberales Schweden.

Gleichzeitig bieten Västtrafik Autofahrern eine kostenlose Monatskarte an um sie von den Vorteilen der Verkehrsbetriebe zu überzeugen, was bei derartigen Vorfällen wohl kaum einen größeren Erfolg zeigen wird. Statistiken zeigen zudem, dass die Kontrollen weitaus mehr kosten als Västtrafik durch Schwarzfahrer verliert, da die tatsächliche Quote der Schwarzfahrer in Göteborg sehr gering ist. Für Västtrafik geht es jedoch bei ständig steigenden Fahrpreisen nicht um wirtschaftliche Aspekte, sondern um ein Prinzip, das von den Fahrgästen finanziert werden muss.

Herbert Kårlin

Freitag, 23. November 2012

August Strindberg im Kunstmuseum Göteborg

Rosendals trädgård II, 1903
 
Auch wenn heute noch viele August Strindberg nur als den schwedischen Schriftsteller bezeichnen, der ein etwas merkwürdiges Verhältnis zu Frauen hat, so kann man nun zwischen den 24. November 2012 und dem 24. Februar 2013 im Göteborger Kunstmuseum einen anderen Strindberg entdecken, nämlich den Maler, den Psychologen und vor allem auch den Fotografen, der die Kunst immer etwas anders betrachtete als die Mehrheit seiner Zeitgenossen.

Die Ausstellung August Strindberg in Göteborg steht natürlich in Zusammenhang mit dem 100. Todestag des Künstlers, Naturwissenschaftlers, Dramatikers und Schriftstellers, der wie kaum eine andere Persönlichkeit seiner Epoche die damaligen Zeitströmungen auf den verschiedensten Ebenen ausdrückt und in der Lage war bei jedem seiner Werke ein persönliches Zeichen zu setzen, meist abseits der herrschenden Lehre und Kunstauffassung.

Drei Monate lang können die Besucher des Göteborger Kunstmuseum einige der Gemälde Strindbergs betrachten und vor allem die Fotografien des Künstlers entdecken, der in diesem Bereich experimentierte, porträtierte, aber auch die Seele einfangen wollte. Überall wo August Strindberg fotografierte, hatte er ein neues Thema und manchmal auch eine neue Technik. Fotografie war für Strindberg keine zufällige Momentaufnahme, sondern eine Szene, die durch die Abbildung zu einem Ereignis und einem künstlerischen Dokument wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. November 2012

Grünfläche in Arendal wird zum Steinbruch

Auch wenn der linke Flügel des Göteborger Stadtrats noch im August des Jahres unter allen Umständen die Grünfläche in Arendal, eine der letzten auf der Insel Hisingen, retten wollte, hat sich die Stadt nun entschieden alle Einsprüche zurückzuziehen damit Swerock unmittelbar mit dem Kahlschlag der Gegend beginnen kann und den für die Dauer von 20 Jahren genehmigten Steinbruch in Betrieb nehmen kann.

Die Ursache dafür, dass Göteborg den Prozess nicht fortführt, ist die Tatsache, dass Swerock mit Schadenersatzansprüchen droht, die problemlos 100 Millionen Kronen übersteigen können und die Aussicht den Fall zu gewinnen und damit die Natur zu schützen sehr gering ist. Die Stadt hofft indes, dass das Unternehmen die Schäden an der Natur so weit wie möglich begrenzen wird und in diesem Zusammenhang Gespräche mit Göteborg führen wird.

Nach der Genehmigung der Regionalregierung darf Swerock bis zum Jahr 2032 insgesamt 12,9 Millionen Tonnen Berg in Schotter verwandeln, wobei die jährliche Menge auf 750.000 Tonnen begrenzt ist. Dass die Stadt nun einen Rückzieher machte, kann allerdings auch daran liegen, dass für die geplanten Straßenarbeiten und den Ausbau der Eisenbahnlinie sehr große Mengen an Schotter benötigt werden, die man bei einem entsprechenden Abkommen mit Swerock zu einem relativ günstigen Preis erwerben kann.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. November 2012

Happyland 1979 in der Göteborger Johanneskyrkan


Wie bereits im vorigen Jahr, so präsentieren auch dieses Jahr das Folkteatern und die Göteborger Stadtmission wieder ein weihnachtliches Theater, das nicht nur dem Publikum eine Stück präsentiert, das die menschliche Gesellschaft in Frage stellt, sondern dessen Einnahmen auch ausschließlich den Bedürftigen der Stadt zu Gute kommen, die insbesondere im Winter die Hilfe ihrer Mitmenschen benötigen, da in dieser Zeit nicht nur der Hunger, sondern auch die Kälte zu schaffen macht.

Zwischen dem 27. November und dem 20. Dezember präsentiert die gemischte Schauspielgruppe in der Göteborger Johanneskyrkan jeweils am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag um 19 Uhr das Stück Happyland 1979, das während der Theatersaison 1979/80 im Folkteatern 100 Mal vor ausverkauften Räumen gespielt wurde und bereits damals die gleichen Fragen aufwarf wie heute, als ob die Zeit stehen geblieben wäre oder die Menschen blind durch die Welt gehen.

Happyland ist kein Weihnachtsmärchen, das man im Allgemeinen zu Weihnachten erwartet, was schon der Ort der Handlung aussagt, denn 1979 war die Handlung in einen Einkaufstempel gelegt und dieses Jahr in eine Kirche, die Obdachlose beherbergt. Und auch wenn bei Happyland Engel, Hirten und die Jungfrau Maria mit auf der Bühne stehen, so geht die Frage nicht um die Biblische Geschichte, sondern darum, wer sich eigentlich um das Jesuskind kümmern soll, um die Frage der Mitmenschlichkeit und die Frage ob es in unserer Welt noch einen Platz für die Liebe gibt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 20. November 2012

Probleme mit Kleidersammlungen in Göteborg

Wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten tauchen in ganz Göteborg Container auf, die von den unterschiedlichsten Organisationen aufgestellt werden und der Kleidersammlung dienen. Parallel dazu werden in Briefkästen Drucke verteilt, die erklären, wann man an welcher Stelle seine gebrauchten Kleidungsstücke, Spielwaren und Schuhe, die in gutem Zustand sein sollen, abgeben kann oder wann ein Fahrzeug vorbeikommt, das man bisweilen sogar per Telefon bestellen kann.

Sicher kommt ein Teil dieser Aktionen von anerkannten Organisationen, die die Not anderer erkannt haben und helfen wollen. Gleichzeitig haben jedoch auch kriminelle Gruppen entdeckt, dass man mit gebrauchter Kleidung ein Vermögen machen kann und haben bei den Sammlungen sehr wenig Wohltätigkeit im Kopf. Manche der Organisationen haben ihren Sitz im Ausland, so dass jede Kontrolle unmöglich ist.

Die Stadt Göteborg will nun die Spreu vom Weizen trennen und von jeder Organisation fordern, dass auf den Containern oder den Rundschreiben ein Konto genannt wird, das mit der Ziffer 90 beginnt, denn nur Organisationen, die über ein entsprechendes Konto verfügen, sind auch in Schweden anerkannt und bereit aufzuschlüsseln wie Gelder und Waren verteilt werden. Hinzu kommt, dass dies auch garantiert, dass mindestens 75 der Einnahmen guten Zwecken dienen und nur der Rest in die Verwaltung und das Einsammeln fließen kann.

Herbert Kårlin

Montag, 19. November 2012

Historische Teile Göteborg erneut bedroht

Nachdem der Göteborger Rettungsdienst die historischen Gebäude in Gårda inspizierte, wurde der Stadt aus Gründen der Brandsicherheit die Auflage gemacht sämtliche Probleme in den Gebäuden bis zum 30. April 2013 zu beseitigen, was nach Berechnungen der Stadt etwa zwei Millionen Kronen kosten würde und zusätzliche acht Millionen um die preisgünstigsten Miethäuser der Stadt modernerem Standard anzupassen, eine Summe, die die Stadt lieber in andere Projekte stecken will.

Da die Landshövdingehäuser im südlichen Gårda nicht auf den Bebauungsplänen der Stadt zu finden sind, da sich das Bauamt nie die Mühe machte sie aufzunehmen, obwohl es sich dabei um ein Kulturgut der Stadt handelt, sehen immer mehr Mitglieder des Stadtrates die Lösung dabei die Gebäude abzureisen, damit die Stadt dort für Messebesucher Parkplätze schaffen kann oder dort zumindest Busse abgestellt werden können. Nach zwei Jahren relativer Ruhe kommt dieser Plan nun erneut ins Gespräch und findet, auf Grund der angesetzten Kosten für die Renovierung, immer mehr Fürsprecher.

Die aktuelle Vision Göteborgs ist eine moderne Stadt zu schaffen statt Kulturgut zu erhalten, wobei erneut der gleiche Weg gegangen wird, den man in den 60er und 70er Jahren einschlug, als alles Alte weichen musste und großen Teilen Göteborgs der Scharm genommen wurde, der für den Tourismus eines Ortes jedoch die wichtigste Rolle spielt, was zahlreiche andere Orte Schwedens permanent beweisen. Für die rund 100 Mieter spielt die Entscheidung jedoch kaum eine Rolle, denn falls, wider Erwarten, modernisiert wird, so werden sie die neuen Mieten die neuen Mieten nicht bezahlen können und wenn abgerissen wird, so werden sie in Randgebiete Göteborgs abgedrängt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 18. November 2012

Das Feuchtgebiet Välen in Göteborg wird Naturschutzgebiet

Nach jahrelangen Bemühungen um das Feuchtgebiet Välen im westlichen Göteborg hat sich die Göteborger Stadtverwaltung nun entschlossen darüber zu entscheiden, ob die 68 Hektar zu einem Naturschutzgebiet erklärt werden soll, damit die kommerzielle Nutzung auch in Zukunft ausgeschlossen wird. Da die Stadt selbst Eigentümer des gesamten Grundstückes ist, geht die Entscheidung im Grunde nur darum, ob dort die einzigartige Natur geschützt werden soll oder in naher Zukunft Baukräne aufgebaut werden.

Välen bietet innerhalb Göteborgs die einzige Fläche an der Süßwasser langsam in Salzwasser übergeht und nicht nur die Mündung mit seinem Feuchtgebiet interessant ist, da man hier im Laufe des Jahres allein 160 Vogelarten beobachten kann, sondern auch, weil man entlang eines Wanderweges historische Gräber finden kann und von einer einzigartigen Natur profitieren kann.

Der Naturschutzverband Västra Frölunda versucht seit über 20 Jahren das Feuchtgebiet Välen zu schützen und setzte zu diesem Zweck auch das schottische Highland Cattle aus, das die umzäunten Wiesen abweidet, damit möglichst wenige Menschen den inneren Bereich des Gebietes betreten müssen. Das bisher relativ wenig besuchte Gebiet hat die idealen Voraussetzungen als Schutzgebiet, wobei es den Besuchern auch möglich ist durch Wanderwege optimal von Välen profitieren zu können.

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 17. November 2012

Überraschungen beim Weihnachtsmarkt in Liseberg

Gestern Nachmittag um 16 Uhr öffneten sich die Tore des Göteborger Vergnügungsparks Liseberg zum 13. Weihnachtsmarkt, wobei die Besucher dieses Jahr einen völlig neuen Weihnachtsmarkt finden werden, denn dieses Jahr haben sich einige der Umgebungen geändert und bieten vor allem Kindern einen Ausflug in eine völlig neue Welt, die man bisher nicht in Liseberg entdecken konnte.

Als Neuerung bietet der Liseberg-Weihnachtsmarkt dieses Jahr das Nordlicht an der Achterbahn, das Mittelalter am Zauberschloss, eine gespielte Weihnachtssage am Hafen, das Haus des Weihnachtsmannes bei den Rentieren und ein ausgebautes Lapplanddorf mit Originaljoiks der Sami. Der (künstliche) Schnee verteilt sich dieses Jahr nicht über das gesamte Gelände, sondern liegt dort, wo der Winter eine besondere Bedeutung hat, also in Lappland und bei der gespielten Weihnachtssage.

Während der Skihügel Sälen dieses Jahr nicht vorhanden ist und auch Lotta keine Weihnachtskonzerte präsentieren wird, so ist die Eisshow erneut eine der größten Attraktionen des Weihnachtsmarkts, eine Show, die noch kurz vor der Einweihung in den USA erneut den Preis für die weltweit beste Eisshow erhalten konnte und, wie üblich, den Zuschauern eine völlig neue Nordpol-Show bietet.

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 16. November 2012

Göteborg plant eine Fußgängerbrücke über den Göta älv

Nachdem das Umweltgericht eine Brücke für Fußgänger und Fahrräder vom Stenpiren nach Lindholmen aus mehreren Gründen untersagte, unter anderem aus Gründen der Sicherheit für die Flussschifffahrt, hat der Stadtrat nun einen anderen Plan für eine entsprechende Brücke ausgearbeitet, der die bisher kritisierten Probleme lösen soll. Diese neue Brücke soll nun die Östra Hamngatan, zumindest für Fußgänger und Fahrradfahrer, bis zum Freihafen verlängern und damit die zentrale Stadt mit der Göteborger Insel Hisingen verbinden.

Die Idee dieser Brücke wird von allen Parteien getragen, da auch die innerhalb des Infrastrukturpakets geplante neue Autobrücke über den Göta älv, die bereits weitaus niedriger sein wird als die gegenwärtige Götaälvbron, für Fahrradfahrer und Fußgänger einige Probleme verursachen wird, andererseits aber die Verbindung zwischen den beiden Seiten des Flusses verbessert werden soll.

Die Fußgängerbrücke, die bis zum Jahre 2020 fertig gestellt werden soll, ist bisher allerdings nur ein Projekt, da vorher noch mehrere reale Probleme geklärt werden müssen, da auf dem Göta älv regelmäßig größere Schiffe verkehren, die auf kein Hindernis stoßen dürfen, andererseits aber eine Brücke für Fußgänger und Fahrräder so flach wie möglich sein muss, was eine gewisse Herausforderung an Brückenbauarchitekten stellen wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. November 2012

37 Prozent der Arbeitslosen Göteborgs an der Schwelle zur Armut

Nach einer neuen Studie der SO (Arbetslöshetskassornas Samorganisation) erhalten im Västra Götaland 37 Prozent der Arbeitslosen weder Arbeitslosengeld noch aber eine Unterstützung der Versicherungskasse im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Während man im Jahre 2008 nur etwa 8500 Personen im Västra Götland zählte, die aus dem Schutznetz ausgeschlossen waren, sind es gegenwärtig bereits 23.500 Arbeitslose, die ausschließlich auf Sozialhilfe angewiesen sind.

Nach der Studie geraten Männer weitaus häufiger in diese prekäre Situation als Frauen, ohne dass man jedoch den Grund bisher analysiert hat. Wer jedoch durch jeweils kurzfristige Verträge, langwierige Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder eine Teilzeittätigkeit keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hat, kein Recht erworben hat an einer Maßnahme zur Arbeitsbeschaffung teilzunehmen, keiner Arbeitslosenkasse angeschlossen ist oder einfach zu lange arbeitslos war, hat gegenwärtig kaum noch eine andere Chance als mit der Sozialhilfe zu rechnen.

Der Arbeitsmarkt im Västra Götaland gibt wenig Hoffnung auf eine Besserung, da die Region gegenwärtig bereits 8,2 Prozent Arbeitslosigkeit aufweist und mit 64.675 Arbeitslosen einen Höchststand erreicht hat. Nach ersten Anzeichen ist in den nächsten Monaten mit weiteren Entlassungen im Raum Göteborg und dem Västra Götaland zu rechnen. Aber auch jene, die noch Recht auf Arbeitslosengeld haben, können in schwierige Situation geraten, da sich die höchstmöglichen Zahlungen auf 680 Kronen am Tag erstrecken, auch wenn dies unter 80 Prozent des durchschnittlichen Verdienstes liegen sollte.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. November 2012

Spielwaren tauschen in Göteborg

Am kommenden Samstag und Sonntag werden in Göteborg erneut zwei Tage des Spielwarentausches veranstaltet, die im Rahmen eines Europaprojekts veranstaltet werden nach denen die Menge des Abfalls reduziert werden soll. Und gerade Spielzeug landet sehr häufig im Abfall, da sich die Interessen der Kinder mit jedem Jahr ändern und Spielzeug sehr viel Platz in den Wohnungen wegnimmt. Der Tausch ist daher eine gute Lösung für die Umwelt und für Kinder.

Am Samstag können sich nun Kinder jeden Alters mit bis zu fünf Spielwaren im Röhsska Designmuseum in Göteborg einfinden und am Sonntag im Stadtmuseum, wobei sie natürlich auch beide Termine nutzen können. Für jedes Spielzeug, das sie dort abgeben, erhalten sie einen Gutschein für ein neues Spielzeug, das sie unter jenen wählen können, die andere Kinder abgegeben haben.

Der Spielzeugtausch, der bereits zum vierten Mal in Göteborg stattfindet, lockte bisher jedes Mal etwa 200 Besucher an, was bedeutet, dass man jeweils unter nahezu 1000 Spielwaren jeder Art wählen konnte. Für Kinder, die hier die Zielgruppe sind, ist es auch nicht wichtig ob das abgegebene Stück mehr oder weniger wert ist als jenes, das man beim Tausch erhält, denn wichtig ist dabei vor allem, dass das neue Spielzeug Spaß macht oder eine neue Entdeckung zulässt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 13. November 2012

Die Situation der Roma in Göteborg

Die Stadt Göteborg hat die Räddningsmissionen beauftragt eine Studie über arme europäische Bürger zu erstellen, die sich in Göteborg aufhalten um anschließend über mögliche Maßnahmen zu entscheiden die dabei helfen diese Probleme abzubauen. Seit September sind nun bereits drei Mitarbeiter der städtischen Rettungsmission unterwegs um bis Weihnachten einen Überblick über die aktuelle Situation zu bekommen.

Bereits die ersten Ergebnisse der Gruppe sind allerdings wenig aufbauend für eine Stadt, die sich für die Rechte der Roma einsetzen will und ein europäisches Vorbild für die Integration dieser Volksgruppe werden will, denn die Räddningsmissionen konnte bisher bereits mit etwa 100 armen Europäern Kontakt aufnehmen und stellte dabei fest, dass es sich dabei fast ausschließlich um Roma aus Rumänien handelt, die in Schweden ein besseres Leben suchen als in Rumänen und nun von Straßenmusik, Betteln oder dem Sammeln von Pfanddosen ernähren müssen.

Nach Schätzungen könnten sich gegenwärtig etwa 500 unregistrierte Roma in Göteborg aufhalten, die zu einem großen Teil auch kein Dach über dem Kopf haben und ihre Kinder in keine Schule schicken können, weil sie selbst dafür zu arm sind und zudem auch in Göteborg nur auf Vorurteile treffen und teilweise wie Aussätzige behandelt werden. Gleichzeitig stellte die Räddningsmissionen auch fest, dass das Vorurteil der Polizei über organisierte Einwanderung und Bettelei der Roma aus Rumänen nur auf Vorurteile baut, denn die Helfer konnten in nicht einem Fall auf irgendwelche organisierte Bettelei oder ähnliches stoßen. Dario Espiga, der sich bereits bei der Frage nach den Öffnungszeiten der städtischen Nachklubs als uneinsichtig zeigte, legt dieses Mal die Verantwortung auf Europa und will damit verschleiern, dass seine Arbeit zur Integration bisher ebenfalls missglückte, obwohl er selbst in Schweden immigrierte und die Probleme kennen müsste.

Herbert Kårlin

Montag, 12. November 2012

Fotoausstellung im Göteborger Världskulturmuséet

Am 10. November eröffnete das Göteborger Världskulturmuséet die Fotoausstellung A Day in the World, ein weltweites Projekt an dem 60.000 Personen aus 160 Ländern mit insgesamt 100.000 Fotos beteiligt sind, auch wenn man in den Räumen des Museums nur eine kleinere Auswahl an diesen Fotos zu sehen bekommt, Fotos, die alle am gleichen Tag entstanden.

Jeppe Vikström, einer der Organisatoren des Projekts A Day in the World, hatte alle Fotografen der Welt dazu eingeladen den 15. Mai 2012 mit einem Foto aus ihrem Alltag zu demonstrieren. Die Ausbildung der Fotografen war ebenso uninteressant wie die Kamera, die sie benutzten, denn das Ziel war nicht die besten Fotos zu machen, sondern ein einmaliges Zeitdokument aus allen Ländern der Erde zu schaffen.

Das Gesamtprojekt A Day in the World besteht jedoch nicht nur aus der Ausstellung, die parallel in Göteborg und Stockholm gezeigt wird und anschließend auf Welttournee geht, sondern auch aus einem zugehörigen Buch und einem digitalen Dokument, der Zukunftskapsel, die in der Kupfergrube in Falun aufbewahrt wird. Weiterhin werden alle eingereichten Fotos im schwedischen Reichsarchiv aufbewahrt und zusätzlich in einer Stahlkapsel in der Grube in Falun begraben.


Herbert Kårlin

Sonntag, 11. November 2012

Unmündiger wird in Göteborg Beisitzer bei Gericht

Der juristische Ombudsman kritisiert das Göteborger Amtsgericht, weil es dort möglich war, dass eine für unmündig erklärte Person während sechs Verhandlungen als Beisitzer tätig werden konnte bevor der Vormund dies erfuhr und das Gericht davon unterrichten konnte. Dass eine Person, die selbst unter Vormundschaft steht über andere urteilen kann, dürfte auch in Schweden bisher einmalig sein und stellt die Rechtssicherheit des Landes in Frage.

Die betroffene Person war von den Sozialdemokraten des Stadtrats Göteborgs ernannt worden und daher vom Amtsgericht zu den Sitzungen geladen worden. Obwohl es rechtlich klare Bestimmungen darüber gibt wer vor Gericht Beisitzer werden kann, hatten es weder die Sozialdemokraten der Stadt noch das Amtsgericht für nötig gehalten Einblick in die Akte des zukünftigen Beisitzers zu werfen, was für die nachlässige Arbeit beider Organisationen spricht.

Da ein Beisitzer bei Gericht unter gewissen Umständen ein Urteil oder auch eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie maßgeblich beeinflussen kann, muss er nach dem schwedischen Gesetz nicht nur die schwedische Staatsbürgerschaft besitzen, sondern muss auch volljährig sein und darf nicht selbst unter Vormundschaft gestellt sein. In sehr vielen Fällen schlagen die Parteien aus diesem Grund ein Mitglied der eigenen Partei als Beisitzer vor.

Herbert Kårlin

Samstag, 10. November 2012

Probleme mit neuen Straßenbahnen in Göteborg

Die Stadtverwaltung in Göteborg hat aus den bisherigen Problemen mit den neuen Straßenbahnen des italienischen Herstellers Ansaldobreda nichts gelernt und dabei auch gleichzeitig jede Idee zu einem energiesparenden Göteborg außer Acht gelassen. Entscheidend ist nach wie vor, dass das Unternehmen die billigsten Straßenbahnen liefert, auch wenn die Folgekosten, die Ausfälle und die Lieferverzögerungen enorme Kosten verursachen. Vom hohen Stromverbrauch der neuen Straßenbahnen will die Stadt gar nicht erst sprechen.

Mittlerweile müssen die neuen Wagen auch vermehrt auf Hisingen, der Insel Göteborgs, eingesetzt werden, wobei sich deren Anzahl nach Einführung der Maut am 1. Januar 2013 und nach den kommenden Lieferungen der Wagen, die alte Straßenbahnen ersetzen sollen, noch weiterhin erhöhen wird. Nach der Tageszeitung GP verkraftet jedoch das Stromnetz der Insel den enormen Strombedarf dieser Wagen nicht, was bereits zu erheblichen Problemen führte. Nun müssen alle Bahnen umprogrammiert werden, damit sie langsamer anfahren und dabei Strom sparen, eine Änderung, die kaum vor 2014 erledigt sein wird, dann wenn noch zusätzliche Wagen dieser Art auf Hisingen verkehren werden, die ebenfalls Strom fressen.

Trotz aller Probleme, die bisher schon bekannt sind, hat sich die Stadt entschlossen bis zu 100 weitere Straßenbahnen des gleichen Herstellers zu kaufen um alle alten Bahnen ersetzen zu können und dem höheren Bedarf nach Einführung der Citymaut gerecht zu werden. Da es jedoch auch nicht möglich ist die neuen Wagen gegenwärtig in Göteborg unterzubringen, muss auch eine neue Halle für 80 Straßenbahnen auf Ringö gebaut werden, was die Kleinigkeit von mindestens einer Milliarde Kronen kosten wird, Geld das dann wieder bei Schulen, Kindergärten sowie sozialen und kulturellen Einrichtungen fehlen wird.

Herbert Kårlin

Freitag, 9. November 2012

Schlechte Schulleistungen in Göteborg

Nach dem schwedischen Schulamt erreichen immer weniger Schüler der neunten Klasse eine Punktezahl, die ihnen den Zugang zu einem Gymnasium erlaubt. Während jedoch landesweit noch 87,5 Prozent der Schüler ein Gymnasium besuchen können, sind es in Göteborg gerade einmal 82 Prozent, also 5,5 Prozent weniger als im Landesschnitt, was auch bedeutet, dass in Göteborg bereits 18 Prozent der Jugendlichen mit größter Wahrscheinlichkeit arbeitslose Sozialempfänger werden.

Diese Entwicklung setzt sich nun bereits seit sieben Jahren permanent fort, wobei die Quote der schlechten Resultate in Göteborg allein von 2011 auf 2012 um 0,3 Prozent anstieg. Auch hier handelt es sich landesweit nur um 0,2 Prozent, was bereits sehr beunruhigend ist. Nach einer Untersuchung der Tageszeitung GP ist diese Entwicklung allerdings nur die Spitze des Eisbergs, denn Tatsache ist, dass im gesamten Raum Göteborg kaum noch ein Schüler zu finden ist, der in allen Fächern das nationale Ziel erreicht, unabhängig davon um welche Schule es sich dabei handelt.

Robert Hammarstrand, der Verantwortliche des Ausbildungsausschusses Göteborgs, sucht die Probleme der schlechten Leistungen allerdings nicht in einem grundsätzlichen strukturellen Problem der Schulen in Göteborg und dem Mangel an individueller Förderung, sondern an der Zuwanderung, dem Unterschied im Einkommensniveau und der Zusammensetzung der Bevölkerung. Ohne jedoch die Basis zu ändern und Schüler punktuell zu fördern, wird sich die Situation nicht verbessern, sondern nur noch weiterhin verschlechtern.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 8. November 2012

Spielplatz der Zukunft in Göteborg

Als der Spielplatz im Keillers Park in Göteborg in so schlechtem Zustand war, dass man ihn dem Erdboden gleich machen musste um einen neuen Spielplatz schaffen zu können, wurden nicht nur diejenigen nach ihrer Meinung gefragt, die das Geld für den neuen Platz aufbringen, sondern auch jene, die ihn benutzen, insbesondere die Kinder der nahen Rambergskolan, die dann auch so manche Anregung geben konnten.

Das Ergebnis der Gesamtplanung war dann, dass der Spielplatz so großzügig wie möglich wurde und seine Einflüsse aus der Natur und der Landwirtschaft holte. Natürlich kann man auf dem neuen Spielplatz auch klettern, wenn auch nicht gerade auf gefährliche Höhen, aber es wurden auch eine kleine Picknickfläche für die Pausen beim Spiel geschaffen, wobei der Untergrund aus robustem Kunstgras besteht und die Stühle Blumen nachgebildet wurden.

Für die Gestaltung des Spielplatz im Keillers Park am Ramberget wurde sehr unterschiedliches Material wie Holz, Sand, Kies, Beton und Kunstgras verwendet. Die Steintiere in den verschiedenen Ecken des Spielplatzes wurden von der Künstlerin Karin Agelii gestaltet und geben der Anlage einen besonderen Touch. Etwas abseits vom Spielplatz sind noch einige kleine Häuschen gebaut, die selbst bei schlechtem Wetter noch genutzt werden können.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 7. November 2012

Aufschwung der biologischen Landwirtschaft im Västra Götaland

Nach den Vorlagen der schwedischen Regierung soll im kommenden Jahr 20 Prozent der landwirtschaftlichen Produkte aus der biologischen Landwirtschaft kommen, was insbesondere bedeutet, dass Getreide und Gemüse auf biologischen Flächen angebaut werden sollen, was sich dann auch auf die Tierhaltung ausdehnt, da die Tiere mit biologischen Produkten gefüttert werden müssen wenn das Fleisch den Bestimmungen von biologischer Nahrung entsprechen sollen.

Nach den gegenwärtigen Statistiken sind allerdings die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen Schwedens noch relativ hoch. Das Västra Götaland gehört zu den Regionen, die 2013 unter Umständen den Regierungsempfehlungen nachkommen können, auch wenn die Region sehr weit von den Ergebnissen im Jämtland und im Värmland entfernt ist, wo bereits 31 beziehungsweise 27 Prozent der Fläche auf biologische Landwirtschaft umgestellt wurde und selbst die Fläche mit biologischem Label noch weit über der Vorgabe liegt, im Gegensatz zum Västra Götaland, wo gegenwärtig knapp 18 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche als biologisch betrachtet werden kann.

Allerdings fehlt zahlreichen Landwirten, insbesondere jenen, die sich auf die Fleischproduktion und die Milchwirtschaft spezialisiert haben, auch der Ansporn auf eine Umstellung, da die Molkereien schon heute einen Teil der biologischen Milch ablehnen, da sie zum höheren Preis nicht mehr abgesetzt werden kann. Bei Fleisch ist die Situation noch schwieriger, da bereits nicht biologisches schwedisches Fleisch nicht mit den Dumpingpreisen aus Dänemark und Irland konkurrieren. Ob daher die noch höheren zukünftigen Richtlinien, ohne maßgebliche Änderung der Landwirtschaftspolitik Schwedens, erreicht werden können, ist äußerst fraglich.

Herbert Kårlin

Dienstag, 6. November 2012

Müder Empfang der Somalier in Göteborg

Seit Frühjahr ist der Stadtverwaltung in Göteborg bekannt, dass dieses und nächstes Jahr bis zu 1700 Somalier im Rahmen der Familienzusammenführung in der Stadt ankommen werden und die wiedervereinten Familien deshalb Wohnung benötigen, Kindergärten zusätzliche Plätze zur Verfügung haben müssen und auch die Integration in das schwedische Schulsystem und die Sprachausbildung der Ankömmlinge gesichert sein muss. Da jedoch kein klarer Termin festliegt wann die erste Gruppe ankommt, geschah bisher in Göteborg einfach gar nichts.

Die Stadt Växjö hatte bereits im Frühjahr mit den Planungen begonnen und ist seit Ende der Sommerferien bereit die neuen Bewohner zu empfangen, unabhängig, ob dies morgen oder in vier Monaten geschieht. Göteborg hat dagegen noch nicht einmal eine Untersuchung angestellt die belegt wo Wohnungen nötig sein werden, wer unter den hier lebenden Somaliern Familie erwartet oder was tatsächlich auf die Stadt zukommt. Pia Borg, die Verantwortliche der Stadt für die Planungsarbeiten hält dies jedoch für normal und hofft, dass sich eben alles von allein klären wird.

Seit das Migrationsgericht im Januar 2012 festlegte, dass ein DNA-Beweis für die Familienzusammenführung bei Somaliern ausreicht, da die neuen Pässe des Landes in Schweden nicht anerkannt werden, warten man auf den Zustrom, der im Grunde nur davon abhängt wie schnell die Angehörigen die Reise nach Göteborg bezahlen können. Die Anforderungen an die Städte sind daher immens, da man bedenken muss, dass gegenwärtig mehrere Personen in einer kleinen Wohnung zusammenleben, die jedoch bald alle eine Familie bei sich haben werden und die Wohnungsnot in Göteborg jedoch immens ist. Von den restlichen Fragen, auch hinsichtlich des Arbeitsmarkt, einmal ganz zu schweigen.

Herbert Kårlin

Montag, 5. November 2012

Göteborg sahnt bei Forschungsbeiträgen ab

Als der Vetenskapsrådet am 1. November bekannt gab welche Unterstützung das Amt dieses Jahr an Göteborg vergibt, konnten die Universität Göteborg und die Technische Hochschule Chalmers der Stadt aufatmen, denn allein diese beide Einrichtungen erhalten mit knapp 300 Millionen Kronen nahezu 14 Prozent der gesamten Unterstützung für Forschungsarbeiten, was eine enorme Summe ist, wenn man bedenkt, dass jeder Forscher im Durchschnitt nur 800.000 Kronen erhält.

Für das kommende Jahr vergibt der Wissenschaftsrat (Veteskapsrådet) insgesamt 2,3 Milliarden Kronen für die gesamte Forschung im schwedischen Raum. Die Chance seinen Antrag bewilligt zu bekommen stand im besten Falle eins zu vier. Allein im Bereich Naturwissenschaft und Technik gingen dieses Jahr 1129 Anträge von Forschern ein von denen 292 bewilligt wurden. Göteborg konnte jedoch nicht nur in diesem Bereich absahnen, sondern auch bei IT-Forschung und Forschung im sozialwissenschaftlichen Bereich.

Die finanzielle Unterstützung durch den Vetenskapsrådet ist in jedem Fall an bestimmte Bestimmungen geknüpft und die Ergebnisse der Forschung werden ausgewertet, was garantieren soll, dass nur sinnvolle Projekte unterstützt werden. Bei Naturwissenschaft und Technik haben dieses Jahr 200 weibliche Forscher eine Unterstützung beantragt, wobei 49 dieser Anträge bewilligt wurden. Die bewilligte Quote unter den Frauen ist daher um 1,7 Prozent niedriger als bei Männern, wobei der Beitrag im Durchschnitt jedoch um 12.000 Kronen höher ist als bei Männern.

Herbert Kårlin

Sonntag, 4. November 2012

Styr & Ställ erweitert sein Angebot in Göteborg

Nach Aussagen der Stadtverwaltung Göteborgs ging der Verleih der Mietfahrräder Styr & Ställ auch im Jahre 2012 weiterhin aufwärts, auch wenn zum Saisonschluss am 31. Oktober weder die Anzahl der Mieten noch die Einnahmen bekannt gegeben wurden und deshalb gewisse Zweifel an der Aussage existieren und die geplanten Neuerungen auf zwei sehr unterschiedliche Weisen interpretiert werden können.


Sicher scheint jedoch, dass im nächsten Jahr den Benutzern in der Innenstadt statt 700 Fahrrädern an 61 Stellen 940 Fahrräder an 71 Stationen zur Verfügung stehen werden, der Preis der Jahreskarte von 250 Kronen auf 125 Kronen gesenkt wird und die Saison um zwei Monate verlängert wird, was bedeutet, dass Styr & Ställ Fahrräder im Jahr 2013 zwischen dem 1. März und dem 30. November zur Verfügung gestellt werden. Hisingen wird allerdings bis voraussichtlich 2015 weiterhin von diesem Fahrradnetz ausgeschlossen sein.

Aber auch wenn das Angebot von Styr & Ställ für alle, die in Göteborg arbeiten und kurz ein Fahrrad benötigen immer besser wird, so ist das System für einen Einkauf von ein oder zwei Stunden oder den Tourismus, trotz der Drei-Tages-Karten, kaum von Interesse, denn wer eines der Fahrräder länger als 30 Minuten benutzt, muss mit sehr unangenehmen Überraschungen rechnen und wer glaubt, dass er ein Styr & Ställ Fahrrad eventuell mit auf die Schären nehmen kann, sollte vielleicht überlegen, ob ein gebrauchtes Fahrrad nicht billiger ist, das man anschließend einfach für den nächsten stehen lässt.

Herbert Kårlin

Samstag, 3. November 2012

Eine Bier- und Whiskymesse in Göteborg

Am 12. und 13. April 2013 wird erstmals eine Bier- und Whiskymesse auf dem Göteborger Messegelände veranstaltet an der bereits rund 50 Aussteller ihr Interesse angemeldet haben, wobei es sich dabei nicht nur um Hersteller und Importeure von Alkohol jeder Größenordnung handelt, sondern auch eine Minderheit an Delikatessenhandlung will von dieser Messe profitieren, da jene, die einen guten Whisky genießen auch an ausgewählten Delikatessen interessiert sind.

Während zwei Tagen werden die Besucher der Messe nicht nur Getränke kosten können, sondern auch mit Braumeistern und Betreibern von kleinen schwedischen Destillerien über Herstellungsverfahren und Auswahlkriterien diskutieren können. Wie überall in Schweden bei entsprechenden Veranstaltungen, werden auf der Bier- und Whiskymesse keine Getränke zum direkten Kauf angeboten, denn das Ziel der Messe ist neue Produkte kennen zu lernen und Kenntnisse zu vermitteln. Der Verkauf von Alkohol ist in Schweden den Systembolagen vorenthalten.

Wong Måltid & Marknad, die die Öl- och Whiskymässan gemeinsam mit der Svenska Mässan in Göteborg veranstalten, laden während der zwei Messetage auch zu verschiedenen Seminaren ein und organisieren mehrere Geschmacksproben zu denen sich Interessenten gesondert anmelden müssen. Die begrenzten Teilnehmerkarten können Interessenten ab Mitte November erwerben. Die Veranstalter rechnen bei dieser ersten Bier- und Whiskymesse in Göteborg mit etwa 8000 Besuchern.

Herbert Kårlin

Freitag, 2. November 2012

Schmuckingenieur Sigurd Bronger in Göteborg

Sigurd Bronger erklärt einige seiner Schöpfungen
 
In der Regel sieht man Schmuck als Ziergegenstand, dessen einzige Funktion es ist die Schönheit einer Steines, der Verarbeitung des Goldes oder eines anderen Materials hervorzuheben und dabei den Blick von der der Person, die ihn trägt, auf das Schmuckstück zu ziehen. Eine tatsächliche praktische Funktion haben diese Schmuckstücke jedoch nicht. Diesen Rahmen sprengt der norwegische Schmuckingenieur Sigurd Bronger mit seinen Schmuckunikaten.

Sigurd Bronger, der seine Schmuckstücke „Instrumente zum Tragen“ nennt und jedes Werk mit einer extremen Präzision gestaltet, verbindet Ästhetik und Funktionalität, wobei jedes Werk eine Geschichte hat und eine neue Technik fordert. Für diese einmalige Leistung erhielt der Künstler gestern den begehrten Torsten och Wanja Söderbergs Pris, der mit einer Million Kronen dotiert ist und Sigurd Bronger die Schaffung weiterer Werke erlaubt, deren Herstellung nicht nur zeitaufwendig ist, sondern auch sehr hohe Kosten verursacht.

Eine sehr große Auswahl der Schmuckstücke, die Sigurd Bronger zwischen 1992 und heute herstellte, kann man zwischen dem 6. November und dem 3. März im Röhsska Designmuseum in Göteborg entdecken, wobei es bei dieser Ausstellung sinnvoll ist nicht nur die Ausstellungsstücke zu betrachten, sondern auch die zugehörigen Texte zu lesen um die Idee, die hinter dem Schmuckstück steht, zu verstehen. Die Ausstellung öffnet am 6. November um 16 Uhr 30.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 1. November 2012

Häuser am City Airport in Göteborg werden isolisert

Nach zwölf Jahren an Diskussionen und Prozessen wird nun der Göteborg City Airport, der auch unter Sicherheitsmängeln leidet, die schnellstmöglich abgestellt werden müssen, die Häuser der Anwohner isolieren, damit die Bewohner nachts nicht mehr als 45 dB beim Start oder dem Landen der Flugzeuge zu hören bekommt, also eine Lautstärke, die einem leisen Gespräch entspricht. Betroffen davon sind 59 Gebäude, die über die ständige Belästigung klagen.

Seit Ryan Air im Jahre 2001 den Göteborg City Airport in Säve als eine ihrer wichtigsten Basen in Schweden gewählt hat, steigt die Anzahl der Passagiere und der Flugzeuge in bedeutendem Maß. Gegenwärtig zählt man auf diesem kleinen Flughafen in ländlichem Gebiet jedes Jahr nahezu 800.000 Passagiere, wobei die Flugzeuge als solches allerdings noch weniger Lärm verursachen als die Hubschrauber, die vor allem gegen 22 Uhr über den Gebäuden ihre Übungen abhalten.

Nun schickt die Flughafengesellschaft Fachkräfte zu den einzelnen Häusern, damit die Werte individuell gemessen werden können und jedes Gebäude angepasst isoliert werden soll, wobei allerdings Gebäude oder auch Räume, die  nur am Tag benutzt werden, wie etwa Schulen, von dieser Maßnahme ausgenommen werden. Bisher steht nicht fest wie viele der Häuser auf welche Weise isoliert werden. Die Vibrationen werden allerdings auch von einer Isolation nicht immer beseitigt werden können.

Herbert Kårlin