Dienstag, 30. April 2013

Immer größere Gruppen in Kindergärten

Obwohl nach den Anweisungen des Schulamts nicht mehr als 15 Kinder in einer Kindergartengruppe gezählt werden sollen, da diese Menge als das Maximum für einen sinnvollen Unterricht gilt, haben die Göteborger Kindergärten gegenwärtig nach dem statistischen Durchschnitt Gruppen von 17,6 Kindern. Aber wie üblich bei einem statistischen Schnitt, so liegen dabei einige Gruppen in Elitekindergärten unter dem Durchschnitt und andere wiederum haben auch Gruppen von über 20 Kindern.

Sicherlich kann man auch von der Größe einer Gruppe nicht immer Rückschlüsse ziehen, da auch die Menge der Erzieher pro Gruppe, die Einrichtung und Ausstattung des Kindergartens sowie andere Faktoren eine Rolle spielen können. Problematisch ist jedoch, dass in Göteborg bei der Finanzierung der Kindergärten der Rotstift herrscht und auch nicht geplant ist die schwierige Situationen in den kommenden Jahren abzustellen.

Wenn man die heutige Situation mit jener des Jahres 2003 vergleicht, so stellt man fest, dass es damals kaum eine Kindergruppe von über 17 Kindern gab, heute aber in 24 Prozent der Göteborger Kindergärten mehr als 20 Kinder in jeder Gruppe gezählt werden, was bedeutet, dass diese Kinder nicht mehr entsprechend auf den Schulbesuch vorbereitet werden können und vom ersten Tag an im Hintertreffen sind. Nicht zu vergessen ist dabei, dass auch das Personal durch die hohe Belastung in eine Stresssituation gerät, die die Sicherheit der Kinder in Frage stellen kann.

Herbert Kårlin

Montag, 29. April 2013

Walpurgisfeuer in Göteborg


Auch wenn das Walpurgisfeuer in Schweden traditionell nach Ostschweden gehört und in Westschweden vom Osterfeuer ersetzt wird, so setzt sich in Göteborg in den letzten Jahren auch immer häufiger das Walpurgisfeuer am Abend des 30. Aprils durch, aus touristischen Gründen und auch weil die Bevölkerung der Stadt sich mehr und mehr mischt und die Zuwanderer ihre Traditionen nach Göteborg mitbringen wollen.

Auch wenn dieses Jahr die Walpurgisfeuer an mehreren Stellen der Stadt entzündet werden, so zieht jenes Im Göteborger Schlosswald auch dieses Jahr wieder die größte Menge an Besuchern an, denn auch wenn das Feuer erst bei Einbruch der Dunkelheit um 21 Uhr entzündet wird, so beginnen dort die Feierlichkeiten bereits um 17 Uhr 30 mit dem typisch schwedischen Allsång, der nach dem Feuer in Hardrock übergeht.

Der 30. April ist in Göteborg allerdings bereits den ganzen Nachmittag über ein bedeutendes Ereignis, da die Studentenchöre schon um 14 Uhr in der Trädgårdsföreningen auftreten, am frühen Abend der Chalmers Cortège durch die Stadt zieht, auf nahezu allen Grünflächen Picknicks stattfinden und natürlich teilweise auch sehr tief in die Flasche gesehen wird. Bereits im Laufe des Nachmittags wird man daher auf Betrunkene treffen, die vom Walpurgisfeuer nur noch wenig mitbekommen werden.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 28. April 2013

Göteborger Fahrzeuge mit der Flagge der Färöer


Der Hafen auf der Schäreninsel Donsö
 
Die Gewerkschaft der Seeleute SEKO fordert das schwedische Finanzamt auf bei Reedereien Göteborgs bei einer sogenannten Ausflaggung mehr auf die Einhaltung des schwedischen Steuerrechts zu achten, da zahlreiche dieser Reedereien zwar einen Briefkasten und einen Teilzeitbeschäftigten auf den Färöer haben, das Büro und die tatsächliche Leitung des Unternehmens jedoch nach wie vor in Göteborg zu finden ist, hier also auch die Steuern zu entrichten sind.

Gegenwärtig wurden in Göteborg und vor allem auf der Schäreninsel Donsö bereits rund 30 Schiffe auf die Färöer ausgeflaggt, was bedeutet, dass diese Unternehmen keinerlei Firmensteuern mehr in Göteborg bezahlen und das Arbeitsrecht des Landes, somit auch der Einfluss der Gewerkschaft SEKO, außer Kraft gesetzt werden. Natürlich ist dies nach den geltenden Gesetzen des Landes möglich, jedoch nicht, wenn die Aktivität weiterhin von Göteborg aus geführt wird. Nach einer Untersuchung der Gewerkschaft beschäftigen gegenwärtig mindestens 13 dieser Reedereien die gleichen Strohmänner auf den Färöern um das Finanzamt zu täuschen.

Für die angestellten Seemänner bedeutet dies, selbst wenn sie in einigen Fällen weiterhin zum gleichen Lohn beschäftigt werden sollten, dass sie nicht mehr den gleichen Bedingungen hinsichtlich von Krankengeld und Rente unterliegen wie vorher, also letztendlich bedeutende Summen einbüßen, die nun in die Taschen der Reeder fließen. SEKO findet es besonders bedauerlich, dass selbst die Stadt Göteborg Aufträge an Reedereien vergibt, die ihren Sitz auf den Färöern haben und damit leichtfertig mit Steuergeldern umgeht.

Herbert Kårlin

Samstag, 27. April 2013

Billigere Wohnungen in Göteborg

Die Göteborger Volkspartei fordert die regierenden Parteien der Stadt auf für billigere Wohnungen und den Erhalt von billigen Mietwohnungen zu sorgen, was in der Stadtführung auf Unverständnis zu stoßen scheint, da man dort der Meinung ist bereits diesen Weg beschritten zu haben, obwohl die städtischen Baugesellschaften bei Renovierungsarbeiten die Mieten grundsätzlich bedeutend erhöhen und die Bevölkerung mit geringerem Einkommen damit aus der Stadt vertreibt.

Auch die Forderung Wohnungen billiger zu bauen und bei Renovierungen nur auf den Erhalt der Substanz zu setzen, prallt an der Macht der Entscheidenden ab, denn auch hierbei ist man der Meinung, dass die Bauunternehmen der Stadt billig bauen, obwohl die Kosten in Göteborg über jenen anderer Städte liegt und so wenig Mietraum geschaffen wird, dass die Wohnungsnot und die damit verbundenen Mietpreise ebenfalls die einfachere Bevölkerung aus zentralen Lagen vertreibt.

Auf Kritiken reagiert die Stadt Göteborg damit die Schuld der bürgerlichen Regierung in Stockholm aufzulasten, denn der sogenannte ROT-avdrag, eine Steuerbegünstigung für Bauherren und Wohnungseigentümer, kommt Mietern nicht zu Gunsten und fördert nur Eigentum, eine Aussage, die man in einer Stadt in der die größten Bauunternehmen unter der Regie der Stadt liegen, in Frage stellen muss, denn in diesem Fall muss die Stadt selbst einen klaren Plan schaffen, der zu billigen Wohnungen führt. Ohne einen klaren Plan und tatsächlichen Handlungen wird die Kritik an der Führungsschicht der Stadt kaum zur Ruhe gebracht.

Herbert Kårlin

Freitag, 26. April 2013

Liseberg verärgert Griechen und Griechenland


Während der Göteborger Vergnügungspark Liseberg mit seinen Attraktionen Besucher aus allen Nachbarländern anzieht, hat die neue Werbeaktion der Anlage ein ganzes Land verärgert, denn auf der neuen Reklame kann man ein weinendes Kind sehen, das sagt „Manche Kinder sind gezwungen nach Kreta zu fahren“, eine Aussage, die natürlich zeigen soll, dass Liseberg so viel besser als jede Urlaubsreise ist und dass alle Kinder Göteborgs lieber den Sommer in Liseberg verbringen als an einem Strand oder in den Bergen eines anderen Landes.

Problem bei dieser Werbung macht jedoch das Wort „Kreta“, denn diese Insel ist für alle Griechen ein Paradies, und nicht nur für Griechen. Das weinende Kind und die drohende Reise nach Kreta, die nahezu als Strafe dargestellt wird, wird von Griechenland und seiner Bevölkerung geradezu als Diskriminierung und Verunglimpfung eines Paradieses gesehen, eine Idee, die dem Werbebüro Lisebergs und seiner Geschäftsführung vermutlich gar nicht in den Sinn kam, auch wenn Kreta nun eine Entschuldigung fordert.

Viele Griechen fragen sich nun natürlich warum ein Göteborger Vergnügungspark sich gegen Kreta ausspricht, nachdem das Land während der letzten Monate bereits genügend Vorurteilen und üblen Nachreden ausgesetzt war. Die Frage ist auch warum Liseberg gerade Griechenland als negatives Ziel auswählte, da dies nahezu als politische Aktion gesehen werden kann. Dass die neue Werbekampagne, außer Kreta, auch noch Mallorca und Italien betrifft, zwei weitere Krisengebiete, zeugt von mangelndem Gefühl von Seiten der Werbemacher Lisebergs.

Herbert Kårlin

Pferdesport in Göteborg

Donnerstag, 25. April 2013

Das Kaninchenland in Göteborg


Wenn am Samstag den 27. April 2013 Liseberg zu seinem 90. Jahrestag für die Sommersaison öffnet, so finden vor allem die jüngsten Gäste des Vergnügungspark eine neue Sensation, nämlich das Land der Kaninchen, das sich über eine Fläche von rund 10.000 Quadratmeter erstreckt und die jüngsten Gäste über Stunden hinweg beschäftigen kann, nicht zuletzt auch deswegen, weil sich eine große Anzahl an Liseberg-Kaninchen dort niedergelassen hat um Kinder zu umarmen und ihnen den Weg ins Vergnügen zeigt.

Unter den elf Attraktionen, die man im neuen Kaninchenland Lisebergs findet, sind sieben vollkommen neu und können daher von Kindern zwischen zwei und elf Jahren am Samstag eingeweiht werden, wobei die jüngsten unter ihnen auch von den Eltern begleitet werden können, selbst ins Haus der Kaninchen mit Hängebrücken, schiefen Türen und natürlich Röhrenrutschbahnen mit denen man die oberen Stockwerke auf die einfachste Weise wieder verlassen kann.

Neu ist im Kaninchenland Lisebergs unter anderem die Kaninlandsbanan auf der man eine Runde drehen kann und dabei das gesamte Land der Kaninchen von oben betrachten darf. Die neuen Attraktionen sind so gebaut, dass sie selbst für Kinder in jüngstem Alter ungefährlich sind und höchstens ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend verursachen wenn man sich in zehn Meter Höhe befindet oder sich das Flugkarussell etwas schneller nach oben oder unten bewegt als gedacht und nicht nur eine ruhige Flugrunde dreht.

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 24. April 2013

Das Wissenschaftsfestival 2013 in Göteborg

Vom 25. bis zum 28. April 2013 findet in Göteborg das jährliche Wissenschaftsfestival statt, das in vier Tagen jeweils zwischen 50.000 und 70.000 Besucher anlockt, die auf anschauliche und populärwissenschaftliche Weise einen Blick in die Welt der Wissenschaften werfen wollen. Das diesjährige Wissenschaftsfestival steht unter dem Motto Kontroll eller noll koll (Unter Kontrolle oder keine Ahnung).

Das diesjährige Wissenschaftsfestival bietet an 31 verschiedenen Orten Göteborgs insgesamt 275 Programmpunkte, was bedeutet, dass man sich als Besucher seine Schwerpunkte aussuchen muss, je nachdem, ob man sich innerhalb seines Hobbys mehr Kenntnisse erhofft oder sich aber mit einem völlig neuen Stoff vertraut machen will. Wie immer, so sind auch dieses Jahre alle Veranstaltungen des Festivals kostenlos.

Innerhalb der Programmpunkte finden auch all jene ein Thema, die sich im Grunde gar nicht für Wissenschaft interessieren, denn innerhalb des Überthemas Kontroll eller noll koll findet man auch Vorträge und Seminare, die sich mit Computerspielen und der daraus folgende Abhängigkeit beschäftigen, wie man verhindern kann, dass Kinder fettleibig werden oder wo die Grenzen der Überwachung von Kindern liegt, da uns die heutige Technik eine nahezu lückenlose Überwachung ermöglicht.

Herbert Kårlin

Vetenskapsfestivalen Göteborg 2013

Dienstag, 23. April 2013

Horse Show im Göteborger Scandinavium


Vom 24. bis zum 28. April wird Göteborg erneut zur Hauptstadt des Pferdesports, denn erstmals in der Geschichte der Gothenburg Horse Show finden im Scandinavium zwei Weltfinale auf einmal statt, nämlich der Weltcup im Dressurreiten und der Weltcup im Springreiten, beides Hallen-Reitturniere der Spitzenklasse, die Göteborg auf die Weltkarte des Pferdesports setzen und den Besuchern die Möglichkeit bieten die besten Reiter der Welt aus nächster Nähe zu erleben.

Neben den beiden Weltcups bietet die Horse Show in Göteborg natürlich noch weitaus mehr während der fünf Tage in denen auch die Svenska Mässan parallel zur Horse Show zur Messe Eurohorse einlädt, denn die Veranstalter der Horse Show bieten auch die Gothenburg Trophy bei der die Reiter ihr absolut Bestes geben müssen. Nur ein Schwede konnte bisher diesen Preis erringen, nämlich Rolf-Göran Bengtsson, ein Reiter, der im Jahre 2012 an vierter Stelle der Weltrangliste zu finden war.

Sehr viele Zuschauer ziehen auch jeweils die Mounted Games an bei der vier Equipes aus vier verschiedenen Ländern gegeneinander antreten um ihre Geschicklichkeit auf dem Rücken ihrer Pferde zu zeigen. Nicht zu vergessen natürlich eine sehr lokale Ausscheidung, die die lokale Tageszeitung GP für Ponyreiter  des Västra Götalands arrangiert und dem Nachwuchs damit eine erste Chance gibt neben den besten Reitern der Welt zu erscheinen.

Herbert Kårlin

Montag, 22. April 2013

Vorbereitung des Walpurgisabends in Göteborg


Der Walpurgisabend am 30. April ist in Göteborg mit dem legendären „Karnevalsumzug“ der Studenten der Technischen Hochschule Chalmers verbunden. Damit dieser Umzug jedoch auch erfolgreich wird, sind die zukünftigen Studenten diese Woche besonders aktiv und sind, trotz der laufenden Kurse, eifrig mit dem Bau der verschiedenen Attraktionen beschäftigt, und sie versuchen ihre Entwicklungen bis zum letzten Moment so geheim wie möglich zu halten.

Der erste Umzug der Chalmers-Studenten geht bis zum Jahre 1909 zurück und, bis auf zwei Ausnahmen in den Jahren 1912 und 1940, wurde dieser Umzug, der in vielen Punkten dem Karnevalsumzug in Mainz, Köln oder Düsseldorf nahe kommt, regelmäßig am gleichen Tag veranstaltet. Der Unterschied zum deutschen Karneval ist jedoch, dass in Göteborg die Technik eine große Rolle spielt, denn schließlich handelt es sich um Ingenieure, die für den Bau der Attraktionen zuständig sind.

Während die meisten Installationen auf den Ladeflächen von Lastwagen zu finden sind und auf eine Gruppenarbeit aufbauen, beteiligen sich jedoch auch einzelne Studenten und Minigruppen mit individuellen Lösungen. Allerdings mit einer Ausnahme, denn das historische Fahrrad mit seinem riesigen Vorderrad aus dem Jahre 1910 begleitet den Umzug auch heute noch und findet jedes Jahr seine Liebhaber. Auch wenn man Studenten eine gewisse Trinkfreude zuschreibt, so ist allen Beteiligten des Chalmers Cortège seit 1973 jeder Alkohol verboten und schon nach einem Glas Bier wird man eliminiert.

Herbert Kårlin

Sonntag, 21. April 2013

Misslungene Strandreinigung in Göteborg

Am gestrigen Samstag rief das Meeres- und Wasseramt Schwedens zum zweiten Mal dazu auf die Strände des Landes zu reinigen. Dieses Jahr sollten Freiwillige den angespülten Abfall zwischen Strömstad und Helsingborg reinigen, wobei das Ziel davon nicht nur saubere Strände sein sollten, sondern dass sich so viele Schweden wie möglich bewusst werden wie viel Abfall an den Stränden landen und sowohl im Wasser als auch an der Küste ein bedeutendes Umweltproblem verursachen.

Während die Aktion auch dieses Jahr in fast allen Orten, die ihre Strände reinigen wollten, ein Erfolg war, so waren am Göteborger Strand Lilleby auf Hisingen um elf Uhr, als die Reinigung beginnen sollte, kein einziger Helfer zu finden, da Göteborg nicht in der Lage war seine Bevölkerung von dieses Aktion zu informieren, vermutlich deswegen, weil sich niemand dafür verantwortlich fühlte.

Immerhin kamen innerhalb der kommenden zwei Stunden noch einige Helfer hinzu, die auf irgendeine Weise doch noch vom Strandreinigungstag erfuhren oder sich bei einem Spaziergang spontan dazu entschlossen ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Natürlich wurde die Aktion in Göteborg kein großer Erfolg, aber es wurden dennoch einige Säcke an Abfall gesammelt, auch wenn man dies mehr als symbolische Hilfe sehen muss und nicht gerade als Strandreinigung. Vielleicht überlegt sich Göteborg nun wie man nächstes Jahr auf die Aktion aufmerksam machen kann und erinnert sich auch an Facebook und Twitter als Kommunikationsmittel.

Herbert Kårlin

Samstag, 20. April 2013

Ein Barfußpark im Göteborger Schlosswald

Bei einem Besuch in einem der deutschen Barfußpark entdeckten zwei Jugendabgeordneten Göteborgs eine Anlage, die zwar in Deutschland weit verbreitet ist, in Schweden jedoch bisher unbekannt ist. Die Idee gefiel den beiden Jugendlichen, die in Deutschland an einem Austauschprogramm teilnahmen, so gut, dass sie diese Idee unmittelbar importierten und nun vom Stadtrat die Genehmigung erhielten im Göteborger Schlosswald einen kleinen Teil der Anlage in diese neu importierte Attraktion zu verwandeln.

Aida Skåreby Kalaaji, eine der Jugendabgeordneten, hoffte natürlich, dass Göteborg einem Barfußweg von einer Länge von einem Kilometer zustimmen würden, der gleichen Länge, die die Jugendlichen in Deutschland entdeckt hatten, aber Aida Skåreby Kalaaji und Emil Bogestad müssen sich in Göteborg, zumindest vorerst, mit etwa 200 Meter im Azaleental begnügen und nur wenn das Projekt wirklich einschlägt, ist später auch an einen Ausbau zu denken - oder eine zweite Anlage.

Der Barfußpark mit seinem Barfußwanderweg und seinem Minipark mit Bänken und der Möglichkeit die Füße nach der Wanderung abzuspülen, sollte im Grunde bereits im Frühjahr fertig gestellt werden, was die anhaltende Kälte jedoch unmöglich machte. Interessenten, die ihren Füssen mit dem Schlammlöchern, Moosen, Steinchen, Holzplatten und anderen attraktiven „Bodenbelägen“ ein völlig neues Erlebnis vermitteln möchten, müssen daher noch bis Anfang Herbst auf den Barfußpark Göteborg warten.

Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer

Freitag, 19. April 2013

Kein Zuschuss mehr für die Götheborg


Als die Replik des Segelschiffes Götheborg vor zehn Jahren das erste Mal den Göteborger Hafen verließ um auf dem Seeweg China zu erreichen und damit an die Glanzzeit der Ostindiengesellschaft erinnern sollte, hatte das Unternehmen bereits rund 300 Millionen Kronen verschlungen. Jedes Jahr musste die Stadt und die Region jedoch weitere zehn Millionen in die Instandhaltung investieren, eine Summe, die nur dann interessant ist wenn das Schiff auch entsprechend Werbung für Göteborg macht, was mittlerweile jedoch in Zweifel gezogen wird.

Nun hat der Göteborger Stadtrat das klare Zeichen gegeben, dass die bereits bezahlten Gelder, die den Unterhalt bis zum Jahr 2015 garantieren, die letzten sind, die in das Unternehmen Götheborg investiert werden. Falls die Svenska Ostindiska Companiet AB (SOIC) ihr Schiff weiterhin für Segeltouren benutzen will, so muss die Gesellschaft dies auf andere Weise finanzieren, was mit gewissen Schwierigkeiten verbunden ist, da in Krisenzeiten Sponsoren nicht gerade auf Prestigeobjekte setzen, die letztendlich nur der SOIC und Göteborg irgendwelchen Nutzen bringen.

Was allerdings ab 2015 aus der Götheborg wird, ist ungewiss, denn nach Vertrag kann die Stadt Göteborg das Segelschiff dann übernehmen und in ein ständiges Museum verwandeln, was mit Sicherheit gewisse Einnahmen garantieren würde, aber eine andere Klausel erlaubt es der Stadt auch ganz auszusteigen, was bedeutet, dass die Götheborg unter dieser Voraussetzung selbst ihre Anlegestelle verliert und nur noch zwei Möglichkeiten offen sind: Entweder es findet sich ein Käufer, oder aber das Schiff wird wieder in seine Einzelteile zerlegt.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 18. April 2013

Fahrraddiebstähle in Göteborg

Im vergangenen Jahr wurden in ganz Schweden insgesamt 60.400 Fahrräder als gestohlen gemeldet, acht Prozent weniger als im Vorjahr. Allein auf das Västra Götaland entfielen dabei 7143 Fahrraddiebstähle und auf die Stadt Göteborg kamen davon 2.664 gemeldete Diebstähle. Da die Chance einen Fahrraddieb zu finden sehr gering ist, werden allerdings die meisten der Fahrraddiebstähle gar nicht erst angemeldet.

Da das Wetter in Göteborg nun in Bereiche gerät, die das Fahrradfahren wieder attraktiv machen, ist gerade nun das Risiko besonders hoch. Die hohen Preise für Monatsfahrkarten der öffentlichen Verkehrsbetriebe führen in Göteborg dazu, dass gerade Studenten um diese Jahreszeit auf der Suche nach preisgünstigen Fahrräder sind, was für die Diebe, meist organisierte Gruppen, wiederum bedeutet auch jetzt zuzuschlagen. Allerdings ist das Risiko sein Fahrrad ab Abstellplatz nicht wiederzufinden nicht in der ganzen Stadt gleich hoch.

Die meisten Fahrraddiebstähle fanden voriges Jahr im Zentrum statt, denn hier verschwanden im Durchschnitt täglich zwei Fahrräder meist spurlos. An zweiter Stelle kommt der Stadtteil Majorna-Linné, eine Gebiet in dem ebenfalls viele Studenten wohnen und Fahrräder üblich sind, denn hier verschwanden 2012 insgesamt noch 588 Fahrräder. Je weiter man sich dann vom Zentrum entfernt, umso seltener werden auch die Diebstähle, wobei Angered mit gerade einmal 51 gestohlenen Fahrrädern im vergangenen Jahr am Ende der Tabelle zu finden ist.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. April 2013

Göteborger Markthalle wird zum Kaufhaus

Seit 1889 findet man an einer der zentralsten Stellen Göteborgs die Markthalle, die nicht nur für viele Bewohner der Stadt mit seinem internationalen Angebot ein Anziehungspunkt ist, sondern auch die Touristen aus allen Ländern anzieht, da sowohl der Bau einzigartig ist als auch das Angebot. Nach dem Umbau im vergangenen Jahr könnte sich dies jedoch bedeutend ändern.

Zahlreiche Mieter der Markthalle klagen bereits, dass sie auf Grund der im Januar eingeführten Citymaut und wegen der lang andauernden Umbauarbeiten in denen die Geschäfte monatelang geschlossen waren, bis zu 20 Prozent ihrer Kunden verloren haben und einige geraten deswegen bereits in finanzielle Probleme. Innerhalb der kommenden zwei Jahre werden nun zudem die Mietpreise dem neuen Wert der Markthalle angepasst, was stufenweise zu einer Verdoppelung der bisherigen Mietgebühr führt, damit das Bauunternehmen der Stadt auch seine Gewinne erwirtschaften kann.

Nachdem die Markthalle voriges Jahr bereits ihre Verkaufszelte vor der Halle verloren hat, da die Stadt dort Parkplätze benötigte und für die Zukunft ein noch unbekanntes Projekt plant, wird der nächste Schritt sein, dass auf Grund der Mieterhöhung viele der kleinen Händler in der Halle aufgeben müssen und sich aus der Markthalle ein Kaufhaus entwickelt, da die Gewinnspanne bei Kleidung und Schuhen pro Kunde weitaus höher ist als bei jemandem, der Oliven, Käse oder frischen Fisch anbietet. Bis zur 400-Jahrfeier Göteborgs im Jahr 2021 wird daher vermutlich eine weitere Attraktion der Stadt verschwunden sein.

Herbert Kårlin

Dienstag, 16. April 2013

Fachmesse für Kaffee kommt nach Göteborg

Insgesamt 60 Städte haben sich um die Veranstaltung der Fachmesse World of Coffee für die Jahre 2014, 2015 und 2016 beworben, eine europäische Messe, die von einem Kongress, Ausstellungen, Workshops und Wettbewerben begleitet ist. Der Svenska Mässan in Göteborg gelang es nun den Zuschlag für Juni 2015 zu erhalten, ein Ereignis auf das die Veranstalter schon heute stolz sind.

Die Bewerbungen mussten bereits vor einem Jahr eingereicht werden, damit den Verantwortlichen der SCAE (Specialty Coffee Association of Europe) genügend Zeit blieb die entsprechenden Städte zu besuchen und dabei nicht nur die Messegebäude unter Augenschein zu nehmen, sondern auch die Hotels, die Infrastruktur der Städte und so nebenbei auch die Cafés der Städte zu besuchen, da die Messe ein positives Gesamtbild vermitteln will und daher hohe Ansprüche an seine Gastgeber stellt.

Die Fachkräfte von SCA waren insbesondere beeindruckt von der Cafékultur und dem hohen Niveau der Restaurants, die in Göteborg vorhanden sind, eine Grundvoraussetzung dafür, dass eine Messe, die vor allem um Kaffee kreist, auch ein Erfolg wird. Allerdings müssen sich die Göteborger, trotz der Botschaft, noch über zwei Jahre gedulden, da der Messetermin auf Juni 2015 festgelegt wurde, denn die diesjährige Messe findet im französischen Nice statt und auf das nächstes Jahr wartet erst einmal das italienische Rimini.

Herbert Kårlin

Montag, 15. April 2013

Volksentscheid zur Citymaut in Göteborg rückt näher

Als erste Partei Göteborgs haben sich die Moderaterna nun entschieden für einen Volksentscheid zur Citymaut auszusprechen, auch wenn es sich nur um eine knappe Mehrheit für diese Entscheidung aussprach, denn 90 Stimmen wurden für den Volksentscheid abgegeben und 84 sprachen sich dagegen aus. Da die Moderaterna die zweitgrößte Partei Göteborgs sind, kann diese Entscheidung von maßgeblicher Bedeutung sein.

Auch wenn sich Sozialdemokraten, Grüne und Linke bisher  sehr deutlich für die Citymaut aussprechen und diese für unumgänglich halten, so haben die Abgeordneten noch nicht über diese Frage abgestimmt, die für einen kommenden Wahlgewinn von größter Bedeutung sein wird, da die Sozialdemokraten bei einer Weigerung mit Sicherheit als antidemokratisch betrachtet werden und daher die Mehrheit im Stadtrat verlieren können.

Rund 50.000 Göteborger, also über zehn Prozent der wahlberechtigten Bürger haben mit ihrer Unterschrift die Durchführung eines Volksentscheids gefordert, dessen Ausgang in Schweden allerdings nicht bindend ist. Da die Abstimmung für oder gegen die Citymaut jedoch voraussichtlich gleichzeitig mit den allgemeinen Wahlen im Jahr 2014 stattfindet, geht der ideelle Kampf nun ausschließlich um einen Wahlgewinn, da der Gewinner sich anschließend dennoch nicht an den Willen des Volkes halten muss. Ein neutraler Volksentscheid müsste daher noch 2013 abgehalten werden, was gegenwärtig keine der Parteien will.

Herbert Kårlin

Vetenskapsfestivalen Göteborg 2013

Sonntag, 14. April 2013

Überlaufene Bier- und Whiskymesse in Göteborg


Als am Freitag und Samstag die erste Bier- und Whiskymesse in Göteborg veranstaltet wurde, rechnete niemand mit den Problemen, die dieses Ereignis mit sich bringen sollte, denn bereits bevor die Messe am Freitag die Türen öffnete, fand man eine lange Schlange Wartender vor den Eingängen, wobei man vorsorglich bereits einen Eingang für Personen, die die Eintrittskarte im Vorverkauf erworben hatten und einen für andere Besucher geschaffen hatte.

Der Ansturm war dann jedoch so bedeutend, dass die Veranstalter Besucher an beiden Eingängen abweisen musste, denn die Ausstellung war nur für etwa 6000 Personen gleichzeitig gedacht und der Zustrom musste daher begrenzt werden. Selbst Personen, die schon vor Tagen ihre Eintrittskarten gekauft hatten, eine lange Anreise hinter sich hatten und im Hotel übernachteten, mussten auf den bezahlten Besuch verzichten und wurden damit getröstet, dass Sie nächstes Jahr kostenlos eingelassen werden und das diesjährige Ticket erstattet wird.

Der Veranstalter der Messe hat, als ihm die Situation in Göteborg klar wurde, nicht nur sofort versucht den Schaden zu begrenzen, was auch bedeutete, dass am Samstag nahezu nur noch Personen eingelassen wurden, die ihre Eintrittskarten im Vorverkauf erworben hatten, sonder er buchte auch unmittelbar eine Halle für das kommende Jahr, allerdings von nahezu doppelter Größe, die dem Interesse und dem Ansturm der Bier- und Whiskymesse besser angepasst ist. Außerdem soll aus der zweitägigen Messe eine dreitägige werden und schon am Donnerstag die ersten Besucher empfangen.

Herbert Kårlin

Messetermine in Göteborg

Samstag, 13. April 2013

Man wird in Göteborg zu alt für ein Studentenwohnheim

In ganz Schweden kann man in jedem Alter noch ein Studium beginnen, vorausgesetzt man hat die Hochschulreife oder meistert die Hochschulprüfung. Und in ganz Schweden kann man während seines Studiums in einem Studentenwohnheim wohnen. In ganz Schweden? Nein, eine Stadt macht hierbei eine Ausnahme, denn in Göteborg werden nur Studenten, die mindestens 17 Jahre alt sind und maximal 48 Jahre erreicht haben, als Mieter akzeptiert.

Als sich nun ein 49-jähriger Nordschwede, der im Herbst ein Studium in Göteborg beginnt, auf die Warteliste der SGS Studentenwohnheime der Stadt setzen wollte, wurde er aus Altersgründen abgelehnt. Nun muss der Diskriminierungsombudsmann  entscheiden, ob sich Göteborg dabei legal verhält oder bei dieser Ablehnung gegen die geltenden Gesetze verstößt.

Während der Betroffene der Meinung ist, dass die Ablehnung eindeutig eine Altersdiskriminierung ist, ist sich die Geschäftsführung der SGS Studentenwohnheime keiner Schuld bewusst und argumentiert, dass die Wohnsituation für Studenten in Göteborg katastrophal ist und sie daher Auswahlkriterien einführen musste nach denen jüngere Studenten bevorzugt werden.  Genau genommen hoffen die SGS, dass der Ombudsmann den Fall gar nicht erst aufnimmt, da damit alle Probleme des Unternehmens beseitigt wären und Studenten über 48 in aller Zukunft nach einer privaten Untermiete suchen müssten.

Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer Göteborgs Tanz- und Theaterfestival

Freitag, 12. April 2013

Einige Gymnasien Göteborgs bleiben leer

Gestern konnten die Schüler der neunten Klassen erfahren ob sie nach den Sommerferien am von ihnen gewünschten Gymnasium Platz bekommen, ihre zweite Wahl in Kauf nehmen müssen oder sie gar in eine Schule kommen, die, aus welchem Grund auch immer, nicht ihren Wünschen entspricht oder gar ein anderes Lehrprogramm bietet als jenes, das ihnen später beim Studium helfen kann.

Insgesamt wurden 10.975 Plätze in den verschiedensten Gymnasien angeboten, wobei 6729 in kommunalen Schulen liegen und 4246 in Privatschulen. Aber auch nachdem alle Anträge der künftigen Gymnasiasten eingegangen sind, so bleiben gegenwärtig noch 2755 Plätze offen, wenn auch überwiegend in weniger beliebten Schulen oder jenen Einrichtungen, die einen sehr schlechten Ruf haben. Ein Teil dieser Plätze wird voraussichtlich noch bis zum Endtermin am 26. Juni vergeben werden.

Aber auch wenn die Nachfrage weitaus geringer ist als das Angebot, zeigt sich zwischen den einzelnen Schulen ein bedeutender Unterschied, denn während beim Bernadottegymnasiet auf Grund der Nachfrage jeder Platz doppelt vergeben werden könnte und daher die Hälfte der Antragsteller auf eine andere Schule ausweichen müssen, haben das Cybergymnasiet oder das Angeredgymnasiet noch 90 Prozent der Plätze offen, was mit Sicherheit zu extrem kleinen Klassen führen wird. Das Auswahlkriterium der Schüler ist indes nicht nur die Fachrichtung, sondern insbesondere das Niveau des Unterrichts und die Qualität der Lehrer.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 11. April 2013

Privatpersonen wollen Grünfläche Göteborgs schützen

Auch wenn der Göteborger Stadtrat bereits im Herbst seinen Einspruch gegen den Kahlschlag am Ardalsberget bei Arendal zurückgezogen hat, da die Chancen den Prozess zu gewinnen gering schienen, so wird sich nun dennoch das Umweltgericht mit dem Fall beschäftigen müssen, da zwei von den Arbeiten betroffene Privatpersonen nun eine Klage gegen Swerock eingereicht haben und die letzte zusammenhängende Grünfläche des Göteborger Stadtteils Hisingen retten wollen.

Da die Genehmigung für den Schotterbetrieb von der Region Västra Götaland unterzeichnet wurde, sind Argumente zum Umweltschutz kaum geeignet die Entscheidung aufzuheben. Aus diesem Grund argumentieren die beiden Kläger, dass die dafür nötigen Sprengungen und der Abbau des Berges ein Sicherheitsrisiko bilden, das Swerock beim Antrag nicht berücksichtigt hat. Nur 75 Meter vom Sprenggebiet entfernt stehen zwei große Behälter mit flüssigem Butan und auf dem betroffenen Gebiet von 36 Hektar laufen einige Gasleitungen.

Swerock weist wiederum auf eine Risikoanalyse, ein Kontrollprogramm und die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten hin, die jede Gefahr ausschließen. Die Firma spricht lediglich vom Risiko, dass die beiden Sommerhäuser am Rande des Gebietes einem gewissen Lärm bei Sprengungen ausgesetzt sind, der über dem zulässigen Niveau liegt. Aber auch die Häuser sind nach Swerock keinerlei Gefahr ausgesetzt.

Herbert Kårlin

Göteborger Flugschau 2013

Mittwoch, 10. April 2013

Göteborg und die Entwicklung zur Weltstadt


Vision des Göteborger Freihafens, Architekturbüro White
 
Innerhalb von nur acht Jahren soll sich Göteborg von einer normalen schwedischen Großstadt in eine der modernsten Metropolen Europas verwandeln, zumindest was die Architektur und die Stadtplanung betrifft, denn an dem Tag an dem Göteborg 400 Jahre alt wird, werden nicht nur die Bauarbeiten zum Infrastrukturpaket die Stadt in ein Chaos verwandeln, sondern andere Teile sollen ein modernes Schaufenster der modernen Welt sein.

Eines der wichtigsten Projekte ist die Neugestaltung der Paradestraße Avenyn, denn der Autoverkehr und Busse sollen verschwinden und einer grünen Allee Platz machen mit Pavillons, die die bisherigen Vorbauten an Restaurants ersetzen sollen und dann ganzjährig geöffnet sein werden. Nur in der Mitte bleibt ein kleiner Streifen für den Straßenbahnverkehr und die Fahrräder. Das Vorbild scheint Göteborg in Barcelona gefunden zu haben, auch wenn das Klima wohl kaum zu vergleichen ist, aber das Traumbild, das sich Touristen von Schweden machen, ist für die Stadtverwaltung nicht sehr lockend, wenn man vom Mittelmeer träumen kann.

Die zweite große Änderung wird der neue Freihafen sein, denn dort sollen Wohnungen entstehen, Grünanlagen und ein Platz, der die beiden Seiten des Flusses verbindet. Das Glanzstück im Freihafen soll der Jubiläumspark sein an dem die Zeichner des Architekturbüros sommerlich gekleidete Kanufahrer zeigen und damit ein Freizeitleben vorspiegeln, das bisher nicht in Göteborg Einzug hielt. Aber natürlich muss, neben den beiden Großprojekten, auch eine moderne Brücke gebaut werden, die Südseite des Göta Älv modernisiert werden und anderes mehr. Nur über die Finanzierung dieser Projekte will die Führung Göteborgs noch nicht reden.

Herbert Kårlin

Dienstag, 9. April 2013

Cafékette in Göteborg unter Druck

Als die Göteborger Tageszeitung GP am gestrigen Montag veröffentlichte, dass die Cafékette Le Pain Français ihren Reichtum dadurch erwirtschaftet, indem sie Angestellte ausbeutet und von staatlichen Unterstützungen bezahlen lässt, reagierten die Bürger der Stadt sehr schnell und die gegenwärtig acht Cafés der Brüder Samuelsson waren plötzlich nur noch zur Hälfte besetzt. Nach den Aufrufen in Twitter und Facebook wird die Anzahl heute und in den nächsten Tagen allerdings weiter sinken.

Die Brüder Samuelsson hatten die Kette Le Pain Français vor acht Jahren übernommen, sie ausgebaut und den Umsatz während der letzten sechs Jahre von zehn Millionen Kronen auf 60 Millionen Kronen erhöht, was wie eine Erfolgsstory klingt, wenn die Kette ihren Angestellten auch die Zulagen bezahlt hätte und nicht nur, mit Hilfe eines Sachbearbeiters des Göteborger Arbeitsamts, „schwer vermittelbare Personen“ rücksichtslos ausgenutzt hätte um sich zu bereichern, also mit etwas weniger Gewinn zufrieden gewesen wären.

Auch wenn Le Pain Français der Brüder Samuelsson jede Möglichkeit nutzten zum Wohlstand zu gelangen, so wäre dies ohne den Sachbearbeiter Leif Ståhl des Arbeitsamts in Gamlestaden, einem Stadtteil Göteborgs, nicht möglich gewesen, denn nahezu alle Vermittlungen liefen über die gleiche Person, die subjektiv festlegen konnte wer mit Steuergeldern bezahlt wird und welche Firma davon profitieren darf. Während jedoch die Brüder Samuelsson nun vielleicht ihr neuntes Luxuscafé an der Avenyn nicht mehr zu öffnen brauchen, sitzt Ståhl weiterhin im Arbeitsamt und muss nur mit seinem Gewissen zurecht kommen.

Herbert Kårlin

Stena Line - Fähre, Urlaub, Reisen & Meer

Montag, 8. April 2013

Die Göteborger Literaturwoche für Kinder

Zwischen dem 8. und dem 14. April findet in Göteborg die mittlerweile bereits traditionelle Literaturwoche für Kinder statt in der dieses Jahr 45 Kinderbuchautoren und Illustratoren die Kindergärten und Grundschulen der Stadt besuchen werden um über ihre Arbeit zu reden, aber auch um tausenden von Kindern Literatur näher zu bringen und sie zum Lesen zu animieren.

Der Besuch der Autoren und Illustratoren in den Schulen, der seit der Jahrtausendwende in Göteborg organisiert wird, hat auch einen gewissen Nebeneffekt, denn bereits während die Literaten und Künstler noch in der Stadt sind, steigt in sämtlichen Bibliotheken Göteborgs die Nachfrage nach den Büchern genau dieser Autoren, denen es also offensichtlich immer gelingt das Interesse ihrer jungen Zuhörer zu gewinnen.

Jede Schule und jeder Kindergarten Göteborgs kann einen oder mehrere Autoren während der Literaturwoche buchen, wobei die Region Västra Götaland die gesamten Kosten für die Reise und die Unterkunft der Schriftsteller und Illustratoren übernimmt. Die Schulen und die Region teilen jedoch die Kosten des Gastes, die für die Gespräche entstehen, was leider bedeutet, dass ärmere Schulen der Stadt von dieser Aktion nicht profitieren dürfen und Schulen mit höherem Budget, die meist einen geringen Anteil an Einwanderern haben, privilegiert sind.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 7. April 2013

Fischbestand im Västra Götaland bedroht

Auf Grund der extremen Wettersituation in südlichen Teilen Schwedens, insbesondere in Halland und dem Västra Götaland, führen Bäche und kleinere Wasserläufe Anfang April so wenig Wasser, dass die Fischbestände bedroht sind, sollte es nicht in kürzester Zeit zu starken Regenfällen kommen. Insbesondere bedroht sind bereits Lachse und Meerforellen, die von fliesendem Wasser in ausreichender Menge abhängig sind. Die Wassermenge ist jedoch seit den ersten Messungen so gering wie bisher zweimal.

Die Ursache des aktuellen Wasserproblems liegt jedoch nicht nur an der extremen Trockenheit, die bereits seit mehreren Wochen über dem Västra Götaland liegt, sondern auch daran, dass die Schneeschmelze des ohnehin geringen Schnees des Jahres sehr langsam einsetzte und daher dem Boden keine größeren Wassermassen abgab. Erschwerend war zudem die nächtliche Kälte, die den Boden nicht auftauen ließ und daher das Wasser in der Erde gleichzeitig festhält.

Die Bedrohung des Fischbestands erklärt sich nun dadurch, dass bereits sehr viele der Stellen an denen die Fische laichen im Trockenen liegen und der bereits vorhandene Rogen einfach in den Nächten erfriert und austrocknet. Da Meerforellen ihren Laich an den Rändern von Bächen ablegen, dürfte der Bestand im Västra Götaland und auch in Halland bereits bei der aktuellen Wasserlage bedeutend zurückgehen.

Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer Göteborgs Tanz- und Theaterfestival

Samstag, 6. April 2013

Modemesse Fresh Fish in Göteborg

Zwischen dem 5. und 7. April 2013 findet die siebte Modemesse Fresh Fish in Göteborg statt, eine Modemesse bei der man nicht die Namen der großen Modemacher dieser Welt findet, sondern an der jene Modedesigner teilnehmen, die erst die ersten Schritte in diesem Geschäft machen, ohne jedoch ihren bekannten Kollegen nachzustehen, denn die Kreativität und das Können bieten auch diese Küken des Modegeschäftes.

Bei Fresh Fish präsentieren dieses Jahr 40 skandinavische Modedesigner ihre Produkte, die die gesamte Breite der aktuellen Mode umfassen, denn außer Kleidung werden auch Accessoires und Schmuck geboten. Die Aussteller wurden unter rund 200 Bewerbern ausgewählt, die alle nach einer Fachausbildung den Weg in die selbständige Kreation wagten und bei Fresh Fish ein Publikum finden, das sich für modernes skandinavisches Design interessiert.

Wie bereits voriges Jahr, so findet die Modemesse Fresh Fish im Clarion Hotel Post in Göteborg statt und erwartet während der drei Tage zwischen 3500 und 4000 Besucher. Auch wenn die Preise für die besten Designer, die sowohl von einer Fachjury als auch vom Publikum gewählt werden, relativ bescheiden ausfallen, so ist die Messe für die meisten der anwesenden Designer die erste Chance seine Käufer direkt zu treffen und eine direkte Reaktion auf ein Design zu erfahren.

Herbert Kårlin

Vetenskapsfestivalen Göteborg 2013

Freitag, 5. April 2013

Wohnungsbau in Göteborg


Im Jahre 2015 wird das Bauunternehmen Peab zwei seiner neuen Hochhäuser am Nördlichen Älvstranden, direkt neben dem alten Bockkran von Eriksberg, zum Einzug freigeben. Die beiden Hochhäuser werden überwiegend Wohnungen mit zwei oder drei Zimmern besitzen, aber auch zwei Penthouses, die alle nach dem typischen Bostadsrätt bezogen werden können.

Jede Wohnung wird über einen Balkon verfügen, wobei die Penthouses einen Rundum-Balkon haben werden, der einen Blick über ganz Göteborg ermöglicht und natürlich die Mündung des Göta Älv als Zusatzattraktion bietet. Die beiden Gebäude waren bereits seit 2004 geplant und werden nun im Oktober des Jahres in Angriff genommen. Peab will über die Preise für einen Anteil an der Baugenossenschaft noch keine klaren Aussagen machen, akzeptiert jedoch schon heute Angebote.

Der Preis der Anteile wird der exklusiven Lage angepasst, was bedeutet, dass die beiden Penthouses mit Sicherheit die teuersten Wohnungen Göteborgs werden, auch wenn man die Innenstadt zwar sehen kann, jedoch etwa 30 Minuten benötigt um sie auch zu erreichen. Für eine 85 Quadratmeter große Dreizimmerwohnungen muss man mit einem Einsatz von vermutlich 4,5 Millionen Kronen oder mehr rechnen und die monatlichen Abgaben liegen mit größter Wahrscheinlichkeit jenseits der 8.000-Kronen-Schwelle, was bedeutet, dass man in den beiden Häusern nur mit ausgewählten Nachbarn rechnen muss, die monatlich mehr als 40.000 Kronen verdienen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 4. April 2013

Suspended Coffee in Göteborg

Suspended coffee ist eine Idee aus Italien, die ihren Weg bereits in zahlreiche Länder fand und, dank einer Facebook-Initiative, nun auch in Göteborg angekommen ist. Genau genommen machte hier die Espressobaren Pavement in der Andra Långgatan den Anfang und hofft bei dieser Initiative nicht allein zu bleiben, was auch wenig wahrscheinlich ist, auch wenn vermutlich die rein touristischen Einrichtungen von der Idee nicht sehr begeistert sind.

Suspended coffee bedeutet, dass jemand, der mehr Geld besitzt und in einem Café einen Kaffee bestellt, einen oder mehrere zusätzliche Kaffees bezahlt, jedoch die zusätzlichen Getränke nicht selbst trinkt, sondern für einen oder mehrere Bedürftige anschreiben lässt, die in der Regel kein Café besuchen können und sich nun auch ohne finanzielle Mittel an einen Tisch setzen können und dann einen im voraus bezahlten, den suspended coffee trinken können.

In der Regel gehen dieses suspended coffees an Obdachlose und Personen, die von der Sozialhilfe leben müssen oder aus anderen Gründen gegenwärtig in der Armut leben. Das Ziel ist natürlich nicht nur, dass diese Personen einen kostenlosen Kaffee in angenehmer Atmosphäre trinken können, sondern dass sie in den Cafés auch andere Gäste treffen und ein Gedankenaustausch stattfindet, der beide Seiten bereichern kann.

Herbert Kårlin

Billigflug.de

Mittwoch, 3. April 2013

Göteborg verlängert Abkommen mit Schanghai

Nach einstimmigem Beschluss hat sich der Stadtrat in Göteborg dazu entschieden das Abkommen mit der chinesischen Stadt Schanghai, das bis zum Jahre 1986 zurückreicht, bis 2016 auszudehnen. Die Unterschrift zu diesem Abkommen werden die Vorsitzende des Göteborger Stadtrates Anneli Hulthén und der Bürgermeister von Schanghai im April des Jahres in der chinesischen Metropole abgeben.

Das Abkommen zwischen den beiden Städten ist seit Beginn umstritten, da China noch immer sehr wenig von Menschenrechten hält, andererseits jedoch eine immer bedeutendere Wirtschaftsmacht wird von der Göteborg profitieren will. Da, nach Aussagen des Stadtrats Göteborg, Schanghai an der Einhaltung der Menschenrechte arbeitet und daran interessiert ist zu wissen wie diese in Göteborg geregelt sind, sieht mittlerweile jedoch keine Partei der Stadt mehr ein größeres Problem mit einer verlängerten Zusammenarbeit.

Selbst die Volkspartei, die sich bisher als Gegner dieser Zusammenarbeit zeigte und immer wieder auf die Probleme mit den Menschenrechte und der Todessstrafe aufmerksam machte, stimmte nun zu, da Göteborg dem Vertrag einen Anhang beifügen wird aus dem hervorgeht wie die Stadt zu den Menschenrechten steht, obwohl dies Schanghai natürlich zu nichts verpflichtet. Die Zusammenarbeit betrifft nahezu alle Bereiche zwischen Handel, Transport, Energie, Forschung und Kultur.

Herbert Kårlin

Dienstag, 2. April 2013

Meerforellenpremiere in Göteborg

Gestern war der erste Tag des Jahres 2013 an dem in Westschweden das Fischen von Meerforellen erlaubt war, was natürlich bedeutete, das sich hunderte von Anglern zu „ihren Plätzen“ aufmachten um ihr Glück zu versuchen. In Göteborg bedeutete dies, dass sich die Fischer bei Röde Sten nahezu drängelten, denn hier ist die Chance den größten Fisch des Tages zu fangen relativ hoch. Auch dieses Jahr wurde hier wieder eine Meerforelle mit einer Länge von 56 Zentimetern und einem Gewicht von 1,61 Kilogramm an Land gezogen, vermutlich erneut die größte Beute.

Auf Grund der außerordentlich lang anhaltenden Kälte gab es bei Göteborg und entlang der Westküste zwar nicht weniger Angler, jedoch weitaus weniger Fische, zumal an schattigen Stellen das Wasser sogar noch von Eis bedeckt war, die Meerforelle jedoch auch sehr kaltes Wasser scheut. Sehr viele Angler mussten gestern ohne Fisch nach Hause zurückkehren und Fisch musste in diesen Fällen vom Speiseplan gestrichen werden. Aber da die Saison bis zum 30. September fortsetzt, bleiben noch zahlreiche Möglichkeiten eine Forelle an den Haken zu bekommen.

Vor allem am Tag der Premiere hat allerdings auch die Küstenwache alle Hände voll zu tun, denn da auch die Meerforelle immer seltener wird, ist es zum einen bis zum 1. Mai verboten Netze zu benutzen und zum anderen muss jede Forelle, die kleiner als 45 Zentimeter ist, zurück ins Wasser geworfen werden, was sehr vielen Anglern schwer zu fallen scheint, denn im letzten Jahr wurden 151 Angler angezeigt, weil sie zu kleine Meerforellen behalten hatten, eine Straftat, die in schweren Fällen auch zu einer Gefängnisstrafe führen kann.

Herbert Kårlin

Montag, 1. April 2013

Schule schwänzen in Göteborg ein Problem

Obwohl mittlerweile in Schweden zahlreiche Maßnahmen eingeführt wurden, die das ungenehmigte Schule schwänzen reduzieren soll, zum Beispiel indem diese Schüler ihr Stipendium verlieren, zeigen sich in den städtischen Gymnasien Göteborgs kaum Erfolge, denn auch wenn die Gesamtanzahl der Schwänzer in den letzten Jahren leicht zurückging, bleibt die Quote sehr hoch und unterscheidet sich zudem bedeutend von Stadtteil zu Stadtteil.

Während die unentschuldigte Abwesenheit in zentralen Schulen der Stadt mit einem geringen Anteil an Einwanderern und einem hohen Anteil an Schülern aus finanziell gut situierten Familien im Schnitt nur bei acht Prozent liegt, kann man in weniger privilegierten Stadtteilen wie Angered eine unentschuldigte Abwesenheit von rund 28 Prozent feststellen, was auch logischer Weise bedeutet, dass dort die Durchschnittsleistung der Schüler unter dem Durchschnittswert liegt.

Die hohe Quote an Schulschwänzern in wenig privilegierten Stadtteilen mit einem hohen Anteil an Einwanderern liegt insbesondere an der geringen Motivation, die die Schüler dort erwartet, da die Eltern oft selbst nur über eine geringe Bildung verfügen und die Schulen wiederum wegen der großen Klassen und der schlechten finanziellen Situation keine Möglichkeit haben an der Motivierung der Schüler zu arbeiten. Göteborg hat gegenwärtig nicht das Budget vergesehen, dass den betroffenen Schulen bessere Möglichkeiten geboten werden können.

Herbert Kårlin