Samstag, 31. August 2013

Das Universeum in Göteborg bekommt weniger Geld

Im Regenwald der Universeum in Göteborg

Die Nachricht, dass das Universeum in Göteborg im nächsten Jahr statt dem erwarteten regionalen Zuschuss in Höhe von bisher jährlich zehn Millionen Kronen nur noch 7,4 Millionen Kronen erhält, schlug nahezu wie eine Bombe ein und bedeutet, dass an Projekten gespart werden muss und auch das Personal gekürzt wird, jedoch in einer Weise, dass es die Besucher der populärwissenschaftlichen Einrichtung nicht zu spüren bekommt.

Aber auch wenn die Kürzung des Budgets so kurzfristig kommt und dadurch gewisse Probleme bei der Planung des nächsten Jahres verursacht, so war diese Kürzung seit Jahren zu erwarten, da die Region Västra Götaland für diese Art an wissenschaftlichen Einrichtungen nur über ein jährliches Gesamtbudget von insgesamt 15 Millionen Kronen verfügt, die jedoch an sechs Einrichtungen verteilt werden müssen. Das Universeum war daher jahrelang privilegiert, jedoch mit dem Ziel, dass die dortige Geschäftsführung sich bald von einem Teil des Beitrags löst und sich von den Eintritten finanziert statt durch die Subventionen immer größere Projekte in die Wege zu leiten.

Die neue Verteilung der 15 Millionen Kronen soll nun so vor sich gehen, dass die Summe der Menge der Kinder angepasst wird, die man in der Nähe einer der sechs populärwissenschaftlichen Einrichtungen findet, was dem Göteborger Universeum immer noch knapp die Hälfte des Gesamtbudgets bringt. Allerdings sollen die bisherigen Stiefkinder, der Innovatum Teknikpark in Trollhättan und das Dalénium Science Center in Skövde, in Zukunft eine höhere Summe erhalten um ihre Einrichtungen ausbauen und besser entwickeln zu können.

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer

Freitag, 30. August 2013

Die Händler Göteborgs bilden eine Vereinigung

Nachdem die Aktiengesellschaft Innerstaden AB in Zusammenarbeit mit der Stadt Göteborg und mit der Unterstützung Europas die Planung und die Organisation der Innenstadt an sich gerissen hat und so nebenbei noch zahlreiche Händler zu einer Zwangsmitgliedschaft zwingt, auch wenn das Unternehmen gegen ihre Interessen arbeitet, hat sich eine Gruppe der Händler der Innenstadt nun zu einem eigenen Verband unter dem Namen Cityhandeln zusammengefunden.

In der Mehrheit handelt es sich bei diesen Händlern um kleinere Firmen, die auf Grund von fehlerhaften Parkplatzplanung, abgesperrten Straßen, Maut und anderen von Innerstaden gutgeheißenen oder gar geforderten Maßnahmen bis zu 20 Prozent des Umsatzes eingebüßt haben. Vor allem das Problem der Parkplätze, die mehr und mehr aus der Innenstadt verschwinden oder an denen das Parken auf 30 Minuten begrenzt ist, versetzt viele Händler in Wut, da viele Gegenstände nur mit einem Fahrzeug transportiert werden können und die Kunden daher auch in der Nähe des Ladens parken wollen.

Da sich die Grundziele der Firma Innerstaden AB und jenes des neuen Vereins sich entsprechen, nämlich die Innenstadt mit möglichst vielen Läden zu erhalten, ist vielen unverständlich, dass Marianne Sörling, die Geschäftsführerin von Innerstaden nicht die tatsächlichen Probleme der kleinen Händler sieht, sondern die Ursache des Umsatzrückgangs darin sehen will, dass die Händler zu wenig arbeiten, denn wenn diese ihre Läden auch am Sonntag offen halten würden, so kämen auch die Kunden, und dies, obwohl diese Händler schon heute 60 bis 80 Stunden die Woche arbeiten um über die Runden zu kommen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. August 2013

Kreuzfahrtschiff bekommt in Göteborg Probleme

Als die Inspektoren des schwedischen Verkehrsamts am Dienstag das im Freihafen liegende Kreuzfahrtschiff M/S Funchal inspizierten, kurz bevor die Passagiere zu den Fjords in Norwegen aufbrechen wollten, war das Ergebnis, dass das Fahrzeug wegen bedeutenden Sicherheitsproblemen am Auslaufen gehindert wurde. Und da die Probleme auch am gestrigen Mittwoch nicht beseitigt waren, bedeutete dies, dass die Passagiere gestern das Schiff verlassen konnten ohne dass dieses auch nur einen Meter zurückgelegt hatte.

Die in Portugal registrierte M/S Funchal hatte bereits früher Probleme aufgewiesen und lag deshalb längere Zeit in Portugal um wieder auf Schuss gebracht zu werden. Was die Werft dort leistete, ist unbekannt, denn in Göteborg funktionierte die Sprinkleranlage nicht, ein Fehler in den elektrischen Leitungen verhinderte, dass sich die Türen schlossen, die bei Problemen das eindringende Wasser aufhalten sollten und so nebenbei hatten die Kabinen, wenn überhaupt, nur kaltes Wasser und ein Großteil der Toiletten waren ganz außer Funktion.

Vielleicht wären die Probleme mit guten Handwerkern noch innerhalb von wenigen Tagen behoben gewesen, aber bei einer Kontrolle stellte die Behörde zudem fest, dass die M/S Funchal selbst in Portugal keine Genehmigung für den Personentransport erhalten hatte und daher gar nicht als Kreuzfahrtschiff unterwegs sein durfte. Die Zukunft des Schiffes ist nun sehr ungewiss, denn ohne Genehmigung aus Portugal wird es für die M/S Funchal sehr schwierig werden den Göteborger Freihafen wieder verlassen zu dürfen. Dass bereits am kommenden Montag eine neue Kreuzfahrt nach Schottland damit aufbricht, scheint jedenfalls aussichtslos.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. August 2013

Volksbefragung zur Maut in Göteborg aufgeschoben

Der Stadtrat Göteborgs hat sich nun mehrheitlich dazu entschieden die Volksbefragung zur Maut in Göteborg erst im September 2014, gemeinsam mit den allgemeinen Wahlen des Landes, aufzunehmen, in der Hoffnung, dass sich dann die absolute Mehrheit der Göteborger zu dieser Frage aussprechen kann, wobei sich der Stadtrat auch dazu entschlossen hat, den Wahlunterlagen ausführliche Informationen beizufügen, die erklären sollen in welcher Weise das eingenommene Geld verwendet wird.

Die Idee die Mautfrage gleichzeitig mit den anderen Wahlen zu verbinden hat in Göteborg seine Befürworter, aber auch seine Kritiker, denn da die Frage die Gemüter der Bürger stark bewegt, besteht das Risiko, dass im kommenden Jahr die Diskussion nur über die Maut geführt wird und die Fragen nach dem Parlament in Stockholm, sowie die Fragen zu Gesundheit und Unterrichte auf regionalem Niveau auf der Strecke bleiben werden.

Das konkrete Problem ist daher, dass Göteborg und damit die gesamte Region des Västra Götalands wegen der Mautfrage in manchen Punkten paralysiert wird und die Rechnung der Politiker, die hoffen, dass die Maut durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit von der Mehrheit abgestempelt wird, dennoch nicht aufgeht, denn es zeigt sich, dass die Luftverschmutzung in Göteborg, trotz Maut, im Jahre 2013 erneut in die Höhe ging und die langen Schlangen im Berufsverkehr alles andere als verschwunden sind.

Herbert Kårlin

Dienstag, 27. August 2013

Das weltweit größte Containerschiff in Göteborg

Nur in sehr wenigen Häfen dieser Erde ist es möglich das bisher größte Containerschiff, das je die Weltmeere befahren hat, zu sehen, denn die Häfen in denen die neue Maersk Mc-Kinney Möller anlegen kann, kann man zählen. Nur in Europa und Asien findet man einige Ladekais, die für das Schiff zugänglich sind, denn der Tiefgang, die Breite, die Länge und selbst die Höhe stellen an die Fahrrinnen und die Häfen besondere Anforderungen.


Heute liegt die Maersk Mc-Kinney Möller, noch auf ihrer Jungfernreise von Asien nach Europa, für rund 24 Stunden im Göteborger Containerhafen um erst entladen und dann erneut beladen zu werden, da man hier über die größten Kräne verfügt, die derzeit in Europa und Asien aufgebaut wurden und die auch beim zweitgrößten Containerfahrzeug bereits ihre Leistungsfähigkeiten bewiesen haben.

Die in Südkorea gebaute Maersk Mc-Kinney Möller ist in der Lage insgesamt 18.000 Container zu laden, die, aufeinandergestapelt, die Höhe von 47 Kilometer hätten. Das Riesenfahrzeug ist 400 Meter lang und 59 Meter breit, wobei zehn Etagen unter dem Deck und weitere neun über ihm liegen, das Schiff also ebenso hoch ist wie die bisher höchsten Gebäude Göteborgs, die Gothia Towers. Zu diesem Ereignis werden heute selbst Rundfahrten im Hafen angeboten, damit möglichst viele Göteborger das Fahrzeug einmal aus nächster Nähe sehen können.

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 26. August 2013

Grünfläche im Göteborger Arendal kann gerettet werden

Noch in letzter Sekunde besteht für eine der wichtigsten Grünflächen des Göteborger Stadtteils Hisingen noch eine Chance auf Rettung, denn noch bevor das Umweltgericht ein Urteil über die Zukunft der Fläche in Arendal gefällt hat, tauchen neue Elemente aus, die den dortigen Steinbruch in Frage stellen, dieses Mal nicht von Naturschützern oder der Stadt selbst, sondern von einer Ölraffinerie, die sich dort in nächster Nähe befindet.


Die Ölraffinerie St1 will indes nicht den Steinbruch untersagen, sondern fordert von Swerock lediglich Garantien, die gewährleisten, dass durch die dabei notwendigen Sprengungen weder die Pipelines am Oljevägen beschädigt werden, noch aber durch das absinkende Grundwasser die Öllager im Bergraum einen Schaden erleiden und unter Umständen eine Umweltkatastrophe anrichten, Forderungen, die man nicht nur ernst nehmen muss, sondern auch einer Logik nicht entbehren.

Die Ölraffinerie St1 fragt sich auch, warum die umliegenden Firmen nicht über das Projekt und seine Ausmaße informiert wurde, da bekannt ist, da bereits früher bei weitaus harmloseren Sprengungen des Straßenbaus bedeutende Schäden entstanden. Das Unternehmen lässt es dabei vollkommen offen welche Garantien Swerock bietet und fordert nicht die Genehmigung zu untersagen, vorausgesetzt die Ölleitungen und die Ölreservoirs können auf eine andere Weise zu 100 Prozent geschützt werden.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 25. August 2013

Global Picnic in Göteborg, Essen aus aller Welt

Nachdem das Global Picnic in Göteborg im vergangenen Jahr rund 10.000 Besucher zum Kanaltorget zog, die dort einige der bedeutendsten Gerichte aus der ganzen Welt kosten wollten, haben sich die Organisatoren dazu entschlossen, auch dieses Jahr wieder ein Global Picnic am gleichen Platz zu veranstalten, allerdings nicht an drei aufeinander folgenden Samstagen wie im vergangenen Jahr, sondern am Wochenende des 24. und 25. August, das noch mit einer gewissen Wettergarantie verbunden ist.


Beim Global Picnic in Göteborg stehen ausschließlich Privatpersonen, überwiegend Einwanderer, an den Kochtöpfen, Grillplatten oder anderen Einrichtungen und bieten eines oder auch mehrere Gerichte ihrer Heimat zu einem relativ geringen Preis an, wobei die Idee ist, dass die Besucher, bei einem Picknick auf dem Kunstrasen des Kanaltorget und zu Füssen der Göteborger Oper, Gerichte aus mehreren Ländern versuchen können und dabei ein neues Essenserlebnis entdecken.

Allerdings soll das Global Picnic nicht nur etwas für den Gaumen bieten, sondern auch zu neuen Kontakten verhelfen und ein Wochenendvergnügen der Göteborger aus aller Welt sein, denn die Kinder werden zu einer Schatzjagd eingeladen, die mit einem kostenlosen Eintritt in das Erlebniszentrum Maritiman belohnt wird und jene, die auch den Nachmittag am Festplatz verbringen wollen, können beim „Essen im Grünen“ eine Musikband in live erleben.

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 24. August 2013

Der sechste Mitternachtslauf in Göteborg

Heute Abend um 21 Uhr 30 werden bis zu 14.000 Läufer im Göteborger Schlosswald starten um am zehn Kilometer langen Mitternachtslauf (Midnattsloppet) teilzunehmen, der in diesem Jahr zum sechsten Mal ausgetragen wird und eine Woche nach dem Lauf in Stockholm, aber zwei Wochen vor jenem in Malmö ausgetragen wird. Vor Ort kann man sich dieses Jahr nicht mehr anmelden, de sämtliche Plätze bereits im Juni des Jahres vergeben waren.

Auch wenn der Midnattsloppet in Göteborg bei weitem kürzer ist als der Halbmarathon GöteborgsVarvet, so ist dieser Lauf eine Herausforderung an die Teilnehmer, denn in der Dunkelheit eine Rekordzeit zu laufen ist nicht das gleiche wie diese Strecke am Tag zu nehmen, auch wenn nachts die Hitze kein Problem mehr verursachen kann, denn einige Stellen, die die Läufer beim Mitternachtslauf nehmen müssen, sind nicht gerade optimal beleuchtet.

Um die Läufer anzuspornen und die Zuschauer trotz der fortgeschrittenen Stunde an der vorgegebenen Bahn, die vor allem die Göteborger Stadtteile Masthugget, Majorna und Linné durchläuft, zu halten, werden in regelmäßigen Abständen Musikgruppen ihr Bestes geben. Wie viele der 14.000 angemeldeten Läufer, die auch ihre 425 Kronen an Teilnahmebeitrag bezahlt haben, tatsächlich zum Start antreten, ist indes immer ein Rätsel bis zur letzten Sekunde, de bei jedem Lauf in Schweden bis zu 25 Prozent der Angemeldeten in letzter Sekunde noch an ihrer Fähigkeit zweifeln beginnen.

Herbert Kårlin

Freitag, 23. August 2013

Liseberg in Göteborg als Dokumentarserie im Fernsehen

Nach dem Erfolg, das das Billigkkaufhaus Gekås in Ullared nach einer amüsanten Dokumentarserie im Fernsehen verzeichnen konnte, besteht nun die Chance, dass den schwedischen Fernsehzuschauern bald eine ähnliche Dokumentation über den Vergnügungspark Liseberg in Göteborg geboten bekommen, die der Anlage einen gewissen Vorsprung zu den anderen Vergnügungsparks Schwedens bieten könnte und damit im kommenden Jahr zu einem wahren Besuchsrekord führen könnte.


Noch ist allerdings kein Vertrag mit einer Produktionsfirma oder einem Fernsehkanal unterzeichnet, denn außer einem Trailer zur Liseberg-Reality-Serie und einem Demonstrationsfilm liegt bisher nichts vor. Während des Sommers drehte die Produktionsgesellschaft Strix mehrmals in Liseberg um über genügend Material für eine seriöses Angebot verfügen zu können und das Potential zu testen, denn bevor sich ein TV-Kanal entscheidet, wollen die Verantwortlichen auch sehen wie die Serie aufgebaut ist und wo der Unterhaltungswert liegen soll.

Die Grundidee der Reality-Dokumentation ist, dass die Fernsehzuschauer nicht nur die Attraktionen Liseberg kennen lernen, sondern das Personal treffen und auch die Besucher ihre positiven und negativen Meinungen abgeben können. Auf jeden Fall sehen die Produzenten, die auch die Dokumentation über Ullared und Böda Camping realisierten, in Liseberg ein hohes Potential bei dem der Zuschauer sehr interessante Persönlichkeiten treffen kann. Die endgültige Entscheidung über die Liseberg-Dokumentation wird noch diesen September fallen, und die Chancen stehen hoch.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. August 2013

30 Millionen im Jahr für eine Brücke in Göteborg

Seit 1939 ist die Göta älvbron mit ihrer Länge von 927 Metern eine der wichtigsten Verbindungen zwischen dem Göteborger Festland und der Insel Hisingen. Für Fahrräder, Fußgänger und Straßenbahnen gibt es kaum eine Alternative, wenn man nicht sehr bedeutende Umwege einplanen will. Aber die Brücke gilt als veraltet und die Kosten für ihre Unterhaltung haben bedeutende Masse angenommen ohne dass sie dadurch wirklich eine Verbesserung erfährt. Nach Meinung der Stadt hat diese Brücke nun ausgedient und gegen 2020, rechtzeitig zur 400-Jahrfeier Göteborgs, wird sie nun ersetzt werden.


Gegenwärtig kostet die Wartung der Göta älvbron im Durchschnitt jedes Jahr etwa 30 Millionen Kronen, wobei man in einem Jahr auch die dreifache Menge bezahlen musste und die Kosten sich mit jedem Jahr etwas erhöhen werden, da es sich bei dieser Brücke nicht nur um die wichtigste Göteborgs handelt, sondern sie sich, trotz der freien Segelhöhe von 18,3 Metern auch für größere Schiffe, die auf dem Fluss verkehren, öffnen lassen muss.

Um die Sicherheit der Brücke zu garantieren, wird sie regelmäßig von Brückenbauingenieuren untersucht und wird permanent per Lasermessung nach Veränderungen und Rissen gesucht, so dass, zumindest unter normalen Umständen, nichts geschehen kann. Da die gegenwärtige Brücke nicht einmal 80 Jahre reibungslos überstanden hat, bleibt die Hoffnung, dass die neue geplante Brücke für eine etwas längere Zeitspanne geplant ist, auch wenn der Hebemechanismus eine Schwachstelle sein wird, da sich die neue Brücke wegen der geringeren Höhe weitaus öfter öffnen muss als die gegenwärtige Göta älvbron.

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. August 2013

Ein gigantischer Wolkenkratzer für Göteborg

Göteborg versucht sich immer wieder mit besonderen Bauprojekten hervorzuheben, was sich mit dem neuesten Projekt im Stadtteil Hisingen besonders deutlich ausdrückt, denn wenn alle so läuft wie es sich die Stadt vorstellt, wird dort Skandinaviens höchstes Haus entstehen, nämlich ein Wolkenkratzer mit 60 Etagen und einer Gesamthöhe von 201 Metern, der sich mit Geschäften, Büroräumen und Wohnungen füllen soll, offensichtlich natürlich nur für jene, die sich diesen Luxus auch leisten können, denn die Preise werden sich an der obersten Schicht ansiedeln.


 Skizze: Okidoki Arkitekter/Seta Byggnads

Für den Stadtarchitekten Björn Siesjö handelt es sich bei diesem Bau für ein Prestigeobjekt, das Göteborg auf die Karte der berühmtesten Bauten Europas setzen soll, auch wenn das Aussehen des Gebäudes bisher ungewiss ist, da erst eine Ausschreibung über das Aussehen entscheiden wird, eine Ausschreibung, die vermutlich für alle großen Architekturbüros weltweit von Interesse ist, da das Projekt immerhin mit zwei Milliarden Kronen angesetzt ist.

Das Hochhaus, das den Namen Karlavagnstorget (Der Turm zum Großen Bären) heißen soll, wird etwa 500 Wohnungen beinhalten, die zum Teil Teil einen Blick über Göteborg, über den Göta Älv und über die Schären bis nach Vinga bieten werden, was sich auch auf den Preis auswirken wird und daher kaum das Wohnungsproblem in Göteborg lösen wird. Der Turm auf Hisingen wird doppelt so hoch werden wie das bisher, allerdings noch unvollendete, höchste Gebäude Göteborgs, nämlich der dritte Turm des Hotels Gothia Towers, der rund 100 Meter in die Höhe ragt. Selbstverständlich soll der gigantische Turm zur 400-Jahrfeier der Stadt im Jahre 2021 fertig gestellt sein.

Herbert Kårlin

Dienstag, 20. August 2013

Die Wirkung der Maut auf den Handel Göteborgs

Erstmals in diesem Jahr wurden 407 Unternehmen innerhalb des Bereiches, der von der Maut betroffen ist, danach gefragt, wie sich die Maut auf ihre Geschäfte auswirkt. Nur 241 Händler haben auf die Frage auch geantwortet, also 64 Prozent der Befragten, eine Zahl, die nach der Definition Göteborgs ein statistisch gesichertes Ergebnis bietet, obwohl die fehlenden 36 Prozent dieses Ergebnis bedeutend verändern könnten.

Unter den 241 Firmen, die die Frage beantworteten, antworteten 56 Prozent, dass ihr Umsatz keinerlei Anzeichen auf eine Veränderung liefert während 39 Prozent behaupten, dass sie seit Einführung der Maut einen Rückgang des Geschäftes beobachten. Nicht erstaunlich war dabei, dass Firmen am äußeren Rand der Mautzone mehr von den Gebühren betroffen sind als Unternehmen im direkten Zentrum, da man dort ohnehin sehr schwierig Parkplätze finden kann und die Kunden daher vermehrt zu öffentlichen Verkehrsmitteln greifen.

Gesamt gesehen ist diese Auswertung der Stadt, die dazu dienen soll die Maut als positiv darzustellen, jedoch wenig aussagekräftig, da die Frage besteht ob bestimmte Arten von Unternehmen negativ betroffen sind und dadurch die Innenstadt fliehen müssen. Sollten nämlich gewisse Geschäftszweige aus der Innenstadt verdrängt werden, so kann sich dies sehr nachhaltig auf Preise in diesen Branchen auswirken oder auch die städtische Struktur maßgeblich verändern. Bleibt abzuwarten, ob die Stadt Göteborg auch eine aussagekräftige Untersuchung einleiten wird oder auf dem Stand der Manipulation bleibt.

Herbert Kårlin

Montag, 19. August 2013

Frauen werden beim Göteborger Kulturfestival diskriminiert

Maia Hirasawa, ein Magnet des Göteborger Kulturfestes 2013

Während es bereits allgemein bekannt ist, dass Frauen bei allen musikalischen Veranstaltungen, die in Göteborg angeboten werden, weniger repräsentiert sind als Männer und dies jedes Jahr erneut die Kritik herausfordert, hat sich Way Out West dieses Jahr zumindest Mühe gegeben mehr Frauen als sonst üblich einzuladen und ließ daher auch Alicia Keys das Festival abschließen, so sieht man beim Göteborger Kulturfestival kaum eine Besserung.

Zweifelsohne hat das jährliche Göteborger Kulturfestival ein sehr hohes Niveau erreicht, auch wenn die Angabe von 1200 Festivalpunkten im Jahr 2013 etwas übertrieben ist, da man hierbei auch Ereignisse zählt, die zu anderen Jahreszeiten ebenfalls in Göteborg geboten werden und zudem ein Teil nichts anderes ist als Werbung, so hat sich das Problem mit der Frauenparität, wovon die Stadt gerne spricht, auch nicht annähern in die Tat umgesetzt, denn die künstlerische Leiterin, Mia Samuelsson, sieht es als langwierigen Prozess an eine Parität zu erreichen, obwohl sie nur anders planen muss.

Unverständlich ist auch, dass die Stadt bei ihrer Statistik feststellt, dass 40 Prozent der Künstler Frauen seien, obwohl es sich in Realität nur um rund ein Viertel handelt, also 25 Prozent. Um die positive Zahl zu erreichen, hat Göteborg einfach eine neue Art der Statistik eingeführt, dass nämlich nur die Künstler gezählt werden, die auf einer der sechs größten Bühnen auftreten, eine Methode, die in keiner anderen Stadt Schwedens vorkommt. Dabei wäre es sehr einfach dies in die Realität umzusetzen und eben mehr Frauen einzuladen.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 18. August 2013

Geringer Wohnungsbau und kaum Mietwohnungen in Göteborg

Auch wenn die Stadt Göteborg jedes Jahr ein Bevölkerungswachstum von über 5000 Bewohner verzeichnet, so werden im Laufe diesen Jahres gerade einmal rund 1000 neue Mietwohnungen gebaut, die nicht einmal ausreichen die aktuellen Bedürfnisse ohne Zuwanderung abzudecken, denn rund 50.000 Göteborger haben gegenwärtig keine eigene Wohnung und etwa die dreifache Menge sucht verzweifelt eine Mietwohnung und hofft darauf, dass die Sozialdemokraten Göteborgs endlich an den Begriff sozial denken.

Natürlich werden in Göteborg auch 2013 mehr als nur die 1000 Mietwohnungen gebaut, aber in der Regel handelt es sich um Genossenschaftswohnungen (bostadsrätt) in guter Lage für die ein Normalverdiener nicht einmal den Bankkredit erhält, aber für die er auch die monatlichen Zahlungen von oft über 8000 Kronen im Monat nicht aufbringen könnte.  Und sicher sind die 1000 Mietwohnungen, die man dieses Jahr errichten will über das doppelte dessen was in den vergangen Jahren gebaut wurde, aber sie reichen gerade einmal für die Hälfte der Zuwanderer.

Wenn man bedenkt, dass die meisten Zuwanderer Göteborgs Migranten und Jugendliche sind, die auf eine Mietwohnung angewiesen sind, da sie weit entfernt vom Einkommen und den Sicherheiten liegen, die eine Bank für einen Kredit für eine Genossenschaftswohnung fordert, so versteht man, dass die Warteliste trotz der Bauaktivität nur noch länger werden kann und es nicht verwunderlich ist, wenn sich für eine einzige frei Wohnung bis zu 15.000 Bewerber finden.

Herbert Kårlin

Samstag, 17. August 2013

In Göteborg schließen Night-Clubs um drei Uhr morgens

In der vergangenen Nacht waren die Göteborger Night-Clubs erstmals gezwungen ihr Publikum spätestens um drei Uhr morgens vor die Tür zu setzen und am heutigen Samstag sind es nur wenige, die, dank einer Sondergenehmigung, damit noch bis fünf Uhr warten dürfen. Wer daher in Göteborg nach einem Nachtleben sucht, hat sich getäuscht und sollte nach einer anderen Stadt Schwedens Ausschau halten, die Alkohol nicht grundsätzlich mit Gewalt in Verbindung bringt.

Der Göteborger Stadtrat hatte sich zu dieser Entscheidung entschlossen, da der Kommunalrat Dario Espiga der Sozialdemokraten und ein Polizeimeister mit Hilfe einer sehr umstrittenen Studie beteuerten, dass das Nachtleben Göteborgs mit seinem Alkoholkonsum die Volksgesundheit beeinträchtigt und zur nächtlichen Gewalt führt. Bei der Entscheidung wurden weder die Besitzer der Nachtklubs noch deren Besucher um ihre Meinung gefragt, da diese nicht in der Lage waren die Ernsthaftigkeit der Situation zu bewerten.

Nach den Besitzern der Göteborger Nachtklubs werden auf Grund dieser Entscheidung bis zu 500 Arbeitsstellen betroffen sein ohne dass sich eine Änderung im Stadtbild zeigt, und nach den Nachtsüchtigen werden nun erneut Schwarzklubs auftauchen in denen man bis in die Morgenstunden weiterfeiern kann, oder aber man wird gruppenweise zu Hause weitertrinken, allerdings weitaus höhere Mengen als in den Night-Clubs. Kritische Polizisten sehen bei der Göteborger Maßnahme auch das Problem, dass sich nun die Gewalt über die ganze Stadt verteilen wird und nicht mehr zu lokalisieren ist zumal auch sexuelle Übergriffe in Wohnungen häufiger sind als in einem Nachtklub.

Herbert Kårlin

Freitag, 16. August 2013

Liseberg in Göteborg ohne Rekordzahlen


Auch wenn der Sommer in Schweden für dieses Jahr noch nicht endgültig zu Grabe getragen wird, so zeigt sich bereits heute, dass der Vergnügungspark Liseberg auch in diesem Jahr keine Rekordzahlen erreichen wird, da die erhofften Besucher ausblieben. Voriges Jahr behauptete man, dass es an den langanhaltenden Regenfällen lag, dass die Besucher andere Ziele wählten und dieses Jahr ist es der andauernde Sonnenschein und die Wärme, da man, nach Meinung der Geschäftsführer, in der Wärme den Badestrand sucht und nicht Liseberg.

Tatsache ist natürlich, dass Liseberg in diesem Jahr auf das Kaninchenland (kaninlandet) gesetzt hatte, das den Göteborger Vergnügungspark rund 200 Millionen Kronen kostete und vor allem Eltern mit kleineren Kindern anziehen sollte, also gerade die Schicht, die bereits aus finanziellen Gründen immer seltener einen Besuch in Liseberg einplant, da mit Eintritt, Benutzung der Attraktionen, Eis und Hamburger das ohnehin knappe Budget nach den Preiserhöhungen des Vergnügungsparks einfach überfordert ist. Viele verzichten ganz auf einen Besuch und andere beschränken sich auf einen einmaligen Besuch, was sich sehr deutlich an der Zahl der Besucher abzeichnet.

Gegenwärtig verzeichnen alle Vergnügungsparks Schwedens einen Rückgang an Besuchern, denn nicht nur die Krise lässt ihre Spuren, sondern keiner der Parks ist gegenwärtig wirklich einmalig mit seinen Attraktionen, da den Besucher nicht interessiert ob der freie Fall 0,2 Sekunden länger dauert so lange der Nervenkitzel identisch ist. Liseberg kann jedoch im nächsten Jahr mit der Eröffnung einer neuen Berg- und Talbahn einen Teil der Besucher zurückgewinnen, denn diese Attraktion mit zwei Beschleunigern und einem „Überflug“ der nahezu gesamten Anlage wird eine Attraktion bringen, die man, zumindest vorerst, nur in Göteborg finden wird.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. August 2013

Wohnungsproblem für Studenten in Göteborg

Wer nach der Sommerpause seine Studien an einer Universität oder Hochschule in Göteborg beginnen will, hat mit einer Schwierigkeit besonderer Art zu rechnen, denn das Angebot an Studentenwohnungen ist so gering wie noch nie und, je nach Studentenwohnheim, liegen die Wartezeiten zwischen einem und fünf Jahren, können also bedeutend länger sein als das Studium. Nur Studenten mit vorsorgenden Eltern hatte, die den Studienanfänger bereits vor Jahren auf die Warteliste schrieben, können auch zum Semesterbeginn im eigenen Zimmer einziehen.

Wer dagegen auf eine neue Wohnung hoffte, muss nicht nur feststellen, dass die Anzahl der fertig gestellten Studentenwohnungen weitaus geringer als geplant ist, sondern entdeckt auch, dass die 93 neuen Wohnungen der SGS Studentbostäder mit ihrer Miete über dem Normalbudget liegen, denn für 28 Quadratmeter verlangen die Vermieter 4800 Kronen, also mehr als die Hälfte des Studienkredites in Höhe von gegenwärtig 9024 Kronen pro Monat, der in den Ferien zudem nicht ausbezahlt wird. Nur reiche Eltern können in diesem Fall eine Lösung sein.

Aber mit den hohen Mieten und der Warteliste ist das Problem der neuen Studenten in Göteborg nicht beendet, denn zahlreiche Betrüger profitieren nun von der Ahnungslosigkeit der Neuen und der Wohnungsnot und bieten nicht existierende Wohnungen an oder vermieten auch Wohnungen über die sie nicht verfügen an mehrere Studenten gleichzeitig. Da das Geschäft auf Abstand und Internet abläuft, stellen daher sehr viele Studenten erst bei ihrer Ankunft in Göteborg fest, dass die Vorauszahlung der Miete abzuschreiben ist ohne dass sie auch nur in die kleinste Wohnung einziehen können.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. August 2013

Göteborg bereitet sich auf die 400-Jahrfeier vor

Der Stora Hamnkanalen mit der Astrakan vor der Lejontrappan

Zum Auftakt des Göteborger Kulturfestivals am gestrigen Dienstag präsentierte die Stadt auch den ersten Teil der Visionen zur 400-Jahrfeier, die im Jahre 2021 die gesamte Stadt in einem neuen Licht zeigen soll und damit den Politikern von heute, die dann mehrheitlich nicht mehr an der Macht sein werden, ein bleibendes Denkmal setzen soll das wiederum in die Geschichte Göteborgs eingehen soll.

In einer Ausstellung auf der Tyska Bron, zu Füssen der Tyska Kyrkan (eigentlich Christinæ kyrka), haben die Besucher des Kulturfestes und die Einwohner Göteborgs nicht nur die Chance das erste von 23 Projekten genauer zu studieren, sondern werden dort auch gebeten ihre Meinung zu diesem Projekt abzugeben, das sich, wie sollte es mit dem ersten Projekt auch anders sein, um das Wasser dreht, genauer genommen den Stora Hamnkanalen.

Wer während des Kulturfestes von der Tyska Bron aus einen Blick über den Stora Hamnkanalen in Richtung „Löwentreppe“ (Lejontrappan) wirft, bekommt einen symbolischen Einblick in die Zukunft des Kanals, denn dieser soll bis 2021 wieder belebt werden indem hier wieder Schiffe liegen werden und der Kanal zum Anziehungspunkt aller Besucher und Bewohner der Stadt wird. Um jedoch den Kanal vollständig aufzuwerten, soll er auch, wie vor 400 Jahren, eine Verbindung zum Göta Älv und den Schären vor Göteborg bilden.

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 13. August 2013

Das jährliche Kulturfest in Göteborg wird eröffnet

Mia Samuelsson (künstlerische Leiterin), Rickard Söderberg (Opernsänger, Ça ira)

Bereits um 10 Uhr morgens beginnt an den verschiedensten Orten Göteborgs das diesjährige Kulturfest (Kulturkalaset), das sechs Tage lang die Stadt einnehmen wird und, neben den Volksfesten in Stockholm und in Malmö, zu den größten Straßenfesten Schwedens gehört. Im vorigen Jahr zählten die Veranstalter bereits über 1,3 Millionen Besucher der rund 1300 Programmpunkte. Nur Regenfälle können dieses Jahr einen ähnlichen Erfolg verhindern.

Neben dem Kinderfest in der Trädgårdsföreningen, dem internationalen Marktplatz am Gustav Adolf Torg, den Straßenkünstlern aus aller Welt, Tanzveranstaltungen, Kunst und den zahlreichen musikalischen Angeboten mit Künstlern wie Darin, Petra Marklund, Loreen, Eva Dahlgren und vielen anderen, haben sich die Veranstalter dieses Jahr auch einige Neuigkeiten einfallen lassen, die das Programm ausdehnen und auch Personen anziehen, die sich für die bisherigen Attraktionen nicht begeistern konnten.

In Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Göteborgs werden täglich zwei Filme im Bio Roy geboten, im Kronhuset findet ein Wettbewerb mit sehr verschiedenen Chören statt, in Heden kann man Bekanntschaft mit verschiedenen Sportarten machen und drei Tage lang Street Games verfolgen. Eine der besonderen Attraktionen wird allerdings bereits am heutigen Abend geboten, nämlich die Oper Ça ira des Pink Floyd Mitglieds Roger Waters, die um die französische Revolution kreist. Wie jedes Jahr, so sind sämtliche Veranstaltungen während des Göteborger Kulturfestes kostenlos.

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 12. August 2013

Mehr Konkurse im Västra Götaland

Die aktuelle Krise und die unsichere Zukunft führen im Bauwesen, dem Transport und im Einzelhandel nicht nur zu einer steigenden Unsicherheit und finanziellen Rückgängen, sondern auch die Anzahl der Konkurse in diesen Bereichen steigen weiterhin an. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres mussten 636 Unternehmen des Västra Götaland den Gang zum Amtsgericht wagen, 16 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Nachdem im ganzen Land die Konkurse, statistisch gesehen, nur um zehn Prozent anstiegen, ist die Situation im Västra Götaland besonders beunruhigend, zumal hier zahlreiche weitere Unternehmen bereits Entlassungen planen, da die Firmen sonst nicht mehr zu halten sind. Eines der größeren Probleme im Västra Götaland bildet Göteborg, da die Stadt nur sehr begrenzt Programme ausarbeitete, die den Firmenbestand innerhalb der Stadt garantieren könnten.

Eine Ausnahme bildet allerdings eine bestimmte Branche, der es im ersten Halbjahr 2013 so gut geht wie schon seit Jahren nicht mehr, denn die Bevölkerung der gesamten Region geht, trotz Krise und unsicherer Zukunft, wieder häufiger in Restaurants und übernachtet wieder häufiger in Hotels. In diesen beiden Bereichen ging die Anzahl der Konkurse im ganzen Land um rund zwölf Prozent zurück. Bei Restaurants, die in dieser Zeit in Konkurs gingen, war in der Regel die schlechte Lage oder mangelnde Qualität die Ursache.

Herbert Kårlin

Sonntag, 11. August 2013

Experten kritisieren Göteborgs Stadtplanung

Immer mehr Experten der Stadtplanung halten die Idee Göteborgs einen gigantischen Eisenbahntunnel unter der Stadt zu bauen um die Stadt zu modernisieren für eine veraltete Idee, die Göteborg statt einem Fortschritt einen Rückschritt bereitet, dessen Kosten zudem unüberschaubar sind und dem Stand der 80er Jahre entspricht, jener Zeit, als die Idee in den Köpfen der Politiker entstand, die die Entwicklung in anderen Ländern anschließend nicht verfolgen wollten.

Jan Du Rietz, weltweiter Experte für Infrastrukturfragen hat den sogenannten Västlänken mit einigen anderen Projekten verglichen und dabei auch die Situation des Göteborger Sackbahnhofs genauer betrachtet. Er kommt zum Ergebnis, dass man ohne Tunnel und einer zukunftsgerichteten Planung die Kapazität der Reisenden mit den Zügen verdreifachen kann, und dies mit weitaus geringeren Summen, aber dafür muss Göteborg bereit sein auch Alternativen in seine Pläne einzubeziehen und nicht alte Pläne aus der Schublade ziehen.

Dass sehr viele Städte Eisenbahntunnels haben, vergleicht der Experte mit den Goldsuchern von Klondyke, da Architekten und Berater jahrzehntelang zu, teilweise sehr unrentablen, Eisenbahntunnels geraten haben, da ein Tunnel sehr hohe Kosten verursacht und damit den Beteiligten langfristig ein sehr hohes Einkommen garantiert ohne jedoch der Stadt zu nützen. Sämtliche Experten kritisieren zusätzlich die Idee nur die Infrastruktur in Göteborg zu verbessern, da von Göteborg aus nach wie vor nur eingleisiger Verkehr zu anderen Zentren des Landes aufrecht gehalten werden und der Tunnel auf keinen Fall für den geplanten Hochgeschwindigkeitszug zwischen Oslo und Kopenhagen genutzt werden kann.

Herbert Kårlin

Samstag, 10. August 2013

Die Schären vor Göteborg immer attraktiver


Bis 1997 waren die südlichen Schären vor Göteborg ein militärisches Schutzgebiet zu dem Touristen keinen Zutritt hatten, aber durch weitere Beschränkungen auch dazu führte, das die Göteborger Bevölkerung nur ein begrenztes Interesse an den Badestränden und Schönheiten der Inseln zeigte. Seit das Gebiet nun jedoch immer mehr für touristische Zwecke ausgebaut wird, ändert sich die Situation.

Nun meldet die Styrsöbolaget, die den Fährbetrieb zu den Schäreninseln aufrecht hält und Teil der städtischen Verkehrsbetriebe ist, dass im Juli dieses Jahres 304.000 Passagiere auf den Booten gezählt wurden, eine Menge, die 19,5 Prozent über der Zahl des gleichen Monats des Vorjahres liegt und einen absoluten Rekord für die Styrsöbolaget darstellt, denn noch nie in der Geschichte der Gesellschaft wollten so viele Personen in nur einem Monat die Inselwelt vor Göteborg entdecken.

Die meisten Besucher der Inseln, für die an gewissen Tagen sogar Sondertouren eingesetzt wurden, haben bisher allerdings weniger die einzigartige Natur der verschiedenen Inseln gesehen oder einen der Wanderwege genommen, sondern wollten einfach im klaren Wasser der Schären baden, da hier, außer den Fähren, nur Freizeitboote verkehren und die Strömungen nahezu immer für ein klares Wasser sorgen, allerdings dieses Jahr auch Feuerquallen mit an den Strand brachten.


Herbert Kårlin

Freitag, 9. August 2013

Weiteres Werftsterben in Göteborg

Während der Schiffbau in Göteborg bereits in den 80er Jahren seinem Ende entgegenging und 1989 mit der Lieferung des Eisbrechers Oden endgültig beendigt wurde, gerät nun auch die gegenwärtige Werft, Damen Shiprepair Götaverken, einem sehr ähnlichen Schicksal entgegen, da Göteborg der internationalen Konkurrenz bei der Reparatur von Schiffen nicht standhalten kann.

Bereits am Mittwoch teilte die Geschäftsführung der Gewerkschaft und den zur Zeit 136 Angestellten mit, dass 78 Personen entlassen werden sollen damit die Reparaturwerft weiterhin aktiv bleiben kann, da die aktuellen Verluste sonst zweifellos zum Konkurs führen müssen. Auch wenn die finanzielle Lage der Werft seit langem bekannt war, übersteigt das Ausmaß der Entlassungen nun alle Erwartungen, da es logisch ist, dass 58 Angestellte die aufkommenden Arbeitsleistungen nicht bringen können.

Die Damen shiprepair Götaverken sind sich dieses Problems bewusst und wollen daher in Zukunft bei größeren Aufträgen kurzfristig auf Zeitarbeit ausweichen, die bei saisonalen Schwankungen weitaus billiger ist als einen immer einsatzbereiten Arbeitsstab aufrecht zu halten, der auch ohne Aufträge Gelder verschlingt. Da es in Schweden kaum noch Werften gibt und alle Werften mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen, sind die Entlassungen vor allem für Arbeiter, die über 50 sind, ein harter Schlag, da dies für die meisten unter ihnen zur Langzeitarbeitslosigkeit und einer schrumpfenden Pension führen wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 8. August 2013

Ein bayerisches Oktoberfest in Göteborg

Vom 7. bis zum 10. August 2013 können sich die Bewohner Göteborgs für kurze Zeit vorstellen sich in der bayerischen Hauptstadt München zu befinden da Carsten Raun in diesen Tagen einen Hauch Bayern nach Göteborg bringt, denn er lädt in Heden zum Oktoberfest ein, einem Ereignis, das er in Zukunft jährlich plant, wobei er sicher sein kann, dass das Oktoberfest im Norden ein großer Erfolg sein wird.

Wer das blau-weiße Festzelt, das etwas über 2000 Gäste gleichzeitig fasst, in Göteborg besucht, vergisst ab der ersten Sekunde wo er sich befindet, denn er findet bayerisches Bier, bayerische Brezeln, bayerisches Essen und all dies serviert von Kellnern und Kellnerinnen, die in Dirndl oder Lederhosen gekleidet sind. Selbst die Musik kommt aus Bayern, da der Veranstalter bei seinem Oktoberfest nichts dem Zufall überlässt.

Da die Stadtverwaltung dem Oktoberfest in Göteborg eine Schankerlaubnis erteilte, wird im Festzelt Bier mit einem Alkoholgehalt von 5 Prozent serviert, in den in München üblichen Liter-Krügen und nicht die sonst in Schweden übliche schwache Version und in Miniaturgläsern. Wer sich selbst in traditioneller bayerischer Kleidung sehen will, kann in einer Abteilung des Zeltes auch eine Lederhose oder ein Dirndl für den Abend mieten oder auch kaufen und damit in Göteborg Aufsehen erregen. Wer beim Göteborger Oktoberfest auch essen will, sollte allerdings mit rund 400 Kronen pro Person rechnen. Die einzigen Haken dieses Oktoberfests sind jedoch, dass es noch nicht Oktober ist und parallel dazu auch das Musikfestival Way Out West stattfindet.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 7. August 2013

Das Universitätskrankenhaus Göteborgs in Bedrängnis

Obwohl in Schweden jedes Jahr etwa 4000 neu ausgebildete Krankenschwestern die Schulen verlassen und anschließend eine Arbeitsstelle suchen, klagen alle staatlichen Krankenhäuser, darunter das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg, über einen Mangel an Krankenschwestern, und sie vergessen dabei, dass jedes Jahr die Hälfte dieser neuen Krankenschwestern um eine Zulassung in Norwegen ansucht, weil dort die Bezahlung, die Arbeitszeit, die Verantwortung und das Arbeitsklima besser sind als in schwedischen Krankenhäusern.

Das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus gehört mit zu jenen bei denen sehr viele neu ausgebildete Krankenschwestern arbeiten wollen, und viele sind auch bereits eine sehr hohe Arbeitsbelastung auf sich zu nehmen, jedoch nicht unter einem monatlichen Gehalt von 24.000 Kronen, einer Summe, die man in Norwegen leicht bei einer Teilzeitbeschäftigung verdienen kann. Für die Regionalregierung im Västra Götaland ist es jedoch ein Prinzip die Gehälter für Krankenschwestern nicht zu erhöhen, auch wenn dadurch die Patientensicherheit in Frage gestellt wird.

Dabei ist der Personalmangel im Sahlgrenska das ganze Jahr über zu spüren und führt im Sommer geradezu zu einem Kollaps, denn Patienten müssen vorzeitig nach Haus geschickt werden, andere Abteilungen, insbesondere die Notaufnahme in Mölndal, werden ganz geschlossen und Krebspatienten müssen in ihrer Angst wochenlang auf eine dringende Operation warten. Aber seit der Reform des Gesundheitswesen ist nicht mehr der Kranke im Zentrum des Gesundheitswesens, sondern die Rentabilität, weswegen die Führung des Sahlgrenska auch von Wirtschaftswissenschaftlern übernommen wurde und nicht von Medizinern.

Herbert Kårlin