Die Wohnungsnot für Studenten steigt in Göteborg mit jedem Studienjahr weiter an. Wenn nun im Herbst das neue Studienjahr beginnt, so gibt es rund 80.000 Studentenwohnungen, allerdings für etwa 350.000 eingeschriebene Studenten, die irgendwo wohnen wollen, was für so manchen damit endet, dass er oder sie auf den Studienplatz verzichtet und damit auch nie im gewünschten Beruf arbeiten kann. Wie viele Studenten jedes Jahr mit diesem Problem leben müssen, ist unbekannt.
Für 270.000 Studenten in Göteborg bedeutet dieser akute und steigende Mangel an Studentenwohnungen, dass sie bei einem Freund oder einer Freundin auf einer Matratze am Boden schlafen müssen, von einer Untermiete zur anderen kommen, auf Campingplätzen schlafen oder einem Verwandten unter Umständen auf die Nerven gehen. Nur jene Studenten können im Herbst beruhigt nach Göteborg kommen, die sich bereits vor fünf Jahren auf die Warteliste für eine Studentenwohnung eingeschrieben haben.
Die Stadt Göteborg will seit Jahrem von diesem steigenden Problem kaum etwas wissen, obwohl man dort selbstverständlich die Ausweitung der Universitäten herbeisehnt und in Studenten die wirtschaftliche Zukunft der Stadt sieht. In den Augen des Stadtrates baute man vor Jahren bereits genügend Studentenwohnungen und die Anzahl der jährlichen Studenten ist schliesslich auch nicht messbar. Der wahre Grund ist jedoch, dass man mit Studenten nicht das grosse Geld verdienen kann und der Bau von Studentenheimen der Stadt kaum Prestige für die kommende 400-Jahrfeier verleihen kann.
Copyright: Herbert Kårlin
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