Sonntag, 30. Juni 2013

Städtische Verkehrsbetriebe loben Ausländer

Nach der Tageszeitung GP loben die städtischen Verkehrsbetriebe Göteborgs, Västtrafik, die ausländischen Gäste der Stadt für ihr Verhalten, denn bei den bisherigen Kontrollen hatten fast alle unter ihnen einen gültigen Fahrschein und falls es dennoch zu einer Geldbuße wegen Schwarzfahren kam, so haben bisher alle Betroffenen die Gebühren per Überweisung aus dem Ausland bezahlt, eine Situation von der man bei Schweden nur träumen kann.

Nach Västtrafik ist es für Touristen auch kein Problem an einen Fahrschein zu kommen, da die Göteborger Verkehrsbetriebe über vier eigene Verkaufsstellen und 142 zusätzliche Abgabestellen im Bereich Göteborgs verfügen und die Information über Preise und Verkaufsstellen als ausgezeichnet betrachtet werden muss, was deutsche, französische und spanische Besucher allerdings nicht unbedingt feststellen.

Sicher ist, dass ausländische Gäste alles richtig machen wollen und bereit sind zu bezahlen, aber viele sind hilflos wenn sie mit Stena Line, Bus oder Zug in Göteborg ankommen, denn die Informationen gibt es nur in schwedischer und englischer Sprache und an nicht einer Haltestelle findet man den Hinweis auf die nächstmögliche Verkaufsstelle, ein Problem, das sehr leicht zu beheben wäre und auch in mehreren Sprachen sinnvoll sein kann. Glücklicherweise sind auch einige Busfahrer so freundlich und erklären den Gästen, dass sie nicht im Bus bezahlen können und laden sie zu einer ersten kostenlosen Fahrt ein.

Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer

Samstag, 29. Juni 2013

Neue Methode des Taschendiebstahls in Göteborg

Jede Woche werden bei der Göteborger Polizei bis zu 170 Taschendiebstähle angezeigt. Obwohl die Hauptsaison für die Diebe erst begonnen hat, konnte man daher während der ersten sechs Monate des Jahres bereits 2700 gemeldete Fälle zählen bei denen die Diebe jedoch nur in Ausnahmefällen gefunden werden konnten, da sie in der Regel zu zweit arbeiten, denn der Täter gibt die Ware so schnell wie möglich an einen Helfer, damit man das belastende Material nie im Besitz des Täters nachweisen kann und diesen daher, trotz Zeugenaussagen, gehen lassen muss.

Nachdem jedoch die Bewohner Göteborgs mittlerweile ihre Geldbörsen und Smartphones an immer sichereren Stellen aufbewahren, damit Taschendiebe nicht mehr zugreifen können, haben diese in diesem Jahr eine neue Methode gefunden und die Zielgruppe gewechselt. Vor allem im Einkaufszentrum Nordstan und der Einkaufsstraße Kungsgatan werden immer häufiger Frauen mit Kinderwagen Opfer der Taschendiebe.

Die Täter beobachten aus nächster Nähe junge Frauen mit Kinderwagen an oder in denen die Frauen ihre Taschen unterbringen. Sobald dann jedoch eine Frau dem Wagen kurz den Rücken wendet um in ein Schaufenster zu sehen oder eine Ware genauer zu betrachten, reicht ein schneller und gezielter Griff nach der Geldbörse oder dem Smartphone. Da die betroffenen Frauen den Diebstahl in der Regel erst später bemerken, sind die Diebe dann längst in der Menge verschwunden.

Herbert Kårlin

Freitag, 28. Juni 2013

Wohnungen für ausländische Studenten in Göteborg

Nachdem gegenwärtig etwa 1100 ausländische Studenten in Göteborg eine Wohnung suchen, da sie nach den Sommerferien an einer Hochschule oder Universität der Stadt studieren wollen, hat sich der städtische Wohnungsvermittler Boplats Göteborg entschlossen zwei Personen einzustellen, die dieser Gruppe bei der Wohnungssuche zu Hilfe kommen sollen und gezielt an ausländische Studenten Wohnungen vermittelt. 

Die Idee für diese Vermittlung tauchte auf, weil ausländische Studenten, die nach Göteborg kommen, in der Regel die Sprache nicht sprechen und auch nicht wissen über welche Wege sie bei der extremen Wohnungsnot fündig werden sollen. In den letzten Jahren war es deshalb gerade diese Gruppe an Studenten, die oft ausgenützt wurde oder auch Betrügern aufsaßen für die gerade Studenten jeder Art eine leichte Beute sind.

Die beiden Angestellten bei Boplats suchen nun gezielt Wohnungen und Zimmer für ausländische Studenten und kontrollieren dabei auch die Seriosität der Vermieter und geben den Wohnungssuchenden Tipps. Bisher konnte die Sonderabteilung von Boplats bereits über 100 Wohnungen finden, die nun gezielt den Studenten aus anderen Ländern vermittelt werden, obwohl die Suche gerade erst begonnen hat und viele Schweden gegenwärtig in Urlaub sind.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. Juni 2013

Physikstudium in Göteborg ohne jeden Wert

Wer sich für diesen Herbst für eines der drei angebotenen Masterprogramme in Physik an der Göteborger Universität eingeschrieben hat und sich dabei auf die Informationen verlässt, die auf der Homepage der Universität zu finden ist, wird diese Entscheidung unter Umständen später bereuen, denn auch wenn die Universität als solches einen guten Ruf hat, so gibt es Ausbildungszweige, die nicht gerade zu den Erstrebenswerten gehören.

Als man nämlich die Ergebnisse der einzelnen schwedischen Universitäten mit dem erstrebenswerten und notwendigen Ziel der Ausbildungen verglich, stellte man fest, dass die Masterausbildung in Physik in Göteborg sehr weit hinter den notwendigen Werten liegt, genau genommen so weit, dass die Universität eventuell die gesamte Masterausbildung in diesem Bereich verlieren wird, sollte nicht innerhalb eines Jahres ein Wunder geschehen.

Allerdings findet man die Probleme mit einem zu niedrigen Ausbildungsniveau nicht nur in Physik, sondern auch die Kandidatur in Statistik weist in Göteborg ein ähnlich verheerendes Ergebnis auf, so dass ein Student am Ende der Ausbildung sein Examen im Grunde gleich vergessen kann, denn damit eine Arbeitsstelle zu finden ist bei der aktuellen Konkurrenz nahezu ausgeschlossen. Die Göteborger Universität wird nun im Laufe des kommenden Jahres versuchen das Ausbildungsniveau wieder in die Höhe zu treiben, auch wenn das entsprechende Budget gegenwärtig noch nicht vorhanden ist.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 26. Juni 2013

Citymaut für ausländische Fahrzeuge aufgeschoben

Obwohl die schwedische Regierung bereits seit April 2010 verspricht, dass auch ausländische Fahrzeuge die Citymaut in Stockholm und Göteborg bezahlen müssen und dies spätestens ab dem 1. Januar 2014, kommt nun die Nachricht, dass die Einführung der Maut für Ausländer um mindestens ein weiteres halbes Jahr aufgeschoben werden muss, da noch nicht alle Probleme, die damit entstehen, geklärt sind. Welche Probleme auch nach drei Jahren nicht geklärt sind, darüber schweigt die Regierung natürlich.

Während diese Verschiebung der Citymaut für ausländische Fahrzeuge in Stockholm kaum eine Rolle spielt, zumal Lastwagen, die nicht in die Stadt müssen, eine Umgehungsstraße nehmen, bereitet dieser Aufschub für Göteborg, wo die Citymaut erst im Januar des Jahres eingeführt wurde, einen bedeutenden Verlust, denn hier muss jeder Lastwagen, mangels Umgehungsstraße, durch das Mautgebiet, was bedeutet, dass alle ausländischen Spediteure Waren weitaus billiger transportieren können als jene aus dem Raum Göteborg.

Diese negative Nachricht der Regierung in Stockholm kann auch bei der kommenden Volksbefragung über die Citymaut in Göteborg eine wichtige Rolle spielen, da sich mit dieser Entscheidung auch alle Spediteure gegen die Maut aussprechen werden. Der Stadtrat hat ohnehin schon Probleme seinen Bürgern die Citymaut schmackhafter zu machen, nachdem man bereits im Mai feststellen musste, dass die Maut den Autoverkehr in der Innenstadt kaum reduziert und daher das Versprechen einer besseren Luft ebenfalls nicht zu halten ist.

Herbert Kårlin

Dienstag, 25. Juni 2013

Offshore-Windkraft in Göteborg eine Streitfrage

Nachdem der geplante Windpark im Hake Fjord in der Hafeneinfahrt Göteborgs bereits Umweltschützer, Bewohner mehrerer Inseln und Besitzer von Freizeitbooten wegen der geplanten Lage und Höhe auf die Palme bringt, beginnen sich nun auch Parteien Göteborgs in dieser Frage immer weiter zu entzweien, auch wenn es sich dabei mehr um wahlstrategische Streitereien handelt als um sinnvolle und konstruktive Argumente.

Das Problem mit dem seit 2008 geplanten Windpark, der aus 15 Windkraftwerken mit einer Höhe von bis zu 190 Metern umfassen soll, ist indes sehr vielschichtig zu sehen, denn die Grünen unter Kia Andreasson kümmern sich wenig um die Wünsche der Bevölkerung und wollen den Windpark unter allen Umständen aufbauen, auch wenn die Vorlage der bisherigen Unterlagen kaum ausreichen um Schäden, Nutzen oder auch die mögliche Finanzierung zu bewerten. Aber der Kampf um den Offshore-Windpark soll 2014 grüne Wähler bringen.

Die Moderaterna und die Volkspartei dagegen widersetzen sich dem Projekt und wollen es auf jeden Fall verhindern, da die Finanzlage der Stadt und die nötigen Ausgaben zur Infrastruktur, sowie die Kosten für die geplante 400-Jahresfeier der Stadt keinerlei Extravaganzen zulassen. Außerdem wissen beide Parteien, dass sich gerade Personen mit höherem Einkommen gegen den Windpark wehren und eine Partei wählen werden, die sie im Kampf gegen die Pfeiler im Meer schützt.


Herbert Kårlin

Montag, 24. Juni 2013

Volkspartei verspricht billige Wohnungen in Göteborg

Nur ein Jahr vor den Wahlen verspricht Kjell Björkqvist der Volkspartei billige Mietwohnungen in Göteborg, auch wenn die entsprechenden Pläne vor den Wahlen nicht einmal mehr präsentiert werden können. Seine Aussagen scheinen, wenn auch unwahrscheinlich, zumindest plausibel und wären bei einer sinnvollen Stadtplanung auch realisierbar und könnten zu etwa 300 Mietwohnungen verhelfen, die in Göteborg dringend nötig sind.

Nach Kjell Björkqvist könnte man im Stadtteil Högsbo, der verkehrsmäßig allerdings nicht ideal zu erreichen ist, ein Grundstück, das der Stadt gehört, über eine Ausschreibung an kleinere Bauunternehmen gegeben werden oder aber von der städtischen Gesellschaft Bostadsbolagen errichtet werden. Da in diesem Fall Göteborg auf den gesamten Prozess von der Planung bis zur Vermietung ihren Einfluss ausüben könnte, wäre es nach dem Politiker möglich preisgünstig zu bauen und ebenso preisgünstig zu vermieten.

Kjell Björkqvist präsentierte seine Idee nachdem im Kvillebäcken Einzimmerwohnungen für eine Miete von bis zu 8000 Kronen im Monat angeboten wurden und er vergisst dabei, dass auch das städtische Unternehmen mindestens 5700 Kronen dafür verlangte, eine Summe, die für einen Großteil jener, die diese Wohnungen benötigen, viel zu hoch ist. Sollte man in Högsbo auch nur 5000 Kronen Kaltmiete für ein einziges Zimmer fordern, so bleibt auch dieser Preis ein Exklusivpreis für eine kleine Schicht an Göteborgern, die Mietwohnungen suchen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 23. Juni 2013

Göteborg baut den ersten schwedischen Stadtboulevard

Nachdem einige deutschen Städte bereits zum Bau eines Stadtboulevards angesetzt haben, wollen die Grünen Göteborgs, mit Unterstützung der Sozialdemokraten selbstverständlich, nun auch in Göteborg einen Stadtboulevard schaffen, der als Prototyp Schwedens Göteborg als Musterstadt des Landes bekannt machen soll. Als Stadtboulevard der Stadt wurden die beiden Seiten des Dag Hammarskjöldsleden ausgesucht, die beiden Seiten der wichtigsten Zufahrtsstraße zur Innenstadt.

Die Idee des Stadtboulevards ist, eine Stelle, die bisher wenig bebaut ist und vor allem von Industriebauten beherrscht ist, mit Wohnungen, Grünflächen und Fahrradwegen in ein zukunftsweisendes lebendes Stadtgebiet zu verwandeln. Nach den noch nicht auf Plänen existierenden Ideen sollen große Flächen auf beiden Seiten der Zufahrtsstraße in etwa 15 Jahren Göteborg zu einem neuen Stadtbild verhelfen, das für so manche Stadt Europas bereits als Zukunftsvision gilt, da Wohnraum in Städten im Verhältnis zur Nachfrage geradezu eine Mangelerscheinung wird.

Natürlich führt ein Stadtboulevard auch gewisse Nachteile mit sich, da Wohnungen, auch bei geschlossenen Fenstern, keinem zu hohem Lärm ausgesetzt werden dürfen. Schutzeinrichtungen und Isolationen werden die Wohnungen daher nicht sehr billig machen und die Geschwindigkeit auf der Zufahrtsstraße muss bedeutend reduziert werden, davon abgesehen, dass auch die Anzahl der Fahrzeuge reduziert werden muss, was bei einer Industriestadt mit sehr vielen Arbeitsplätzen im Zentrum etwas problematisch werden kann, davon abgesehen, dass dafür hunderte von Bäumen gefällt werden müssen.

Herbert Kårlin

Samstag, 22. Juni 2013

Göteborger Schulen nach wie vor Problemschulen

Als die Schulinspektion im vergangenen Jahr die Grundschulen Göteborgs besuchte um die Qualität zu untersuchen, gab es kaum eine Schule, die nicht in mindestens einem Punkt schwerwiegende Mängel zeigte. Die Schulen wurden daher schriftlich aufgefordert alle Probleme schnellstmöglich zu beseitigen. Als die Tageszeitung GP dann im Herbst eine eigene Untersuchung anstellte, kam die Zeitung, mit Hilfe der Leser, zum gleichen Ergebnis.

Nach einem Jahr hat nun die Schulinspektion sämtliche Schulen, die Mängel aufwiesen, erneut besucht und musste dabei feststellen, dass nur in drei Stadtteilen die Mängel behoben waren. Dieses Mal gehen die Mängelberichte allerdings nicht mehr nur an die Schulen, sondern auch an die städtische Verwaltungen, die in der Lage sind auch bewusst einzugreifen und dafür zu sorgen, dass die festgestellten Mängel behoben werden.

Ob dies jedoch wirklich möglich ist, ist ungewiss, da das Schulamt feststellte, dass vor allem in Schulen bei denen keinerlei Veränderungen festgestellt wurden, die Direktoren in so einem schnellen Rhythmus wechseln, dass die Arbeit der Schule gar nicht erst überwacht werden kann und Fortschritte daher auch nicht bewertet werden können. Um die Leistung einer Schule zu verbessern, ist eine kontinuierliche Arbeit nötig, was jedoch auch voraussetzt, dass eine Schule über mehrere Jahre hinweg vom gleichen Direktor geleitet wird, eine Voraussetzung, die in Göteborg sehr selten eintrifft.

Herbert Kårlin

Freitag, 21. Juni 2013

Die Anzahl der Bettler in Göteborg steigt weiter an

Nach der Einheit der Göteborger Citypolizei, die sich insbesondere für die Bettler der Stadt interessiert und versucht sich einen Überblick über deren Anzahl, deren Verhalten und deren Wohnort zu machen, befinden sich diesen Sommer weitaus mehr Bettler in der Stadt als früher und zeigen teilweise auch ein völlig neues Verhalten, das dieses Jahr zu einigen Problemen führen kann, selbst wenn die Bettler nicht kriminell werden sollten.

Zu den bereits bekannten Bettlern Göteborgs, die nur eine sehr kleine Gruppe ausmachen und sich regelmäßig in der Stadt befinden, haben sich nun hunderte von Personen, insbesondere Roma aus Bulgarien und Rumänien, gesellt, die darauf hoffen im Sommer durch Betteln so viel Geld zusammenzubekommen, dass sie über den Winter keine Probleme in ihrer Heimat haben werden. Dies bedeutet, dass man bereits jetzt im Zentrum der Stadt auf etwa 100 Bettler stößt und der Rest sich auf die Randgebiete und vor allem die Einkaufszentren verteilt.

Während die nahezu „ansässigen“ Bettler mittlerweile Musik am Straßenrand spielen oder auch die Zeitschriften für Obdachlose verkaufen, gehen die Neulinge Wege, die weder von den Bewohnern der Stadt noch von Touristen besonders geschätzt werden, denn sie gehen in Restaurants um zu betteln, bitten in Bussen und Straßenbahnen um eine Gabe oder machen jeden vorbeigehenden Passanten an, was bei der Menge der Bettler viele für aufdringlich und störend halten. Bereits zu Beginn des Sommer werden daher die Fragen laut warum die Stadt nichts gegen die Bettler unternimmt, oder aber, warum man diesen ausgesetzten Menschen nicht von offizieller Seite Hilfe bietet.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 20. Juni 2013

Eine Einzimmerwohnung für 8000 Kronen in Göteborg

Die rege Bautätigkeit im Göteborger Kvillebäcken gab sehr vielen, die in der Stadt eine Mietwohnung suchen Hoffnung auf eine eigene Wohnung. Nachdem nun die ersten Wohnungen fertiggestellt werden und zur Miete ausgeschrieben sind, wurden die meisten unter ihnen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn auch wenn die geografische Lage nicht ideal ist, so wird dort die billigste Einzimmerwohnung vom städtischen Bauunternehmen Bostadsbolaget für 5.800 Kronen im Monat, zuzüglich Nebenkosten, angeboten. Wer auch etwas Sonne abbekommen will, muss sogar jeden Monat 6700 Kronen auf den Tisch legen.

Da die stadteigenen Unternehmen ihre Wohnungen am billigsten anbieten und privaten Vermietern damit einen Hinweis über die Preisniveaus geben, so ist es nicht verwunderlich, dass einige der Mietwohnungen, wohlbemerkt mit einem Zimmer, sogar nur für eine Monatsmiete von über 8000 Kronen ausgeschrieben sind. Mit Nebenkosten verschlingt dies bis zu 80 Prozent des Lohnes eines Berufsanfängers, so dass dieser nur von Nudeln leben kann und sich sicher auch keine Buskarte kaufen kann.

Obwohl es im Kvillebäcken an Infrastruktur fehlt, kaum Einkaufsmöglichkeiten vorhanden sind und der Weg in die Stadt auf Grund des trennenden Flusses Göta Älv nicht immer ein Vergnügen ist, sind die Mietpreise nun die höchsten Göteborgs. Selbst der Nichtmathematiker kann sich ausrechnen was wohl die geplanten Mietwohnungen in zentraler Lage kosten werden. Die Stadt geht jedoch davon aus, dass gegenwärtig rund 10.000 Personen, die gegenwärtig keinen eigenen Mietvertrag haben, gerne diese Summen für eine Wohnung bezahlen werden und für die anderen 47.000 in der gleichen Situation sind Neubauwohnungen ohnehin nicht gedacht.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 19. Juni 2013

Explorer of Sweden auf der Suche nach der Vega

Die Explorer of Sweden kurz vor der Abreise in Göteborg

Gestern Mittag stach das Forschungssegelboot Explorer of Sweden unter dem Expeditionsleiter Ola Skinnarmo in Göteborg in See um bei Grönland einen der historisch bedeutendsten Dreimaster zu finden, der seit 1903 auf einer Tiefe zwischen 100 und 500 Metern liegt und, falls das Schiff gefunden wird, nahezu die Bedeutung der Vasa in Stockholm erringen kann, die historisch gesehen kaum eine Leistung brachte, da sie sank bevor sie überhaupt das offene Meer erreicht hatte.

Die Explorer of Sweden wird gegen Mitte August mit acht Mann Besatzung am Zielgebiet ankommen und mit den modernsten technischen Mitteln den Meeresboden absuchen, gleichzeitig in der Hoffnung nicht ein ähnliches Schicksal zu erleben wie einst die Vega, die einst im Eis gefangen genommen wurde und dann wegen einer falschen Entscheidung unterging. Wie hoch die Chance ist die Vega zu finden, kann die Expeditionsgruppe heute noch nicht sagen, da es davon abhängt wie genau die vorliegenden Angaben zur damaligen Position sind. Aber selbst falls die Positionsangabe stimmt, so muss man noch eine „Briefmarke auf einem Fußballfeld“ finden.

Die Vega wurde durch die Reise von Adolf Erik Nordenskiöld in den Jahren 1878 bis 1880 weltberühmt, denn sie war das erste Schiff mit der die Nordostpassage im Eismeer gelungen war. Da Schiffswürmer in den Gewässern vor Grönland selten sind, wäre es eine wahre Sensation wenn Ola Skinnarmo mit seiner Equipe das Schiff lokalisieren könnte, damit dieses anschließend geborgen werden kann, denn dies wäre ein Beleg dafür wie bedeutend Schweden einst mit seinen Polarexpeditionen war und könnte Göteborg in nicht zu ferner Zukunft zu einem neuen Museum verhelfen.

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 18. Juni 2013

Ein neuer Wanderweg in Göteborg


Die meisten Besucher des Botanischen Gartens in Göteborg kehren leider am Tor um, das zu einem Naturparadies führt und eine logische Fortsetzung der umzäunten Anlage ist. Es handelt sich dabei um das Naturreservat Änggårdsbergen, das dank einer sehr großzügigen Spende seit gestern eine neue Attraktion für jene bietet, die auch jenseits des Tores Natur, Pflanzen und Tierwelt erleben wollen um vielleicht sogar einen ganzen Nachmittag im Naturreservat verbringen zu können.

Dass der Botanische Garten im Laufe des Jahres immer wieder großzügige Spenden erhält, hilft dabei die umfassende Anlage zu erhalten, reicht aber in der Regel nicht dazu aus um Wege zu verbessern und vor allem nicht um das Naturreservat Änggårdsbergen zugänglicher zu machen. Dies änderte sich als vor kurzem Rolf Ivar Johnson starb, denn er vererbte dem Botanischen Garten 3,3 Millionen Kronen, unter der Voraussetzung, dass die Hälfte davon für das Naturreservat benutzt wird und zugänglicher gemacht wird.

Der Spender aus Mölndal verbrachte selbst viele Stunden im Naturreservat und hatte festgestellt, dass oft Hinweisschilder an Bäumen fehlen und vor allem, dass manche Wege in sehr schlechtem Zustand waren und mit einem Rollstuhl unmöglich zu benutzen waren. Mit der unerwarteten Summe konnte der Botanische Garten nun nicht nur die Beschilderung im Naturpark verbessern, sonder auch die Runde um den kleinen See Finnsmossen ausbauen, alle hundert Meter entlang des Weges eine Bank aufstellen und auf dem größten Teil der Strecke den Weg so verbreitern, dass man nun auch mit Rollstuhl von der fantastischen Natur des Schutzgebietes profitieren kann.


Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 17. Juni 2013

Göteborger Hochschule wird zu Grabe getragen

Nahezu wie eine Bombe schlug vergangene Woche die Nachricht ein, dass die Nordische Volkshochschule für Volksgesundheit in Göteborg nach 60 Jahren Aktivität geschlossen werden soll, ein Entschluss, den, nach Informationen von Sveriges Radio, die Sozialminister der nordischen Länder gemeinsam getroffen haben ohne einen klaren Grund für diese Entscheidung zu nennen.

Die Nordiska folkhögskolan för folkhäslovetenskap ist ein gesamtnordisches Projekt an der sich Studenten aus allen nordischen Ländern, nach einer abgeschlossenen Ausbildung, in Fragen der Volksgesundheit spezialisieren können, unter anderem in Ansteckungsschutz, Gesundheitsfragen von Behinderten oder der vorbeugenden Arbeit in Gesundheitsfragen in den Schulen. Diese Ausbildung ist im gesamten Norden einmalig und gehört daher zu jenen Ausbildungen, die Studenten aus allen nordischen Ländern anzieht.

Die rund 300 Studenten der Volkshochschule für Volksgesundheit fühlen sich von den Regierungen der verschiedenen Ländern nun im Stich gelassen, da viele von ihnen nun ihre begonnene Ausbildung nicht mehr zu Ende führen können, da diese Ausbildungen in keinen anderen Hochschulen des Nordens angeboten werden. Für viele Studenten sind die hohen Kosten, die die Ausbildung bisher schon verursachte, verloren, da die Entscheidung der Minister aus heiterem Himmel kam.

Herbert Kårlin

Sonntag, 16. Juni 2013

Politiker zwischen zwei Stühlen in Göteborg

Die Stadt Göteborg besitzt insgesamt 130 Firmen mit rund 7700 Angestellten und ist damit ein gigantischer Konzern, der mit seinen verschiedenen Verstrickungen kaum zu steuern und zu überblicken ist. Selbst Stockholm verfügt nicht über das Firmenimperium, das die Stadt Göteborg im Laufe der Zeit aufbaute, und dies, obwohl es in Schweden verboten ist, dass ein städtisches Unternehmen privaten Firmen Konkurrenz macht.

Das Problem des Firmenimperiums wäre indes nicht einmal so bedeutend, wenn jede Firma unabhängig arbeiten würde und die Stadtverwaltung lediglich eine Kontrolle ausüben würde. Aber der Geist Göteborgs in Form der Stadträte lässt dies leider nicht zu, denn nach einer Untersuchung der Tageszeitung GP (Göteborgs-Posten) gibt es nicht ein städtisches Unternehmen in dem nicht ein oder mehrere Stadträte im Vorstand sitzen um die Interessen der Stadt zu wahren. Und es gibt nicht einen Stadtrat, der keine Zusatzaufgabe hätte.

Bedeutend wird dies vor allem dann, wenn ein Stadtrat nicht nur in einem der Unternehmen maßgebliche Aufgaben wahrnimmt, sondern gleichzeitig in vier, fünf oder noch mehr Firmen seinen Einfluss gelten machen will, was leider keine Ausnahme in Göteborg ist. Es ist verständlich, dass dabei natürlich immer wieder Konfliktsituationen aufkommen, die in jedem Privatunternehmen undenkbar wären, denn die gleiche Person hilft zu Entscheidungen, die miteinander nicht immer zu vereinbaren sind. Aber die Zusatzeinkünfte und die Machtausübung sind den Politikern der Stadt aller Schattierungen natürlich wichtiger als eine sauber geführte Stadt.

Herbert Kårlin

Samstag, 15. Juni 2013

Pflegedienst bekommt in Göteborg keine Parkplätze

Seit 15 Jahren klagen die Angestellten in den Pflegediensten Göteborgs darüber, dass ihnen auch bei dringenden Fällen keinerlei Parkplätze zur Verfügung gestellt werden und sie zudem die daraus resultierenden Strafzettel auch noch aus eigener Tasche bezahlen müssen. Weder die Stadt, noch das Straßenverkehrsamt oder die Besitzer der Wohnparkplätze fühlen sich von diesem Problem besonders betroffen, auch wenn sie alle einen funktionierenden Pflegedienst als normal betrachten und der Pflegedienst bei Notfällen schnell vor Ort sein soll.

Nachdem in Göteborg die Parkmöglichkeiten in der Stadt zudem reduziert werden, da man den Immobilienfirmen die Finanzierung auflasten will und auch nach dem selbst gesetzten Umweltziel die Autos aus der Stadt weitgehend fernhalten werden sollen, hat sich das Problem für den Pflegedienst in den letzten Jahren verstärkt. Nachdem nun in Göteborg auch noch die Policy eingeführt wurde, dass nur noch die bedeutendsten Pflegefälle nicht zu Hause gepflegt werden sollen, steigt zudem die Anzahl der Einsätze des Pflegepersonals, insbesondere bei akuten Fällen.

Bisher scheiterten alle Bemühungen des Pflegepersonals nach Parkplätzen, da die sozialdemokratische Regierung Göteborgs sich weigert die anfallenden Strafzettel zu übernehmen, das Straßenverkehrsamt nur daran denkt jeden Parkplatz so schnell wie möglich in eine rentable Mietfläche zu verwandeln und die Besitzer der Immobilien nicht einsehen, dass sie für einen von der Stadt zu tragenden Dienst ohne Gegenleistung kostenlose Parkflächen zur Verfügung stellen sollen. Nun verspricht die sozialdemokratische Regierung der Stadt erneut eine schnelle Lösung, die bereits seit 15 Jahren auf sich warten lässt.

Herbert Kårlin

Freitag, 14. Juni 2013

Der Göteborger Geist ein Problem Göteborgs

Als gestern der Rapport über die Ursachen und Probleme mit den Bestechungen und Betrügereien innerhalb der Verwaltung Göteborgs, die zu mehreren Anklagen führten, präsentiert wurden, so konnte dieser im Grunde niemanden überraschen, denn nach den Gutachtern liegt das Problem an der gesamten Struktur der Verwaltung, die unter dem sogenannten Göteborger Geist leidet, der zwar privat ein Vorteil sein kann, in der Verwaltung jedoch zur Katastrophe führen kann.

Nach dem Rapport gibt es in Göteborg vor allem zwei Probleme, wobei das erst dabei zu suchen ist, dass man in den letzten Jahren nur nach Erfolgsmeldungen und Zielen suchte und dabei vergessen hat, die Methoden und die Wege zu überwachen. Der Erfolgszwang führte dazu, dass notwendige Kontrollen bei Zahlungen vernachlässigt wurden und selbst Verträge nicht genau geprüft wurden so lange das geplante Ziel erreicht war. Prestige wurde daher über jede Vernunft gelegt.

Das zweite Problem Göteborgs fanden die drei Gutachter in der Tatsache, dass die Führungsschicht Göteborgs, inklusive der Stadträte, nicht nur ein Amt innehaben, sondern oft mehrere gleichzeitig und daher in vielen Fällen zwischen zwei Stühlen sitzen, ebenfalls ein Effekt des Göteborger Geistes, denn warum sollte man nach wirtschaftlich idealen Prinzipien arbeiten, wenn man Dinge auch privat erledigen kann. Schwierig wird es nur, wenn derjenige, der einen Auftrag haben will gleichzeitig derjenige ist, der, in einer anderen Funktion, diesen Auftrag auch vergibt. Nach den Rapport betrifft dies allerdings auch keine politische Partei, sondern die gesamte Administration, wobei viele der Probleme auch heute noch nicht bereinigt sind., da es als Ehre angesehen wird mehrere verantwortliche Ämter gleichzeitig zu haben.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 13. Juni 2013

Würfelspieler auf Göteborgs Straßen

Mit dem Einbruch der Tourismus-Saison in Göteborg findet man an den verschiedensten Stellen der Stadt, insbesondere jedoch im Nordstan-Tunnel und im Brunnsparken Würfelspieler, die auf Personen warten, die ihr Glück versuchen wollen und auf bestimmte Zahlen setzen um einen kleineren Gewinn an Land zu ziehen. In der Tat ist es allerdings unmöglich zu gewinnen, obwohl der zögernde Beobachter dies glaubt.

Die professionellen Würfelspieler aus Rumänien und Bulgarien arbeiten in der Regel zu zweit, wobei die Person, die vor den Augen der Zuschauern eine kleinere Summe gewinnt die zweite Person des Teams ist, die die Beobachter lediglich von der Seriosität des Spiels überzeugen soll. Sobald jedoch eine dritte Person eine Summe setzt, so ist es mit dem Gewinnen vorbei und jede gesetzte Summe landet in der Tasche des Würfelspielers.

Obwohl diese Art des Betrugs nach dem Strafgesetzbuch mit einer Geldstrafe und in schweren Fällen mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bedroht ist, greift die Polizei Göteborgs nicht ein, da diese Betrügereien als Nebensache behandelt werden, unabhängig wie hoch die Schäden sind. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass die Anzahl dieser Betrüger nahezu jede Woche ansteigt und mittlerweile schon Teil des Göteborger Straßenbilds sind. Da immer mehr Gäste der Stadt den Spielern zum Opfer fallen, ist auch ein Rufschaden der Tourismusstadt zu erwarten, der indirekt von der passiven Polizei hervorgerufen wird.

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 12. Juni 2013

Politiker Göteborgs wohnen nicht im Vorort

Nach den Unruhen im Stockholmer Vorort Husby und der folgenden Kritik, dass die Mitglieder des Stadtrats den Vorort nicht kennen, da sie nur in Gegenden mit einem guten Ruf und höherem Einkommen wohnen, wollte Anders Sundell der Göteborger Universität wissen wie die Situation in Göteborg aussieht und kam dabei zu einem sehr ähnlichen Ergebnis, denn auch die Mitglieder des Göteborger Stadtrates kennen die problematischen Vororte kaum.

Nach der Untersuchung von Anders Sundell wohnen bereits knapp die Hälfte der Mitglieder des Stadtrats in drei Stadtteilen im Zentrum der Stadt. Wenn man jedoch zum Beispiel Angered, einen der größten Stadtteile Göteborgs nimmt, so müssten dort von der Bevölkerungsmenge aus betrachtet mindestens acht Bürger dieses Stadtteils im Stadtrat sitzen, auch wenn dies in Wirklichkeit gerade einmal bei vier städtischen Politikern zutrifft, und dabei ist Angered noch relativ gut vertreten.

Nach Anders Sundell ist es deswegen wichtig, dass eine repräsentative Menge der Stadträte in den Vororten lebt, weil man als Politiker die Probleme durch die Gespräche in seiner eigenen Wohngegend aufnimmt und vertritt, also auch nur jemand, der in einem Risikovorort lebt die dortigen Probleme aus der Nähe sieht und diese dann abstellen will. Da jedoch auch in Göteborg die Politiker die Vororte meiden, wird auch hier nur eine Politik der Innenstadt verfochten und die Randgebiete werden ihren Problemen überlassen, da die Vertreter der Bürger gar nicht wissen wie die Situation in diesen Gegenden wirklich aussieht. Sie verlassen sich einfach auf statistische Zahlen. Als lächerliche Ausrede bieten einige unter ihnen, dass es ja nur auf das politische Profil ankommt, nicht den Wohnort.

Herbert Kårlin

Dienstag, 11. Juni 2013

Autobrände in Göteborg zur Sommerzeit

Wie jedes Jahr, so brennen auch dieses Jahr mit Beginn der Schulferien wieder Autos in Göteborg. Die letzten drei Nächte wurden jeweils mehrere Autos angezündet, wobei die Brände in unterschiedlichen Stadtteilen gelegt wurden und die Polizei bisher keinen der Täter ausfindig machen konnte. Diese Situation wiederholt sich nun bereits seit mehreren Jahren und zentriert sich überwiegend auf Stadtteile mit einem hohen Anteil an Migranten.

Nach Meinung der Göteborger Polizei handelt es sich bei den Autobränden um keine organisierte Aktion, sondern jeder Brand ist unabhängig zu betrachten und als grober Jugendstreich zu sehen mit dem man jedes während der Sommerferien rechnen muss, wobei in den betroffenen Stadtteilen in der Regel auch jene betroffen sind, die nur ältere Fahrzeuge fahren und daher von der Versicherung nicht sehr viel zu erwarten haben. Aber natürlich schließt die Polizei nicht aus, dass sich die Gruppe der Brandstifter auf der Suche nach geeigneten Brandobjekten über mehrere Stadtteile hinweg bewegt.

Da die Polizei bereits die vergangenen Jahre kaum einen der Brandstifter festnehmen konnte, hat sie sich dieses Jahr an die Öffentlichkeit gewandt um bei der Suche nach den Tätern die Hilfe der Anwohner zu erhalten, eine Hilfe, die sie vermutlich vergebens erwartet, da man in den betroffenen Stadtteilen die Täter meist kennt und sich entweder mit den Täter solidarisch erklärt oder aber aus Angst schweigt, da man sonst mit bedeutenden Folgen zu rechnen hat.

Herbert Kårlin

Montag, 10. Juni 2013

Göteborg versinkt im Müll

Auch wenn Göteborg eine eigene Abteilung für eine saubere Stadt gegründet hat, sich als Vorbild für andere Städte sieht, aktiv daran arbeitet die Bevölkerung zu erziehen und immer wieder Umweltpreise an Land zieht, so ist der Wahlspruch der sauberen Stadt nichts anderes als ein PR-Aktion und die Aktionen und Tatsachen zeigen eine völlig andere Gegebenheit.

Dass man nach den Abschlussfesten der Studenten Flaschen, Glassplitter und anderen Unrat auf öffentlichen Plätzen und Straßen findet, auch noch am Morgen nach den Festen, ist bereits eine Tradition, aber wer sich den Schlosswald oder die Umgebung eines Stadions nach einem Fest betrachtet, stellt fest, dass die Göteborger bisher nicht wissen, dass es Abfalltonnen gibt oder man den Abfall mit nach Hause nehmen kann, denn nach einem Konzert benötigt man eine Hundertschaft um jede Art von Abfall, aber auch Höschen und Lebensmittel, einzusammeln. Dass dann auch noch zu wenig Abfalltonnen aufgestellt werden, ist ein Zeichen dafür, dass die Verwaltung gar keine reine Stadt haben will.

Wenn man dann auf der Homepage der Stadt noch liest, dass alle öffentlichen Stellen städtischer Organisation immer rein sind und dies als Selbstverständlichkeit betrachtet wird, so muss man an einem Wochenende nur einen Besuch im städtischen Freizeithafen und Seebad in Fiskebäck machen, denn dort hat man bisweilen das Gefühl eine beginnende Müllhalde zu entdecken und man stellt sich ernsthaft die Frage wie Göteborg als saubere Stadt prämiert werden kann, denn einen Tag im Jahr die Schüler die Stadt reinigen zu lassen führt nicht zu einer sauberen Stadt, wohl aber zu einem Preis, der von keiner ernsthaften Organisation vergeben werden kann.

Herbert Kårlin

Sonntag, 9. Juni 2013

Göteborgs Umweltpolitik vor dem Scheitern

Bereits seit Jahren setzt Göteborg in eine verbesserte Umwelt und finanziert mit Milliardenbeträgen Arbeiten, die Göteborg zur gesündesten und umweltfreundlichsten Stadt Schwedens machen sollen. Die Stadt arbeitet mit Europagelder, erhält Preise für seine grünen Initiativen und der Stadtrat lobt sich selbst für alle zwölf Initiativen, die zur Umweltstadt Göteborg führen sollen.

Während es im vergangenen Jahr noch möglich schien, dass Göteborg vielleicht mit der einen oder anderen Idee seinem Ziel zumindest nahe kommen könnte, zeigt sich bereits heute, dass keines der Ziele erreicht werden kann und manche unter ihnen, zum Beispiel der Abbau der Überdüngung und lebendiges Wasser in Flüssen und Seen, mit einem bedeutenden zusätzlichen finanziellen Aufwand gegen 2050 möglich sein können, so sind die Hälfte der Pläne und Ideen reine Luftschlösser der Stadt.

Vor allem die Erklärungen zu einer frischen und gesunden Luft und das Leben in einem giftfreien Milieu scheinen in unendlicher Ferne zu liegen, was auch logisch ist, wenn man bedenkt, dass es in Göteborg keine Umgehungsstraße gibt und daher jeder Verkehr Richtung Oslo und ins Bohuslän durch die Stadt führen muss und auch keinerlei Pläne für eine Umgehungsstraße existiert, da eine Citymaut hochgesetzte Pläne finanzieren soll, aber dazu benötigt man einen möglichst starken Verkehr in Göteborg, was wiederum mit einer schlechten Luftqualität bezahlt wird.

Herbert Kårlin

Samstag, 8. Juni 2013

Göteborg Aero Show 2013


An diesem Wochenende findet in Göteborg zum vierten Mal die größte nordische Flugshow statt, die voraussichtlich täglich rund 10.000 Personen zum Cityairport ziehen wird, die den ganzen Tag über das Fluggeschehen aus nächster Nähe verfolgen wollen, mit Maschinen, die man sonst nur selten zu Gesucht bekommt. Privatmaschinen wie Militärflugzeuge werden nahezu pausenlos in den Himmel steigen, Akrobatik vorführen oder zur Landung ansetzen.

Eine der besonderen Attraktionen der diesjährigen Aero Show werden die Royal Jordanian Falcons sein, die erstmals in Schweden ihre Perfektion zeigen werden. Die rot-weißen Flugzeuge werden im Formationsflug über den Köpfen der Zuschauern die Fähigkeiten der Extra 300L zeigen, die nur dann zur Geltung kommt wenn auch die Piloten das beste bieten und zu 100 Prozent aufeinander eingespielt sind. Die Maschinen mit einer Länge von knapp zehn Metern sind wie geschaffen für Luftakrobatik.

Wer sich mehr für die Veteranen der schwedischen Luftwaffe interessiert, wird an den beiden Tagen ebenfalls nicht enttäuscht, denn es werden die AJS 37 Viggen, die J 29 Tunnan, die J 34 Hawker Hunter und die J 28 Vampire, neben einigen anderen älteren Modellen, in die Luft gehen. Aber wie es die Tradition will, so werden die Besucher der Aero Show natürlich auch die SK 61 und die Sk 16 aus der Nähe erleben dürfen, zwei der üblichen schwedischen Schulmaschinen mit denen hunderte von Flugschülern zeigen mussten was sie wirklich können.

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 7. Juni 2013

Der Nationaltag in Göteborg


Auch wenn sich in Göteborg der Nationaltag, wie in ganz Schweden, nur sehr langsam zur Tradition entwickelt, so gehört dieser Tag seit langem zu jenen in denen es, bei Sonnenschein, nahezu jeden Bewohner der Stadt zum Schlosswald, der größten Parkanlage Göteborgs, zieht um dort sein Picknick zu veranstalten. Am frühen Nachmittag wurde es daher bereits sehr eng auf den Wiesen, so dass nur wenig Platz für die sonst üblichen Spiele übrig blieb.

Dass am Nationaltag der Schlosswald Göteborgs so voll wird, liegt zum Teil natürlich auch an den zahlreichen kostenlosen Veranstaltungen und der Tatsache, dass die Landschaftshäuschen an diesem Tag geöffnet haben. Ansonsten bieten die Göteborger Symphoniker ein kostenloses Konzert, die Volkstanzgruppen zeigen ihre Künste, das Spinnrad kommt zu Ehren, der Männerchor der Technischen Hochschule Chalmers singt traditionelle Lieder und die Blaskapelle der Hemvärnet bietet ein ausgedehntes Konzert aus seinem Repertoire.

Seit einigen Jahren werden am Nationaltag auch alle in Göteborg willkommen geheißen, die im Vorjahr die schwedische Staatsbürgerschaft erhalten haben. In Göteborg kamen von den 3815 geladenen neuen Mitbürgern gerade einmal knapp ein Viertel, was in gewisser Weise zu denken gibt, denn diejenigen, die nicht zu diesem Fest erschienen, sind vor allem jene, die zwar die Staatsbürgerschaft wollten, jedoch bisher kaum Zugang zur schwedischen Gesellschaft gefunden haben.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 6. Juni 2013

Göteborgs Liseberg plant die Expansion


Nachdem Vergnügungsparks ein sehr lohnendes Geschäft sind, vorausgesetzt man ist der Konkurrenz immer einen Schritt voraus, plante Liseberg schon lange ein Gelände zu kaufen, das direkt an den gegenwärtigen Vergnügungspark anschließt um expandieren zu können und um noch mehr Attraktionen bieten zu können, was natürlich auch bedeutet, dass man die Preise dann nach oben korrigieren kann. Nun scheint das Wachstum für Liseberg sicher zu stehen.

Gestern wurde der Kaufvertrag für die sogenannte Saabs växellådsfabrik (Saabs Getriebefabrik) unterschrieben, was den aktuellen Vergnügungspark um 47.000 Quadratmeter vergrößern kann und die Kleinigkeit von 250 Millionen Kronen kostet. Was allerdings Liseberg mit der zusätzlichen Fläche machen wird, ist bisher ungewiss, da die Anlage mit einem Quadratkilometer Fläche heute schon der größte Vergnügungspark im Norden ist.

Obwohl bisher nur das Kaufversprechen zwischen dem städtischen Unternehmen Liseberg und Platzer getätigt ist und nun noch der Stadtrat dem Kauf zustimmen muss, ist die Erweiterung des Vergnügungsparkt im Grunde nur noch eine Formsache, da auch die Stadt Göteborg schon sehr lange die Vision hat über einen noch größeren Vergnügungspark zu verfügen, da dies zusätzliche Besucher anziehen kann.

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 5. Juni 2013

Göteborger Opposition will in Schulen investieren

Beim gestern vorgelegten Schattenbudget der rechten Opposition in Göteborg spürt man deutlich, dass sich die Wahlen nähern und nun rechtzeitig die wichtigsten Linien gezeigt werden sollen, die rechten und linken Flügel unterscheiden. Ob die Rechnung aufgehen kann, wird sich jedoch erst in einem Jahr zeigen, da der Vorkampf zwischen Umweltpolitik und Schulpolitik ausgetragen werden soll, in einer Zeit, in der die Grünen in ganz Schweden einen gewissen Aufschwung erleben.

Im Schattenbudget der rechten Gruppe der Göteborger Regierung findet man insbesondere 100 Millionen Kronen, die in Kindergärten, Schulen und die Altenpflege gesetzt werden sollen, eine Summe, die zwar die Kindergruppen etwas kleiner machen kann und einige Plätze in Altenheimen aufrecht halten wird, jedoch bei weitem nicht ausreichen um die Probleme in Göteborg zu beseitigen. Erstaunlich ist dabei jedoch, dass die rechte Gruppe damit linke Politik betreibt, während die rotgrüne Führung der Stadt in diesen Bereichen keinen Handlungsspielraum sieht, also zur rechten Politik neigt.

Die Opposition Göteborgs hat sich auch Gedanken gemacht woher die nötige Summe kommen soll und nennt hier insbesondere das Umweltprogramm der linken Seite, das man, in ihren Augen, wegen dem geringen Effekt ohnehin einstampfen kann. Noch schlechtere Luft und die Reduzierung von Umweltschutz sollen daher Kindergärten finanzieren. Die noch fehlende Summe sieht die Opposition beim Verkauf von städtischen Immobilien.

Herbert Kårlin

Dienstag, 4. Juni 2013

Göteborger Universitätskrankenhaus vor der Zerreißprobe

Wenn in drei Wochen etwa 150 Krankenschwestern des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses in Göteborg in Urlaub gehen, so sollten die Bewohner der Stadt möglichst vermeiden krank zu werden, denn nach der Tageszeitung Metro werden 150 Krankenschwestern mit 17 Arbeitskräften ersetzt, die in der Regel einspringen sobald eine der offiziellen Krankenschwestern krank wird oder aus anderen Gründen verhindert ist. Die Situation sieht dieses Jahr also noch weitaus schlechter aus als im vergangenen Jahr, als bereits Chaos herrschte.

Während die Krankenhausleitung versichert, dass auch im Sommer der Betrieb aufrecht gehalten wird, so sprechen die Verantwortlichen nicht davon mit welcher Belastung das Personal in den sommermonaten zu rechnen hat und dass unter diesem Druck die Sicherheit der Patienten kaum garantiert werden kann, denn die 17 Kräfte können nicht auf sämtliche Abteilungen verteilt werden, sondern müssen für Notfälle und Operationen eingesetzt werden.

Aber das Problem erstreckt sich nicht nur auf das Krankenhaus selbst, sondern auch den Krankentransport, denn nachdem das Sahlgrenska im vergangenen Herbst auch diesen Dienst von Falck übernommen hat, fehlt auch hier Personal, was wiederum dazu führt, dass die Angestellten auch mit einem Arbeitstag von zwölf Stunden und mehr rechnen müssen. Glücklicherweise bemerken die Kranken in einem Krankenwagen auch nicht, dass so manches Mal Angestellte ohne jede medizinische Kompetenz neben ihnen sitzen, aber die Weigerung 24.000 Kronen pro Monat an medizinisches Personal zu bezahlen ist für das Krankenhaus weiterhin ausgeschlossen.

Herbert Kårlin

Montag, 3. Juni 2013

Parken wird in Göteborg Luxus

Nach den aktuellen Bauplänen der Stadt Göteborg müssen zahlreiche Parkplätze im Bereich der Innenstadt Wohnungen und Geschäften weichen, ohne jedoch als solches vernichtet zu werden. Die Idee ist daher die Parkplätze unter die Gebäude zu verlegen, teilweise ein bedeutendes Stück unter den Wasserspiegel, mit der Folge, dass diese neuen Parkplätze sehr hohe Summen verschlingen werden, die letztendlich wieder eingenommen werden müssen.

Der Nachteil dieser Parkplatz-Planung ist allerdings auch, dass die städtische Parkplatzgesellschaft, die bisher nicht nur die Preise der Privatunternehmer drücken konnte, sondern mit Parkplätzen auch rund 20 Prozent Gewinn erwirtschaften konnte, die zukünftigen Parkplätze, die pro Parkplatzmöglichkeit bis zu 750.000 Kronen kosten kann, langfristig ebenfalls rentabilisieren muss. Es ist daher zu erwarten, dass sich die gesamten Parkgebühren in Göteborg, die heute schon über dem Niveau in Berlin liegen, doppelt so teuer werden als bisher und nur noch für jene gedacht sind, die über dem Durchschnitt verdienen, da selbst der billigste Parkplatz nicht mehr unter 25 bis 30 Kronen die Stunde zu finden sein wird.

Bauprojekte, die in Zukunft die Segregation Göteborgs bedeutend vergrößern werden, werden auch mit der Parkplatz-Politik vor allem den normalen Bürger betreffen, der mit sein Fahrzeug zur Arbeit kommen muss und Touristen, die, wie überall in der Welt, in der Innenstadt einen Parkplatz suchen, da dadurch ein Restaurantbesuch ohne weiteres um 70 bis 100 Kronen teurer werden kann falls man mit dem Auto in die Stadt will, von den Preisen für die Citymaut, die ab Januar auch ausländische Fahrzeuge bezahlen müssen, ganz abgesehen. Göteborg hat sich nun endgültig zum Weg Londons entschieden, wo Normalbürger schon lange nicht mehr in der Innenstadt wohnen und parken können.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 2. Juni 2013

Mehr Sicherheit für Freizeitboote

Nachdem die Anzahl der Besitzer von Freizeitbooten jedes Jahr ansteigt und die Westküste vor Göteborg ein sehr beliebtes Ziel für Bootbesitzer ist, zählt man hier auch jedes Jahr mehr Boote, die auf Felsen auflaufen, was an der Küste des Västra Götalands auch kein großes Wunder ist, da sich in der Nähe der Schäreninseln sehr viele verräterische Felsen nur knapp unter der Wasseroberfläche verstecken, völlig unsichtbar für die Fahrer von Motorbooten.

Im vorigen Jahr wurden dem Seefahrtsamt allein an der Westküste 19 Unfälle gemeldet bei denen Boote auf diese verräterischen Felsen aufgelaufen waren, was im Verhältnis zu den insgesamt 130 ähnlichen Problemen in ganz Schweden eine relativ hohe Anzahl ist. Viele dieser Felsen sind bis heute auch nicht auf den Seekarten eingetragen, so dass selbst erfahrenere Bootseigner in Schwierigkeiten geraten können, falls sie nicht über die modernste Technik verfügen.

Um die Unfälle in Zukunft weitgehend zu vermeiden hat das Seefahrtsamt nun ab 1. Juni einen Wettbewerb ausgeschrieben bei dem alle, die die verräterische Stellen kennen diese melden sollen, damit die entsprechenden Felsen auf den Seekarten eingetragen werden können oder auch mit einem warnenden Seezeichen gekennzeichnet werden können. Bisher wurden dem Seefahrtsamt bereits Stellen mitgeteilt an denen pro Jahr bis zu 30 Boote aufgelaufen sind, eine Anzahl, die zum ersten Preis führen kann. Diese Gefahrenstelle befindet sich direkt vor der Küste Göteborgs.

Herbert Kårlin

Samstag, 1. Juni 2013

Das südliche Ufer des Göta Älv wird bebaut

Obwohl das Bauprojekt am südlichen Ufer des Göta Älv in Göteborg nicht finanziert werden kann, da bereits bisher ein Unterschuss von 150 Millionen Kronen festgestellt wurde und zwei Oppositionsparteien der Stadt deshalb das Projekt an das Bauamt zurückgeben wollen um eine solidere Finanzierung zu erreichen, wird das gigantische Projekt voraussichtlich im Frühjahr beginnen. Schon jetzt bereitet man die neue Straßenbahnlinie und die Verstärkung des Flussufers vor, damit das Projekt nicht verzögert werden kann.

Unverständlich ist dabei, dass die Sozialdemokraten erklärten, dass die noch nötigen 150 Millionen Kronen ohne Probleme gefunden werden können, nachdem weitaus weniger Geld weder für Schulen, noch für Altenpflege oder andere notwendige soziale Leistungen zu finden ist. Noch erstaunlicher ist, dass die führenden Sozialdemokraten der Stadt behaupten, dass trotz Unterschuss weder die exklusiven Wohnungen teuer werden noch die Mieten der Firmen, die sich dort niederlassen sollen mit Preissteigerungen zu rechnen haben.

Unverständlich ist auch die Aussage, dass die Sozialdemokraten davon sprechen, dass dieses Gebiet mit Badeplätzen, Restaurants und vor allem Wohnungen für alle Göteborger sein werden, da der Zugang zu diesem Uferstreifen allein durch die Arbeiten am Ufer nicht attraktiver wird und deswegen kaum die Volksmenge anzieht. Und da die geplanten Wohnungen in einer der begehrtesten und teuersten Gegenden der Stadt entstehen und auch nicht von Mietwohnungen geredet wird, ist anzunehmen, dass sich nur jene Göteborger dort ansiedeln können, die monatlich weitaus mehr als 60.000 Kronen verdienen.

Herbert Kårlin

Göteborger Flugschau 2013