Mittwoch, 30. April 2014

Hohe Mieterhöhungen in Göteborg zu erwarten

Nahezu alle Mietwohnungen Göteborgs die noch aus den 60er und 70er Jahren kommen, mit privatem oder städtischem Eigentümer, werden in den kommenden fünf Jahren renoviert, modernisiert und vor allem isoliert um den neuen Umweltrichtwerten zu entsprechen. Die Kosten für diese Maßnahmen müssen die Mieter bezahlen, da das Geld aus den bisherigen Mieteinnahmen nicht als Rücklage für diese Arbeiten gespart wurde.


In der Tat bedeutet dies für viele Mieter, dass sie sich rechtzeitig eine neue Bleibe außerhalb der Stadt suchen müssen oder aber sich bald sehr stark einschränken müssen, denn bei öffentlichen Mietwohnungen werden die voraussichtlichen Mieterhöhungen nach Abschluss der Arbeiten bei etwa 30 bis 35 Prozent liegen und bei Privatbesitzern kann die Erhöhung in bestimmten Fällen auch 60 Prozent erreichen. Was dies bei einer Mindestmiete von 6000 Kronen für eine kleinere und einfachere Wohnung bedeutet, kann man sich leicht ausrechnen.

Geringverdiener werden ihre Wohnung in fünf Jahren kaum noch bezahlen können, da man bei nur 75 Quadratmetern Wohnfläche mit einer Miete von 9000 bis 10.000 Kronen, bei städtischem Vermieter, rechnen muss, einer Summe, die eine Einzelperson oft nicht einmal verdient, da einige Callcenter gerade einmal 70 Kronen brutto die Stunde bezahlen. Die Segregation der Stadt wird daher durch die Modernisierungen einen großen Schritt voranmachen, aber bei der aktuellen Wohnungsnot ist es kein Problem eine Wohnung zu Höchstpreisen los zu werden und Arme haben im Zentrum Göteborgs ohnehin bald nichts mehr verloren. Was die Wohnungsnot noch vergrößern wird ist dabei die Tatsache, dass die Stadt zahlreiche Mietwohnungen zudem in Bostadsrätt umwandeln will, da damit mehr Geld in die Kasse fließt.

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 29. April 2014

Göteborg zerstört seine Grünflächen

Obwohl wissenschaftlich erwiesen ist, dass Grünflächen für die Gesundheit der Bevölkerung förderlich sind und Stress abbauen, sind das Bauamt Göteborgs und der Stadtrat der Meinung, dass zu viel Grün in Göteborg unnötig sei und nur Platz für Wohnungen wegnehme. Allein zwölf Grünflächen der Stadt sollen bereits weichen, damit dort Wohnungen in möglichst hohen Häusern errichtet werden können.


Natürlich gibt es in Göteborg auch andere möglichen Baugebiete, da Parkplätze unter Gebäuden errichtet werden können und auch auf Granit gebaut werden kann, aber dies kommt für die Stadtplaner aus unerklärlichen Gründen nur in wenigen Fällen in Frage, obwohl sich Göteborg ein grünes Label gibt und gerne von der grünen Stadt spricht, auch wenn die grünen Stellen immer mehr am Rande der Stadt gesucht werden müssen, da das Zentrum immer mehr zubetoniert wird.

Natürlich muss in und um Göteborg gebaut werden, damit die Wohnungsnot im Laufe der Jahre abgebaut wird, aber es stellt sich natürlich die Frage, warum man zuerst zentrale Grünflächen zerstören muss, die über 100 Jahre den Bürgern der Stadt ein Stück Natur mit Vogelgezwitscher und einem Platz für ein Picknick boten. Wo einmal Beton steht, ist die Natur für immer verloren zumal die Neubauten immer höher werden und damit die kleinen Flächen zwischen den Häusern sogar meist ohne jede Sonneneinstrahlung bleiben, eine Notwendigkeit für jedes Lebewesen.

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 28. April 2014

Göteborg sucht eine Lösung für Bettler

Seit einem halben Jahr arbeiten die Stadt Göteborg, die Stadtmission, die Heilsarmee und die Diakonie Bräcke gemeinsam an einem Projekt, das Lösungen für die ärmsten Migranten aus der EU-Zone finden soll, die sich in der Stadt aufhalten, und bereits im vergangenen Winter einige Betten für diese Gruppe zur Verfügung stellte, einen Platz zum Wärmen hatte und ein Frühstück anbieten konnte, wenn auch nur ein Teil dieser Armen davon profitieren konnte.


Nun hat sich die Stadt Göteborg dazu entshlossen diese Zusammenarbeit vorerst auf ein weiteres halbes Jahr auszudehnen, da man gemeinsam analysieren will welche Vorteile die bisherige sechsmonatige Zusammenarbeit bracht, welche Mängel vorhanden waren und wie man unter Umständen eine permanente Lösung für diese ausgesetzte Gruppe an Personen finden kann. Ob die Zusammenarbeit auch im kommenden Winter fortsetzen wird, ist bisher allerdings unklar.

Inwieweit die Zusammenarbeit tatsächlich helfen konnte, ist bisher ebenfalls unbekannt, denn sehr viele der Migranten aus Rumänien, Bulgarien und anderen Ländern, nehmen keinen Kontakt mit den Ämtern oder Hilfsorganisationen auf, sondern leben ausschliesslich in ihren Fahrzeugen oder ihren Wohnwagen, viele unter ihnen bleiben das ganze Jahr über im Raum Göteborg. Um eine dauerhafte Lösung zu finden, ist allerdings kaum eine Zusammenarbeit von Hilfsorganisationen und Stadt Göteborg nötig, sondern eine Zusammenarbeit auf nationalem oder europäischen Niveau, da sonst nur das Risko besteht, dass immer mehr arme Europäer nach Göteborg kommen und andere Gemeinden meiden.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 27. April 2014

Die Zukunft der Göteborger Werft „Götaverken“

Noch hat das holländische Unternehmen Damen die Hallen der früheren Götaverken und die Trockendocks nicht verlassen, aber schon stellt sich die Frage, was man mit der Gegend in Zukunft anfangen will, denn der Grund auf dem sämtliche Gebäude stehen, und natürlich auch die Gebäude, gehören Göteborg und nicht dem Unternehmen. Allein die Stadt wird daher entscheiden, ob man dort in Zukunft moderne Wohnhäuser am Wasser finden wird, eine Grünanlage oder ob man sich auf eine Überraschung vorbereiten sollte.


Bisher hat die Stadt entweder noch keine Ideen und Pläne, oder aber die Verantwortlichen wollen nicht darüber reden, da die Wahlen kurz bevorstehen. Sicher ist eigentlich nur, dass man kaum ein Unternehmen finden kann, das in die alten Hallen einziehen will, diese also in absehbarer Zukunft abgerissen werden um Platz für die Zukunft Göteborgs zu schaffen. Das Gebiet ist für Spekulanten interessant, denn die Lage am Göta älv ist begehrt, egal ob es sich um Wohnraum oder um Firmenräume und Restaurants handelt.

Am interessantesten ist in diesem Rahmen jedoch die Frage was aus den beiden Trockendocks wird, die geradezu ein Wahrzeichen Göteborgs wurden und jeden Besucher faszinieren, der sich ihnen mit den Paddan oder Älvsnabben nähert.  Die beiden Trockendocks gehören nämlich dem holländischen Unternehmen und können daher entweder verschrottet werden oder aber zu einer Werft im Baltikum transportiert werden, was wiederum den Weg dafür öffnen könnte, dass die Stena-Line-Fähren nach Dänemark das Flussufer wechseln können und der südliche Älvstrand touristisch erschlossen werden kann.

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 26. April 2014

Soziale Unterschiede wachsen in Göteborg

Was jeder in Göteborg weiß und jedem Besucher offensichtlich ist, der die verschiedenen Stadtteile Göteborgs besucht, belegt nun eine Studie von Åsa Lundquist. Die sozialen Unterschiede zwischen den verschiedenen Stadtteilen wachsen von Jahr zu Jahr, unabhängig in welchem Bereich man sucht, denn die Stadtplanung hat längst entschieden wo Arm oder Reich wohnen sollen und setzt mit dieser Politik auch langsichtig fort.

Das wohlhabende Långedrag vom Wasser aus gesehen

Der Unterschied zwischen dem Jahreseinkommen eines Durchschnittbewohners von Bergsjön und von Torslanda liegt bereits bei 600.000 Kronen. Das jährliche Durchschnittseinkommen in Långedrag wuchs in den letzten zehn Jahren um 314.000 Kronen und jedes in Östra Bergsjön ging um 10.000 Kronen zurück, ein Unterschied, der sich in allen Lebenslagen bemerkbar macht und soziale Spannungen mit Sicherheit nicht abbauen kann.

Der Unterschied zwischen den sozialen Gruppen Göteborgs wirkt sich natürlich auch auf die Infrastruktur aus, das Freizeitangebot, das Schulergebnis und erstreckt sich selbst auf das Lebensalter, denn Männer in einem wohlhabenden Stadtteil werden im Durchschnitt um 9,1 Jahre älter als jene der unterprivilegierten Vororte. Eine Änderung dieser Situation ist jedoch ohne eine neue und veränderte Stadtplanung nicht möglich, da sich heute so mancher Bewohner eines armen Vororts in den wohlhabenden Gegenden aus Kostengründen nicht einmal eine Garage mieten könnte und billige Wohnungen dort schlichtweg nicht existieren.

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Freitag, 25. April 2014

Die Werftgeschichte Göteborgs geht zu Ende

Als im Jahre 1841 die Götaverken mit dem Schiffbau auf Hisingen begannen, sollte sich zeigen, dass die Idee nicht nur eine Goldgrube war, sondern auch dass sich die Werft bis 1975 auch zum größten Arbeitgeber Göteborgs entwickelte, denn um diese Zeit arbeiteten rund 15.000 Angestellte bei den Götverken. 1988 verließ dann jedoch der Eisbrecher Oden als letztes Schiff die Werft, denn beim Neustart im Jahre 1993 beschäftigten sich 70 Angestellte nur noch mit Reparaturen und Wartung.


Seit dem Jahre 2000 geht die Göteborger Werft nun in den holländischen Konzern Damen Shipyards Group ein, der jahrlange Gewinne erwirtschaften konnte, bis vor drei Jahren die Konkurrenz aus den billigeren Ländern an der Ostsee die Gewinne in Verluste verwandelten. Bereits im Herbst 2013 mussten dann über die Hälfte der Angestellten zum Arbeitsamt pilgern und gestern teilte die Geschäftsführung mit, dass die Werft nun zu Grabe getragen wird, dieses Mal vermutlich endgültig.

Schon gestern wurde für die Abwicklung der Werft ein Liquidator ernannt und die letzten Werftarbeiter dürfen nun ebenfalls das Arbeitsamt besuchen, mit der Gewissheit in ihrem Beruf nichts mehr finden zu können. Die Ursachen für die Liquidation ist allerdings nicht nur bei der baltischen Konkurrenz zu suchen, sondern auch darin, dass die schwedische Krone so hoch bewertet ist, dass sich internationale Kunden eine Arbeit in Göteborg einfach nicht mehr leisten können, selbst wenn dort eine Arbeit höchster Qualität geleistet wird. Die Krise der schwedischen Seefahrt und die politische Inaktivität der Regierung in diesem Bereich zwingen allerdings auch schwedische Reeder dazu die Wartung im Baltikum ausführen zu lassen.

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Donnerstag, 24. April 2014

Politiker Göteborgs bezahlen unzulässige Honorare zurück

Der Göteborger Stadtrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass sieben Politiker, die unrechtmäßig Honorare der Stiftung Osbeckska Fonden kassierten, die Summe von insgesamt 96.000 Kronen zurückzahlen müssen, eine Summe, die die Stadt als solches bereits beglichen hat und die Jahre 2011 und 2012 betrifft. Diese Entscheidung ist im Grunde nur logisch, da ein Politiker, der ein Amt in einer Stiftung akzeptiert, auch die Statuten der Stiftung kennen sollte nach der Honorare ausgeschlossen sind.

Auch wenn diese Entscheidung erst einmal positiv klingt, so wird eigentlich nur Kleingeld zurückbezahlt, denn dass Politiker, die im Vorstand der Stiftung saßen, Honorare kassierten geht auf mehrere Jahre zurück und betrifft dadurch natürlich auch eine weitaus höhere Summe, die von führenden Politikern der Stadt zweckentfremdet wurde. Auch wenn die juristische Frage vielleicht problematisch ist, so sollte die Moral dafür sprechen auch ältere Summen zurückzubezahlen, was den Politikern Göteborgs allerdings nicht unbedingt in den Sinn kommt.

Diese moralische Frage ist umso bedeutender, da die Gelder der Stiftung Osbeckska Fonden dafür eingesetzt werden sollen um Kindern, die unter sehr schwierigen Verhältnissen leben oder von Übergriffen betroffen waren, Hilfe zu bieten und nicht dafür gedacht sind Politikern eine Urlaubsreise zu finanzieren. Wenn man bedenkt, dass die unzulässigen Honorare mindestens zehn Jahre lang entnommen  wurden, so ist es nahezu lächerlich 96.000 Kronen der über 300.000 entwenden Kronen zurückzubezahlen.

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Mittwoch, 23. April 2014

Forscherin aus Göteborg erhält Europa-Preis für Dummy

Die Göteborger Forscherin Astrid Linder des VTI-Instituts konnte in Paris für ihre Arbeiten den europäischen Preis Champions of transport research competition in der Kategorie Road in Empfang nehmen, da es ihr nach zahlreichen Jahren gelungen war einen Beitrag zu leisten, der die Unfallforschung weltweit revolutionieren kann, vorausgesetzt die Industrie zeigt sich offener als die Welt der Forschung.

Allein zehn Jahre dauerte es bis Astrid Linder die Gelder für ihre Forschung finden konnte, und weitere Jahre dauerte es dann bis sie ihren weiblichen Unfall-Dummy dann tatsächlich präsentieren konnte, parallel zu einem weiblichen digitalen Unfall-Dummy, das einer durchschnittlichen Frau entspricht. Auch wenn die Forschung nun weitergeht, so stellt sich nun die Frage ob dieser Preis auch dabei hilft, Unfälle nicht mehr nur mit männlichen Puppen zu simulieren und deren Schäden zu bewerten, sondern auch zu weiblichen Puppen greift.

Auch wenn wissenschaftlich seit langem bewiesen ist, dass Frauen bei Autounfällen auf Grund ihrer Anatomie weitaus häufiger dem Schleudertraume (whiplash) ausgesetzt sind als Männer benutzen Unfalltester grundsätzlich männliche Puppen, also bauen ihre Forschungen auf eine andere Personengröße, eine andere Anatomie und eine andere Muskelstruktur auf, was Frauen einem noch größeren Risiko aussetzt. Astrid Linders Forschung könnte daher einen maßgeblichen Beitrag für ein Umdenken bei Unfallforschern dienen.

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Dienstag, 22. April 2014

Probleme eines Kindergartens in Göteborg

Bereits neun Klagen über einen einzigen Kindergarten Göteborgs wurden von Eltern beim Schulamt eingereicht ohne dass dies bisher zu einem Ergebnis geführt hätte. Die Eltern beklagen sich insbesondere darüber, dass Kinder gekränkt und auch geschlagen werden, in der Regel von anderen Kindern, ohne dass die Erzieher eingreifen.

Als besonders kritisch sehen die Eltern dabei an, dass die Erzieher diese Probleme den Eltern nicht mitteilen und sämtliche Probleme intern unter den Tisch kehren statt den offiziellen Routinen zu folgen. Nach der Göteborgs-Posten kam in einem Fall ein Kind sogar mit einer Heftklammer im Kopf zu Hause an und musste von den Eltern zur Notaufnahme gebracht werden, da die Erzieher den Vorfall entweder nicht bemerkten oder nicht sehen wollten.

Auf Fragen erklären einige Erzieher, dass es in ihrem Kindergarten keine Probleme gäbe und alles, was dort als negativ betrachtet wird, auf die kulturellen Unterschiede der Kinder zurückzuführen sei, eine Aussage, die man im Grunde nur als rassistisch betrachten kann, da die Aufgabe der Erzieher gerade ist die Integration zu fördern und Kindern mit ausländischer Herkunft die schwedische Mentalität zu erklären und näher zu bringen.

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Montag, 21. April 2014

Neue Studentenwohnungen für Göteborg

Wenn es um Bauvorhaben geht, denkt das Bauamt Göteorgs nicht unbedingt an die billigsten Mieten oder Preise für die Einwohner und noch weniger daran ob die neuen Gebäude auch in die Stadtlandschaft passen, was natürlich anschliessend zu Protesten von Seiten der betroffenen Bewohner führt und jedes Bauprojekt zudem verzögert oder auch, nach einem entsprechenden Gerichtsbeschluss, ganz verhindert.

Eines dieser Projekte findet man nun in Lindholmen, genauer genommen einem Teil Lindholmens, der ein historisches Interesse aufweist, über eine einzigartige Bauweise verfügt und daher zu den Gebieten gehört, die auf Grund eines Reichsinteresses erhalten bleiben sollen. Bei Erweiterungen muss zudem jedes neue Gebäude der Umgebung angepasst werden, was Göteborg bei seiner Ausschreibung im Jahre 2011 wohl vergessen hat den Architekten mitzuteilen, davon abgesehen, dass die anschliessende Auswahl nicht so ganz legal zuging.

In der Tat soll nun auf einem Raum in dem überwiegend Holzgabäude des 19. Jahrhunderts stehen zusätzlich ein fünfstöckigen Wohnkomplex mit 175 Studentenwohnungen entstehen, obwohl es in der Nähe davon eine weitaus geeignetere Fläche für dieses Gebäude gibt und der Neubau auch die Parkplätze für die vorhandenen Bewohner vernichtet. Das Bauamt der Stadt will mit dieser Idee ein einzigartiges Gebiet vom gesamten Göta älv aus verstecken und damit zeigen, dass Göteborg eine moderne Stadt ist, auch wenn die Besucher eigentlich den älteren Charakter bevorzugen, der in Göteborg täglich mehr verloren geht.

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Sonntag, 20. April 2014

Göteborg muss weniger Lebensmittel vernichten

Die Bürger Göteborgs werfen nach den aktuellen Statistiken jedes Jahr 15.000 Tonnen an Essen und Lebensmittel in ihre Mülltonnen, was umgerechnet bedeutet, dass jeder Haushalt der Stadt 5000 Kronen in Form von Nahrungsmitteln wegwirft, Geld, das mit Sicherheit besser angewendet werden kann. Um dieses gesellschaftliche Phänomen zu begrenzen, hat Göteborg nun eine Kampagne ins Leben gerufen, die die Einwohner der Stadt innerhalb von zwei Wochen zum Umdenken bringen soll.

Am häufigsten landen in Göteborg Obst, Gemüse, Brot und Milchprodukte im Abfall, teilweise weil die Einkaufsgewohnheiten der Bürger wenig überdacht sind, teilweise weil die Ware nicht mehr frisch aussieht und teilweise weil sich die Käufer mehr auf das Verfallsdatum als die tatsächliche Haltbarkeit verlassen und Milchprodukte wegwerfen ohne zu kosten ob sie noch schmecken oder bereits sauer sind.

Zwei Wochen lang sollen nun die Einwohner Göteborgs durch Kino- und Fernsehreklame darüber informiert werden wie sie Lebensmittel sinnvoll einkaufen und anweden können, ein Aufklärungsversuch, der sehr teuer ist aber nur einen zweifelhaften Erfolg erzielen kann, da sich das gesamte Verhalten der Göteborger zum Essen ändern muss, was durch kurze Reklameeinschläge kaum erreicht werden kann, zumal Göteborgs Entscheidung aus Lebensmittelabfall Biogas zu machen dem Konsumenten ein ruhiges Gewissen verschafft.

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Samstag, 19. April 2014

Göteborger Stadtbibliothek wird neu eröffnet

Nach knapp zwei Jahren an Bauarbeiten und Umbauten wird am 23. März 2014, am Weltbuchtag, die Stadtbibliothek in Göteborg mit einem grossen Fest neu eröffnet. Durch den Anbau wird die neue Bibliothek um etwa 30 Prozent grösser als die alte Einrichtung aus dem Jahre 1967 und umfasst nun knapp 13.000 Quadratmeter, die allerdings nicht nur Bücher beherbergen.

Wie bereits die alte Bibliothek am Götaplatsen, so wird auch die neue neben einer Leihbibliothek auch ein Treffpunkt für die Bewohner Göteorgs werden, denn in den beiden Cafés der Einrichtung kann man nicht nur die verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften lesen, sondern auch jede Art von Gesprächen bei einer Tasse Keffe führen oder im Laufe des Jahres an einer der mindestens 400 Veranstaltungen teilnehmen.

Beim Umbau und der Erweiterung der neuen Bibliothek dachte man insbesondere an Kinder, die nun über doppelt so viel Platz verfügen als bisher und die durch zahlreiche Veranstaltungen die Lust am Lesen gewinnen sollen, was letztendlich auch zu besseren schulischen Leistungen führen kann. Aber auch die Architektur des Gebäudes hat sich bedeutend verändert, dann die Steinfassaden haben sich in Glasfassaden verwandelt, obwohl dies bei einer Bibliothek nicht unbedingt ideal ist, da Bücher eine möglichst gleichmässige Themperatur benötigen und einfallendes Sonnenlicht das Lesen nicht unbedingt erleichtert. Zufrieden sind jedoch Stadt und Architekten, da sie der Bibliothek einen modernen und etwas futuristischen Anstrich geben konnten.

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Freitag, 18. April 2014

Probleme beim Verkauf von Maiblumen in Göteborg

Seit 1907 wird in Göteborg von Kindern die Maiblume (Majblomman) verkauft um damit Geld für bedürftige Kinder zu sammel, ein Brauch, der über 100 Jahre den Verkäufern und vor allem den armen oder kranken Kindern eine grosse Freude bereitete. Erst 2014 und mit der wachsenden Anzahl an Kindern, die nicht die schwedische weisse Haut habnen und helfen wollen wie alle ihre Klassenkameraden, hat sich einiges geändert.

Denn ein elfjähriges Mädchen mit brauner Haut musste diese Tage mehrmals von Passanten hören, dass sie bei ihr keine Blume kaufen wollen, weil sie schon vom Aussehen her nicht schwedisch sei. Typischerweise waren jene, die vom dunkelhäutigen Madchen nicht kaufen wollten oder sie auslachten ältere Schweden, die damit deutlich ein fremdenfeindliches und rasistisches Gedankengut ausdrückten. Jüngere Menschen waren in diesem Punkt ohne Vorurteile.

Dass das junge Mädchen weiterhin die Majblomman verkauft, liegt an einem Kommentar, den sie hnsichtlich des rassistischen Verhaltens einiger Schweden auf Twitter hinterlassen hat, denn diese Meldung verbreitete sich massiv über die Sozialen Medien und führte dazu, dass das Mädchen nun spürt, dass diese älteren schwedischen Rassisten in Göteborg die Minderheit der Stadt ausmachen und die Mehrheit sie mit positiven Kommentaren stützt.

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Donnerstag, 17. April 2014

Sverigedemokraterna sind in Göteborg willkommen

Obwohl die Reichsorganisation Folkets Hus allen ihren lokalen Niederlassungen mitteilte, dass die Policy für Vermietung geändert wurde und keinerlei Räume mehr an Organisationen vermietet werden dürfen, die sich durch Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auszeichnen, und in diesem Rahmen insbesondere die schwedische Partei Sverigedemokraterna, nannte, will sich das Folkets Hus in Göteborg dieser Entscheidung widersetzen.

Der Vorsitzende des offiziel linksorientierten Vereins Folkets Hus in Göteborg sieht die Einrichtung als rein kommerzielles Unternehmen und will daher die Konferenzräume an alle vermieten, die ein Interesse daran haben. Alle Kunden des Folkets Hus werden in Göteborg auf die gleiche Weise behandelt und die Sverigedemokraterna sind daher ebenfalls willkommen, insbesondere in einem Jahr der Parlamentswahlen. Für Göteborg gehört eine Partei, die im Parlament vertreten ist, zu jenen Parteien, die sich auch der demokratischen Ordnung unterstellen.

Sicher war es keine gute Entscheidung, dass die Zentralstelle der Folkets Hus ihre Policy zur Vermietung von Räumen änderte ohne vorher die Mitglieder um Rat zu fragen, aber der Vorsitzende des Folkets Hus in Göteborg verteidigt seine Weigerung der Auflage Folge zu leisten, mit ebenso fragwürdigen Argumenten, denn er sieht die Demokratie des Landes bedroht wenn man eine Partei mit fremdenfeindlichen Argumenten ablehnt und hält es nicht für ausgeschlossen, dass in Zukunft auch andere Parteien abgelehnt werden sollen.

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Mittwoch, 16. April 2014

Wohnungspreise in Göteborg steigen weiterhin

Auf Grund des Wohnungsmangels in den drei Großstädten Schwedens steigen dort die Preise für Mietwohnungen, Genossenschaftswohnungen (Bostadsrätt) und Eigenheime weiterhin an. Allerdings zeigt die Statistik der Immobilienmakler dabei, dass die Preise in Göteborg mehr steigen als in den anderen beiden Städten. Allein die Wohnungen nach Bostadsrätt gingen in den vergangenen drei Monaten in Göteborg um vier Prozent nach oben, was den Kauf für jüngere Familien immer schwieriger gestaltet.


Wer gegenwärtig in Göteborg nach einem Bostadsrätt sucht, der häufigsten Wohnungsart der Stadt, muss für einen Quadratmeter im Durchschnitt bereits 28.750 Kronen aufbringen, wobei sich diese Wohnungen selbstverständlich nicht im Zentrum befinden und das Wohnniveau nicht den höchsten Standard aufweist, aber auch drei bis vier Millionen Einsatz aufzubringen ist für Normalverdiener nicht sehr einfach, selbst wenn man auf das Amortisieren verzichtet.

Natürlich verspricht Göteborg jährlich 2000 bis 3000 neue Wohnungen, aber diese Menge reicht kaum für jene, die aus Berufsgründen neu nach Göteborg ziehen oder bereits seit Jahren auf eine freie Wohnung warten, denn in der Tat gibt es bereits heute mindestens 40.000 Wohnungen zu wenig im Großraum Göteborg. Bei den geplanten Neubauten und der permanenten Zuwanderung kann sich die Situation daher erst in etwa 50 Jahren verbessern und in etwa 30 Jahren zu sinkenden Wohnpreisen führen.

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Dienstag, 15. April 2014

Ein Göteborg der Widersprüche

Nach dem neuesten schwedischen Qualitätsindex SKI sind die Bewohner Göteborgs weitaus weniger mit dem Service zufrieden, der ihnen von der Stadt geboten wird als die Einwohner Stockholms oder Malmös. Nach Auswertung der Umfrage erreicht Göteborg gerade einmal Platz 174 von 290, liegt also ein ganzes Stück unterhalb des Durchschnitts. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass nur rund 60 Prozent der Bewohner Göteborgs mit ihrem städtischen Service überwiegend zufrieden sind.


Wenn man gesamt Westschweden betrachtet, so stellt man allerdings auch fest, dass man die zufriedensten Bürger der Region Västra Götaland in Linköping suchrn muss, das bei der Zufriedenheit der Bewohner auf Platz neun kam und auf Öckerö, das den 24. Platz einnimmt. Leider ist auch der letzte Platz in der westschwedischen Region zu finden, dann am unzufriedensten mit den städtischen Diensten sind die Einwohner von Orust. Dort sind gerade einmal 41 Prozent der Bewohner mit den Leistungen der Gemeinde zufrieden, was direkt zum letzten Platz des Ranking führt.

Völlig anders sieht das Ergebnis allerdings aus, wenn die Göteborger ihre Stadt anderen empfehlen sollen, denn 90 Prozent der Bewohner halten ihre Stadt für eine positive und gute Stadt und sie gehen dabei soweit auch anderen zu raten nach Göteborg zu ziehen. In diesem Rahmen liegt Göteborg auf Platz 88 der 290 Plätze und lässt Stockholm und Malmö weit hinter sich. Malmö gelangt in diesem Punkt gerade einmal auf Platz 199 und liegt weit abgeschlagen unterhalb des Durchschnitts.

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Montag, 14. April 2014

Göteborger Kinderzoo mit vielen Babies

Wenn am Gründonnerstag der Kinderzoo im Göteborger Schlosswald für die Sommersaison öffnet, so erwartet die jungen Besucher eine besondere Überraschung, denn in kaum einem der letzten Jahre hatten die Tiere dort so viel Nachwuchs wie dieses Jahr. Seit Januar kamen allein 20 Lämmer und 20 Enten zur Welt, wobei es sich dabei um die alten schwedischen Rassen handelt, die man heute nur noch selten auf den Höfen des Landes findet.


Wenn sich der Kinderzoo im Frühjahr neu bevölkert und ein Teil der Tiere von den Gehegen in ihre Sommerwohnungen umziehen, ist die Überraschung für die Kinder genauso groß wie für die Jungtiere, die dann zum ersten Mal mit der Kinderschar konfrontiert wird. Während die Tiere die ersten Tage oft etwas eingeschüchtert wirken, haben die jungen Besucher meist nur eines im Sinn, nämlich den Jungtieren so nahe wie möglich zu kommen, was durch die Absperrungen allerdings nicht immer sehr einfach ist.

Wie jedes Jahr, so werden die Besucher im Kinderzoo Schafe, Kaninchen, Schweine, Ziegen, Enten, Hühner und so manch anderes nordische Tier finden und können dabei die Bekanntschaft mit den älteren Rassen der schwedischen Landtiere machen. Dieses Jahr werden die Kinder auch eine besondere Ente entdecken können, denn seit Herbst des vergangenen Jahres besitzt der Schlosswald auch eine gelbe Ente, die man früher häufig auf den Bauernhöfen Schwedens finden konnte und die in gewisser Weise etwas an die Bente in der Badewanne erinnert.

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Sonntag, 13. April 2014

Das Göteborger Rathaus wird neu eingeweiht

Nachdem die städtische Baugesellschaft Higab das Göteborger Rathaus gegen eine Rechnung von rund 135 Millionen Kronen renovierte, konnte das Gebäude, das ursprünglich von Nicodemus Tessin dem Älteren im 17. Jahrhundert in holländischem Ziegel gebaut worden war und das heutige Aussehen erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Gunnar Asplund erhielt, am gestrigen Samstag neu eingeweiht werden.


Zur Einweihung bot der Stadtrat, der in den kommenden Tagen ganz dort einziehen wird, den Bürgern der Stadt zwei Tage der offenen Tür, was sowohl die Bürgernähe der Stadtführung demonstrieren als auch das Arbeitsumfeld der Gewählten zeigen sollte. Entsprechend war bereits am Samstag der Andrang sehr hoch, der sich am heutigen Sonntag vermutlich sogar noch verstärken wird.

Wer sich für die tatsächliche Renovierung der Räume des Rathauses interessiert, wird allerdings an zahlreichen Türen feststellen, dass die Stadt klare Grenzen gesetzt hat und wenig Interesse daran zeigt seinen Bürgern mehr als die reinen Arbeitsräume der Repräsentanten zu zeigen, denn der Zugang zu den reich geschmückten Räumen, die vor allem der Repräsentation dienen, wird den Besuchern versperrt. Gezeigt wird der nüchterne Teil des Gebäudes, der nur wenige Stunden pro Woche benutzt wird, auch wenn den Besuchern vorgespiegelt wird, dass sich dort das Leben der Stadtverwaltung abspielt. Nicht einmal ein kleines Büro einer Angestellten wird am Tag der offenen Tür geöffnet.

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Samstag, 12. April 2014

Göteborg sucht ausländische Investoren

Kaum eine Stadt Europas plant, gemessen an der Bevölkerung, so großzügig wie Göteborg, das sich mit erhofftem Hochgeschwindigkeitszug, geplanten Hochhäusern und Modernismus schon als Weltstadt sieht. Allein die Pläne das Gebiet des Freihafens und am Gullbergvass in ein ultramodernes Stadtgebiet zu verwandelt, fordern Investitionen, die die Stadt mit bestem Willen nicht leisten kann. Allein die beiden genannten Gebiete fordern in den kommenden 15 Jahren Investitionen von hunderten von Milliarden an Kronen.


Da es sich bei den beiden Gebieten um exklusive Gegenden am Wasser handelt bei denen sich Verkaufspreise und Mieten an der obersten Grenze ansiedeln können, streckt die Stadt nun ihre Fühler nach internationalen Investoren aus, die nun statt in London, Paris oder auch Stockholm in Göteborg investieren sollen. Die neue Geschäftsführerin der städtischen Bauentwicklungsgesellschaft Älvstranden AB, Lena Andersson, spricht bereits von Kontakten, die sie bei der Immobilienmesse Mipim in Cannes geschlossen hat, ohne allerdings mit einem Wort näher darauf einzugehen.

Nach der Vision von Lena Andersson werden im Freihafen und am Gullbergsvass innerhalb von 15 Jahren 45.000 Wohnungen und 60.000 Arbeitsplätze entstehen, wobei sie dabei vergisst zu nennen, dass die Segregation der Stadt damit noch mehr betont wird, da die Lage jeden Normalverdiener und vor allem jeden Einwanderer ausschließen muss wenn sie an internationale Investoren denkt, die ihr Kapital nur rentabel anlegen wollen. Die Zeitspanne ist ebenfalls knapp, wenn man bedenkt, dass das Projekt Södra Älvstranden bald seinen 30. Geburtstag feiert ohne auch nur annähernd abgeschlossen zu sein, obwohl es sich um kleinere Flächen mit relativ bescheidenen Ideen handelt.

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Freitag, 11. April 2014

Verkürzte Arbeitszeit bei städtischen Angestellten

Obwohl keinerlei Kalkulation über die Kosten vorliegt und keine Analyse darüber wie viele zusätzliche Angestellte ein verkürzter Arbeitstag bei Angestellten der Stadt bringen kann, hat sich die rot-grüne Mehrheit des Stadtrates entschlossen die bisherige Arbeitszeit von acht Stunden täglich auf sechs Stunden zu verkürzen, bei gleichem Gehalt selbstverständlich und ohne dass diese Idee im nationalen Parteiprogramm der linken Parteien enthalten ist.


Vorerst soll diese Arbeitszeitverkürzung allerdings nur einige, noch nicht genannte, Abteilungen der Stadt betreffen und auf maximal ein Jahr beschränkt werden, denn auch wenn Rot-Grün diese Idee dauerhaft und für alle städtische Angestellte einführen will, so will man die Wirkungen nach einer Versuchsphase erst einmal auswerten und überdenken. Vorerst soll diese Maßnahme auch noch freiwillig sein, also kein Angestellter zur verkürzten Arbeitszeit gezwungen sein.

Die Vorsitzende der Grünen Göteborgs, Kia Andreasson, verteidigte vehement die Idee, da dies zu einer verbesserten Gesundheit der Angestellten, zu weniger Stress und zu weniger psychischen Erkrankungen führen wird, zumindest in den Augen der Politikerin. Das Argument der Opposition, dass die dafür nötigen Summen dringend in anderen Bereichen nötig wären, wischen die drei Parteien mit der Angabe zur Seite, dass das Geld zur Verfügung stehe, auch wenn bisher niemand unter ihnen sagen kann oder will wie viel Geld man für diese Maßnahme tatsächlich benötigt.

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Donnerstag, 10. April 2014

Bier- und Whiskymesse 2014 in Göteborg

Nach dem durchschlagenden Erfolg des vergangenen Jahres war es geradezu logisch, dass dieses Jahr vom 10. Bis zum 12. April 2014 die zweite Bier- und Whiskymesse in der Göteborger Messe abgehalten wird, wobei die Veranstalter auch eine organisatorische Bilanz aus dem vergangenen Jahr schlossen, da im vergangenen Jahr verärgerte Besucher trotz bezahlten Eintrittskarten wegen überfüllten Hallen abgelehnt wurden und sich zeigte, dass die Größe der Halle bei weitem nicht für die zugelassenen Besucher ausreichte.


Dieses Jahr wurde daher für die Bier- und Whiskymesse 2014 die doppelte Größe an Messeraum einkalkuliert und mehr Platz für jeden Besucher eingerechnet deren Eintrittskarten im Preise zu 230 Kronen jeweils für einen zweistündigen Besuch rechnen. Dennoch zeigte sich bereits gestern, dass, trotz verlängerter Öffnungszeit, bereits im Vorverkauf sämtliche Eintrittskarte für den Freitagabend und den gesamten Samstag bereits ausverkauft sind. Wer daher eine Eintrittskarte vor Ort kaufen will, muss sich auf Donnerstagnachmittag oder auf Freitag bis 18 Uhr beschränken.

Im Gegensatz zu anderen Messen, so können die Besucher der Bier- und Whiskymesse in Göteborg keinerlei Getränke vor Ort kaufen, sondern diese nur als Geschmacksprobe testen. Wie teuer diese Proben sind, hängt ganz vom Geschmack der Besucher ab, da die Getränkehefte zwar für 100, 200 und 300 Kronen zu erwerben sind, der Preis einer Probe jedoch vom Produkt abhängt. Eine Whiskyprobe besteht aus zwei Zentilitern und kann je nach Whiskysorte zwischen 20 Kronen und über 100 Kronen kosten. Bei einem erlesenen Geschmack reicht daher ein Getränkeheft zu 300 Kronen kaum aus.

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Mittwoch, 9. April 2014

Neue Probleme mit Göteborgs Straßenbahnen

Während die Bevölkerung in Göteborg wächst und mangels Parkplätzen und Citymaut zudem immer mehr Bürger zu den öffentlichen Verkehrsmitteln greifen wollen, zeigt sich gerade diese Entwicklung als Problem, denn auch wenn die notwenige Menge an Straßenbahnen in Göteborg steht, so sind diese noch lange nicht einsatzfähig. Auf mehreren Strecken verkehren daher nur Einzelwagen, die nur die Hälfte der sonst üblichen Personenmenge fassen können.


Seit langem ist den Bürgern der Stadt bekannt, dass die Hälfte der „nagelneuen“ Straßenbahnen aus Italien in der Werkstatt auf eine Rostsanierung warten, da die tragende Struktur am durchrosten ist. Wann diese Wagen wirklich wieder einsatzbereit sind, steht bisher in den Sternen, da sich die Stadt Göteborg mit dem Hersteller Ansaldobreda bisher über die Reparaturen nicht einigen konnte, was darauf schließen lassen kann, dass bereits die Auftragsvergabe Göteborgs wohl nicht ganz eindeutig war.

Nun zeigt sich aber noch ein weiteres Problem mit den älteren noch verkehrenden Straßenbahnen, denn da 118 dieser Wagen noch aus den 60er und 70er Jahren stammen, zeigt sich nun ein Mangel an Ersatzteilen, aber gerade Motoren, Kupplungen und mehrere elektrische Komponenten müssen immer wieder einmal ersetzt werden, auch wenn die Teile nicht mehr hergestellt werden. Von Göteborg geplant war natürlich die ältesten Straßenbahnen als Ersatzteillager für die noch besseren Wagen zu verwenden und dann eine nach der anderen durch neue italienische Straßenbahnen zu ersetzen. Gegenwärtig sieht es jedoch so aus, dass auch ein Wagen von 1965 noch einige Jahre halten muss, was gar nicht so einfach umzusetzen ist.

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Dienstag, 8. April 2014

Volvo gründet Privatuniversität in Göteborg

Gestern gründete der schwedisch-chinesische Autohersteller Volvo in Göteborg eine eigene Privatuniversität, die sich allerdings nicht an die Allgemeinheit richtet, sondern ausschließlich an Angestellte des Unternehmens, die in verschiedenen Ausbildungsbereichen mit unterschiedlicher Ausbildungsdauer gezielt für die Bedürfnisse Volvos ausgebildet werden, auch wenn sich die angebotenen Ausbildungen im Niveau den staatlichen Universitäten anpassen.


Volvo will mit dieser Universität allen Angestellten des Unternehmens weltweit die Möglichkeit zu einer qualifizierten Fortbildung bieten. Neu bei diesem Konzept ist allerdings, dass auch Arbeiter und Angestellte Zugang zu diesen Ausbildungen haben werden und nicht nur Ingenieure oder hoch spezialisierte Arbeiter. Da die ersten Ausbildungen erst in wenigen Wochen beginnen werden, ist das Auswahlverfahren für diese universitären Ausbildungen bisher unbekannt.

Die firmeninterne Ausbildungen stehen theoretisch allen fest bei Volvo angestellten Personen zur Verfügung und werden voraussichtlich dazu führen, dass Volvo seinen gesamten Nachwuchs intern ausbilden wird und damit Spitzenkräfte schaffen kann, das, je nach Ausbildung, vertraglich langfristig an Volvo gebunden sein wird. Die Ausbildungen und Ausbildungspläne werden den Angestellten Volvos in Kürze über Intranet zur Verfügung stehen.

Copyright: Herbert Kårlin