Mittwoch, 30. April 2014

Hohe Mieterhöhungen in Göteborg zu erwarten

Nahezu alle Mietwohnungen Göteborgs die noch aus den 60er und 70er Jahren kommen, mit privatem oder städtischem Eigentümer, werden in den kommenden fünf Jahren renoviert, modernisiert und vor allem isoliert um den neuen Umweltrichtwerten zu entsprechen. Die Kosten für diese Maßnahmen müssen die Mieter bezahlen, da das Geld aus den bisherigen Mieteinnahmen nicht als Rücklage für diese Arbeiten gespart wurde.


In der Tat bedeutet dies für viele Mieter, dass sie sich rechtzeitig eine neue Bleibe außerhalb der Stadt suchen müssen oder aber sich bald sehr stark einschränken müssen, denn bei öffentlichen Mietwohnungen werden die voraussichtlichen Mieterhöhungen nach Abschluss der Arbeiten bei etwa 30 bis 35 Prozent liegen und bei Privatbesitzern kann die Erhöhung in bestimmten Fällen auch 60 Prozent erreichen. Was dies bei einer Mindestmiete von 6000 Kronen für eine kleinere und einfachere Wohnung bedeutet, kann man sich leicht ausrechnen.

Geringverdiener werden ihre Wohnung in fünf Jahren kaum noch bezahlen können, da man bei nur 75 Quadratmetern Wohnfläche mit einer Miete von 9000 bis 10.000 Kronen, bei städtischem Vermieter, rechnen muss, einer Summe, die eine Einzelperson oft nicht einmal verdient, da einige Callcenter gerade einmal 70 Kronen brutto die Stunde bezahlen. Die Segregation der Stadt wird daher durch die Modernisierungen einen großen Schritt voranmachen, aber bei der aktuellen Wohnungsnot ist es kein Problem eine Wohnung zu Höchstpreisen los zu werden und Arme haben im Zentrum Göteborgs ohnehin bald nichts mehr verloren. Was die Wohnungsnot noch vergrößern wird ist dabei die Tatsache, dass die Stadt zahlreiche Mietwohnungen zudem in Bostadsrätt umwandeln will, da damit mehr Geld in die Kasse fließt.

Copyright: Herbert Kårlin

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