Samstag, 31. Oktober 2009

Sauberes Göteborg mit Papierkörben und grünen Flächen

Nachdem Göteborg immer mehr in den Ruf geriet eine der schmutzigsten Städte Schwedens zu sein, will nun die stadteigene Gesellschaft Trygg dies ändern und Göteborg in eine der saubersten Städte des Landes verwandeln. Zwar muss die Gesellschaft ebenfalls 5% ihres Budgets einsparen, aber ein Sonderzuschuss von 10 Millionen Kronen für das Jahr 2010 ermöglicht dennoch eine sehr positive Entwicklung und ein Aufstocken des Budgets.

In erster Linie sollen im Stadtraum im nächsten Jahr 1800 neue Papierkörbe aufgestellt werden, damit weniger Plastikflaschen, Bierdosen und Papier auf den Straßen landen, sondern in den dafür vorgesehenen Behältern, die eine sinngemäße Entsorgung erlauben. Da die Leerung der bisherigen Papierkörben teilweise ebenfalls nicht gewährleistet war, ist zu hoffen, dass auch hier die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden und entsprechende Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die nächste Maßnahme betrifft die sehr aufwendige und teure Reinigung von Mauerflächen, Transformatoren und ähnlichen Flächen, die regelmäßig mit Farbsprays verunreinigt werden. Hier sollen Spaliere errichtet werden und entsprechende Pflanzen die Flächen begrünen um zukünftige Schmierereien zu reduzieren oder zu verhindern. Bereits zum Sommer 2010 soll Göteborg wieder eine saubere Stadt sein und seinen Besuchern eine angenehme Seite der Stadt zeigen.

Herbert Kårlin

Freitag, 30. Oktober 2009

La Bella Principessa in den Göteborger Eriksberghallen

Eines der bedeutendsten Kunstwerke wird nächstes Jahr zwischen dem 20. März und dem 15. August in den Eriksberhallen in Göteborg zu betrachten sein: La Bella Principessa von Leonardo da Vinci. Bevor das Kunstwerk seine Welttournee antreten wird, wird es in Göteborg der Öffentlichkeit vorgestellt.

Gleichzeitig mit La Bella Principessa werden auf der Ausstellung unter anderem auch bedeutende Skizzen von Michelangelo und Gemälde von Rafael ausgestellt. Die Eriksberghallen werden daher eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen beherbergen, wie die bedeutendsten italienischen da Vinci Experten, die die Ausstellung leiten werden, versichern.

Das Kernstück der Ausstellung wird natürlich La Bella Principessa von Leonardo da Vinci sein, ein Gemälde, dass 1998 noch für 19.000 Dollar ersteigert wurde, da der Maler als unbekannter Künstler genannt war. Nachdem ein Fingerabdruck von da Vinci auf dem Gemälde gefunden wurden und sich alle da Vinci Experten einige sind über den Ursprung des Gemäldes stieg sein Wert auf rund 100 Millionen Euro. Entsprechend hoch werden auch die Sicherheitsvorkehrungen in der Ausstellungshalle in Göteborg sein.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Västtrafik schafft in Göteborg Studenten zweiter Klasse

Das Durchschnittsalter der Studenten in Göteborg liegt mittlerweile bei 27 Jahren. Der Studentenverband der Stadt wollte nun wissen, wieviel ein Student, der von BAFöG und Studienkredit leben muss bei den öffentlichen Verkehrsmitteln Västtrafik in Göteborg bezahlen muss. Das Ergebnis zeigt nun, dass Västtrafik und die Stadt Göteborg die 40.000 Studenten in zwei Klassen einteilt.

Nur wer unter 26 Jahren alt ist hat ein Recht auf die verbilligte Studentenkarte. Die restlichen rund 20.000 Studenten Göteborgs müssen die Tarife eines Arbeitnehmers bezahlen und können von keinerlei Vergünstigung profitieren. Die Stadtverwaltung und Västtrafik betrachten es als normal, dass ältere Studenten, die zum Teil auch Kleinkinder haben, mit weniger Geld auskommen müssen als ihre jüngeren Mitstudenten.

Diese ungleiche Behandlung von Studenten zwingt daher zahlreiche Studenten dazu auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu verzichten und auch daran billigere Wohnungen am Stadtrand zu suchen. Die aktuelle finanzielle Krise verhindert zur Zeit jedes Diskussion mit der städtischen Regierung hinsichtlich einer Gleichstellung von Studenten.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Kulturfestival für Senioren in Göteborg

Zwischen dem 29. Oktober und dem 14. November findet in Göteborg das fünfte Kulturfestival für Senioren satt, das den Titel KulTur i Centrum trägt. Im Gegensatz zu üblichen Kulturfestivals findet dieses Festival jedoch nicht auf den Straßen Göteborgs statt, sondern die Veranstaltungen kommen in Pflegeheime, Altersheimen oder in die Wohnzimmer der älteren Bevölkerung Göteborgs.

Von den 280 Programmpunkten des Kulturfestivals für Senioren sind 210 dafür ausgerichtet in Wohnzimmern stattzufinden. Natürlich müssen die Veranstaltungen auch auf Senioren ausgerichtet sein, die zu einer anderen Zeit aufgewachsen sind und nicht immer den Geschmack jüngerer Bürger entsprechen.

Maniküre, Duftentdeckung oder Essen zubereiten war auf der Wunschliste der Pensionäre, aber auch Modeschau, Yoga oder Rock der 50er Jahre gehören mit zu den Angeboten. Die Angebote bei KulTur i Centrum bietet vor allem jenen Personen eine Aktivität, die sich nur selten oder schwer selbständig in das Getümmel eines anderen Kulturfestivals wagen und ermöglicht daher einer Gruppe an Personen Kultur, die sonst oft ausgeklammert wird.

Die Aktivitäten beim Göteborger Kulturfestival für Senioren wird jedoch nicht nur von beruflichen Unterhaltern geboten, sondern in vielen Fällen auch vom Personal der Heime in denen einige Veranstaltungen stattfinden.

Herbert Kårlin

Dienstag, 27. Oktober 2009

Västtrafik im Raume Göteborg sammelt nur Minuspunkte

Beim jüngsten Vergleich zwischen den öffentlichen Verkehrsmitteln im Västra Götaland (Westschweden) und Skåne (Schonen) sammelte Göteborg mit seiner Umgebung alle Minuspunkte, die man nur sammeln kann, denn die öffentlichen Verkehrsmittel in diesem Teil Schwedens zeichneten sich durch einen schlechten Service, hohe Kosten und überteuerte Fahrpreise aus. Västtrafik bekam nicht in einem Punkt eine positive Bewertung.

Obwohl man im Göteborger Raum für eine Monatskarte etwa 30% mehr bezahlen muss als für eine gleichwertige in Schonen, dauert die Fahrt unter gleichen Voraussetzungen und gleicher Strecke bei Västtrafik länger als im nahen Schonen. Wen wundert es daher, dass in Skåne im letzten Jahr die Zahl der Reisenden um 73% stieg während Westschweden gerade einmal 27% Zuwachs verzeichnen kann, trotz aktiven Reklamemaßnahmen und der Vernichtung von Parkplätzen.

Noch bedeutender wird der Unterschied, wenn man die jährlichen Investitionen von Schonen und Westschweden betrachtet, denn um einen schlechten Dienst zu bieten muss die Göteborger Region 2,3 Milliarden Kronen pro Jahr investieren, während Schonen mit weniger als einer Million auskommt um die Kunden zufrieden zu stellen. Bei entsprechenden Zahlen hinsichtlich Västtrafik und der Politik im Raume Göteborg ist es fast schon normal, dass nicht nur eine bedeutender Anteil an Steuern für Västtrafik nötig ist, der für Straßenarbeiten eingesetzt werden könnte, sondern auch eine Straßenmaut und eine erhöhte Verfolgung für Parksündern auf der Tagesordnung stehen.

Herbert Kårlin

Montag, 26. Oktober 2009

Bibliotheken sind in Göteborg ein kultureller Treffpunkt

Nach einer Umfrage von GP sind die Göteborger Bibliotheken mehr besucht als jene in anderen schwedischen Städten. 10% der Bevölkerung besucht mindestens alle 14 Tage eine der Bibliotheken und 80% der Bevölkerung sind mindestens einmal im Jahr in einer der städtischen Bibliotheken zu Gast, 14% mehr als im schwedischen Durchschnitt.

In Göteborg besuchen Einwanderer ebenso häufig eine Bibliothek wie geborene Schweden, was die Bibliotheken auch zu einem kulturellen Treffpunkt macht und nicht zuletzt auch Kulturen zusammenführt. Die befürchteten Schließungen von Stadtteilbibliotheken sind daher in Göteborg ein Einschnitt, der überdurchschnittlich viele Personen betrifft und auch starke Gefühle hervorruft.

Seit 10 Jahren muss nach einem Gesetz jede Kommune mindestens eine funktionierende Bibliothek aufweisen, was dazu führte, dass in den meisten Städten ein Bibliotheksplan erstellt wurde, der den Bedarf an unterschiedlichen Stellen definiert und auch über das Angebot der Bücher entscheidet. Göteborg gehört zu den wenigen Städten Schwedens wo dieser Plan auch nach 10 Jahren noch nicht erstellt wurde und daher jedes Argument, das zur Schließung einer Stadtteilbibliothek führen kann, mehr oder weniger aus der Luft gegriffen werden kann.

Herbert Kårlin

Sonntag, 25. Oktober 2009

Falschparker in Göteborg sollen 83 Millionen Kronen bezahlen

Da wegen der geringen Einnahmen von Parksündern die Straßen Göteborgs kaum noch in Stand gehalten werden können, sollen im Jahre 2010 nun 154.000 Arbeitsstunden für die Suche nach Falschparkern aufgewendet werden, was Einnahmen von rund 83 Millionen Kronen entspricht.

Verglichen mit 2009 bedeutet dies eine 20%-iges Wachstum an Arbeitsstunden der Parkwächter und 40% höhere Einnahmen, die für die Verbesserung und die Reparatur von Göteborgs Straßen verwendet werden sollen. Zum Abbau von Parkplätzen, zukünftiger Straßenmaut kommen nun also auch härtere Zeiten auf jene zu, die ihr Auto 10 Minuten lang an der falschen Stelle parken.

Während 2009 noch die Firma Addici für die Verfolgung und Entdeckung von Parksündern zuständig war, wird diese Aufgabe nun Securitas übernehmen. Auf die Anschuldigung der Stadt, dass Addici nachlässig gearbeitet habe, antwortet die Firma, dass die geringeren Einnahmen des Jahres 2009 vor allem zwei Gründe habe, die eher bei der städtischen Politik zu suchen sind.

Zum einen würden weniger Göteborger, wegen der hohen Kosten, falsch parken, zum anderen würde die Parksituation in Göteborg von der Stadt boykottiert, da umweltfreundliche Fahrzeuge häufig werden, diese jedoch keinerlei Parkgebühren bezahlen müssten, also bereits hier entsprechende Einnahmen logischer Weise ausbleiben würden. Inwieweit die Übertragung der Überwachung von Addici zu Securitas den Arbeitsmark Göteborgs beeinflussen wird ist dabei noch eine offene Frage. Securitas bildet ab November sein neues Personal aus.

Herbert Kårlin

Samstag, 24. Oktober 2009

Alle tropischen Vögel müssen den Slottsskogen verlassen

Auch der Schlosswald (Slottsskogen) ist von den städtischen Sparmaßnahmen betroffen. Das Budget des nächsten Jahres fällt um 10%, oder mit anderen Worten um 1,3 Millionen Kronen geringer aus als das bisherige Budget. Die Frage für die Schlossverwaltung war daher wo man diese bedeutende Summe einsparen kann.

Vielleicht war die Frage nicht einfach zu beantworten, aber nach allem Für und Wider hat sich die Verwaltung des Slottsskogens dazu entschlossen sämtliche tropischen Vögel abzuschaffen, da die permanenten Heizungskosten während des Winterhalbjahres die größten Sparmaßnahmen erlaubt.

Sobald ein Heim für die Tiere gefunden ist werden daher rund 70 Vögel aus dem Bestand des Zoos im Schlosswald verschwinden. Sehr bald werden die Besucher daher auf Flamingos, Pelikane sowie rund 15 tropische Ente, Gänse und andere Schwimmvögel verzichten müssen. Auch sämtliche Papageis müssen ein neues Heim finden.

Falls die zukünftigen Budgets es erlauben werden im Gegenzug dazu nordische Tiere dem Zoo hinzugefügt. Der Charakter des Zoos wird sich daher im Laufe des nächsten Jahres bedeutend verändern und eine der jahrelangen Attraktionen wird für immer aus Göteborg verschwinden.

Herbert Kårlin

Freitag, 23. Oktober 2009

Hoher Alkoholkonsum im Flugzeug kann in Göteborg teuer werden

Am 7. Juni dieses Jahres musste ein Flugzeug der Gesellschaft Ryanair am Cityairport (Säve) landen, weil ein lettischer Fluggast zu tief in die Flasche gesehen hatte und zu randalieren begann. Das Flugzeug musste daher über der Nordsee den Kurs ändern und in Göteborg landen.

Auf der Polizeiwache stellte sich später heraus, dass der Fluggast 2,3 Promille Alkohol im Blut hatte. Nach seiner aussage konnte er sich an nichts erinnern und hatte auch nie vorher Alkoholprobleme. Er fand sich dennoch wegen Sabotageversuch und gewaltsamen Widerstand vor dem Göteborger Amtsgericht wider, wo heute das Urteil verkündet wurde.

Das Amtsgericht in Göteborg verurteilte nun den betrunkenen Fluggast zu acht Monaten Gefängnis und einem Schadenersatz von 170.000 Kronen, und das, weil er in die Flugkabine der Piloten eindringen wollte und versuchte den Notausgang über der Nordsee zu öffnen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Studenten bevorzugen Göteborg, nicht Stockholm oder Malmö

Nach der letzten Meinungsumfrage des Universum Swedish Students Survey hat Göteborg als Arbeitgeber einen Schritt nach Vorne gemacht. Mittlerweile wollen weitaus mehr Studenten lieber für Göteborg arbeiten als für Stockholm oder gar Malmö. Unter den 100 beliebtesten Arbeitgebern Schwedens nimmt Göteborg den 56. Platz ein und Stockholm muss sich mit Platz 62 zufrieden geben. Malmö ist mit Platz 96 gerade noch am Ende der Liste zu finden.

Natürlich kann sich die Stadt Göteborg noch nicht mit IKEA, Hennes & Mauritz, Google oder den Großbanken vergleichen, aber jene Studenten, die bei einer Stadt arbeiten wollen nimmt Göteborg nun den ersten Platz ein und hat damit 31 Stellen übersprungen, wenn man die Angaben des letzten Jahres zu Grunde legt.

Natürlich sagt die Umfrage von Universum nichts darüber aus, warum diese Studenten Göteborg den anderen schwedischen Städten bevorzugt. Es wäre daher interessant zu wissen, ob es das Klima, der geringere Stress, das kulturelle Angebot oder ganz einfach Vorurteile sind, die das Ergebnis beeinflussen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Keine neuen Mietwohnungen im Göteborger Svaleboskogen

Göteborg versprach noch Anfang des Jahres den Bau von jährlich 2000 Wohnungen, vor allem Mietwohnungen, um die Wohnungsprobleme der Stadt mittelfristig in den Griff zu bekommen. Zu Beginn 2009 wurden daher in guter Lage zwischen Majorna und Högsbo 1000 dieser Wohnungen geplant. Der Svaleboskogen, die einzige Grünfläche in diesem Gebiet, schien ein ideale Lösung für die Stadtplaner zu sein.

Am Dienstag wurde dieser Plan nun beerdigt, da Anwohner weder ihren Waldhain verlieren, noch Auspuffgase und Lärm vor ihren Türen haben wollten. Dieses Aus bedeutet nun natürlich, dass die Wohnungsnot auf Grund der steigenden Zuwanderung in Göteborg noch bedeutender wird. Zahlreiche Bewohner der Umgebung fragen sich natürlich auch, warum die Stadtplaner unbedingt auf Grünflächen bauen wollen und an einer Stelle wo der öffentliche Verkehr jetzt schon problematisch ist und nicht dort, wo entsprechende Stellen wirklich zur Verfügung stehen.

Direkt am Svalboskogen befindet sich aktuell nur ein Wohnheim für ältere Bürger der Stadt. Die neuen Wohnungen sollten daher für eine Altersmischung sorgen und auch Geschäfte anziehen, die die Bewohner mit den wichtigsten Gütern versorgen, ein Verfangen, das selbst in Högsbo nach mehreren Jahren nicht wirklich gelang, obwohl dort weitaus mehr Bewohner zu zählen sind als in der Umgebung des Svaleboskogen geplant waren.

Herbert Kårlin

Dienstag, 20. Oktober 2009

Kreuzfahrten bringen Göteborg rund 30 Millionen Kronen

Das Jahr 2009 verzeichnet Ende Oktober bereits 35.000 Touristen, die mit einem Kreuzfahrt Schiff in Göteborg ankamen, und das, obwohl bisher erst 33 der diesjährigen 43 Boote am Göteborger Hafen anlegten. Aber schon jetzt stiegen 10.000 Touristen mehr in Göteborg an Land als Göteborg zu Beginn des Jahres kalkulierte.

30.000 Touristen bedeuten für Göteborg in erster Linie Bruttoeinnahmen von 30 Millionen Kronen, aber die steigende Anzahl von Kreuzfahrt Schiffen bedeutet auch eine zunehmende Verschmutzung des Hafengebietes und des Göta Älvs, die vor dem nächsten Jahr, wenn bereits 50.000 Touristen per Kreuzfahrt Schiff erwartet werden, neue Lösungen bei der Abfallbeseitigung.

Die Hälfte der Besucher, die über eine Kreuzfahrt nach Göteborg kamen, kam aus Deutschland, weitere 33% aus Großbritannien und nur 17% fielen auf die Bewohner aus den restlichen Ländern der Welt. Das Hauptinteresse der diesjährigen Besucher galt Marstrand, dem Schloss Tjöholm, den Schären sowie dem Sightseeing und Shopping. Nächstes Jahr werden zusätzlich Besuche auf der Götheborg und der Besuch des Volvomuseums mit im Programm der Kreuzfahrunternehmen zu finden sein.

Herbert Kårlin

Montag, 19. Oktober 2009

Konferenzhotels in Göteborg stecken in der Krise

Über Jahre hinweg galt Schweden als das Land der Konferenzen, die jede mittlere und größere Firma veranstaltete. Ein großer Teil dieser Konferenzen dienten auch dem Ansporn eigener Angestellten, die bei Konferenzen über Neuerungen informiert wurden und während eines angenehmen Hotelaufenthaltes weiter motiviert wurden. Diese goldenen Zeiten scheinen nun vorbei zu sein, was sich beim deutlichen Rückgang an Buchungen von Konferenzhotels zeigt.

Der Rückgang an Buchungen ist in Göteborg jedoch weitaus mehr zu spüren als in den anderen Städten Schwedens. Bereits zu Beginn des Jahres mussten mehrere Hotels Personal entlassen und ihrem verbleibenden Personal zusätzliche Aufgaben zuweisen, unter anderem die Reinigung der Zimmer und Zimmerservice. Der Sommer mit außerordentlich zahlreichen Touristen brachte dann kurzfristig einen bedeutenden Aufschwung, aber im Herbst setzt die Talfahrt nun fort.

Während in ganz Schweden Konferenzhotels nun Rabatte von bis zu 50% anbieten, halten die meisten Göteborger Konferenzhotels nichts von dieser Maßnahme und behalten ihre üblichen Preise bei. Falls in den nächsten Monaten jedoch keine Wende eintritt, müssen einige der Göteborger Hotels, die bisher vor allem auf Konferenzen setzten, jedoch umdenken und voraussichtlich noch mehr Personal entlassen, was dann auch zu geringerem Service führen wird.

Herbert Kårlin

Sonntag, 18. Oktober 2009

Wohnungen und Stadtteil spalten Arm und Reich in Göteborg

Die Finanzkrise und die steigende Arbeitslosigkeit hat vor allem eine Folge in Göteborg, sie spaltet die gesellschaftlichen Schichten. In guten Wohngegenden kann sich ein Normalverdiener mittlerweile keine Wohnung mehr kaufen, da hier die Kaufpreise allein in diesem Jahr um 14% nach oben gingen während in benachteiligten Gegenden der Stadt Wohnungen um bis zu 22% billiger wurden.

Nachdem immer mehr Mietwohnungen in Kauf-Mietwohnungen umgewandelt werden, werden immer mehr Bewohner einer Mietwohnung gezwungen selbst ihre normale Wohnung zu erwerben, gegen einen Quadratmeterpreis von rund 3000 Euros in einer guten Wohngegend oder 800 Euros in einem der Randgebiete mit schlechtem Ruf. Hinzu kommen dann die monatlichen Zahlungen von zwischen 300 Euros und 1000 Euros an die Gesellschaft, die die Wohnungen verwaltet und entsprechende Kreditkosten.

Da entsprechende Wohnungen in der Regel auch nicht in bar bezahlt werden können müssen Käufer eines Bostadsrättes daher einen Kredit aufnehmen, was voraussetzt, dass jemand, der in eine bessere Wohngegend ziehen will ein Monatseinkommen von mindestens 4000 Euros aufweisen muss. Die Folgen der Krise drängen dadurch Normal- und Genringverdiener aus dem Stadtgebiet in Vororte. Trotz günstigerer Wohnungen steigen hier jedoch deren Kosten, da man von dort aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto zur Arbeit fahren muss. Die Unterschiede zwischen den Gesellschaftsschichten in Göteborg weiten sich daher immer weiter aus.

Herbert Kårlin

Samstag, 17. Oktober 2009

Göteborger handeln lieber in Einkaufszentren außerhalb der Stadt

Der größte Gewinner der Krise und der Arbeitslosigkeit in Göteborg ist das Einkaufzentrum in Kungsbacka in Halland. Während der Handel in Göteborg stagniert und gesamt gesehen unter dem schwedischen allgemeinen Wachstum zurückbleibt, konnte Kungsbacke eine Umsatzsteigerung von 10% verbuchen.

Diese Situation gibt umso mehr zu denken, wenn man bedenkt, dass Göteborg den höchsten Bevölkerungszuwachs Schwedens verzeichnet und damit auch die Kaufkraft der Stadt, trotz Krise, steigt. Eine Entwicklung, die sich auch im nächsten Jahr voraussichtlich fortsetzt. Während selbst Geschäfte in Kållered, am Rande der Stadt, finanzielle Einbussen und Konkurse verzeichnen, erwirtschaften die gleichen Konzerne außerhalb Groß-Göteborgs mit Göteborgern einen Gewinn.

Die Stadtverwaltung will nun mit dem Ausbau von Avenyn und dem Södra Älvstranden diese Entwicklung umkehren, was jedoch eine zweifelhafte Aktion ist, da es sich sowohl bei der Entwicklung des Södra Älvstranden als der Avenyn um Geschäfte der oberen Preisklasse handelt und die Zugangsbeschränkungen durch die geplante Maut, sowie die reduzierten Parkmöglichkeiten eher das Gegenteil bewirken werden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 16. Oktober 2009

Das vieldiskutierte Gamla Ullevi wartet auf Besucher

Das Gamla Ullevi sollte Skandinaviens modernstes Stadion werden und bereits im ersten Jahr mindestens 600.000 Besucher anziehen um als rentable eingestuft zu werden. Diese Worte hörte man noch im Frühjahr bei seiner Eröffnung von den beiden Eigner, der Stadt Göteborg (91%) und den beteiligten Fußballklubs (9%). Das Jahr blieb jedoch weit hinter den Erwartungen zurück, was nun höhere Kosten für Stadt und Fußballklubs verursacht.

Nachdem der Bau bereits wegen seiner erdbebenartigen Störungen in der Nachbarschaft Probleme verursacht, stellt man nun fest, dass die Sportarena, zumindest im ersten Jahr, 15% weniger Besucher brachte als die laufenden Kosten fordern, was nicht zuletzt an den hohen Kosten für Sicherheit liegt, da immer mehr Supporterklubs Gewalt als Üblichkeit vor und nach einem Match ansehen.

Die Kosten für die Sportarena Gamla Ullevi wurden auf 3 Millionen Euros im Jahr berechnet, was sich nun, nach nur wenigen Monaten Aktivität, als zu gering erweist. Während die Stadt keine Probleme dabei sieht die um 15% höheren Kosten zu tragen, haben die Fußballklubs jedoch einige Schwierigkeiten die auf sie zukommenden Mieterhöhungen zu übernehmen, vor allem für Örgryte, die dieses Jahr bereits ein Minus von 500.000 Euros eingefahren haben und bereits Personal entlassen mussten.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Göteborgs Universität unter der Anklage von Geschlechterdiskriminierung

Nach dem Zentrum für Gerechtigkeit in Stockholm gehört die Universität in Göteborg zu den vier Universitäten des Landes wo die Diskriminierung von Frauen am höchsten liegt. Der im Jahre 2002 gegründete Organismus will diese Probleme nun vor die schwedischen Gerichte bringen um Frauen die gleiche Chance zu geben wie Männern.

Dass in Göteborg dieses Jahr 1059 Diskriminierungssfälle an der Universität beanstandet werden, ausschließlich Frauen, sieht die Universitätsverwaltung anders, denn für die Verantwortlichen ist es logisch, dass in einer Ausbildung wie Medizin, wo 80% der Bewerbungen von Frauen kommen ein Ausgleich geschaffen werden muss, indem man bei gleicher Qualifikation grundsätzlich einen Mann bevorzugt, da sonst eine zu große Frauendominanz in der Fakultät vorzufinden wäre.

Die größten Diskriminierungen erfahren bei diesem System Frauen, die sich nach Abschluss einer Volkshochschulausbildung zu einem Medizinstudium entschließen, da hier eine Frau in Göteborg absolut keine Chance hat zugelassen zu werden, da, nach der Universität Göteborg, die Frauenplätze ja schon anderweitig vergeben sind. Nach Aussagen der Verwaltung betrifft dieses Problem ja auch nur gewisse Ausbildungen, da bei anderen Studienzweigen jeder Antragsteller einen Platz bekommt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Der GöteborgsVarvet-Marathon 2010 schlägt alle Rekorde

Wer sich bis Donnerstag nicht zum GöteborgsVarvet 2010 am 22. Mai angemeldet hat, hat nur noch wenig Chance am nächstjährigen Lauf teilzunehmen, da sich bereits einen Tag vor dem offiziellen Anmeldeschluss über 50.000 Teilnehmer eingetragen haben, über 30.000 mehr als im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt.

Offiziell wurde das Limit der Läufer auf 54.000 gelegt, da sich während des Laufes in der Regel zahlreiche unangemeldete Teilnehmer anschließen und die offiziellen Läufer begleiten. Die tatsächliche Läuferzahl des 21 Kilometer langen Halbmarathons wird daher auf rund 70.000 geschätzt, was ein absoluter Rekord in der Geschichte des GöteborgVarvets wird.

Der so zeitige Anmeldeschluss beruht darauf, dass die Veranstalter den Lauf entsprechend planen können und die Läufer jeden Alters auch genügend Zeit zum Training haben. Es ist zu erwarten, dass daher ab nächstem Sonntag die ersten Gruppen an Läufern vom Schlosswald aus ihr Training angehen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 13. Oktober 2009

Die Maut in Göteborg rückt ein Stück näher

Die geplante Maut für die Straßen Göteborgs nimmt am heutigen Dienstag einen neuen Schritt. Es werden alle Vorschläge zu Mautstellen und deren Handhabung vorgelegt um einen unbezahlten Zutritt zur Stadt zu verhindern, damit der Stadtrat anschließend über die Fortführung der Pläne entscheiden kann.

Nach den neuesten Erkenntnissen werden jedoch mit Einführung der Maut keine nennenswerten Klimavorteile wie in Stockholm zum tragen kommen, noch wird sich der Autoverkehr, bei aktueller Verkehrslage, um mehr als 5 bis 10% reduzieren, so dass auch die Luftverbesserungen innerhalb der Stadt weit unter den Erwartungen liegen werden. Frage ist daher vielmehr wie einige Projekte der Stadt über eine Maut finanziert werden können und weniger das Wohl seiner Bürger.

Die Bevölkerung der Stadt lehnt sich mittlerweile mehr und mehr gegen die Maut auf, da jene, die es sich leisten können in der Stadt zu wohnen und Fahrer von Firmenfahrzeugen von der Maut befreit werden und nur die ohnehin minder Bemittelten zur Kasse gebeten werden. Sie verstehen auch nicht wie eine Stadt gleichzeitig Kulturstadt Schwedens werden will, wenn der Zugang zur Kultur erschwert wird, und sie verstehen nicht wie man auf die städtischen Verkehrsmittel zugreifen soll, wenn dieser Dienst immer mehr reduziert wird. Auch jene, die nur zur Arbeit in die Stadt fahren fragen sich, wieso sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen können, wenn die Fahrt, die mit dem Auto 20 Minuten dauert sich auf 70 bis 80 Minuten verlängert.

Herbert Kårlin

Montag, 12. Oktober 2009

Trotz allgemein besserer Gesundheit steigt der Alkoholkonsum in Göteborg

Am heutigen Tage wurde der neue schwedische Gesundheitsrapport veröffentlicht in dem Göteborg nicht in allen Punkten eine gute Figur macht. Sicher ist auch in Göteborg der allgemeine Gesundheitszustand jedes Jahr etwas besser als im Vorjahr und die Bürger leben länger als früher, aber dennoch geben einige der veröffentlichten Zahlen zu denken und erfordern ein gewisses Umdenken.

Weit über der schwedischen Quote liegen die Göteborger bei exzessivem und gesundheitsschädlichem Alkoholkonsum, wobei immer mehr Jugendliche in diese Gruppe fallen und daher in einer nahen Zukunft erhöhte Folgekosten für die Gesellschaft verursachen werden. Auch die Quote der Raucher in Göteborg liegt über dem allgemeinen schwedischen Schnitt, mit Ausnahme von schwangeren Frauen. Was den psychischen Zustand der Göteborger angeht, so sieht es fast schon schwarz aus, denn nirgends im Lande haben so viele Frauen psychische Probleme wie in der westschwedischen Großstadt.

Und auch die positiven Bewertungen zeigen bisweilen eine schwarze Seite, denn während Göteborger im Schnitt mehr Obst und Gemüse essen als die Bewohner in anderen Landesteilen und laut statistischem Schnitt eine geringere Quote übergewichtig ist als in anderen Städten, so steigt die Übergewichtigkeit bei 10 bis 19-jährigen in Göteborg in erschreckendem Masse. Bereits 20% der Mädchen und 17% der Jungen in dieser Altersgruppe gelten in Göteborg als übergewichtig.

Herbert Kårlin

Sonntag, 11. Oktober 2009

Die Opposition Göteborgs will die Stadtteil-Bibliotheken erhalten

Nachdem die grüne und sozialistische Regierung Göteborgs und seiner Stadtteile mindestens vier Bibliotheken schließen wollen und Einsparungen bei Erziehung und Dienstleistungen für Alte und Behinderte als unumgängliche Maßnahme preisen kommt von der Opposition ein Vorschlag nach dem anderen wie man diese Maßnahmen verhindern kann.

Und selbst jene Politiker, die mit ihren Vorschlägen nicht alle Sparmaßnahmen für unnötig halten sind sich in einem Punkt einig, nämlich dass man nicht an Bildung, wozu auch Bibliotheken gehören, sparen darf, da die Zukunft eines Landes und einer Stadt von Bildung abhängt. Eine schlechte Ausbildung bedeutet immer, dass langfristig hohe Zusatzkosten aufkommen, die dann erneut von der Stadt getragen werden müssen.

Aber auch der allgemeine Widerstand in den verschiedenen Stadtteilen wächst täglich, vor allem dort, wo eine Mitteilung über Kürzungen erfolgt, nachdem ein Beschluss bereits gefasst ist. Für viele Göteborger steht hier die Frage nach demokratischer Mitbestimmung auf dem Spiel, wenn gigantische Bauprojekte in Angriff genommen werden während Schülern die einzige Bibliothek im Stadtteil weggenommen wird, die nur einen Bruchteil dieser Summen benötigen.

Herbert Kårlin

Samstag, 10. Oktober 2009

Liseberg in Göteborg sieht auf eine erfolgreiche Saison zurück

Auch dieses Jahr kann Liseberg mit der Sommersaison zufrieden sein, denn trotz des regnerischen Sommers ging die Besucherzahl erneut um 10% nach oben. Kaum eine touristische Einrichtung Göteborgs kann mit ähnlichen Ziffern und einem ähnlichen Wachstum an Eintritten aufwarten wie Liseberg.

Diesen Sommer zählte der Vergnügungspark 2,4 Millionen Besucher, wobei 800.000 dieser Besucher auch eine Tages-Vergnügungskarten zu je 24 Euros gekauft haben, die den Zugang zu allen Attraktionen bieten. Nicht ausgewertet sind bisher Einnahmen aus Restauration und künstlerischen Veranstaltungen des Jahres.

Der Zuwachs an Besuchern erklärt sich sicher auch mit dem Verfall der schwedischen Krone, denn dieses Jahr wurden überdurchschnittlich viele dänische, norwegische und deutsche Besucher verzeichnet. Die meist benutzten Attraktionen Lisebergs waren jedoch nicht Neuheiten wie Hanghai, sondern klassische wie die Lisebergbanan (1987), Kållerado (1997), FlumeRide (1973) und Balder. Nur Balder ist etwas jünger und wurde 2003 für rund 100 Millionen Kronen erworben.

Herbert Kårlin

Freitag, 9. Oktober 2009

Beide Göteborger Universitäten unter den 200 weltweit besten Universitäten

Und wieder wurde die Liste "World University Ranking" veröffentlicht in der mehrere schwedische Universitäten aufgenommen wurden. Neu unter den 200 best notierten Universitäten ist die Universität Göteborg, die voriges Jahr noch mit Platz 258 außerhalb der 200 nominierten Institutionen zu finden war und dieses Jahr die Nummer 185 einnahm.

Enttäuscht war jedoch die Führung der Technischen Hochschule Chalmers, die voriges Jahr noch auf Platz 198 gerade noch mit in der Liste aufgenommen wurde, obwohl sie voriges noch den 162. Platz eingenommen hatte: Die bedeutendste Hochschule Schwedens für Ingenieurwissenschaft scheint damit ihren Höhepunkt überschritten zu haben und muss sich anstrengen das selbst gesteckte Niveau zu halten.

Natürlich kam Göteborg mit seinen beiden Universitäten noch nicht an Lund (Platz 67) und Uppsala (Platz 75) heran, aber sie hat Stockholm, das mit nur einer seiner Universitäten auf Platz 178 liegt fast eingeholt. Dass jedoch fünf Universitäten des kleinen Landes es in die Weltrangliste geschafft haben beweist die hohe Qualität der schwedischen Hochschulausbildung.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Das Scandinavium in Göteborg - Ausbau oder Umbau

Im Verhältnis zu anderen Arenen Europas ist das Scandinavium in Göteborg heute zu klein geworden. Es geht dabei nicht nur um die Menge der Besucher, da Göteborg nicht über Einnahmen aus kulturellen Veranstaltungen klagen kann, sondern viele Veranstaltungen können im Scandinavium nicht mehr akzeptiert werden. Die Träger können nicht mit der Vielzahl an Strahlern und Lautsprechern belastet werden, die viele Musiker heute fordern, viele Shows verlangen ein höheres Dach und auch sonst gilt das Scandinavium einfach als veraltet.

Heute wird nun von der Stadtverwaltung, die Eigner des Scandinaviums sind, entschieden, ob es reicht die Arena auszubauen oder ob eine neue Arena errichtet wird, die sich mit London, Paris und New York vergleichen lässt. Eine Entscheidung, die vielleicht in Zeiten der Krise von vielen Göteborgern nicht sehr wohlwollend aufgenommen wird, da Bibliotheken geschlossen werden und ältere Bewohner mit erheblichen Einschnitten wegen Einsparungen im Budget zu rechnen haben.

Tatsache ist jedoch, dass Anneli Hulthén, die nicht nur die Stadt leitet, sondern auch Sprecherin der Gesellschaft Scandinavium ist, mehrere Argumente wiegen lassen wird. Die Höhe des Daches liegt bei 15 Metern, im Gegensatz zu modernen Arenen, die in der Regel über 25 Meter verfügen. Beyoncé und der Cirque de Soleil mussten daher ihre Shows dem Scandinavium anpassen und die Zuschauer konnten nicht die völlig identische Show sehen wie die Besucher in anderen Ländern. Und Britney Spears konnte nicht nach Göteborg kommen, weil ihr Beleuchtungs- und Lautsprechermaterial mehr wog als die 35 Tonnen, mit denen das Scanidanvium belastet werden kann. Neue Arenen können mit bis zu 100 Tonnen belastet werden.

Aber es geht natürlich auch um die Einnahmen des Scandinaviums und der städtischen Veranstalter, denn das heutige Scandinavium fasst zwischen 12.000 und 14.000 Besucher und eine neue Arena würde mit Sicherheit 20.000 Besucher fassen, was die Nettoeinnahmen fast verdoppeln würde.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Die Stadtteile Göteborgs sollen im nächsten Jahre 558 Millionen sparen

Die verschiedenen Stadtteile Göteborgs müssen laut Stadtverwaltung im nächsten Jahr 558 Millionen Kronen sparen, und das, obwohl die Stadt vom schwedischen Staat für das kommende Jahr ein höheres Budget zugeteilt bekommt als bisher. Welche Dienste (und Arbeitsplätze) in den einzelnen Stadtteilen wegfallen sollen die Verantwortlichen Politiker der einzelnen Stadtteile kurzfristig entscheiden.

Nach ersten Ergebnissen ist bereits sicher, dass vor allem Kinder, Jugendliche, Behinderte, Ältere und Kultur von den Sparmaßnahmen betroffen sind. Nicht ein Prestigeobjekt wird aufgeschoben und bereits vorhandene Probleme werden nur vergrößert, als ob die Verantwortlichen keine Lehre aus den aktuellen Unruhen ziehen wollen.

Schon jetzt erfüllt Göteborg bei weitem nicht die selbst gesetzte Quote für sozialen Wohnungsbau, liegt in der Arbeitsbeschaffung weit hinter Stockholm und Malmö zurück und verfügt über eine der unmodernsten Bibliotheken des Landes. Nun wird auch bei Vorschulen, Freizeiteinrichtungen und der Versorgung der älteren Bewohner und der Behinderten gespart. In den Stadtteilen beginnt es zu brodeln und zahlreiche Aktionsgruppen haben zu Maßnahmen aufgerufen. Göteborg kann damit einen heißen Herbst und Winter erwarten.

Herbert Kårlin

Dienstag, 6. Oktober 2009

Facebook als Kampf gegen die Schliessung einer Göteborger Bibliothek

Nachdem der Stadtrat Göteborgs aus Budgetgründen die Schließung der öffentlichen Bibliothek in Linnéstaden beschlossen hat und damit einem ganzen Stadtteil einen wichtigen kulturellen Platz nimmt, hat die Aktionsgruppe Folkbibliotekens vänner zu einer Unterschriftenaktion aufgerufen und nutzt Facebook um die Bewohner Göteborgs zu mobilisieren. Nach nicht einmal zwei Tagen konnte die Unterschriftenliste bereits nahezu 3000 Namen aufweisen.

Nach Aussagen der Stadtverwaltung ist die Schließung dieser Bibliothek eine Notwendigkeit, da die Schließung jeder anderen Einrichtung ein noch größeres Problem verursachen würde. Die Bewohner des Stadtteils und die Besucher der Bibliothek halten diesen Schritt mehr für eine Missachtung kulturellen Gutes als eine Notwendigkeit, zumal bisher niemand weiß was mit den Büchern geschehen wird, ob sie vielleicht, wie zahlreiche von der Stadt bezahlten Kunstwerke, nicht einfach in einem Lager verschwinden werden.

Am heutigen Abend lädt die Aktionsgruppe nun, im Beisein einiger Stadtpolitiker, zu einem offenen Gespräch ein, um zu retten was noch zu retten ist. Allerdings sind die Freunde der Bibliothek nicht sicher, ob die Stadtverwaltung ihren Angelegenheiten ein Ohr schenken wird und nach demokratischer Ordnung auf den Wunsch der Mehrheit eingeht oder die Stadt mit eiserner Hand im Alleingang regieren werden ohne auf die Bedürfnisse der Bewohner einzugehen.

Herbert Kårlin

Montag, 5. Oktober 2009

Deutsche zieht es immer mehr nach Göteborg und Westschweden

Vorbei ist die Zeit in der Deutsche nur hin und wieder ihren Urlaub in Schweden verbringen wollen und dafür die Romantik der weitläufigen Wälder suchen. Jedes Jahr zieht es nun mehr Deutsche vor allem nach Göteborg und seine Umgebung, wenn auch nicht um ganz dort zu leben, aber um eben ein Sommerhaus in der Nähe von Göteborg zu besitzen und hier jeden Sommer zu verbringen.

Im Gegensatz zu Norwegern oder Dänen scheuen sie weder Nachbarn und akzeptieren auch Häuser in Sommerkolonien, soweit diese über den modernsten Komfort verfügen und auch entsprechend großräumig sind, damit man auch Freunde unterbringen kann oder man durch die touristische Vermietung seine Investition wieder (steuerfrei) hereinholen kann.

Da die deutschen Sommerschweden fast jeden Preis für ihre Sommerhäuschen bezahlen wird es für die Bewohner Göteborgs immer schwieriger sich selbst eine noch so einfache Stuga zu kaufen und die alte Tradition der Sommerwohnungen beginnt zu verschwinden. Der Einfluss Europas ist hier auf dem Wege alte Tradition in wenigen Jahren einfach auszuradieren. Selbst die offiziell nicht bewohnbaren Seebuden werden zu einem Spekulationsobjekt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 4. Oktober 2009

Erneut gingen in Göteborg mehr als 20 Autos in Flammen auf

Mehrere Brände und erneut 20 Autos in Göteborg, die das Opfer von Brandstiftungen wurden. Vor allem in Teilen des Stadtteils Hisingen tritt keine Ruhe ein. Jede Nacht gehen Autos in Flammen auf, wobei mittlerweile vor allem grössere Garagen das Ziel der Brandstifter wurden.

Die Polizei scheint hilflos, denn kaum ein Täter kann identifiziert werden und kaum jemand sieht auch nur einen der Täter. Selbst Hundeeinheiten bleiben ergebnislos. Die betroffenen Anwohner sind geteilter Meinung und fordern, sei es eine bessere Jugendpolitik in Göteborg, sei es ein härteres Durchgreifen, aber niemand hat eine Lösung, während die Angst sich ausbreitet.

Jugendliche, die man in den betroffenen Stadtteilen befragt sind teils aggressiv, schuldigen aber auch die Göteborger Regierung an nichts gegen die hohe Arbeitslosigkeit zu unternehmen, keine Aktivitäten vorzuschlagen und jede positive Einrichtung durch Budgetstreichungen zu boykottieren. Ein Gesprächsaustausch beider Seiten scheint jeden Tag weiter in die Ferne zu rücken und auch die Stippvisite der Justizministerin Beatrice Ask in Göteborg konnte, auf Grund des hohen Sicherheitsstabes und einem Mangel an tatsächlicher Kommunikation mit Betroffenen, die Situation nur ins Negative führen.

Auf Grund der hohen Schäden an Fahrzeugen überlegen mittlerweile auch mehrere Versicherungsgesellschaften wie sie ihre Bilanz im Positiven halten können. Mit größter Wahrscheinlichkeit werden sie in Risikogebieten in naher Zukunft die Prämien erhöhen müssen und den Geschädigten noch mehr Schaden zufügen.

Herbert Kårlin

Samstag, 3. Oktober 2009

Für viele Göteborger kommt die Impfung gegen die Schweinegrippe zu spät

Obwohl Schweden zu den Ländern gehört, die sehr frühzeitig das Grippeserum gegen die zu erwartende Epidemie der Schweinegrippe bestellt haben und auch eine ausreichende Menge, um die gesamte Bevölkerung zweimal impfen zu können, ist nun zu erwarten dass sehr viele Göteborger zu spät geimpft werden können, da das Serum nach vorgegebenen Quoten geliefert wird.

Natürlich ist die Anzahl der bisher grippeinfizierten Personen in ganz Westschweden zur Zeit niedriger als in Stockholm oder in Schonen, aber niemand weiß, wann der Virus sich ausbreiten wird und wo morgen die meisten Toten zu erwarten sind. Da die Lieferungen der Pharmaindustrie jedoch weitaus später kommen als zugesagt und auch die zugesagte Menge weit unter der bestellten liegt, ist sicher, dass Göteborg mit seiner Umgebung im Herbst keine Impfungen im großen Stil garantieren kann.

Risikogruppen können frühestens Ende Oktober geimpft werden und müssen sich unaufgefordert in ihrem zuständigen Behandlungszentrum einfinden. Die restliche Bevölkerung wird voraussichtlich selbst bis zum Neuen Jahr nicht ausreichend geimpft sein und die Schweinegrippe zum Impfzeitpunkt zum Teil bereits hinter sich haben. Es ist daher nur zu hoffen, dass sich die Schweinegrippe in Göteborg im gleichen Masse verzögert wie die Lieferungen der Pharmaindustrie.

Herbert Kårlin

Freitag, 2. Oktober 2009

Apathische Kinder finden in Göteborg die beste Unterstützung

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wurden unter Asylantenkindern immer mehr apathische Kinder festgestellt. Anfangs hatten zahlreiche Psychologen den Verdacht, dass Eltern ihre Kinder unter Drogen setzen würden um dadurch irgendwelche Vorteile bei der Bearbeitung ihrer Anträge zu erreichen. Erst während der letzten zwei Jahre zeigte sich, dass diese Kinder unter einem Trauma leiden und daher dringend Hilfe benötigen.

Nach offiziellen Zahlen befinden sich zur Zeit rund 50 dieser apathischen Kinder in Schweden. Jüngste Untersuchungen zeigen nun, dass apathische Kinder in Göteborg weitaus seltener zu medizinischen Problemfällen werden als in anderen Regionen Schwedens und zur Zeit nur zwei Kinder in Göteborg künstlich ernährt werden müssen.

Den Grund für diese Situation sehen Ärzte und Psychologen in Zusammenhang mit dem großen Diskothekenbrand in Backa im Jahre 1998. Nach dem Brand waren Behörden, Ärzte und Psychologen in Göteborg gezwungen sich mit Schockreaktionen und Traumas auseinanderzusetzen, die jenen der apathischen Kindern ähneln. Diese Erfahrung kommt ihnen nun zu Gute, so dass sie Anzeichen schneller erkennen können und auch aktiv in die Behandlung der ganzen Familie eingreifen können.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Probleme für die Göteborger Fußballmannschaft GAIS

Alles lief bestens für die Göteborger Fußballmannschaft GAIS. Ihr brasilianischer Spieler Wanderson do Carmos verzeichnet bereits 16 Tore und die Mannschaft strebt im Allsvenskan, der schwedischen Fußballmeisterschaft, nach oben. Im Moment liegen sie auf dem elften Platz.

Seit über zwei Jahren spielt der brasilianische Fußballer nun für GAIS, und sein Vertrag läuft weitere vier Jahre. Wenn nur das Problem mit der Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung nicht wäre. Der Spieler hätte spätestens am 27. Juni eine Verlängerung seiner Genehmigungen beantragen müssen, reichte den Antrag jedoch erst am 17 September des Jahres ein. In der Zwischenzeit war er, zumindest gesetzlich, illegal in Schweden und spielte daher auch illegal für GAIS.

Natürlich gibt es keine Probleme mit der neuen Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, da Wanderson do Carmos ja einen gültigen Arbeitsvertrag nachweisen kann, aber der schwedische Fußballverband muss nun prüfen, ob die Tore, die er während der illegalen Phase schoss gerechnet werden dürfen. Es ist zu befürchten, dass GAIS die Punkte, die sie auf Grund seiner Tore bekam nun verlieren werden, was bedeutet, dass die Mannschaft ganz am Ende der Liste des Allsvenskan landen wird.

Herbert Kårlin