Sonntag, 18. Oktober 2009

Wohnungen und Stadtteil spalten Arm und Reich in Göteborg

Die Finanzkrise und die steigende Arbeitslosigkeit hat vor allem eine Folge in Göteborg, sie spaltet die gesellschaftlichen Schichten. In guten Wohngegenden kann sich ein Normalverdiener mittlerweile keine Wohnung mehr kaufen, da hier die Kaufpreise allein in diesem Jahr um 14% nach oben gingen während in benachteiligten Gegenden der Stadt Wohnungen um bis zu 22% billiger wurden.

Nachdem immer mehr Mietwohnungen in Kauf-Mietwohnungen umgewandelt werden, werden immer mehr Bewohner einer Mietwohnung gezwungen selbst ihre normale Wohnung zu erwerben, gegen einen Quadratmeterpreis von rund 3000 Euros in einer guten Wohngegend oder 800 Euros in einem der Randgebiete mit schlechtem Ruf. Hinzu kommen dann die monatlichen Zahlungen von zwischen 300 Euros und 1000 Euros an die Gesellschaft, die die Wohnungen verwaltet und entsprechende Kreditkosten.

Da entsprechende Wohnungen in der Regel auch nicht in bar bezahlt werden können müssen Käufer eines Bostadsrättes daher einen Kredit aufnehmen, was voraussetzt, dass jemand, der in eine bessere Wohngegend ziehen will ein Monatseinkommen von mindestens 4000 Euros aufweisen muss. Die Folgen der Krise drängen dadurch Normal- und Genringverdiener aus dem Stadtgebiet in Vororte. Trotz günstigerer Wohnungen steigen hier jedoch deren Kosten, da man von dort aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto zur Arbeit fahren muss. Die Unterschiede zwischen den Gesellschaftsschichten in Göteborg weiten sich daher immer weiter aus.

Herbert Kårlin

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