Donnerstag, 31. Januar 2013

Göteborger Moschee kann Unterstützung verlieren

Als die Journalisten von Uppdrag granskning nach einem Jahr erneut die Moscheen Schwedens unter die Lupe nahmen um zu erfahren, ob sich Imame und Religionsführer an die schwedischen Grundregeln halten und Frauen die gleichen Rechte wie Männern garantieren, konnten sie feststellen, dass zwar Stockholm und Örebro von den kritisierten Imamen Abstand nahm, nicht jedoch Göteborg, das dem dortigen Imam volles Vertrauen aussprach, obwohl er voriges Jahr die Diskriminierung von Frauen verteidigte.

Als die Journalisten dieses Jahr die Arbeit in der größten Göteborger Moschee erneut untersuchten, so stellten sie fest, dass der islamische Informationsverein in der Moschee, der von der Stadt Göteborg finanziell unterstützt wird, selbst auf seiner Homepage die Diskriminierung der Frau vorschreibt. Ahmed Al-Afty verglich dort die Familie mit einem Boot in dem es nur einen Kapitän geben kann und dass die Engel eine Frau verbannen, die dem Mann Sex verweigert, eine Aussage, die eindeutiger nicht sein kann.

Erst nach dieser neuen Aufschlüsselung erklärt die Göteborger Sozialdemokratin Anna Johansson, die Verantwortliche für die Unterstützung des islamischen Vereins,  dass eine weitere finanzielle Unterstützung des Vereins in Frage gestellt ist, da er die Grundbedingungen für eine Unterstützung nicht erfüllt, da die Aussagen von Ahmed Al-Afty kaum von einer Gleichstellung von Mann und Frau sprechen. Dass diese Probleme bereits seit einem Jahr bestehen, scheint die Politikerin kaum zu stören, und sie vergisst dabei auch, dass nicht die Stadt das Problem verfolgte, sondern Journalisten.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 30. Januar 2013

Kameras der Citymaut in Göteborg helfen Polizei

Auch wenn sämtliche aufgenommenen Daten der Kameras, die die Autos bei der Passage einer Zahlstelle an den Grenzen der Göteborger Citymaut erfassen, also ein Foto, das mehr als nur das Kennzeichen zeigen kann, unter Geheimhaltung liegt und nur dem Einzug der vorgesehenen Steuer dienen soll, so teilt die Polizei Göteborgs mit, dass die Kameras auch bei der Aufklärung von Verbrechen große Dienste leisten können.

Da die Bewegung eines Fahrzeugs innerhalb des Zahlbereichs verfolgt werden kann und mit einem eindeutigen Kennzeichen in Verbindung gebracht wird, können diese Angaben wichtige Hinweise geben in welche Richtung ein Fahrzeug unterwegs ist und an welchem Moment es eine gewisse Zahlstelle passiert. Nach der Polizei erlaubt dies eventuelle Verbrecher schneller zu finden und auch die Suchgebiete eingrenzen zu können, vorausgesetzt, die Täter benutzen keine falschen Kennzeichen.

Nach den geltenden Gesetzen muss das Straßenverkehrsamt die aufgezeichneten Daten an die Polizei weiterleiten wenn damit ein schweres Verbrechen schneller aufgeklärt werden kann und auf die Tat Gefängnis steht. Aber auch wenn man damit Leben retten kann oder nachdem eine Person verschwunden ist, darf das Register angewandt werden. Weniger klar ist dabei was die Polizei mit all den zusätzlichen Daten macht, die in diesem Fall zur Auswertung weitergegeben werden und in welcher Weise das Persönlichkeitsrecht hier noch irgendeinen Sinn zeigt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 29. Januar 2013

Fahrradverleih in Göteborg wird ausgedehnt

Nach den offiziellen Statistiken wurden die Fahrräder der städtischen Organisation Styr & Ställ seit der Eröffnung im Jahre 2010 rund eine halbe Million mal ausgeliehen. Ob in dieser Zeit auch ein Gewinn erwirtschaftet wurde ist indes weniger sicher, da die Stadt darüber schweigt und sich das System immer noch in der Aufbauphase befindet, denn noch ist es nicht möglich sich ohne hohe Zusatzkosten mit den städtischen Fahrrädern über das ganze Stadtgebiet zu bewegen.

Die Saison des Jahres 2013 beginnt bereits am 1. März und wird dann bis zum 30. Oktober fortführen, wobei die Jahreskarte dieses Jahr bei 125 Kronen liegen wird, ein Preis, der, nach der Stadt, nur dank des großen Erfolges möglich ist. Außerdem wird man dieses Jahr 300 zusätzliche Fahrräder und zehn neue Stationen im Zentrum der Stadt entdecken. Ein Hintergedanke dieser Ausdehnung ist natürlich auch die Citymaut, die Autofahrer zum Leihfahrrad bringen soll.

Eine weitere Neuerung ist, dass die Fahrradmiete nun auch in der Göteborg City Card eingeschlossen ist, damit die Besucher der Stadt häufiger zum Fahrrad greifen sollen. Leider teilte weder die Stadt noch das Fremdenverkehrsamt bisher mit, wie die Abrechnung in diesem Fall laufen wird, da sich die kostenlose Miete auf 30 Minuten beschränkt, was gerade bei Touristen, die eine Tagestour damit machen, zu einer sehr bösen Überraschung führen kann wenn sie dann wieder zu Hause ihre Ausgaben über die Kreditkarte genauer ansehen.

Herbert Kårlin

Montag, 28. Januar 2013

Das Filmstudio in Göteborg

Obwohl die Göteborger Filmstudios bereits 2010 eingeweiht wurden, so sind diese drei Studios mit einer Fläche von über 10.000 Quadratmetern den meisten Bewohnern der Stadt immer noch unbekannt. In Verbindung mit dem Göteborger Filmfestival soll das Studio jedoch für einer breite Schicht geöffnet werden, zumal die Anlage bereits heute die Heimat von 45 Firmen ist, die im Filmgeschäft arbeiten und sich jedes Jahr weiter entwickelt.

Jeweils am ersten Wochenende des Filmfestivals kann jeder, der sich etwas mehr für das Filmgeschehen in Göteborg interessiert, an den aktuellen Dreharbeiten im Studio teilnehmen, zumindest als Zuschauer. Wer sich für eine Teilnahme interessiert, sollte sich daher schon heute vormerken, dass die nächste Chance eines Besuches vom 24. bis zum 26. Februar 2014 vorgesehen ist und ein Ereignis darstellt, das man sich in Göteborg nicht nehmen lassen sollte.

Das Besondere an diesen drei Tagen ist jedoch, dass drei bekannte Filmer, die auch am Filmfestival eine Rolle spielen, das gleiche Drehbuch erhalten und dieses dann auf ihre Weise als Film festhalten sollen. Die Zuschauer sind daher in der Lage alles von der Vorbereitung bis zum fertigen Produkt zu sehen und zu erleben wie unterschiedlich ein Filmer an den gleichen Stoff geht und wie unterschiedlich sie eine Atmosphäre des Drehbuchs auffassen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 27. Januar 2013

Chalmers in Göteborg erhält europäische Unterstützung

Als 2010 Andre Geim und Konstantin Novoselov für ihre Entdeckung der Kohlenstoff-Modifikation Graphen den Nobelpreis für Physik erhielten, begann ein internationales Rennen auf Patente in Verbindung mit diesem Stoff, der die Elektronik der Zukunft revolutionieren kann. Bisher haben bei diesem Rennen Amerika und Asien einen klaren Vorsprung erringen können.

Nun schaltet sich auch Europa ernsthaft in das Patentrennen mit Graphen ein, wobei das europäische Forschungsprojekt von der Technischen Hochschule Chalmer in Göteborg geleitet werden soll. Die westschwedische Hochschule erhält für dieses hoch aktuelle Forschungsprojekt eine Unterstützung aus Europa in Höhe von mehreren Milliarden Kronen.

Natürlich wird nicht das ganze Geld in Schweden bleiben und Chalmers wird nicht ohne fremde Hilfe die aufwendige Forschung, die zudem unter Zeitdruck steht, durchführen können. Nach ersten Schätzungen werden an diesem auf zehn Jahre geplanten Projekt etwa 100 verschiedene europäische Forschungsgruppen gleichzeitig arbeiten und Chalmers in Göteborg die gesamte Koordination übernehmen. Im ersten Jahr will Europa etwa 500 Millionen Kronen an Unterstützung  ausbezahlen, innerhalb der zehn Jahre knapp 9 Milliarden.

Herbert Kårlin

Samstag, 26. Januar 2013

Jugendliche arbeiten kostenlos in Göteborg

Göteborg setzt immer mehr auf kulturellen und sportlichen Tourismus, was zur Folge hat, dass für immer mehr Veranstaltungen kostenlose Hilfen gesucht werden, denen man wage verspricht, dass ihnen dies den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen wird. Egal, ob es sich um das Kulturfest, eine Europameisterschaft, eine Musikveranstaltungen oder das Filmfestival handelt, keines dieser Ereignisse wäre heute ohne die kostenlose Hilfe Jugendlicher möglich.

Auch wenn nach den Bedingungen der Stadt kostenlos arbeitende Jugendliche niemandem einen Arbeitsplatz wegnehmen dürfen und im Prinzip keine Leistung bringen sollen, die eine Entlohnung fordert, so gibt es keine klare Regel wann eine Arbeit mehr als Vergnügen aufgefasst werden kann und wann es sich um eine Arbeit handelt, deren Leistung entlohnt werden muss, zumal hier auch die Grenze schwer zu setzen ist.

Einige kostenlose Arbeitskräfte haben noch den Vorteil dass sie, zum Beispiel, kostenlose Filme beim Filmfestival sehen können, andere sind nur zur Kundenberatung, der Hilfe hinter der Bühne oder Arbeiten in den Logen abgestellt und können dabei bis zu zehn Tagen eine Erfahrung in einem Bereich sammeln in dem es ohnehin keine Arbeitsstellen gibt, da  diese von Jahr zu Jahr von freiwilligen Hilfen geleistet werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 25. Januar 2013

Schulprobleme in Göteborg

Nachdem zum kommenden Herbst in Göteborg über 11.000 Plätze in den verschiedenen Gymnasien zur Verfügung stehen und diesem Angebot lediglich rund 9000 Schüler gegenüberstehen, zeigt sich nun, dass 72 private und 30 staatliche Gymnasien das Zeichen einer falschen Schulpolitik ist, da in den letzten Jahren ständig weiteren Privatschulen zugelassen wurden, mit Ausbildungsbereichen, die nur wenige Schüler anziehen konnten.

Einige der auf sehr spezielle Berufe spezialisierte Gymnasien haben bereits heute viel zu kleine Klassen um wirklich sinnvoll zu sein un dbieten teilweise Ausbildungen ohne jede Zukunftschance an. Das Ergebnis wird nach dem Reichsverband der Lehrer nun sein, dass diese Schulen oder einige Ausbildungszweige, die dort angeboten werden, zum Herbst geschlossen werden, was natürlich auch bedeutet, dass bis zu 100 Lehrer entlassen werden müssen.

Falls eine oder mehrere Schulen mangels Nachfrage niedergelegt werden, so bedeutet dies nicht nur, dass diese Schüler ihren Berufswunsch beerdigen müssen, sondern dass sie in der Regel in einem staatlichen Gymnasium unterkommen, das, im Gegensatz zu Privatschulen, verpflichtet ist jeden Schüler zu akzeptieren. Allerdings dürften sie dort oft in ohnehin sehr großen Klassen unterkommen, was eine gute Ausbildung in Frage setzten kann und kaum als sinnvolle Alternative gewertet werden kann.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 24. Januar 2013

Teure Wohnungen für Studenten in Göteborg

Einig ist man sich in Göteborg in einem Punkt: Man benötigt bis zum Jahre 2015 mindestens 1500 zusätzliche Wohnungen für Studenten, auch wenn es gegenwärtig kaum so aussieht auch nur die Hälfte davon bauen zu können. Als Alternative sind bereits Container-Wohnungen mit vorübergehender Baugenehmigung im Gespräch und andere Zwischenlösungen, was jedoch das Wohnungsproblem nur in die Länge schiebt und langfristig vermutlich auch vergrössert.

Gegenwärtig plant die Stadt bis 2015 rund 1000 vorübergehende Notwohnungen für Studenten zu schaffen, wobei diese vorübergehenden Baugenehmigungen für Baracken, Container oder andere Unterkünfte jedoch nur für zehn Jahre gelten und nicht dem Bedarf gerecht werden. Die rechte Opposition fordert daher zusätzliche 500 Notwohnungen zu schaffen, da die Stadt die dafür nötigen Grundstücke besitzt und diese in den kommenden zehn Jahren auch nicht anderweitig benötigt werden.

Der Stadtrat Göteborgs argumentiert jedoch, dass der Bau von den zusätzlichen 500 Wohneinheiten das Gesamtprojekt so verteuern würde, dass jede der 1500 Studentenwohnungen eine Miete von 6.800 Kronen fordern würde, trotz einer sehr geringen Wohnfläche und dem geringen Komfort, eine Summe, die ein Durchschnittsstudent, der gerade einmal über 9000 Kronen Studienkredit pro Monat verfügt, wohl kaum bezahlen kann. Jede Wohnung, die über die 1000 geplanten Notwohnungen hinausgeht, würde verursachen, dass in Göteborg nur noch reiche Studenten studieren können.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 23. Januar 2013

Flüchtlingsproblem im Västra Götaland

Obwohl im Västra Götaland tausende von Wohnungen für Flüchtlinge fehlen, weigern sich Tjörn und Öckerö, zwei Gemeinden der Region, kategorisch auch nur eine Person bei sich aufzunehmen und benutzen dafür die verschiedensten Ausreden, da die Probleme der beiden Orte nicht größer sind als in jeder anderen Gemeinde der Region, da die Wohnungsnot im gesamten Västra Götaland, insbesondere aber in Göteborg, ein bedeutendes Problem ist, das nur schwer zu lösen ist.

Nach den Journalisten von Sveriges Radio gibt es jedoch noch ein weiteres Problem, das schon nahezu an Betrug grenzt, denn die Gemeinden, die sich schriftlich verpflichtet haben eine gewisse Anzahl an Flüchtlingen bei sich aufzunehmen, halten sich ebenfalls nicht an die zugesicherte Quote, lassen sich jedoch für ihren zusätzlichen Aufwand entschädigen ohne zu erklären wofür das Geld letztendlich angewendet wird. Eines der Beispiele ist die Gemeinde Lerum, die sich verpflichtete im letzten Jahr 50 Flüchtlinge unterzubringen, aber gerade einmal elf akzeptierte.

Nach einer Untersuchung der Journalisten der lokalen Radiostation P4 halten im Senderaum von Göteborg gerade einmal vier Gemeinden ihre Zusagen ein. Das Geschäft lohnt sich jedoch gerade für die anderen Gemeinde, denn bei jedem Vertragsabschluss erhält der Ort eine Pauschale von 445.000 Kronen und für jeden zugesicherten Platz weitere 80.000 Kronen. Sollte sich die Mentalität der Gemeinden nicht sehr schnell bessern, so kosten zwar die theoretische Unterbringung der Flüchtlinge ein Vermögen, aber in der Realität müssen sich diese womöglich jahrelang unter unmenschlichen Bedingungen im Västra Götaland aufhalten.

Herbert Kårlin

Dienstag, 22. Januar 2013

Unvorhergesehen Probleme mit der Göteborger Citymaut

Während die Citymaut die Prestigeobjekte wie das Infrastrukturpaket des Stadtrats finanzieren soll, zeigen sich nun bereits nach den ersten drei Wochen mehrere Probleme, die in den mathematischen Modellen nicht eingerechnet wurden, von den Fachkräften vergessen wurden oder an die man schlichtweg nicht dachte, da man nur den Gewinn aus der Zusatzsteuer im Auge hatte.

Eines der größten Probleme wurden Straßen, die außerhalb des Zahlbereichs liegen, denn beim bereits vorher stark belastete Landvättervägen stieg die Anzahl der  Fahrzeuge bisher um 31 Prozent, was bedeutet, dass die Strasse zu einer Gefahrenstelle wurde. Der Ausbau der Straße ist jedoch weder vorgesehen, noch wird er sehr einfach, da diese Straße in einem Gebiet liegt, das von den Anwohnern als Naturschutzgebiet betrachtet wird und daher gegen jede Entscheidung Einspruch erheben wird.

Das zweite Problem wird die Stadt allerdings noch weitaus mehr treffen, denn nach Einführung der Citymaut suchen jene, die bisher nur für einen Kaffee oder einen kurzen Kaufhausbummel nach Göteborg kamen, nun Zentren außerhalb der Stadt. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Parkgebühren in nur einer Woche um 30 Prozent zurückgingen, was im Jahr etwa 50 Millionen Kronen entspricht. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass sehr viele Geschäfte starke Einbussen hinnehmen müssen und auch weniger Steuern bezahlen werden, so kann sich der Verlust pro Jahr auf mehrere hundert Millionen Kronen erstrecken und selbst die Arbeitslosigkeit negativ beeinflussen.

Herbert Kårlin

Montag, 21. Januar 2013

Ambulanter Pflegedienst in Göteborg am Ende der Liste

Eine Umfrage unter den Personen, die in Schweden auf einen ambulanten Pflegedienst angewiesen sind, zeigt, dass Göteborg mit seinen Leistungen auf Platz 273 von 290 möglichen Plätzen landet, was bedeutet, dass man dabei kaum noch von einem Dienst, sondern nur noch von einer Notversorgung reden kann, und dies, obwohl der Stadtrat dafür Werbung macht, dass sich mehr Personen zu Hause versorgen lassen sollen und er sich selbst für den hohen Einsatz lobt.

Nach der Untersuchung des Gesundheitsamts sind in Göteborg 20 Prozent der Personen mit ambulantem Pflegedienst mit den angebotenen Leistungen absolut unzufrieden. Rund 25 Prozent der Betroffenen klagen darüber, dass der Pflegedienst zeitlich zu knapp bemessen ist und nur jeder dritte erklärt, dass er oder sie sich bei dem angebotenen Dienst zu Hause auch sicher fühlt. Die Hälfte der Pflegefälle beklagt, dass man als Betroffener keinerlei Möglichkeit hat zu erfahren zu welcher Zeit das Pflegepersonal erscheint.

Natürlich sollte diese Situation den Stadtrat Göteborgs nicht sonderlich erstaunen, da man seit Jahren beim Dienst am Bürger nur noch an Sparmaßnahmen denkt, was sich bei Kindergärten, Schulen und natürlich auch beim ambulanten Pflegedienst bemerkbar macht, denn Tatsache ist, dass die Ausgaben für die ambulante Pflege pro Person in Göteborg niedriger liegen als in den meisten anderen Gemeinden des Landes. Erstaunlich ist dabei vor allem, dass hier ein rechts regiertes Stockholm bessere Leistungen bietet als ein rot-grünes Göteborg, das sich für soziale Leistungen stark macht.

Herbert Kårlin

Sonntag, 20. Januar 2013

Der Hafen in Göteborg im Aufwind


Während zahlreiche Firmen in Göteborg unter der Krise leiden und die Arbeitslosigkeit weiterhin steigt, meldet der Hafen Göteborgs für das Jahr 2012 ein Wachstum vom einem Prozent. Die Frachter und Containerschiffe, die dort anlegen haben dabei jedoch immer seltener Europa als Ziel, sondern verkehren immer häufiger zwischen Asien und Göteborg, was der Generaldirektor des Göteborger Hafens als Symbol für den Aufschwung und den neuen Weg Schwedens betrachtet.

Das Gesamtvolumen des Göteborger Hafens umfasste im vergangenen Jahr insgesamt 42 Millionen Tonnen, wobei der Export für bestimmte Güter um bis zu drei Prozent stieg, während der Import um fünf Prozent zurückging, obwohl Göteborg für die Hälfte des Rohölimports Schwedens zuständig ist und der Import von Diesel bedeutend anstieg. Der Containerexport über den Göteborger Hafen mit seinen rund 900.000 Containern pro Jahr umfasst insbesondere Papier, Holz, Stahl, Industriekomponenten und Fahrzeuge.

Das größte Minus des vergangenen Jahres verzeichnete allerdings der Transport von Automobilen, der um 31 Prozent einbrach, eine Entwicklung, die sich voraussichtlich auch im laufenden Jahr fortsetzen wird, da die gesamte Autobranche, von Herstellern von Luxusfahrzeugen abgesehen, gegenwärtig eine Krise erlebt, die sich deutlich an den Transportziffern des Hafens in Göteborg bemerkbar macht, von wo aus Volvo-Fahrzeuge exportiert wird.

Herbert Kårlin

Samstag, 19. Januar 2013

Ein Wolf beunruhigt die Bewohner Göteborgs

Im Laufe des gestrigen Freitags gingen zahlreiche Anrufe bei der Göteborger Polizei ein, die darauf hinwiesen, dass in den westlichen Teilen der Stadt ein einsamer Wolf unterwegs ist, der sich zwischen Häusern verirrt hat. Ein Fachmann für Wolfsspuren konnte bisher allerdings noch keine entsprechenden Spuren finden, so dass die Aussage noch mit etwas Vorbehalt aufgenommen wird.

Da jedoch am Vortag ein Wolf einige Schafe in Billdal riss und vorher in Varberg gesichtet wurde, besteht die Möglichkeit, dass sich das Tier weiter nach Göteborg bewegt hat und sich im Stadtgebiet befindet. Aus diesem Grund mussten die Kinder eines Kindergartens am Freitag im Haus bleiben und viele Bewohner der betroffenen Gegenden trauten sich kaum aus dem Haus, da bei ihnen die Angst vor den Raubtieren tief verankert ist.

Alle, die dem mutmaßlichen Wolf aus nächster Nähe trafen, geben jedoch an, dass das Tier völlig ungefährlich ist und weder Mensch noch Hund angreift, sondern grundsätzlich versucht die Begegnung zu vermeiden und sich bei einem Treffen unmittelbar entfernt. Nach Meinung von Wolfskennern ist der Wolf zwar wegen der ungewohnten Umgebung stark gestresst, hat sich jedoch im Laufe der Nacht wieder aus der Stadt entfernt.

Herbert Kårlin

Freitag, 18. Januar 2013

Eine neue Eisenbahnbrücke über den Göta älv

Die Stadt Göteborg hat sich entschieden 250 Millionen zusätzlich in eine neu Eisenbahnbrücke über den Göta älv zu investieren, damit mit dem Bau der Brücke so schnell wie möglich begonnen werden kann. Nach der Vorsitzenden des Göteborger Stadtrates, Anneli Hulthén, ist dies eine der wichtigsten Infrastruktur-Satzungen der Stadt. Nach Hulthén kann man bei einem schnellen Baubeginn 100 Millionen der 2,5 Millarden teuren Brücke sparen, da die Grundlegung mit jener des Autotunnels koordiniert werden kann.

Wie hoch die tatsächlichen Kosten der Brücke mit zwei Eisenbahnspuren sein wird, ist jedoch mehr eine Schätzung als eine Gewissheit, da die beiden Ufer des Göta älv befestigt werden müssen, das Fundament durch den lehmigen Untergrund beim Bau erhebliche Probleme verursachen kann, die Umgebung ein Überschwemmungsgebiet ist und zudem die nahen Wohnhäuser gegen den aufkommenden Lärm geschützt werden müssen.

Die neue Brücke, die als Trostpflaster für die Bewohner Göteborgs auch mit einer Spur für Fahrräder und Fußgänger versehen werden soll, dient ausschließlich dem Güterverkehr vom und zum Göteborger Hafen, dessen Gewinne mittlerweile an ein dänisches Unternehmen gehen und nicht mehr an Göteborg. Es ist daher etwas erstaunlich, dass die Steuergelder der vom linken Flügel gesteuerten Stadt in ein Projekt gesteckt werden, das den Bewohnern nichts anderes als eine Belästigung bringen kann. Die aktuelle Brücke verursacht lediglich das Problem, dass sie nur über eine Spur für die Eisenbahn verfügt.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 17. Januar 2013

Västtrafik zählt in Göteborg mehr Fahrgäste

Nach Aussagen von Västtrafik benutzen nach Einführung der Citymaut mehr Göteborger die öffentlichen Verkehrsmittel als voriges Jahr. In der zweiten Woche wurden sieben Prozent mehr Reisende gezählt als in früheren Wochen, wobei das Wachstum vor allem die Einfahrtstraßen zur Innenstadt betrifft wo nun eine große Anzahl an Schnellbussen eingesetzt werden, die über weite Strecken hinweg auch über eine eigene Fahrspur verfügen.

Auch wenn diese Aussage auf den ersten Blick positiv erscheint, so stellt sich dennoch die Frage wie diese Steigerung von sieben Prozent rund 20 Prozent weniger Autos, die während der Zahlperioden in die Stadt fahren, ausgleichen kann, da hier die Mathematik zwischen Västtrafik und Straßenverkehrsamt noch gewaltig auseinanderklafft. Es sei denn, dass zehn Prozent der Autos nun etwas früher in die Stadt fahren um die Steuerabgabe zu sparen.

Aber auch die Zahlen von Västtrafik sind bisher wenig aussagekräftig, denn auch wenn am 9. Januar 48.400 Fahrgäste gezählt wurden, so darf man nicht vergessen, dass gegenwärtig 23.000 „Probekarten“ kostenlos an Autofahrer abgegeben wurden, die bis Mitte Februar zwei Wochen lang eine kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ermöglichen. Eine realistische Zahl kann daher frühestens Ende Februar vorgelegt werden. Und hätten alle, die eine kostenlose Karte erhielten, diese am 9. Februar genutzt, so wären Västtrafik sehr viele übliche Fahrgäste abhanden gekommen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 16. Januar 2013

Neue SMS-Fahrscheine in Göteborg

Nachdem die Bestimmungen Europas und die schwedischen Finanzinspektion nicht mehr ermöglichen die Fahrscheine für die öffentlichen Verkehrsmittel Göteborgs per SMS zu bezahlen indem die Kosten für die Fahrscheine über die Telefonanbieter abgerechnet werden, hat sich Västtrafik nun entschieden ab Februar 2013 ein eigenes System der SMS-Bezahlung einzuführen, das zwar das gleiche Prinzip benutzt, jedoch weitaus eingeschränkter ist als das bisherige System.

Während es bisher reichte ein schwedisches Handy zu besitzen um einen Fahrschein kaufen zu können, muss man sich nun vorab bei Västtrafik registrieren, was nur Personen können, die auch eine Personennummer in Schweden haben, über ein Konto bei einer schwedischen Bank verfügen und natürlich volljährig sind. Bei Kindern und Jugendlichen müssen die Eltern die Karte registrieren und können daher auch problemlos ihre Kinder überwachen.

Für ausländische Besucher Göteborgs, die bisher häufig nur eine schwedische SIM-Karte kaufen mussten und damit eine Busfahrt bezahlen konnten, sind nun ausgeschlossen und können in der Regel nur schwarz fahren, da kein Busfahrer Göteborgs Bargeld annehmen darf und die Bezahlung über eine Kreditkarte bei reinen Stadtbussen ebenfalls nicht möglich ist. Ein System, das jährlich über 500.000 Besucher der Stadt bei der Ankunft zum Schwarzfahren zwingt, dürfte weltweit einmalig sein.

Herbert Kårlin

Dienstag, 15. Januar 2013

Steigende Wohnungsnot in Göteborg

Auch wenn die Stadtverwaltung und das Bauamt Göteborgs jedes Jahr versprechen für ausreichend Wohnungen zu sorgen und den Wohnungsbau anzukurbeln, so zeigt die Statistik der städtischen Wohnungsvermittlungsgesellschaft Boplats, den alle benutzen müssen, die ohne Beziehungen auf Wohnungssuche gehen, eine andere Wirklichkeit, denn von Jahr zu Jahr wird es in Göteborg schwieriger eine Mietwohnung zu finden.

Im vergangen Jahr wurden auf Boplatz etwas über 7800 Wohnungen ausgeschrieben, was sogar rund 1000 mehr entspricht als im Vorjahr. Das Problem ist nur, dass durch das Wachstum der Stadt auch mehr Personen eine Wohnung suchen, denn während 2011 auf jede Wohnung nur 830 Bewerber kamen, so waren es 2012 bereits 960 Bewerber, was natürlich bedeutet, dass diejenigen, die sich erst kürzlich als Wohnungssuchende eingetragen haben, mit einer Wartezeit von etwa sieben bis acht Jahren rechnen müssen.

Da die Vermieter jedoch nur Mieter akzeptieren, die in der Regel ein Einkommen nachweisen können, das dreimal der Miete entspricht und daher meist zwischen 25.000 und 30.000 Kronen liegen muss, so scheiden viele der Bewerber bereits aus finanziellen Gründen aus. Göteborg überlegt nun aus diesem Grund Sozialbauten zuzulassen, die nur für Geringverdiener gedacht sind, aber dadurch natürlich auch die Exklusion ganzer Bevölkerungsgruppen verursachen werden.

Herbert Kårlin

Montag, 14. Januar 2013

Abfallsünder riskieren in Göteborg sehr wenig

Obwohl die Polizei seit dem 10. Juli 2011 jeden, der seinen Abfall oder seine Zigarettenkippe einfach auf der Straße oder öffentlichen Plätzen entsorgt, mit einer Strafe von bis zu 800 Kronen belegen kann, hat sich in dieser Zeit sehr wenig in diesem Bereich getan und Parkanlagen und Straßen sind so schmutzig wie bisher, was auch bedeutet, dass ein hoher Anteil der Steuern auf eine überflüssige Abfallbeseitigung kommt.

Seit das Gesetz in Kraft getreten ist, wurden in ganz Schweden bisher nur 540 Strafzettel ausgestellt unter denen das Västra Götaland mit einem Anteil von 119 Strafzetteln an der Spitze aller schwedischer Regionen steht. Auf Großgöteborg fielen in den 18 Monaten jedoch gerade einmal 20 Strafzettel, eine Menge, die wohl kaum eine abschreckende Wirkung zeigen kann, da die Chance, dass ein vorbeigehender Polizist auch nur die Augen hebt, wenn jemand seinen Haushaltsabfall auf die Straße kippt, extrem gering ist.

Falls die Göteborger Polizei ihre Aufgabe und das Problem mit der Umweltverschmutzung nur etwas ernster nehmen würde, so könnten pro Tag vermutlich 20 bis 30 Strafzettel ausgestellt werden, was täglichen Einnahmen von 20.000 Kronen entsprechen würde und dem Monatsgehalt eines jungen Polizeibeamten entspricht. Wenn man daher von den Zusatzeinnahmen nur zehn zusätzliche Polizeibeamte in Göteborg bezahlen würde, so könnte man nicht nur für ein sauberes Göteborg sorgen, sondern man könnte mit dem zusätzlichen Personal auch noch mehr Straftaten aufklären.

Herbert Kårlin

Sonntag, 13. Januar 2013

Nebenstraßen in Göteborg entwickeln sich zu Gefahrenzonen

Die Einführung der Citymaut in Göteborg zeigt nun bereits einige Nebeneffekte, die dem Straßenverkehrsamt und der Stadtverwaltung zwar bekannt waren, aber auf die man die Bürger nicht vorbereitete. Nebenstraßen am Rande der Bezahlzonen und Verbindungen die im Norden der Stadt verlaufen, erleben nun einen regen Verkehr, der von den Anwohnern als unzumutbar und gefährlich eingestuft wird.

Auf einigen kleineren Straßen hat sich der Verkehr nicht nur verdoppelt, sondern die gestressten Autofahrer nehmen die engen Straßen auch mit überhöhter Geschwindigkeit, was bereits in der ersten Woche zu einigen kleineren Zwischenfällen führte und, nach Meinung der Anwohner, auch bald Tote und Schwerverletzte fordern kann. Auch die nördliche Ringstraße der Stadt weist seit dem 1. Januar einen um 35 Prozent höheren Verkehr aus als vorher.

Diese Verkehrssteigerungen zeigen, dass zwar die Luft in einigen nun weniger befahrenen Stadtteilen etwas besser wird, aber dafür in anderen Teilen der Stadt eine negative Auswirkung gemessen werden kann. Nach dem Straßenverkehrsamt sind die betroffenen Straßen allerdings für den höheren Verkehr ausgerichtet und sie stellen die Bewohner eher als Querulanten dar. Sollten sich jedoch tatsächliche schwere Unfälle ereignen, so steht, ebenfalls nach dem Straßenverkehrsamt, Geld für Anpassungen zur Verfügung.

Herbert Kårlin

Samstag, 12. Januar 2013

Göteborgs Liseberg mit neuer Personalpolitik


Wenn der Göteborger Vergnügungspark Liseberg am 27. April zur neuen Saison öffnet, so wartet der Park nicht nur mit einer neuen Sensation für Kinder auf, die ab diesem Sommer das 10.000 Quadratmeter große Land der Kaninchen mit neun verschiedenen neuen Attraktionen ausgiebig erforschen können, sondern es wird sich auch die Personalpolitik ändern.

Nach dem Vorbild des Tivoli in Kopenhagen werden in Liseberg im Sommer nicht mehr nur Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren arbeiten, sondern die Geschäftsführung setzt auch auf Angestellte über 60 und will damit den zwei Gruppen einen Arbeitsplatz bieten, die es im Allgemeinen am schwierigsten haben eine Arbeitsstelle zu finden. Für die kommende Sommersaison sucht der Vergnügungspark gegenwärtig noch 500 Arbeitnehmer, die bereit sind Freude an andere zu vermitteln.

In Dänemark zeigte sich, dass die Kombination von jungen und älteren Arbeitnehmer einen sehr positiven Einfluss auf Besucher und die Equipe der Anlage hat, da die jüngeren Leute ihren Enthusiasmus an ihre weitaus älteren Kollegen weitergeben und gleichzeitig von der Erfahrung der Angestellten mit 40 Jahren Arbeitsleben Nutzen ziehen können. Aber auch so manche Besucher fühlen sich wohler, wenn sie an den Verkaufsständen oder anderen Einrichtungen auch mit reiferen Personen diskutieren können.

Herbert Kårlin

Freitag, 11. Januar 2013

Umweltziele sind für das Västra Götaland ein Traum

Während man auf der Website der Regionalregierung des Västra Götalands immer noch lesen kann, dass die Politiker der Region darauf zuarbeiten, dass die 16 nationalen Umweltziele zum Jahr 2020 auch in Westschweden Wirklichkeit werden, teilt der Regierungsvertreter im Västra Götaland nun mit, dass es nahezu ein Wunder sein wird wenn die Region auch nur eines der 16 Ziele zum vorgesehenen Zeitpunkt erreichen wird.

Die bisherigen Anstrengungen der Region, deren Hauptstadt Göteborg ist, können weder eine gute Luft noch das ökologische Gleichgewicht von Seen und Meer garantieren und haben kaum eine Idee wie die Überdüngen abgestellt werden kann. Falls eines der Ziele bis 2020 erreicht werden kann, so handelt es sich um die Qualität des Grundwassers, aber selbst dieses ist nicht in der gesamten Region auf höchstem Niveau, obwohl hier bereits die Grundvoraussetzungen gut waren, da die notwendige Wasserqualität zum Teil bereits 2011 existierte als der Plan in Kraft trat.

Der Plan der Region für sämtliche Umweltverbesserungen aus dem Jahre 2010 war indes auf dem Papier gut angelegt, denn jedes Jahr sollte ein neues übergreifendes Thema analysiert und angegangen werden, damit man im Folgejahr mit den Verbesserungsmaßnahmen beginnen konnte. Im Jahre 2011 wurde am Wasser gearbeitet, im Folgejahr an der frischen Luft und dem Klima und dieses Jahr soll ein giftfreies Milieu und die Gesundheit im Zentrum stehen, wobei am 31. Dezember sämtliche Wasserprobleme bereits behoben sein sollen, was jedoch mehr als nur unwahrscheinlich ist.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 10. Januar 2013

Ein Kindergarten für Roma-Kinder in Göteborg

Als die Göteborger Rettungsmission im vergangenen Herbst feststellte, dass sich in Göteborg im Durchschnitt jeweils 15 Roma-Kinder unter sechs Jahren aufhalten, die keinerlei Beschäftigung haben, außer den Eltern zu folgen während diese betteln oder nach Pfanddosen suchen und sich gelegentlich mit einem Verwandten irgendwo auf den Straßen der Stadt aufhalten, wurde den Mitarbeitern der Hilfsorganisation klar, dass sie etwas gegen diese Situation übernehmen müssen.

Ion Stan, selbst ein Roma und Mitarbeiter der Rettungsmission, hatte daher die Idee einen kostenlosen Kindergarten für diese Kinder, die in den meisten Fällen aus Rumänien kommen, zu schaffen, wo sie den ganzen Tag über betreut werden, Essen bekommen, einen gewissen Unterricht erhalten und vor allem auch mit Hilfe von Lehrern Schwedisch lernen um besser für die Zukunft gewappnet zu sein.

Der Stadtrat will noch Ende Januar über diesen Vorschlag, der die Stadt 500.000 Kronen und den Rettungsdienst 300.000 Kronen kosten wird, beraten, so dass der Kindergarten bereits im Frühling seine Arbeit aufnehmen kann. Der Göteborger Rettungsdienst hofft über die Kinder auch einen besseren Zugang zu den Eltern zu bekommen, damit diese ebenfalls die schwedische Sprache erlernen und vom Betteln auf das Herstellen von Schmuck oder anderen Gegenständen übergehen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 9. Januar 2013

Internationales Filmfestival 2013 in Göteborg


Marit Kapla präsentiert das Programm des Filmfestivals 2013
Endlich liegt das Programm des 36. Internationalen Filmfestivals in Göteborg, das vom 25. Januar bis zum 4. Februar 2013 alle Kinos der Stadt einnimmt, vor und für alle Filmliebhaber beginnt das Problem die zehn Tage so gut wie möglich zu planen, denn niemand wird in so kurzer Zeit 500 Filme aus 84 Ländern ansehen können, auch nicht wenn man sich täglich von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr nachts vor eine der zahlreichen Leinwände setzt.

Beim enormen Angebot an Filmen ist es bereits schwierig Schwerpunkte beim Internationalen Filmfestival in Göteborg zu finden, denn zum diesjährigen Thema „Filme aus Chile“ kann man unter elf verschiedenen Filmen wählen, nicht zu vergessen die Auswahl der Filme aus dem Iran, die einen Blick in eine völlig andere Kultur erlauben als man sonst im Kino findet, oder aber der erste Film aus Saudi Arabien, dem Land, in dem es keine Filmindustrie geben darf.

Das Problem wird noch größer wenn man auch einige der größten gegenwärtigen Regisseure treffen und an den Seminaren teilnehmen will, denn 32 Seminare in diesen zehn Tagen unterzubringen ist geradezu unmöglich. Wer sich auch nur im entferntesten für Film interessiert, sollte ab dem 25. Januar vergessen, dass es Cannes, Berlin oder Edinburgh gibt, denn um diese Zeit findet man die Welt des Films in Göteborg, mit einem Angebot, das dieses Jahr nahezu alle Grenzen sprengt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 8. Januar 2013

Göteborg boykottiert die Citymaut

Gerade erst wurde die Citymaut eingeführt und noch ist nicht bekannt wie viele Autofahrer auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen werden, so erklären bereits die öffentlichen Verkehrsbetriebe Västtrafik als auch die Stadt Göteborg und die Region Västra Götaland, dass die Preise für Nahverkehrszüge, Busse und Straßenbahnen noch dieses Jahr bedeutend ansteigen werden, was ein Auto trotz der Citymaut wieder zu einem „günstigen“ Gefährt machen könnte. Man sollte daher fast den Eindruck gewinnen, dass es Göteborg nicht um die Umwelt geht, sondern darum eine möglichst hohe Zusatzsteuer einnehmen zu wollen.

Västtrafik eröffnete das Jahr 2013 mit der Aussage, dass die gegenwärtigen Treibstoffpreise und die Personalkosten so hoch sind, dass die beiden Preiserhöhungen des letzten Jahres nicht ausreichen um die Kosten zu decken. Die Verkehrsbetriebe denken daher auch dieses Jahr an eine Preissteigerung von bis zu zehn Prozent, was bedeutet, dass die billigste Monatskarte, die alle Randgebiete ausnimmt, 550 Kronen kosten wird, während man in Malmö nur 350 Kronen bezahlen muss. Beim gegenwärtigen Rhythmus der Preissteigerung von Västtrafik wird man bereits 2014 also vermutlich 600 Kronen für die Innenstadt bezahlen und etwa 1000 Kronen, falls man nur eine einzige Zone am Rande der Stadt benutzen will.

Wer jedoch glaubt, dass diese Preise dann auch angewandt werden, täuscht sich, denn die Stadt und die Region wollen gleichzeitig die Subventionen für die öffentlichen Verkehrsmittel kürzen und diese Kürzungen auf die Benutzer verlagern, was in den nächsten zwei Jahren eine Preissteigerung von etwa 20 Prozent bedeuten soll und anschließend noch mehr werden kann. Wenn man diese Summe mit in die neuen Fahrpreise einbezieht, so hat Göteborg die teuersten öffentlichen Verkehrsmittel Schwedens und jemand im Vorort, der dann das Auto stehen lässt und den Bus nimmt, kann nicht mehr rechnen, denn der Buspreis liegt dann über der höchstmöglichen Citymaut.

Herbert Kårlin

Montag, 7. Januar 2013

Eine neue Brücke über den Göta Älv in Göteborg

Der Bau der neuen Brücke über den Göta Älv bei Göteborg geht in die letzte Phase in der Anwohner und Politiker noch Änderungen vorschlagen können, auch wenn die Änderungen der von der Citymaut zu bezahlenden Brücke nur gering sein können, da die Stadt vieles bereits endgültig bestimmt hat, denn die freie Segelhöhe darf 13 Meter nicht überschreiten, es dürfen keine langen Auffahrten gebaut werden und zudem müssen auf den 70.000 Quadratmetern, die frei werden wenn die Götaälvbron abgerissen wird, mit Büros, Wohnhäusern und kulturellen Gebäuden bebaut werden.

Da die neue Brücke bereits im Jahr 2020 eingeweiht werden soll, so müssen Architekten sehr schnell an die Planung gehen, denn ab 2015 muss mit dem Bau begonnen werden, wenn der Zeitplan eingehalten werden soll und die Brücke zur 400-Jahres-Feier der Stadt ein Beispiel des modernen Brückenbaus sein soll. Wenn man daher von Änderungen spricht, so handelt es sich nur noch um das Aussehen und die genaue Trasse, denn an der unfehlbaren Idee des Stadtrates kann nichts geändert werden.

Die neue Brücke, die den Namen Hisingsbron tragen wird, stellt im Grunde nur wenige Forderungen an die Architekten, denn sie muss lediglich in beide Richtungen einen Fußgängerweg, einen Fahrradweg, zwei Fahrspuren für den normalen Verkehr und je eine Spur für die öffentlichen Verkehrsbetriebe haben. Entscheidend wird daher nur ein modernen Aussehen sein, damit Göteborg im Jahr 2000 die modernste Brücke Schwedens vorweisen kann, die in jeder Hinsicht einen praktischen Charakter hat.

Herbert Kårlin

Sonntag, 6. Januar 2013

Film i Väst hat eine Nase für Erfolg


Jan Troell präsentiert während des Filmfestivals 2012 in Göteborg
seinen Film Dom över död

Unter den Filmen, die im vorigen Jahr in Coproduktion mit Film i Väst entstanden, findet man elf Filme, die am 21. Januar bei der Verleihung des Goldenen Käfers (Guldbagge) einige der bedeutendsten Filmpreise des Jahres an Land ziehen können. Theoretisch können die Filme an denen Film i Väst beteiligt ist, sogar mit 37 der 48 möglichen Guldbaggar von der Bühne gehen, wobei bereits die Nominierung ein bedeutender Erfolg für die westschwedische Produktionsgesellschaft ist.

Der Film Call Girl von Mikael Marcimains, der am 9. November 2012 Premiere hatte und bereits in die Kritik geraten war, weil manche Olof Palme als einen der Sexkäufer erkannt haben wollen, erhielt insgesamt elf Nominierungen und gilt als einer des besten schwedischen Filme des Jahres. Der schwedisch-norwegische Film Dom över död man von Jan Troell, der am 7. Dezember 2012 Premiere hatte und die Geschichte von Torgny Segerstedt dokumentiert, wurde sechsmal für einen Goldenen Käfer nominiert.

Die weiteren Nominierungen gingen an Äta sova dö, den ersten Kinofilm von Gabriela Pichler, die nicht nur Regie führte, sondern auch das Manuskript schrieb, an die Dokumentation Palme und die Filme Snabba Cash II, Dance music now, Lycka till och ta hand om varandra, Mammas pojkar und Isdraken. Sicher ist bereits ein Guldbagge für die beste Regie, denn hier konkurrieren drei Filme bei denen Film i Väst als Coproduzent auftaucht.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 5. Januar 2013

Schlechte Luft in Göteborg

Da zum 31. Dezember 2012 zahlreiche zusätzlichen Grenzwerte zur schädlicher Luftbelastung endgültig erreicht sein sollten, riskiert Schweden im Jahr 2013 eine Strafe von bis zu 180 Millionen Kronen an Europa bezahlen zu müssen, da nach wie vor 16 Städte die zulässigen Grenzwerte überschreiten. Bereits vor zwei Jahren war Schweden wegen Überschreitung der bis dahin geltenden Werte verurteilt worden ohne sich großartig angestrengt zu haben die gesundheitsschädliche Belastung zu reduzieren.

Göteborg gehört mit zu jenen Städten, die über die schlechteste Luft des Landes verfügen und als selbsternannte umweltfreundliche Stadt eines der schlechtesten Beispiele geben, da alle Bemühungen bisher nur oberflächlich waren und notwendige Maßnahmen, zum Beispiel der Einsatz von umweltfreundlichen Bussen, kaum in der Diskussion stehen, obwohl die tatsächlichen Probleme in einigen Stadtteilen nicht von einer Citymaut mit reduziertem Stadtverkehr behoben werden kann, da andere Straßen dadurch um 50 Prozent mehr befahren werden.

Göteborg hat bisher das Verbot von Spikes, das die Abgabe von Feinpartikeln verhindert, nur ansatzweise umgesetzt, eine Umgehungsstraße, die den schweren Lastwagenverkehr, der die Stadt nur als Transit benutzt, kommt nicht einmal zum Gespräch und das Verlagern der innerstädtischen Stena-Boote in einen Randbezirk wird ebenfalls abgelehnt, obwohl dies bedeutet, dass rund um die Uhr Lastwagen mit laufendem Motor auf die Fähren warten und durch die Stadt fahren müssen. Der linksorientierte Stadtrat kennt die Probleme seit Jahren ohne sich an eine sinnvolle Entscheidung zu wagen, die die Stadt wirklich in eine umweltfreundliche Großstadt verwandeln  könnte.

Herbert Kårlin

Freitag, 4. Januar 2013

Hundeausstellung MyDog in Göteborg

Zum siebten Mal findet dieses Jahr die Hundemesse MyDog in der Svenska Mässan in Göteborg statt. Vom 3. bis zum 6. Januar treffen sich hier nahezu alle Hundeliebhaber des Nordens, die Erfahrungen austauschen wollen, Anregungen zu finden hoffen oder auch die Fähigkeit ihrer Lieblinge bei einer der Ausscheidungen unter Beweis stellen wollen.

Dieses Jahr können die rund 35.000 Besucher der Messe MyDog rund 8100 Hunde während der Ausstellung treffen und sich mit 250 verschiedenen Rassen bekannt machen, was insbesondere von großem Interesse ist, wenn man erwägt einen Hund anzuschaffen, der auch der Liebling des Kindes werden soll, denn nicht jeder Hund ist für Kinder geeignet, besonders wenn diese etwas lebhaft sind oder aber einen Spielpartner suchen.

Eine absolute Neuerung des Jahres ist, dass eine der Messehallen unter dem Motto YourDog steht und den Hunden der Besucher gewidmet ist. Jeder Hund kann hier einige Tests absolvieren und der Besitzer kann sich Ratschläge holen, die ganz konkret sein mitgebrachtes Tier betreffen. Die ersten 400 Hunde eines Tages, die YourDog besuchen, erhalten einen Doggybag mit Geschenken und preisgünstigen Angeboten überreicht.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 3. Januar 2013

Citymaut in Göteborg und Pendler

Pünktlich um sechs Uhr morgens setzte sich die Maschinerie und die Technik der 36 Bezahlstationen in Göteborg in Gang, die garantieren sollen, dass die Citymaut weniger Verkehr in die Innenstadt bringt und so nebenbei auch einen Beitrag gegen die Umweltverschmutzung leistet. Die Stellung der Göteborger zu dieser Zusatzsteuer ist geteilt und das Straßenverkehrsamt konnte bisher auch nicht erklären welche Vorteile sich den Göteborgern nun wirklich auftun.

Die Busse waren gestern auch während der rush hour weitaus leerer als gewöhnlich, was zu erwarten war, da die Zerreißprobe erst nach dem 6. Januar beginnen wird, da viele Schweden noch im Urlaub sind. Kurz vor sechs Uhr konnte man jedoch bemerken, dass weitaus mehr Fahrzeuge die Zahlstellen passierten als üblich, damit die Fahrer noch kostenlos zum Arbeitsplatz kamen, was bedeutet, dass sich die ersten Staumöglichkeiten nun etwas verschoben hat.

Die Stadt hat den Tag natürlich gut gewählt, da man nun, ohne die Urlaubssituation zu berücksichtigen und die Autos zu zählen, die vor sechs Uhr in die Stadt kommen, erzählen kann, dass sich der Verkehr um rund 25 Prozent reduziert hat und dies bedeutet, dass man nun schneller mit dem Auto in die Stadt kommen kann. Die Milchmädchenrechnung geht natürlich nicht ganz so auf, denn auch wenn man mit einem Auto nun vielleicht vier oder fünf Minuten gewinnen sollte, so verlieren jene, die den Bus nehmen auch schnell 30 Minuten und jene, die mit einem kalten Auto zum Pendelparkplatz fahren kann man wohl kaum als Umweltschützer betrachten. Nach einer Nettoberechnung stellt man daher fest, dass die Fahrt zur Arbeit mit der Citymaut im statistischen Durchschnitt länger wurde.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 2. Januar 2013

Lastwagenfahrer halten Citymaut in Göteborg für ungerecht

Auch wenn Göteborg die Transportunternehmen der Region als die großen Gewinner der Citymaut, die heute innerhalb der Innenstadtgrenze das erste Mal bezahlt werden muss, sieht, da sie in Zukunft ohne Staus ans Ziel kommen werden, teilen die Transportunternehmen und Lastwagenfahrer der Region diese Meinung nicht und halten die Citymaut als ungerechtfertigt, die zudem ihre Wettbewerbskraft schwächt.

Transportunternehmen, die außerhalb von Göteborg liegen, sind ab heute gezwungen für jede Durchfahrt der Stadt eine Steuer zu bezahlen, obwohl sie nur die einzig mögliche Durchfahrt benutzen zu der sie gezwungen werden, da es in Göteborg keinerlei Umgehungsstraße gibt. Nach den Transportunternehmen müssten daher Fahrzeuge im Transit von der Göteborger Steuer ausgenommen werden.

Gleichzeitig kritisieren diese Transportunternehmen, dass sie durch die zusätzliche Abgabe, die bisher nur in Schweden registrierte Fahrzeuge betrifft, nicht mehr konkurrenzfähig sind, da polnische oder auch deutsche Unternehmen nicht nur geringere Gehaltskosten haben, sondern zudem von der Citymaut befreit sind, auch wenn der wage Plan existiert, dass auch ausländische Fahrzeuge irgendwann besteuert werden und zudem die größten Umweltverschmutzer eine gewisse Strafsteuer zu leisten haben.

Herbert Kårlin

Dienstag, 1. Januar 2013

Silvesterlauf in Göteborg ein Erfolg

Pünktlich um 12 Uhr des Silvestertages starteten nahezu 1500 Läufer zum 32. Silvesterlauf in Göteborg, die dieses Jahr allerdings von relativ wenigen Zuschauern angefeuert wurden, da der Regen und der starke Wind zwar einen Teil der Zuschauer abhielt, nicht jedoch die Sportler, die zum Teil absolute Spitzenleistungen boten. Auch wenn knapp 1500 Teilnehmer als beachtliche Leistung betrachtet wird, so lag die Anzahl der Teilnehmer weit hinter den 2800, die Anfang der 90er Jahre den letzten Sprint des Jahres in Göteborg wagten.

Die Gruppe der Läufer, die die zehn Kilometer des Silvesterlaufes zurücklegen, ist gemischt, denn auch wenn dieser Lauf für viele Freizeitsportler Göteborger ein reines Vergnügen ist, so liegen in den Spitzengruppen immer mehrere Spitzensportler des Landes und Teilnehmer, die in einem der Göteborger Sportklubs das ganze Jahr über für die verschiedenen Läufe trainieren.

Der Göteborger Silvesterlauf findet in sechs Klassen statt, jeweils für Damen und Herren, für Damen Masters und Herren Masters, sowie für weibliche und männliche Jugendliche, die jedoch alle zehn Kilometer zurücklegen müssen. Wie auch die anderen Göteborger Läufe, so führt auch der Silvesterlauf durch Teile der Stadt, was bedeutet, dass der Verkehr in manchen Straßen erheblich behindert wird. Alle Teilnehmer des Laufes, die auch ins Ziel kommen, erhalten beim traditionellen Silvesterlauf eine Medaille.

Herbert Kårlin