Mittwoch, 30. November 2011

Göteborgs Weihnachtsbaum muss umziehen

Seit Jahren steht der Göteborger Weihnachtsbaum immer an der gleichen Stelle am Gustav Adolf Torg. Und auch dieses Jahr wurde er am Freitag vor dem ersten Advent an dieser Stelle aufgestellt. Bis die staatliche Radiogesellschaft erklärte, dass dieser Platz dieses Jahr für das gläserne Studio der Radiohjälpen benötigt wird und der Baum an dieser Stelle stört, da er das Studio in den Hintergrund drängt und die Arbeit der Kameraleute behindert.

Das Ergebnis ist, dass der Weihnachtsbaum nun um 40 Meter versetzt werden muss, ein neues Betonfundament benötigt, neue Kabel gelegt werden müssen und neu geschmückt werden muss. Den Göteborger Steuerzahler wird dies rund 100.000 Kronen kosten, da sich der Projektleiter David Gustafsson weigert das gläserne Studio an eine andere Stelle des Platzes zu verlegen. Göteborg bleibt, wenn es die Veranstaltung in der Stadt behalten will, nichts anderes übrig als der Erpressung Folge zu leisten.

Da die Schweden wenig Information darüber finden wie die Gelder der Radiohjälpen angewendet werden und wie viel davon auf der Strecke bleibt, hat die Aktion, die im Jahr 1939 seine Wurzeln hat, auch bisher nicht die volle Unterstützung der Bürger. In Göteborg werden nun die Stimmen laut die Hilfe noch mehr einzuschränken, da es dem schwedischen Radio nicht gelingt seine Forderung glaubhaft zu rechtfertigen, zumal sich auf dem Gustav Adolf Torg überwiegend Personen bewegen, die dringend zu einem der Busse kommen wollen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 29. November 2011

Kürzere Parkzeiten in Göteborg

Am gestrigen Montag beschloss das Göteborger Straßenverkehrsamt, dass die Langzeitparkplätze der Innenstadt in Kurzzeitparkplätze verwandelt werden sollen, was bedeutet, dass Parkplätze auf denen man bisher, gegen eine Gebühr, den ganzen Tag parken konnte, nur noch zwischen 30 Minuten und, an gewissen Stellen, bis zu vier Stunden stehen darf. Die ersten Änderungen sollen noch vor Weihnachten in Kraft treten, die anderen dann im Laufe des kommenden Jahres.

Ziel dieser Maßnahme soll, nach Straßenverkehrsamt, nicht sein, dass alle, die mit dem Auto in die Stadt fahren, zur Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel gezwungen werden sollen, sondern dass mehr Personen mit dem Auto in die Innenstadt fahren können um dort einkaufen zu können, oder auch um einen Arzt oder ein Amt besuchen zu können. Wie viele Langzeitparkplätze letztendlich in der Innenstadt übrig bleiben werden, ist bisher ungewiss.

Auch wenn sich die verkürzten Parkzeiten für Bewohner der Stadt in gewisser Weise verantworten lassen, so stellt sich natürlich die Frage, inwieweit man ohne Langzeitparkplätze Touristen in die Stadt locken kann, die hier täglich rund 1500 Kronen pro Person ausgeben und den Ruf der Stadt weltweit verbreiten. Es ist offensichtlich, dass am Göteborger Straßenverkehrsamt vorbei ging, dass diese Tage der deutsche Reiseunternehmer DerTour mit etwa 600 Personen in Göteborg zu Gast war um Touristen anzulocken und dann auch zufrieden zu stellen.

Herbert Kårlin

Montag, 28. November 2011

Göteborg wird Schwedens Hauptstadt des guten Essens

Um Schweden auch als Land des guten Essens bekannt zu machen, wird jedes Jahr eine Stadt zur Hauptstadt des guten Essens ernannt, vorausgesetzt natürlich, dass diese Stadt auch etwas Besonderes in der Essenslandschaft beizutragen hat. Nach Östersund wurde nun Göteborg diese Ehre zuteil, was für viele teilnehmende Städte eine kleine Überraschung war, da eigentlich Gotland als Favorit des Jahres 2012 galt und Malmö ebenfalls sehr hoch eingestuft wurde, ohne jedoch einen Preis an Land ziehen zu können.

Die Jury wählte Göteborg zur schwedischen Hauptstadt des guten Essens, weil die Restaurants der Stadt eine sehr vielseitige Küche anbieten bei der westschwedischer Fisch und die Schaltiere der Küste im Zentrum stehen. Dies ermöglicht den Besuchern Göteborgs eine lokale Küche mit einem besonderen Geschmackserlebnis zu bieten. Die Mehrheit der verarbeiteten Lebensmittel werden nur über relativ kurze Strecken transportiert und können daher als besonders hochwertig bezeichnet werden.

An zweiter Stelle landete, wie bereits voriges Jahr, Gotland mit seiner Küche und an dritter Stelle Vara, eine kleinere Gemeinde, die etwa 100 Kilometer nördlich von Göteborg liegt und, nach Meinung der Jury, mit seinen frischen Rohwaren ein zukunftssicheres Karte für gutes schwedisches Essen ist. Den Preis nahmen der Göteborger Sternekoch Håkan Thörnström und Camilla Nyman von Göteborg & Co. entgegen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 27. November 2011

Sklavenlöhne für Lastwagenfahrer bei Volvo

Wie die Zeitung des Gewerkschaftsverbands LO aufdeckte, werden bei Volvo Lastwagen für die Lieferung der Fahrzeuge an die Kunden bulgarische Fahrer beschäftigt, die gerade einmal 1000 Kronen im Monat verdienen. Bei diesem Lohn müssen die Fahrer die Lastwagen in ganz Schweden ausliefern, arbeiten 30 Tage im Monat und oft 80 Stunden die Woche.

Die rund 200 angestellten Fahrer bekommen zu ihrem Monatslohn noch eine einmalige Zahlung in Höhe von 9600 Kronen, damit die Fahrer ihre Reisekosten und aus Bulgarien bezahlen können. Diese Ausbeutung ist möglich, da Volvo Lastwagen die Fahrer nicht selbst beschäftigt, sondern damit die norwegische Transportfirma Olsen & Terra Transport Skandinavia beauftragt, die ihrerseits ebenfalls mit einem Unterhändler arbeitet.

Die Verträge mit den Lastwagenfahrern werden von einer bulgarischen Zeitarbeitsfirma ausgehandelt, die für jeden Fahrer die in Skandinavien üblichen Löhne berechnet ohne sie jedoch an die Fahrer weiterzugeben. Volvo Lastwagen will zu dieser Situation gegenwärtig keinerlei Stellung nehmen, sondern die Lage der Fahrer erst überprüfen um dann, gegebenenfalls, Konsequenzen daraus zu ziehen.

Herbert Kårlin

Samstag, 26. November 2011

Lightprodukte verschwinden aus Göteborgs Schulen

Auf Anraten des schwedischen Lebensmittelamtes beschloss der Göteborger Stadtrat im Jahre 2004, dass in allen Schulen und Kindergärten Göteborgs nur noch Lightprodukte verwendet werden dürfen, was bei vielen Kindern bedeutete, dass sie zu Hause fetthaltige Milch und normale Butter essen konnten, nicht jedoch in Schulen und Kindergärten.

Nach zahlreichen Diskussionen hat die Stadt nun beschlossen, sich von den Empfehlungen des Lebensmittelamtes zu entfernen und jedem Stadtteil die freie Entscheidung über Normalprodukte und Lightprodukte zu lassen, eine Entscheidung, die voraussichtlich auch nicht alle befriedigt, da nun in Zukunft in einer Schule die alten Regeln gelten und in der nächsten, die nur 200 Meter entfernt ist, aber zum nächsten Stadtteil gehört, Kindern die von zu Hause gewohnten Produkte vorenthalten werden.

Die Kinder in Schulen und Kindergärten freuen sich mehrheitlich über die Entscheidung, auch wenn sie noch nicht wissen wie sich diese Entscheidung ab der kommenden Woche in ihren Einrichtungen auswirken wird, da nun die lokalen Stadträte, die Schulleitung und der Elternrat zu jeweils individuellen Lösungen finden muss, aber nur in Einzelfällen Normalprodukte und Lightprodukte von jedem einzelnen Kind selbst gewählt werden können.

Herbert Kårlin

Freitag, 25. November 2011

Jubiläumsausstellung im Göteborger Stadtmuseum

Vom 26. November 2011 bis Januar 2013 findet man im Göteborger Stadtmuseum eine Ausstellung besonderer Art, in Erinnerung daran, dass das Museum am 1. Dezember des Jahres 150 Jahre alt wird. Natürlich hatte das Stadtmuseum damals weder die heutige Ausdehnung, noch verfügte es über die ausgiebigen Sammlungen, und die damals modernen Geräte, Werkzeuge und Maschinen, die man 1861 den Besuchers zeigte, sind heute historische Raritäten.

Die Jubiläumsausstellung, die am Samstag mit Kaffee und Torte für die Besucher öffnet, erstreckt sich auf drei Räume, die jeweils das 19. Jahrhundert, das 20. Jahrhundert und die Geschichte des Museums zwischen 1900 und 1993 darstellen, dem Jahr, als das Museum zum Stadtmuseum (Stadsmuseum) wurde. Das Museum lädt damit zu einer Göteborger Zeitreise über nahezu drei Jahrhunderte ein und zeigt dabei zahlreiche Gegenstände, die bisher nur in den Lagern schlummerten.

Ziel dieser Jubiläumsausstellung ist es vor allem die Entwicklung des Museums und der Gesellschaft in den 150 Jahren, in denen das Museum besteht, darzustellen. Zu diesem Zweck wird die Ausstellung auch von Objekten aus dem Kunstmuseum, dem Naturhistorische Museum und den ethnographischen Sammlungen Göteborgs ergänzt. Die jüngste Zeit Göteborgs behandelt dann auch den Brand in Backaplan im Jahre 1998 und selbst die Unruhen während des Europa-Treffens in Göteborg 2001.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 24. November 2011

Kauffreier Samstag in Göteborg

Am kommenden Samstag, den 26. November schließt sich Göteborg dem „Buy Nothing Day“, dem kauffreien Samstag an, der die Konsumenten zum Umdenken bringen soll. Selbst diejenigen, die den Protest gegen den Überkonsum an einem anderen Samstag des Jahres unterstützen würden, werden diesen Samstag, der bereits den Weihnachtseinkäufen gewidmet ist und unmittelbar vor dem ersten Advent liegt, mit geteilten Gefühlen entgegengehen.

Die Initiatoren weisen darauf hin, dass ein reduzierter Konsum dabei helfen kann die Umweltziele zu erreichen und das Glück nicht darin liegt viel zu besitzen, sondern darin glücklich zu sein mit dem was man besitzt und man dabei wenig vermisst. Eine Ideologie soll nun am Samstag zu einem Kaufverzicht führen, den alle Geschäfte Göteborgs fühlen sollen, auch wenn der Erfolg des vorigen Jahres kaum zu messen war.

Parallel zum Kaufverzicht informiert auch eine Facebook-Gruppe über die Aktivitäten des Tages, die in Beziehung zum kauffreien Samstag stehen. Die Feldbiologen organisieren auf dem Stigbergstorget einen Tauschladen mit Spielzeug, Sammelgegenständen und Kleidung, die Jugendorganisation der Göteborger Grünen lädt im Brunnsparken zu einem Straßentheater ein und Ockupy Göteborg hat zwischen 12 und 15 Uhr zahlreiche Aktivitäten im Einkaufszentrum Nordstan.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 23. November 2011

Immer mehr Kreuzfahrtschiffe kommen nach Göteborg

Während im laufenden Jahr noch 52 Kreuzfahrtschiffe in Göteborg anlegten, stehen für das nächste Jahr bereits 62 Kreuzfahrten auf dem Programm die die westschwedische Stadt besuchen. Allein die Aidacara wird im Jahre 2012 achtzehn Mal am Göteborger Freihafen anlegen und den Passagieren einen Tagesaufenthalt in Göteborg bieten. Insgesamt rund rund 70.000 Touristen werden der Stadt einen Umsatz von über 40 Millionen Kronen einbringen.

Während die kleineren Kreuzfahrtschiffe wie Aidacara am Freihafen im Zentrum Göteborgs anlegen können, müssen die größeren Schiffe bereits jenseits der Älvsborgsbron in Arendal vor Anker gehen. 2012 legt nun auch erstmals die britische Queen Mary in Göteborg an, ein 345 Meter langer Ozeanriese, der an beiden Hafenanlagen keinen Platz findet und daher am Skandiahamnen anlegen muss, dem Frachthafen der Stadt. Dieses legendäre Ereignis ist für den 16. August des kommenden Jahres geplant.

Erstmals wurden dieses Jahr die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe, die überwiegend in Deutschland, England und Spanien zu Hause sind, gefragt, was ihnen an Göteborg am besten und auch weniger gut gefällt. Eine sehr gute Kritik erhielten die Einkaufsmöglichkeiten, die Restaurants und Cafés der Stadt. Weniger begeistert waren die Gäste Göteborgs indes von den Transportmöglichkeiten vom und zum Hafen und dem Mangel an Informationen, die man am Kai vorfindet.

Herbert Kårlin

Dienstag, 22. November 2011

Busse in Västra Götaland im Aufwärtstrend

Bei der Kontrolle von 75 Linienbussen in Västra Götaland, die die Verkehrspolizei letzte Woche durchführte, wiesen nur noch 47 Mängel auf, was die Polizei als sehr befriedigend bezeichnet. Immerhin hatten bei der letzten Kontrolle gleicher Art noch 100 Prozent der Busse teils erhebliche Mängel. Inwieweit man jedoch von einer Verkehrssicherheit sprechen kann, darüber äußert sich die Polizei weniger.

Auch wenn sich die Probleme mit öffentlichen Linienbussen verbessert haben, so sind die Probleme immer noch die gleichen wie bisher. Der häufigste Fehler ist nach wie vor eine mangelhafte Beleuchtung, was, trotz der langen Dunkelphase in dieser Jahreszeit, als „kleinerer Fehler“ bewertet wird. Aber zahlreiche Busse hben auch abgefahrene Reifen, Öl- und Diesellecks oder keinerlei Brandschutzvorrichtungen.

Während die Verkehrspolizei diese Verbesserung auf die häufigeren Kontrollen und den steigenden Druck von Västtrafik auf die Busunternehmen erklärt, so klagen die Busunternehmen darüber, dass die Polizei selbst kleinste Mängel, so das Fehlen eines Aufklebers „Notausgang“, bereits registriert, selbst wenn Jugendliche diesen Aufkleber erst wenige Minuten vor der Kontrolle abgemacht hatten. Die Busunternehmen denken daher, dass die Polizei durch das Bemängeln von Kleinigkeiten ihre Statistik aufbläht.

Herbert Kårlin

Montag, 21. November 2011

Endspurt für Göteborgs Lucia

Nachdem bereits am 2. Oktober unter den 20 Luciakandidatinnen die sieben jungen Frauen ausgewählt wurden, die nun bei gemeinsamen Auftritten in ganz Göteborg darum kämpfen werden um eventuell zur Lucia gekrönt zu werden, beginnen heute die letzten Wochen in denen die Sieben nahezu rund um die Uhr zusammen sein werden und einem extrem engen Terminplan folgen müssen.

Vom 2. Oktober bis heute trafen sich die nach jeder Ausscheidung verbleibenden Kandidatinnen dreimal die Woche um die Lieder einzustudieren, die sie die kommenden Wochen singen werden und um eine grundlegende Ausbildung zu bekommen, damit zum Auftakt am heutigen Tag bereit sind täglich vor einem unterschiedlichen Publikum aufzutreten. Einkaufszentren, Altersheime und Krankenhäuser gehören zu ihren häufigsten Bühnen.

Die sieben jungen Frauen haben nun bis zum 18. Dezember Arbeitstage von mindestens acht Stunden vor sich, wobei der Höhepunkt die Krönung der Lucia am Abend des 12. Dezembers sein wird. Die jüngste Kandidatin der Lucia 2011 wurde 19 Jahre alt und die älteste 26, wobei sich die Frauen nicht als Konkurrentinnen sehen, sonder es als Sieg betrachten, dass sie für die Truppe ausgewählt wurden und nun gemeinsam auftreten werden.

Herbert Kårlin

Sonntag, 20. November 2011

Weihnachtsstadt Göteborg

Die Entscheidung aus Göteborg eine schwedische Weihnachtsstadt zu machen, zeigt mittlerweile ihre Wirkung, denn die Übernachtungen im Dezember haben sich seit 1999 verdoppelt, wobei bereits der Start des Weihnachtsmarkts in Liseberg im Jahre 2000 ein nordischer Magnet wurde und als sich dann 2004 Göteborg zur Weihnachtsstadt erklärte, schien der Erfolg unaufhaltsam.

Auch dieses Jahr rechnet Göteborg und Co. wieder mit einem regen Besuch inländischer und ausländischer Gäste, auch wenn die starke Krone und die erneute Krise die Kauflust vieler etwas bremsen wird. Die weihnachtliche Atmosphäre Göteborgs wird dennoch von allen gesucht, wobei die ausländischen Besucher in Göteborg ein wirklich nordisches Weihnachten finden können.

Weihnachten entwickelt sich in Göteborg in drei Etappen, die am 11. November jedes Jahres mit den weißen Lichtern beginnen, die entlang der kilometerlangen Lichterstrecke leuchten. Wenige Tage später öffnet dann im Vergnügungspark Liseberg der größte nordische Weihnachtsmarkt und am 9. Dezember schließlich erstrahlt dann die gesamte Stadt im Lichterglanz und ein Weihnachtsfilm wird auf die Fassade des Kunstmuseums projiziert.


Herbert Kårlin

Samstag, 19. November 2011

Erstes Großkino Göteborgs wird Modehaus

Nachdem im Jahre 2008 die letzte Vorstellung im zentralsten Kino Göteborgs stattfand und 2010 der Mietvertrag mit SF, der größten Kinokette Schwedens auslief, suchte der Vermieter des Palladium, wo 1917 der erste Film präsentiert wurde, eine neue Lösung. Nun hat die Centrumutveckling Sverige AB eine Lösung gefunden und der Kinosalon liegt bereits in Trümmern.

Das Unternehmen hat beschlossen aus dem ehemaligen Kino ein Modehaus im Zentrum Göteborgs zu schaffen, wobei die Anfragen von Modehäusern, auf Grund der Lage, bereits enorm ist. Insgesamt sollen vier oder fünf Boutiquen im Palladium Platz finden. Die ersten Verträge sind bereits unterschrieben. Außer H&M, das ohnehin den schwedischen Markt dominiert, wird auch die exklusive Modekette COS hier seinen ersten Laden in Göteborg öffnen.

Nach Cathrine Söderström, die in diesem Fall das Unternehmen Centrumutveckling Sverige AB vertritt, wird man im künftigen Modehaus nur exklusive Marken der oberen Kategorie finden, das Göteborg einen internationalen Modestempel verleihen wird. Das neue Modehaus, das mit Sicherheit dem Nobelgeschäft NK Konkurrenz machen wird, wird voraussichtlich am 1. Oktober 2012 öffnen. Insgesamt werden die Boutiquen über rund 1600 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügen.

Herbert Kårlin

Freitag, 18. November 2011

Immer weniger Spielplätze in Göteborg

Die Erneuerung des größten Göteborger Spielplatzes Plikta im Schlosswald kann nicht darüber hinweg täuschen, dass während der letzten zehn Jahre rund 140 Spielplätze in Göteborg verschwanden, oft weil Kinder die Anwohner stören könnten oder das Grundstück mit Spielplatz keinen Gewinn erwirtschaften kann und daher als unsinnig betrachtet wird. Und selbst neue Spielplätze verfügen oft nur noch über das strikte Minimum einer Anlage, das wenig für Kleinkinder geeignet ist.

Insbesondere Schaukeln, die für Kleinkinder geeignet sind und die meist gesuchte Attraktion eines Spielplatzes sind, verschwinden nahezu vollständig aus der Landschaft der Göteborger Spielplätze. Selbst am meist besuchten Spielplatz im Slottsskogen findet man gerade einmal zwei Kleinkinder-Schaukeln an denen, vor allem am Wochenende, eine Schlange entsteht, während andere Einrichtungen leer stehen.

Die Planer der Göteborger Spielplätze sind sich allerdings keiner Schuld bewusst und argumentieren, dass sie die Spielplätze nur dem Bedarf und den Wünschen der Eltern anpassen, ohne jedoch aufzuschlüsseln wie sie zu ihren Bewertungen kommen und weshalb Eltern in mehreren Stadtteilen weite Strecken mit ihren Kindern zurücklegen müssen, nur damit sie einen Spielplatz für den Nachwuchs finden können.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 17. November 2011

Flüchtlinge in Göteborg müssen auf Campingplätzen wohnen

Trotz der mittlerweile sehr restriktiven Asylpolitik Schwedens kommen jede Wochen immer noch rund 150 Flüchtlinge aus unterschiedlichen Ländern beim Ausländeramt im Göteborger Kållered an, etwa die gleiche Anzahl, die das Amt an Gesamtunterkünften hat. Diese permanente Ankunft an Flüchtlingen verursacht immer größere Probleme für das Amt, das für diese Gruppe an Personen für Unterkünfte in Västra Götaland sorgen muss.

Da vor allem in Göteborg selbst eine immense Wohnungsnot herrscht, ist es mittlerweile unmöglich geworden hier für alle ankommenden Flüchtlinge eine Wohnung zu finden bis jeder einzelne Antrag überprüft wurde. Die Folge ist, dass immer mehr Flüchtlinge weit außerhalb Göteborgs untergebracht werden müssen und mittlerweile selbst in winterfesten Stugor auf Campingplätzen wohnen müssen, eine Situation, die das Ausländeramt gerne vermeiden würde, da diese Stugor oft weder über Toiletten noch Duschen verfügen, außer den Gemeinschaftsanlagen.

Da durch den hohen Strom an Asylanten, die in Göteborg ankommen, auch die Bearbeitungszeiten der Anträge immer länger werden, ist ungewiss wie lange diese provisorischen Unterkünfte die einzige Chance sind, den neu angekommenen Flüchtlingen eine Wohnung zu bieten. Da immer mehr Asylanten auch gegen die ersten Ausweisungsbescheide der Behörde gerichtlich vorgehen, sind auch die Zeiten zwischen Ankunft und endgültiger Entscheidung immer länger.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 16. November 2011

Forschungsfahrzeug Argos wird verschrottet

Nachdem im Februar größere Mengen an Asbest im Forschungsfahrzeug Argos gefunden wurden, musste es in Göteborg im Hafen liegen und auf die Entscheidung warten, ob der Asbest entsorgt und das Schiff aufgerüstet werden kann oder ob das Fahrzeug aus Kostengründen verschrottet werden muss. Heute wurden nun die 16 Angestellten von Argos darüber informiert, dass das Forschungsfahrzeug verschrottet wird.

Ab Februar wurde die Frage diskutiert, ob die Argos wieder in Dienst genommen werden kann. Nachdem jedoch bereits die Sanierungskosten bei bis zu 30 Millionen Kronen liegen können und die Modernisierung des 38 Jahre alten Schiffes nochmals die gleiche Summe verschlingen kann, obwohl das Fahrzeug allein aus Altergründen nur noch wenige Jahre seinem Auftrag nachkommen kann, entschied sich das Meeres- und Wasseramt nun die Argos nicht mehr weiterzuverwenden.

Um die laufenden Forschungsarbeiten fortsetzen zu können wird nun das Fischereiamt vorübergehend Fahrzeuge mieten und darauf warten, dass ein neues Schiff, das ohnehin seit 2008 geplant ist, gebaut werden kann. Für die 16-köpfige Mannschaft wird sich erst im Februar entscheiden wie viele unter ihnen entlassen werden oder inwieweit sie bei der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Fischereiamt, Küstenschutz, Wetterdienst und dem Seefahrtsamt integriert werden können.

Herbert Kårlin

Dienstag, 15. November 2011

Die Vogelpest hat Göteborg erreicht

Nachdem bereits im März des Jahres die Newcastle-Krankheit oder Vogelpest bei wilden Tauben in Mariestad und Alingsås festgestellt wurde, hat sich die Paramyxovirose nun weiter im Västra Götaland ausgebreitet und auch Göteborg erreicht. Insbesondere die Vögel im Schlosswald sind von der Krankheit, die als 100 Prozent tödlich eingestuft wird, bedroht.

Sämtliche Vögel im Slottsskogen wurden daher nun unter Quarantäne gestellt und müssen sich, mit Ausnahme der Ölandgänse im Inneren aufhalten. Selbst die Pinguine mussten in ein Gebäude geschickt werden zu dem nur Tierpfleger Zutritt haben. Die Ölandgänse befinden sich dagegen in einem Gehege in das keine Wildvögel gelangen können, da Gänse eine Gefangenschaft in einem Gebäude sehr schlecht verkraften.

Wie lange die Vögel des Schlosswaldes in Quarantäne bleiben müssen ist bisher unklar, da auch nicht bekannt ist wie weit sich die Vogelpest bereits ausgedehnt hat. Sollte bereits einer der Vögel mit der Krankheit, die für Menschen ungefährlich ist, infiziert sein, so müssen alle Tiere des Slottsskogen getötet werden, was den Park einer weiteren wichtigen Attraktion berauben würde.

Herbert Kårlin

Montag, 14. November 2011

Krankenwagen in Göteborg kommen immer langsamer

Zwischen dem Notruf bei SOS und der Ankunft eines Krankenwagens vergehen in Göteborg im Durchschnitt acht Minuten, drei Minuten länger als noch vor 20 Jahren. Diese drei Minuten scheinen im ersten Moment wenig, bedeuten aber bei der Rettung von Leben ziemlich viel, da eine internationale Studie belegt, dass bei einem Herzversagen mit jede Minute Wartezeit die Chance des Überlebens um 24 Prozent sinkt.

Aber auch bei schweren Autounfällen, hohem Blutverlust und zahlreichen anderen Krankheiten geht es um Minuten, wobei niemand genau sagen kann was diese 50-prozentige Erhöhung der Wartezeit wirklich verursacht, da es keine Studie gibt, die Todesfälle wegen zu langsamen Krankenwagen oder Langzeitfolgen durch die hohe Wartezeit belegen kann.

Die Ursachen für die lange Wartezeiten für Krankenwagen in Göteborg sind allerdings mehrschichtig, denn zum einen hindert die Verkehrslage Göteborgs und die Probleme im Tingstadstunnel eine schnelle Anfahrt, zum anderen gibt es zu wenige Krankenwagen für Notfälle und zum dritten steigt die Anzahl der normalen Transporte, ohne dass dies von den Verantwortlichen bei der Planung berücksichtigt wird.

Herbert Kårlin

Sonntag, 13. November 2011

Eine Speakers Corner in Göteborg

Die rot-grüne Mehrheit Göteborgs plant auf dem zentralen Gustav Adolf Torg eine kleine Rednertribüne aufzubauen von der aus jeder Göteborger die Möglichkeit haben soll seine Meinung kund zu tun. Wie sehr oft, so handelt es sich dabei natürlich nicht um eine Göteborger Idee, sondern die Göteborger Imitation der Speakers Corner in London, die seit 1855 ein bedeutender Anziehungspunkt ist.

Natürlich soll, nach Meinung des Stadtrates, die Speakers Corner in Göteborg nicht irgendwelche Unruhen und Aufstände verhindern wie im damaligen London, sondern dazu dienen, dass die Bürger der Stadt konstruktive Meinungen zur künftigen Stadtentwicklung von sich geben. Offen ist daher auch noch die Frage der Polizeibewachung der Rednertribüne, da, trotz hoher Toleranz, auch in London die Polizei bei obszönen und rassistischen Reden immer wieder einschreiten muss.

Hintergründiges Ziel der Rednertribüne auf dem Gustav Adolf Torg soll natürlich auch sein den Platz mit einfachsten Mitteln attraktiver zu machen, zumal alle vorherigen Ideen abgelehnt oder auf Eis gelegt wurden, so ein Cafébetrieb oder ein Marktplatz in den Sommermonaten. Göteborg lässt sich auch von der Erfahrung Stockholms nicht entmutigen, wo 1968 auf dem Sergels Torg eine Rednertribüne aufgebaut wurde, aber so wenig Erfolg hatte, dass sie bald wieder abgebaut wurde.

Herbert Kårlin

Samstag, 12. November 2011

Göteborg Energi ohne Rücksicht auf Verluste

Die stadteigene Gesellschaft Göteborg Energi fordert von der Stadt für jede installierte Anlage einen eigenen Vertrag. Allein das Straßenverkehrsamt musste daher rund 1500 Verträge mit Göteborg Energi unterschreiben. 860 gelten für die Straßenbeleuchtung, 250 für Ampelanlagen, aber auch für Rolltreppen, Pumpanlagen oder die Beleuchtung von Verkehrszeichen wird ein eigener Vertrag gefordert. Beim kleinsten Irrtum stellt die Stromgesellschaft einfach die Anlage ab.

Ein Fehler bei der Dateneingabe beim Straßenverkehrsamt hatte nun fatale Folgen, denn da zwei Verteiler die gleiche Nummer besaßen, stellte Göteborg Energi fest, dass es für zwei zentrale Straßen Göteborg, die Postgatan und die Kronhusgatan, keine Absprache gab und stellte daher die Verteiler am Montag ohne jede Vorwarnung ab, was dazu führte, dass beide Straßen ab dem frühen Abend im völligen Dunkel lagen.

Während die beiden letzten Male, als Göteborg Energi zur gleichen Methode griff statt eine Mail zu schicken oder anzurufen, das Abschalten keine schwerwiegenden Folgen hatte, wurde dieses Mal in der Postgatan eine 58-jährige Frau überfallen und dabei schwer verletzt. Göteborg Energi sieht sich natürlich unschuldig, gibt aber auch keine plausible Erklärung für das Vorgehen. Hinzu kommt, dass Göteborg in zwei Wochen Gast einer internationalen Beleuchtungskonferenz ist und dabei eines der übelsten Beispiele in diesem Bereich wurde.

Herbert Kårlin

Freitag, 11. November 2011

Göteborger Staatsanwalt kritisiert Presse

Nachdem mehrere Pressemedien in den letzten Tagen von einem serbischen Mädchen, das etwa ein Jahr lang in einer Göteborger Wohnung gefangen gehalten wurde und unter anderem auch zu Sex gezwungen wurde, von einem Sexsklaven schrieben, kritisiert nun Thomas Ahlstrand, stellvertretender Chef-Staatsanwalt, und fordert die Medien auf in Zukunft nicht mehr von einem „Sexsklaven“ zu reden.

In voller Linie zur aktuellen Regierung will Thomas Ahlstrand dadurch der Presse Richtlinien aufdrücken und formuliert auch gleich was die Medien veröffentlichen sollen. Der Staatsanwalt wünscht, dass man von tragischen Ereignissen mit vielen Opfern spricht und von Menschenhandel, da jemand eine andere Person in seine Gewalt gebracht hat und diese in eine Notsituation brachte. Dass diese Formulierung schwere Vergewaltigung und moderne Sklaverei ist, kommt dem Staatsanwalt nicht in die Sinne.

Aber auch Thomas Ahlstrand gibt gegenüber der Presse zu, dass vier Personen der Freiheit beraubt sind und sowohl ein Mann als auch eine Frau der Vergewaltigung eines Kindes verdächtig sind, was jedoch die Presse nicht dazu berechtigt von einem Sexsklaven zu reden. Ob es sich bei diesem Fall um eine Zwangsheirat handelt, da das Mädchen aus Serbien importiert wurde, darauf will der Staatsanwalt allerdings nicht antworten, wobei er nahezu entschuldigt, dass eine Vierzehnjährige in einer Wohnung in Schweden festgehalten wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 10. November 2011

Diskussion um Alkoholausschank in Göteborg

Einige Göteborger Lokale haben gegenwärtig eine Schankgenehmigung bis morgens um fünf Uhr, was nach Meinung der Polizei zu erhöhter Gewalt und Schlägereien führt. Daher fordert die Polizei von der Stadt den Alkoholausschank nach drei Uhr morgens zu verbieten. Die sich der Stadtrat in der Frage zum Alkoholausschank nicht einig ist und den Forderungen der Polizei nicht blind nachkommen will, hat sie den Sozialmediziner Fredrik Spak um ein Gutachten zu diesem Thema gebeten.

Fredrik Spak, der sich bereits seit Jahren mit den Gefahren von Alkohol beschäftigt und sich in all seinen Gutachten und Arbeiten restriktiv zum Alkoholgenuss ausspricht, empfiehlt Göteborg daher bereits nach zwei Uhr morgens keinen Alkohol mehr servieren zu lassen und weist dabei auf die Gepflogenheiten des Nachbarstaats Norwegen hin, ohne jedoch die Alkoholgeschichte Göteborgs in seinem Gutachten zu berücksichtigen.

Während Alkoholgegner Göteborgs das Gutachten als vorbildlich halten und die Stadtverwaltung auffordern den Empfehlungen zu folgen, spricht die Mehrheit der Göteborger eine andere Sprache. Nach ihnen ist Göteborg nachts nur attraktiv, wenn man auch Alkohol trinken darf, wobei der Gewalt Einhalt geboten werden kann, wenn sich die Polizei nachts auch auf der Straße sehen lässt. Sie verweisen auch auf die Zeit vor der liberalen Alkoholpolitik Göteborgs hin, als die Schwarzklubs über die ganze Stadt verteilt waren, was die nächtliche Gewalt nur noch verstärkte.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 9. November 2011

Göteborgs „River City“ nimmt Form an

Im Juni trafen sich in Göteborg zehn internationale Architektenteams um über die Zukunft von „River City“ zu sprechen, einem neuen Stadtteil, der im Zentrum der Stadt liegt und gegenwärtig überwiegend aus Lagerhallen und Industriebauten besteht, die teils mitten im Göta Älv liegen. River City soll durch seine Einmaligkeit nicht nur anspruchsvolle Wohnungen für Göteborger bieten, sondern Göteborg auch mit einer einzigartigen Architektur auf die Weltkarte setzen.

Nachdem nun die Architektenteams ihre Pläne ausgearbeitet haben, kam der Moment an dem die Bürger Göteborgs ihre Meinung zu diesem Zukunftsprojekt sagen können, aber auch, um die verschiedenen Projekte vergleichen zu können. Zu diesem Zweck werden die zehn ausgearbeiteten Modelle nun in der Göteborger Stadtbibliothek ausgestellt.

Die Fragestellung bei diesem zukünftigen Stadtteil, der den Freihafen, Gullbergsvass, Ringön und den Södra Älvstranden umfassen wird, war insbesondere wie eine Stadt der Zukunft aussehen soll in der sich viele Bedingungen verändert haben, angefangen von den Klimaveränderungen bis zu einem veränderten Freizeitverhalten. River City muss daher von einer Zukunftsvision aus betrachtet werden bei der man historische Architektur vergisst. Die gegenwärtigen Vorschläge gehen indes noch weit auseinander, denn der Freihafen kann zu einem Park verwandelt werden, aber auch Luxuswohnungen beherbergen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 8. November 2011

Internationale Künstlerin langfristig an der Göteborger Oper

Erstmals hat die Göteborger Oper einen langfristigen Vertrag mit einer international bekannten Opernsängerin unterschrieben. Lise-Lotte Axelsson, die Chefin der Oper, konnte Katarina Karnéus, die bereits zu Beginn ihrer Karriere an der Metropolitan Opera in New York engagiert war, zu einem fünfjährigen Vertrag mit dem Göteborger Opernhaus überzeugen, was für beide ein ungewöhnlicher Schritt war.

Für die Göteborger Oper bedeutet der Vertrag mit der Solistin Katarina Karnéus einen weiteren Schritt zu einem internationalen Opernhaus, das mit einer erfahrenen Sängerin nicht nur sein Angebot in die Höhe schrauben kann, sondern während der nächsten fünf Jahre auch ein Magnet für Opernliebhaber wird, zumal die schwedische Opernsängerin bisher nur vereinzelt in Schweden auftrat.

Auch wenn Katarina Karnéus, die 2002 erstmals auf der Göteborger Bühne stand, ab nächstem Jahr ihre Basis in Göteborg haben wird, so wird sie auch weiterhin an anderen internationalen Opernhäusern arbeiten, wobei sie es jedoch begrüßt erstmals nach 15 Jahren regelmäßig auf einer Heimatbühne auftreten zu können. Katarina Karnéus besuchte das Trinity College of Music in London, sowie das National Opera Studio. Ihre Lieblingsbühne war bisher die Bayerische Staatsoper in München.

Herbert Kårlin

Montag, 7. November 2011

Schwarztaxis werden in Göteborg kontrolliert

Gegenwärtig fahren in Göteborg rund 100 Schwarztaxis, die ihre Kunden insbesondere an der Avenyn oder dem Hauptbahnhof suchen und jährlich einen Umsatz von mehreren Millionen Kronen machen. Da mittlerweile jede Woche auch Übergriffe von Fahrern der Schwarztaxis gemeldet werden, arbeiten nun mehrere Organisation zusammen um diese Aktivität zu bekämpfen.

Dieses Wochenende unternahmen Polizei, Finanzamt, Versicherungskasse, Sozialamt und Gerichtsvollzieher gemeinsam Kontrollen von verdächtigen Fahrzeugen und konnten dabei mehrere der illegalen Taxifahrer ausfindig machen, was in zahlreichen Fällen auch zu rechtlichen Folgen von Seiten der beteiligten Ämter führen wird.

Die Polizei konnte an diesem Wochenende drei Fahrer vernehmen, die ein illegales Taxifahren zugaben und der Gerichtsvollzieher konnte zwei Fahrzeuge direkt pfänden, da die Fahrer erhebliche Steuerschulden hatten. Aber auch das Sozialamt und die Versicherungskasse waren mit dem Einsatz zufrieden, da einige der Fahrer staatliche Gelder kassierten, obwohl sie gleichzeitig einer beruflichen, wenn auch illegalen, Tätigkeit nachgingen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 6. November 2011

Göteborg bietet zu wenig Kindergartenplätze

Nach dem aktuellen Gesetz vom 1. Juli des Jahres muss Göteborg für jedes Kind innerhalb von vier Monaten nach der Anmeldung einen Platz im Kindergarten bereitstellen, und zwar in einem Kindergarten, der von den Eltern gewünscht wird und in greifbarer Nähe der Wohnung liegt. Während die meisten Gemeinden Schwedens dieser Auflage nachkommen, stellt die Schulinspektion in Göteborg erhebliche Mängel fest.

Bei den gegenwärtigen Überprüfungen konnte das Schulamt bereits drei bedeutende Verspätungen entdecken, die den Eltern der Kinder erhebliche Probleme verursachten. Im Stadtteil Zentrum musste eine Familie sieben Monate lang auf einen freien Platz warten, in Lundby acht Monate und in Linnéstaden fünf Monate, wobei die Eltern in Lundby in keinem der gewünschten Kindergärten einen Platz zugewiesen bekamen und nun täglich eine größere Strecke zurücklegen müssen.

Kindergartenplätze sind für Kinder zwischen einem und fünf Jahren gedacht und können in Göteborg sechs Monate vor der Bedarf eintritt beantragt werden. Um einen Kindergartenplatz zu bekommen, muss man berufstätig sein, einem Studium folgen oder aktiv Arbeit suchen. Auch für Kinder, die eine besondere pädagogische Förderung benötigen, können im Kindergarten Plätze beantragt werden. Wer seine Abgaben für ein anderes Kind nicht bezahlt hat, bekommt erst dann einen Kindergartenplatz zugewiesen, wenn sämtliche Schulden bezahlt sind.

Herbert Kårlin

Samstag, 5. November 2011

Göteborg, Fairtrade City mit Fragezeichen

Nachdem Göteborg in diesem Frühjahr zur Fairtrade City ernannt wurde, stellt die Stadt nun höhere Anforderungen an ihre Lieferanten als bisher, insbesondere in Hinsicht auf das Arbeitsmilieu und in der Frage nach Kinderarbeit. Während bei einer Kontrolle in einer Fabrik für Arbeitskleidung in Litauen nur kleinere Mängel entdeckt wurden und die Fabrik damit weiterhin liefern darf, ist die Situation in anderen Bereichen bei weitem nicht so klar.

So wurde nach zahlreichen Kritiken über das Großsteinpflaster der Kungsgatan, das aus China importiert wurde, von Göteborg nun neue Regeln für Kontrollen erlassen, die es nahezu unmöglich machen die Kette von der Produktion bis zur Kungsgatan zu verfolgen, da man an die zahlreichen Produktionsstätten nur über die chinesischen Lieferanten gelangen kann, die ihrerseits die Kleinbetriebe rechtzeitig vor einer Kontrolle warnen können oder auch unseriöse Unternehmen nicht in die Listen aufnehmen.

Ein ähnliches Problem taucht auch mit den Lieferungen von Teer und Baustahl auf, die in großen Mengen von Göteborg aufgekauft werden und deren Produktion in vielen Punkten gegen die Bedingungen einer Fairtrade City wie Göteborg verstoßen können. Da Göteborg jedoch weder auf den Import von Großsteinpflaster, noch von Teer und Baustahl verzichten kann, müssen sämtliche Verhandlungen mit Importeuren und Herstellern mit Fingerspitzengefühl geführt werden und die Bedingungen bisweilen der aktuellen Situation angepasst werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 4. November 2011

Öffentliche Verkehrsmittel Göteborgs unter Bedrohung

Dieses Jahr mussten in Göteborg bereits 45 Linien eingestellt werden, weil Straßenbahnen und Busse mit Steinen beworfen oder die Fahrer mit grünen Lasern geblendet wurden, elf Touren mehr als im gesamten vorigen Jahr fielen wegen diesen Angriffen aus. Einige Touren Göteborgs werden von den Fahrern nur noch mit Angstgefühlen befahren, da sich dort die Angriffe häufen.

Die gefährlichsten Angriffe erfolgen mit grünen Laserpistolen und Laserstiften, deren Anwendung und Verkauf in Schweden verboten ist. Allein dieses Jahr wurden von den Fahrern von Bussen und Straßenbahnen bereits 118 dieser Vorfälle gemeldet, weitaus mehr als noch im vorigen Jahr, obwohl die dunkle Phase in Göteborg erst begonnen hat. Nur in sehr wenigen Fällen können die jugendlichen Straftäter von der Polizei ausfindig gemacht werden, da sich die Gruppen nach den Angriffen fast unmittelbar auflösen.

Auch das gezielte Werfen von Steinen auf Busfenster wurde im Herbst mehr und mehr zum Sport für jugendliche Gruppen, was nicht nur die Fahrer gefährdet und zu gestrichenen Touren führt, sondern auch Überfälle auf Fahrgäste erleichtert, die dann oft hunderte von Meters zu einer anderen Haltestelle laufen müssen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 3. November 2011

Alkohol-Gen in Göteborg entdeckt

Forscher der Universität Göteborg konnten ein Gen entdecken, das bei Alkoholikern, die frühzeitig an Alkoholismus sterben und bei Personen, die auf Entwöhnungskuren kaum ansprechen, weitaus häufiger ist als bei anderen Personengruppen. Alkoholiker, bei denen dieses Gen vorkommt riskieren zehn mal so häufig frühzeitig zu sterben wie jene ohne dieses Gen.

Das verantwortliche Gen konnte von der Sahlgrenska Akademin, einer Abteilung der Göteborger Universität, im Teil des Gehirns lokalisiert werden, das für das Glücksempfindung zuständig ist. Dieses Gen ist nach den Forschern auch für einen häufigen Rückfall in den Alkoholismus nach jeder Art von Behandlung zuständig und reduziert die Eigenentscheidung bei Alkoholikern.

Im nächsten Schritt wollen die Göteborger Forscher nun Methoden entwickeln, die es erlauben das betroffene Gen so frühzeitig wie möglich zu erkennen um dann frühzeitig gegen das Suchtbegehren vorgehen zu können, damit diese Personengruppe gar nicht erst vom Alkohol abhängig wird. Nach den Forschungen beherbergen gegenwärtig rund 30 Prozent der Schweden das Alkohol-Gen. Da man jedoch nur bei knapp zehn Prozent der Bevölkerung eine Abhängigkeit von Alkohol feststellen kann, müssen auch andere Faktoren den Alkoholismus beeinflussen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 2. November 2011

Sportschützen in Göteborg wollen mehr Waffen

Die Sportschützen in Göteborg und dem Västra Götaland fordern von der Polizei von ihren besonderen Bedingungen beim Waffenerwerb abzugehen, da ihre Forderung, nach Meinung der Schützen, über jenen des schwedischen Gesetzes liegt und die Entwicklung des Sports verhindert. Die westschwedischen Sportschützen können dabei auch belegen, dass die Bedingungen für eine Waffenlizenz in allen anderen schwedischen Regionen einfacher sind als im Västra Götaland.

Seit einem Jahr verlangt die Polizei in Västra Götaland von allen Sportschützen, die einen Waffenschein für Handwaffen beantragen, einen Beleg, der beweist, dass sie auch an Wettbewerben teilnehmen und wollen die Ergebnisse sehen. Eine einfache Unterschrift des Sportclubs, die früher für einen Waffenschein ausreichte, führt in Göteborg und seiner Umgebung zu einer klaren Absage.

Die Justizabteilung der Polizei in Västra Götaland bestreitet nicht, dass man in anderen Regionen des Landes einfacher an eine Waffenschein gelangt, sagt jedoch, dass sich die Polizei absolut an die Gesetze hält, da bei einem Antrag einer Waffenlizenz bewiesen werden muss, dass die Waffe notwendig ist, was eine einfache Unterschrift, im Gegensatz zu Wettbewerbbeweisen, nicht kann. Die Polizei will dennoch die Verordnungen neu überarbeiten und prüfen lassen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 1. November 2011

Mietfahrräder in Göteborg machen Winterpause

Als gestern die Mietfahrräder Göteborgs, Styr & Ställ, in die Winterpause gingen, um erst im kommenden April wieder an die üblichen Stellen zu kommen, waren die zur Zeit 600 Fahrräder während der Saison 2011 insgesamt rund 180.000 Mal ausgeliehen gewesen, was bedeutet, dass jedes Fahrrad nahezu zweimal am Tag für eine kleinere Fahrt benutzt wurde, eine Quote, die die Stadt als befriedigend betrachtet.


Insgesamt wurden im Jahre 2011 etwas über 20.000 Dreitagesabonnements zu je zehn Kronen und rund 2000 Saisonabonnements zu je 250 Kronen verkauft, was für den französischen Betreiber J.C. Decaux bedeutet, dass die 51 Fahrradterminals Bruttoeinnahmen von über 700.000 Kronen erwirtschafteten und daher bisher keine Gewinne erziehen konnten, sondern weiterhin von Steuergeldern finanziert werden müssen.

Zur kommenden Saison sollen nun weitere zehn Fahrradterminals im Zentrum errichtet werden. Stufenweise sollen dann bis zum Jahre 2013 an 70 bis 80 Fahrradterminals 1000 Fahrräder zur Verfügung stehen, wobei es nicht geplant ist die Randgebiete Göteborgs mit im städtischen Verleihsystem aufzunehmen, was bedeutet, dass sich Touristen, die länger als jeweils eine halbe Stunde lang ein Fahrrad benötigen, auch in Zukunft an die wenigen privaten Verleiher wenden müssen.

Herbert Kårlin