Sonntag, 31. Juli 2011

Erneut Probleme mit Laserpointern in Göteborg

Nachdem im Laufe der letzten Monate immer seltener starke Laserpointer in gefährlicher Weise von Jugendlichen in Göteborg und dem Västra Götaland eingesetzt wurden, beginnen sich die Vorfälle wieder zu mehren, da die ersten Jugendlichen von Auslandsaufenthalten zurückkommen und die dort erworbenen Laserpointer nun zum Spielen oder Blenden verwenden.

Ein Großteil der neuen Vorfälle beruht auf Unachtsamkeit, da man in mehreren Ländern auch Laserpointer mit einer Stärke von über fünf Milliwatt problemlos kaufen kann. So musste der Fall eines nicht strafmündigen Kindes aus Kristineberg nun dem Jugendamt übergeben werden, da das Kind durch sein Spiel mit einem grünen Laserpointer vom Balkon aus einen Straftatbestand erfüllte. Der Junge war erst mit seiner Mutter von einem Auslandsaufenthalt mit seinem Laserpointer zurückgekommen. Beide kannten die Gefahr des „Spielzeugs“ nicht.

Seit dem 1. Mai 2009 werden grüne Laser mit einer Stärke von über fünf Milliwatt in Schweden als Waffe betrachtet und dürfen ohne besondere Genehmigung nicht auf offentlichen Plätzen benutzt werden, da das Blenden mit grünen Laserpointern dauernde Augenschäden herbeiführen können. Diese Art von Laserpointern sind in Schweden daher auch nicht mehr frei verkäuflich und dürfen auch nicht ohne Genehmigung eingeführt werden.

Herbert Kårlin

Samstag, 30. Juli 2011

Neue Direktorin der Region Västra Götaland in der Kritik

Noch bevor Ann Sofi Lodin im Oktober ihre neue Stelle als Direktorin der Region Västra Götaland antritt, gerät die Wahl einer der mächtigsten Frauen Schwedens und ihr Gehalt in die Kritik, dann sie forderte, und erhält, ein Gehalt, das monatlich rund 30.000 Kronen über jenem von Fredrik Reinfeldt liegt, der immerhin ganz Schweden führt. Allein für die Gehaltserhöhung hinsichtlich des Vorgängers könnte zwei permanente Krankenschwestern finanzieren.

Nach eigenen Aussagen, hätte Ann Sofi Lodin die Stelle auch nicht akzeptiert, da sie der Meinung ist, dass - nach amerikanischem Modell - das Einkommen im öffentlichen Dienst jenem der Privatwirtschaft angepasst sein muss, damit man auch die besten Führungskräfte rekrutieren kann, die auch eine bessere Leistung bringen. Sie fügt dabei hinzu, dass sie bei der neuen Stelle bereits weniger verdienen wird als vorher.

Gerade diese bessere Leistung ist jedoch die zweite Frage, die sich bei der Wahl von Ann Sofi Lodin stellt, die bisher für Capio arbeitet, einen privaten Krankendienst, der unter anderem mit der Region Västra Götaland mehrere Abkommen geschlossen hat, die sie nun von öffentlicher Seite fortsetzt und selbst für Capio verbessern kann. Die Frage ist dabei auch, ob ein marodes Krankensystem einer Region von jemandem in Ordnung gebracht werden kann, der bisher an höchste Rentabilität und Gewinnmaximierung dachte und schon beim Gehalt wenig von sozialem Denken hält.

Herbert Kårlin

Freitag, 29. Juli 2011

TBE im Göteborger Raum auf dem Vormarsch

Dieses Jahr wurden im Västra Götaland bereits sieben Fälle von TBE festgestellt, obwohl Zecken im Göteborger Raum noch nicht ihre größte Verbreitung erreicht haben und unter Umständen noch nicht alle tatsächlichen Infektionen festgestellt wurden, da die Inkubationszeit mehrere Wochen betragen kann.

Drei der neuen Fälle zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass die infizierten Zecken sich nicht in Wassernähe aufgehalten haben. Diese Situation macht es extrem schwierig Ratschläge für Impfungen zu geben oder vor bestimmten Gebieten zu warnen. Dieses Jahr wird Ende August die Spitze der Ansteckungen erwartet, wobei, wegen des schneereichen Winters, auch die Anzahl an Zecken weitaus höher liegt als die vorhergehenden Jahre.

In Schweden stirbt jedes zweite Jahr eine Person an TBE, wobei jedoch etwa jeder Dritte nach der Krankheit Dauerprobleme wie Müdigkeit, Gedächtnisverlust oder Steifheit behält. Die Länge der Zeckensaison hängt eng mit der Witterung zusammen, kann sich jedoch im Raume Göteborg bis November oder Dezember ausdehnen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 28. Juli 2011

Touristenfallen in Göteborg

Wenn man, wie die Göteborger Tageszeitung GP, auf Internet nach den Touristenfallen in Göteborg sucht, so findet man zwar mehrere Stellen, die genannt werden, aber nur ein einziger Ort ist so häufig erwähnt, dass er dem Fremdenverkehrsamt Göteborgs und dem Verein der Kaufleute der betreffenden Straße zu denken geben sollte.

Als größte Touristenfalle wird von Touristen aller Länder die Prachtstraße Avenyn betrachtet. Die Besucher finden diese Paradestraße langweilig, überteuert und ohne jede Attraktion. Ein Mittagessen, einen Kaffee oder auch ein Bier bekommt man fast überall in Göteborg billiger als entlang der Avenyn, die in Prospekten Göteborgs als einzige Straße genannt wird, die man „unbedingt“ entlang bummeln soll und an einer der Kneipen ein Bier angeraten wird.

Die nächsten drei Stellen werden vom Göteborger Riesenrad, dem Einkaufszentrum Nordstan und der Vergnügungspark Liseberg eingenommen. Beim Riesenrad wird die mangelnde Aussicht beklagt, die man für den hohen Preis bekommt, bei Nordstand klagen die Besucher über das monotone Angebot, das nur in der Werbung einzigartig ist und in Liseberg beschweren sich die Besucher über die extremen Preise in den Restaurant, wobei die Anlage als solches überwiegend gelobt wird.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 27. Juli 2011

Kulturdiebstahl im Västra Götaland

Während der letzten fünf Jahre wurden in Museen, Kirchen und kleineren Heimatmuseen im Västra Götaland über 300 zum Teil sehr wertvolle Gegenstände gestohlen, die trotz Nachforschung der Polizei nicht wieder gefunden werden konnten. Seit sich die Tourismusbewegung generalisiert, versuchen immer mehr der Besucher von Museen und Kirchen ein „besonderes“ Souvenir mit nach Hause zu nehmen.

Der Schaden durch diese Diebstähle im Västra Götaland ist indes nicht nur mit einem Zahlenwert zu beziffern, sondern bringt für die Besucher der Einrichtungen ebenfalls erhebliche Nachteile mit sich, denn Museen benötigen eine immer teurer werdende Überwachungseinrichtung und Kirchen können nur noch dann geöffnet werden, wenn auch ausreichend Wachpersonal in den Räumen vorhanden ist.

Die Diebstähle von Kunstdieben und Touristen jeder Nationalität in Museen und Kirchen machen wertvollere Gegenstände in manchen Einrichtungen nahezu unsichtbar, weil sie hinter Panzerglas gesteckt werden, und die steigenden Kosten für Überwachung führen zu immer höheren Abgaben für Eintritte, wobei so mancher Souvenirgegenstand dann nur in der Kellerbar einer Privatperson an ausgewählte Freunde gezeigt werden kann, Kulturgut, das manchmal Jahrhunderte lang Menschen erfreuen konnte.

Herbert Kårlin

Dienstag, 26. Juli 2011

Diebstahl im Naturwissenschaftlichen Museum Göteborg

Nach einigen anderen Museen gleicher Art, ist nun auch das Naturhistorische Museum Göteborg von einem Diebstahl besonderer Art betroffen. Bereits am Samstag drangen Unbekannte in das Museum ein und sägten von einem Nashorn das Horn ab und nahmen dieses als Trophäe mit.

Die Hörner aller fünf Nashornarten aus Asien und Afrika sind nicht nur für wertvolle Schnitzereien oder als Heilmittel der chinesischen Medizin gesucht, sondern in Europa insbesondere wegen ihrem Ruf ein hervorragendes, natürliches Potenzmittel zu sein, das die gleiche Wirkung von Viagra hat, nicht jedoch die Nebenwirkungen.

Da es mittlerweile sehr schwierig ist die Hörner der geschützten Tiere illegal zu importieren, sind naturhistorische Museen ein beliebtes Ziel geworden, zumal diese Museen meist wenig abgesichert sind und die Hörner sehr einfach zu entwenden sind. Da die Hörner in gemahlener Form als Potenzmittel angewandt werden, ist es in der Regel auch später nicht mehr möglich die Herkunft des Pulvers genau zu bestimmen.

Herbert Kårlin

Montag, 25. Juli 2011

Das Mittelalter im Västra Götaland

Zum neunten Mal wurde an diesem Wochenende in Kungälv, wenige Kilometer nördlich von Göteborg, die Medeltidsdagar in der Festung Bohus Fästing veranstaltet. Auch wenn die Vorbereitungen unter etwas schwierigen Voraussetzungen standen, da Veranstalter und die Stadtverwaltung Kungälv einen Kampf über Miete und Vertragsdauer austrugen, zog das Mittelalter wieder Ströme von Besuchern aus dem Västra Götaland an.

Drei Tage lang nahmen, bei sehr viel Regen, mittelalterliche Figuren, Tiere, Gaukler und Königinnen die alte Festung, die ab 1308 erbaut wurde und jahrhundertelang die südlichste Grenze Norwegens ausmachte, ein um eines der bedeutendsten Mittelalter-Festivals mit historischer Musik und Ritterturnieren zu bieten.

Einen besonderen Zustrom erlebten auch dieses Jahr wieder die zahlreichen Stände von Kunsthandwerkern, die zum großen Teil eine Anknüpfung an das schwedische Mittelalter hatten und die Stände, die zum Essen und Trinken einluden, was jedoch nicht immer im Geiste eines Mittelalter-Festivals war. Die Kunsthandwerker kamen auch dieses Mal aus den verschiedensten Teilen Europas, da das Festival beginnt auch international bekannter zu werden.

Herbert Kårlin

Sonntag, 24. Juli 2011

Wohnungen in Göteborg zu Wucherpreisen vermietet

Jeden Sommer und während besonderer Ereignisse werden in Göteborg regelmäßig Mietwohnungen zu Wucherpreisen an Touristen, Messeteilnehmer und andere Personen untervermietet. In manchen Fällen wird für den einwöchigen Aufenthalt selbst mehr als die Monatsmiete verlangt. Ein Teil der Untervermieter macht in dieser Zeit Urlaub, andere ziehen vorübergehend zu Verwandten oder Freunden oder bewohnen in dieser Zeit ihre Stuga.

Da diese Wohnungsangebote über Internet angeboten werden, kommen die Vermieter der illegalen Untermiete immer häufiger auf die Spur. Da diese Art von Untermiete grundsätzlich verboten ist, melden die Vermieter die Einkünfte auch nicht als Einnahmen beim Finanzamt an und müssen auch von dieser Seite mit einem Verfahren rechnen.

Wer von seinem Vermieter bei einer touristischen Untervermietung entdeckt wird, muss mit einer fristlosen Kündigung rechnen, auch wenn er der Meinung ist, dass er die Wohnung während seines Urlaubs ja nur vermietet, damit sie nicht leer steht und sonst Einbrechern ausgeliefert ist. Vermieter in Göteborg erlauben jedoch vorübergehende Untervermietung, zum gleichen Preis der Ursprungsmiete, wenn der Mieter wegen Studienzwecken oder aus Arbeitsgründen seine Wohnung mehrere Monate lang nicht bewohnen kann.

Herbert Kårlin

Samstag, 23. Juli 2011

Tinnituswarnung in der Göteborger Oper

Da die künstlerischen Ansprüche in der Göteborger Oper immer höheren Zielen entgegengeht, die Räume aber nicht mit diesen Ansprüchen mitwachsen, muss der Chor der Oper in einem viel zu kleinen Raum üben. Die Sänger müssen mittlerweile dicht an dicht stehen und singen daher teilweise „in die Ohren“ der anderen, was Tinnitus hervorrufen kann.

Nachdem sich mehrere der Sänger über das dadurch entstehende Lautniveau beschwert haben, wurde das Lärmpegel während der Übungen gemessen und ergab Werte von bis zu 126 Dezibel, was der Lautstärke eines Kampfflugzeugs in einem Abstand von 100 Metern entspricht und nicht länger als zehn Minuten ohne Schaden ertragen werden kann.

Bisher hat die Göteborger Oper für dieses Problem keine Lösung, da Chorsänger auch während der Probe nicht leiser singen können, die anspruchsvollen Aufführungen teilweise eine sehr große Anzahl an Chorsängern benötigen, aber andererseits keine größeren Räume zur Verfügung stehen. Die Chorsänger können daher nur hoffen keine bleibenden Schäden davonzutragen bevor der Anbau der Oper durchgeführt wird und dort größere Übungsräume vorgesehen werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 22. Juli 2011

Krankendienst in Göteborg eine Belastung für Kranke

Die Chance beim städtischen Krankendienst zweimal das gleiche Gesicht zu sehen wird immer mehr zu einem Zufall. In einem Fall kamen in 123 Tagen 101 verschiedene Personen um einem an MS erkrankten Mann die notwendige Hilfe zu bieten. Ursache davon ist, dass der Krankendienst so wenig festes Personal wie möglich anstellt und überwiegend auf Vikare zurückgreift, die die städtische Kasse weniger belasten.

Für die Betroffenen bedeutet dies nicht nur, dass sie keinerlei Kontakte zu ihren Pflegern bekommen können, sondern auch, dass bei einem Besuch grundsätzlich ein Familienmitglied anwesend sein muss, das den immer neuen Krankenpfleger einweisen kann und ihm die zu leistende Arbeit erklärt, da kaum ein Pfleger vorher über die zu erbringenden Leistungen informiert wurde.

Verantwortlich für die Probleme, die sich während der Urlaubszeit im Sommer noch verstärken, ist die schlechte Organisation des städtischen Krankendienstes, der Vikare oft erst in letzter Sekunde anfordert, die sich dann schon zeitlich nicht mehr um eine Krankenakte kümmern können oder mehr über den Zustand des Kranken erfahren. Die Probleme beim Heim-Krankendienst haben sich in Göteborg insbesondere verschlechtert, seit 2010 die Verantwortung von der Region Västra Götaland auf die Stadt übertragen wurde.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 21. Juli 2011

Ein neues Gewächshaus für den Botanischen Garten Göteborg

Da das gegenwärtige Gewächshaus des Botanischen Gartens in Göteborg aus den 80er Jahren in keiner Weise mehr den modernen Anforderungen entspricht, insbesondere hinsichtlich des Energiebedarfs, wird zum Jahre 2015 ein modernes, neues Gewächshaus entstehen, das in allen Richtlinien wegweisend für die zukünftigen Gewächshäusern Europas sein soll.

Die Finanzierung des Projektes in Höhe von etwa 200 Millionen Kronen ist bereits durch die Landesregierung des Västra Götalandes gesichert, so dass im nächsten Schritt alle Architekten, die für Gewächshäuser spezialisiert sind, ihre Vorschläge einreichen können. Die Verwaltung des Botanischen Gartens wird dann die umweltfreundlichste Lösung mit optimalen Zugangsmöglichkeiten für Beschäftigte und Besucher auswählen.

An der zukünftigen Beleuchtung, die vermutlich auf LED-Lampen und Schwefelplasma-Lampen beruhen wird, arbeiten bereits heute die Ingenieure der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg. Auch eine optimierte, umweltfreundliche Wasserversorgung und die Ästhetik spielen bei diesem Neubau, der unter der Aufsicht von Västfastigheter steht, eine tragende Rolle spielen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 20. Juli 2011

Neues Baumsterben in Göteborg

Während das Baumsterben im Göteborger Delsjöngebiet seit Jahren systematisch durchgeführt wird ohne dass ein klares Motiv des Täters zu erkennen ist und die Rundschnitte sofort sichtbar sind, müssen an anderen öffentlichen Anlagen in Göteborg Bäume mehr persönlichen Interessen einiger Privatpersonen weichen. Die Methoden sind teilweise nicht weniger brutal als jene an den beiden Delsjön.

So fand man vor kurzem in einem kleinen Park bei Saltholmen mehrere Bohrlöcher in sehr alten Bäumen, für deren Erhalt die Anwohner seit Jahren kämpfen und selbst privat die Kosten für das Beschneiden übernommen haben. Diese Bohrlöcher entstanden bereits im letzten Jahr, wobei der Täter die Löcher mit starkem Pflanzengift füllte, so dass das Laub ungewöhnlich zeitig fiel. Nach mehrmaligem Füllen der Löcher mit Gift können die Bäume nun nicht mehr gerettet werden.

In einem anderen Fall im edlen Wohngebiet Näset wurde im Laufe eines Jahres eine Schneise in das Waldgebiet geschlagen, die nur von zwei Anwohnern begrüßt wird, deren Häuser durch den Kahlschlag plötzlich einen Meeresblick bekamen. Da die Täter nur sporadisch und nachts arbeiteten, fehlt bisher jeder Zeuge des Geschehens. Als ob der oder die Täter im Naturschutzgebiet um die Delsjöar eine Idee verbreitet hätte, beginnt nun bereits an mehreren Stellen Göteborgs das kriminelle Baumsterben.

Herbert Kårlin

Dienstag, 19. Juli 2011

Neue Touristenattraktion im Västra Götaland

Die Gemeinde Kungälv, wenige Kilometer nördlich von Göteborg, will bis zum Jahre 2020 Skandinaviens populärste Touristenattraktion schaffen, die vom Angebot und der Besuchermenge andere Sehenswürdigkeiten des Nordens ausstechen soll. Kungälv will die Festung Bohus Fästning, die einst als Grenzschutz zwischen Schweden und Norwegen diente, auf die Karte der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes setzen.

Bis zum Jahresende will Kungälv einen Plan ausarbeiten, der erst denn Stadtrat und später auch die Touristen überzeugen soll die kleine Stadt am Göta Älv zu besuchen, da bisher die Festung zwar von allen Seiten sichtbar ist, aber, außer dem Festival „Kungahälla Medeltidsdagar“ Ende Juli, sehr wenig für die Besucher zu bieten hat. Und gerade das Festival scheint von der Stadt nicht sehr geschätzt zu werden, da es nicht vom Ort selbst veranstaltet wird.

Kungälv denkt beim Ausbau der Bohus Fästning insbesondere an eine attraktive Beleuchtung, die die Festung auch nachts von weitem sichtbar macht und denkt an die rund 200.000 Übernachtungen von norwegischen Besuchern in Göteborg, die bisher kaum von Kungälv angezogen werden, obwohl die Geschichte der Festung eng mit der norwegischen Geschichte zusammenhängt. Aber noch hat Kungälv einige Monate Zeit um sich einige Gedanken über die Aufwertung der Bohus Fästning zu machen.

Herbert Kårlin

Montag, 18. Juli 2011

Der Gothia Cup wird in Göteborg eingeweiht

Auch wenn bereits am Sonntag einige Freundschaftsspiele statt fanden und heute bereits die ersten wirklichen Spiele ausgetragen werden, so wird der 37. Gothia Cup, das weltweit größte Fußballturnier für Jugendliche, erst heute Abend um 20 Uhr mit einem großen Fest im Göteborger Ullevi eröffnet an dem rund 50.000 Besucher teilnehmen.

Bei der Eröffnung werden nicht nur zahlreiche Künstler und 300 jugendlichen Tänzer auftreten, sondern es wird auch die schwedische Damenfußballmannschaft erwartet, die vor wenigen Tagen in Deutschland Bronze holte. Das Fest setzt dann für die Jugendlichen mit Disco und zahlreichen anderen Veranstaltungen fort, damit der Gothia Cup nicht nur zu einem Fußball-Ereignis, sondern auch einem internationalen persönlichen Treffpunkt für die Jugendlichen wird.

Auch wenn Fußball im Zentrum des Gothia Cups steht, so ist diese Woche für viele Jugendliche auch der Moment, wo sie mit den unterschiedlichsten politischen Meinungen und kulturellen Unterschieden konfrontiert werden wo nicht nur die unterschiedlichen Schulsysteme zur Sprache kommen. Nur der Regengott meint es dieses Jahr mit den Spielern weniger gut, denn tagelanger Regen, der auch die nächsten Tage fortsetzt, macht die Spiele nicht nur zu einem Vergnügen.



Herbert Kårlin

Sonntag, 17. Juli 2011

Riesen-Bärenklau breitet sich in Göteborg aus

Der zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa eingeführte Riesen-Bärenklau verbreitet sich durch Vögel, Wind und Wasserläufe in immer stärkerem Masse in Göteborg. Die ursprünglich aus dem Kaukasus eingeführte Pflanze ist nicht nur dabei andere Kulturpflanzen in Parkanlagen, Wäldern und an Wasserläufen zu verdrängen, sondern führt auch immer häufiger zu erhablichen Schäden bei Menschen.

Die bis zu vier Meter hohe einmalblühende Pflanze, die 2008 zur Giftpflanze des Jahres gewählt wurde, bildet die photosensibilisierende Substanz Furanocumarin, das in Verbindung mit Sonnenlicht beim Menschen zu starken Verbrennungserscheinungen und schmerzhaften Quaddeln führen kann. Der Riesen-Bärenklau kann daher nur mit Schutzkleidung beseitigt werden.

Die Parkverwaltung Göteborgs weist wegen der starken Ausbreitung des Riesen-Bärenklau im Stadtgebiet darauf hin, dass die Besitzer von Grundstücken die Pflanzen selbst beseitigen müssen und die Stadt lediglich die Pflanzen am Säveån sporadisch bekämpft. Trotz der Gefahren, die von der Pflanze ausgehen, wird sie auch weiterhin in manchen Gärten und Anlagen Göteborgs als Zierpflanze gehalten.

Herbert Kårlin

Samstag, 16. Juli 2011

Einreise für Gothia Cup in Göteborg verweigert

Einer jugendlichen Fußballmannschaft aus Kongo Kinshasa, die am Göteborger Gothia Cup in der nächsten Woche teilnehmen sollte, wurde von der schwedischen Botschaft die Einreise verweigert, weil das schwedische Ausländeramt der Meinung ist, dass die Jugendlichen ein zu großes Risiko darstellen und versuchen könnten in Schweden unterzutauchen.

Für die jugendlichen Mannschaften sind in der Regel die Betreuer verantwortlich, die auch versuchen, die Gruppe zusammenzuhalten und wohlbehalten zurück in die Heimat zu bringen. Dennoch geschieht es jedes Jahr, dass einige Jugendliche plötzlich abtauchen und ihr Glück als illegale Einwanderer in Schweden versuchen.

Die Entscheidung des Ausländeramts ausgerechnet die Mannschaft aus Kongo Kinshasa als Risikogruppe einzustufen, wird es mit Sicherheit nicht verhindern können, dass auch dieses Jahr der eine oder andere Jugendliche versuchen wird in Schweden zu bleiben, wobei diese Jugendlichen meist Hilfe von Bekannten haben, die sich bereits in Schweden befinden, oder aber Opfer der organisierten Kriminalität werden, die bei internationalen Veranstaltungen gezielt Kontakt mit Jugendlichen aufnehmen.

Herbert Kårlin

Freitag, 15. Juli 2011

Kultursommer in Göteborg

Nach dem Erfolg des vorigen Jahres werden auch dieses Jahr wieder Jugendliche in Göteborg beschäftigt, die an Straßen und öffentlichen Plätzen kulturelle Veranstaltungen bieten, angefangen von Zirkusnummern, über Straßenmusik bis zu avantgardistischem Straßentheater. Allerdings handelt es sich grundsätzlich nicht um Vorstellungen Einzelner, sondern immer um die Aktivität einer Gruppe.

Voriges Jahr stellte die Stadt eine Million Kronen für den Kultursommer bereits. Wegen dem großen Erfolgt wurde dieses Jahre die Summe verdoppelt, so dass 94 Jugendliche in Form eines Sommerjobs kulturell aktiv werden können und die Stadt zur Tourismussaison beleben. Der Andrang war dieses Jahr weitaus höher als voriges Jahr, denn 451 Jugendliche hatten sich um eine kulturelle Arbeitsstelle beworben und nur 94 konnten dann auch eine Stelle finden.

Erstmals werden dieses Jahr nicht nur aktive, junge Künstler von der Stadt beschäftigt, sondern auch Bühnentechniker, Filmer oder Blogger, die an den 17 verschiedenen Aufführungen beteiligt sind. Die Jugendlichen haben eine tägliche Arbeitszeit von sechs Stunden, die sich über den Tag oder frühen Abend verteilen und werden nach Alter und Tarif der Stadt Göteborgs bezahlt, der jedoch geringer ausfällt als in manch anderen Städten Schwedens.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 14. Juli 2011

Wohnungsnot für Jugendliche in Göteborg

Nach einer Untersuchung von Boverket herrscht in Groß-Göteborg landesweit die größte Wohnungsnot für Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren. In 93 Prozent der Gemeinden stehen kaum Wohnungen für diese Altersschicht zur Verfügung. In Groß-Stockholm liegt die Quote bei 88 Prozent und in Malmö bei 73 Prozent. In keiner der drei Städten kann die Situation jedoch als zufriedenstellend bezeichnet werden.

Seit Jahren vernachlässigt Göteborg den Bau von preisgünstigen Mietwohnungen und Studentenwohnheimen, obwohl gerade in Göteborg die Stadt der Besitzer sämtlicher großer Bauunternehmen ist, die jedoch, wegen dem höheren Gewinn, überwiegend Gebäude mit Bostadsrätt errichten und Mietwohnungen als zu wenig gewinnträchtig betrachten.

Für dieses und die kommenden Jahre planen die Gemeinden Groß-Göteborgs vor allem die Umwandlung von Altbauten in Studentenwohnungen und Wohnungen für junge Familien, was jedoch nur günstige Wohnungen für Geringverdiener in Wohnungen für Jugendliche verwandelt, ohne die generelle Wohnungsnot zu verbessern, da auch der geplante Bau von 3500 neuen Wohnungen in diesem Jahr weit hinter dem tatsächlichen Bedarf liegt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 13. Juli 2011

Rollstuhlfahrer weiterhin Probleme mit Västtrafik

Obwohl die Göteborger Verkehrsbetriebe Västtrafik seit Jahren ihre Busse mit ausfahrbaren Rampen ausstatten, damit auch Rollstuhlfahrer die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen können, ist die Situation für Behinderte immer noch alles andere als zufriedenstellend, denn nicht nur technische Probleme führen dazu, dass die Rampen nur teilweise funktionieren.

Das größte Problem für Rollstuhlfahrer sind die Fahrer der Busse, die in vielen Fällen nicht wissen wie die Rampen bedient werden oder die wegen der umständlichen Handhabung, und der Angst vor Verspätungen, ihre behinderten Passagiere einfach an der Haltestelle stehen lassen oder auf den nächsten Bus verweisen. Sehr vielen Fahrern wurde nie erklärt wie eine Rampe funktioniert.

Zusätzliche Probleme tauchen jedoch sowohl bei Bussen und Straßenbahnen auf, wenn zwei Rollstuhlfahrer gleichzeitig einsteigen wollen. Da in jedem Wagen nur ein speziell für Rollstuhlfahrer eingerichteter Platz vorhanden ist und ein weiterer dann für Kinderwagen gedacht ist, weigern sich Fahrer oft einem zweiten Rollstuhl den Zugang zu gewähren, auch wenn er keinerlei Hindernis für die anderen Passagiere darstellt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 12. Juli 2011

Patriotischer Studentenverband in Göteborg gegen Homosexuelle

Torsten Persson, Leiter des Patriotischen Studentenverbands (Patriotisk Studentförbundet) fordert, dass die Stadt Göteborg in Zukunft nur noch die schwedische Flagge an öffentlichen Stellen, insbesondere auch an der Avenyn, hisst und keine Flaggen mehr von Minoritäten wie Samen, Roma oder gar die Pride Flagge, die während des Göteborger HBTQ-Festivals im Wind wehte.

Die Studentengruppe um Torsten Person wurde von Göteborg, gegen einen Zuschuss von 28.000 Kronen im Jahr 2011, wie seit Jahren, damit betraut die Flaggen an den öffentlichen Plätzen der Stadt zu hissen. Für Torsten Persson bedeutet dies, nur die schwedische Flagge an den offiziellen Flaggentagen zu hissen, da nur dies der schwedischen Tradition entspricht. Jede andere Flagge hat, nach seiner Meinung, nichts an öffentlichen Stellen zu suchen.

Nachdem sich dieses Jahr Torsten Persson nicht nur gegen die Pride-Flagge aussprach, sondern vom HBTQ-Festival nur vom Homosexfestival spricht und meint, dass man Kindern diese Flagge nicht erklären könne und sie selbst Alpträume bekommen könnten, wenn ein Lehrer das Thema Homosexualität im Unterrichtsstoff aufnimmt, erwägt die Stadt Göteborg nun, nach Ablauf des Jahres, einen neutraleren Organismus mit der Beflaggung der Stadt zu beauftragen.

Herbert Kårlin

Montag, 11. Juli 2011

Göteborg beendet Schwedischunterricht für Asylanten

Da der Vertrag mit dem bisherigen Unternehmen, das Schwedischunterricht für Asylanten in Göteborg anbot, ausläuft und vom Unternehmen nicht verlängert wird, kann das Ausländeramt ab Herbst Asylanten keinen Unterricht mehr anbieten, was die Situation der Neuankömmlinge auf dem Arbeitsmarkt noch mehr erschweren wird.

Das Ausländeramt hofft nun auf gemeinnützige Vereine, die ihre Leistungen kostenlos zur Verfügung stellen und hofft, dass diese auch einen interaktiven Schwedisch-Kurs auf Computerbasis auf die Beine stellen können, damit zumindest im Laufe des nächsten Jahres der Schwedischunterricht für Asylanten, wenn auch in anderer Form, wieder aufgenommen werden kann.

Auch wenn der Aufbau von interaktiven Online-Sprachkursen sehr interessant wirkt, so ist dennoch zu bedenken, dass viele Asylanten noch nie an einem Computer arbeiteten und sehr viel Wissen gerade durch den Unterricht durch einen Lehrer und die gemeinsame Erarbeitung des Stoffes, erfolgt. Da Kinder Schwedisch in der Schule lernen, sind sie von dieser neuen Situation nicht betroffen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 10. Juli 2011

Händler fordern mehr Trödelmärkte in Göteborg

Obwohl in Göteborg die verschiedenen Stadtteile zwischen Frühjahr und Herbst mehrere lokale Trödelmärkte veranstalten und es zwei überdachte Märkte mit Trödel in der Stadt gibt, müssen Liebhaber von Flohmärkten an Samstagen oder Sonntagen entweder Heden oder den Baklyckeloppis am Slottsskogsvallen besuchen, die einzigen beiden regulären Trödelmärkte der Stadt.

Die hohe Besucherzahl und der Erfolg der Märkte bringt die privaten Gelegenheitshändler dazu, die Stadt aufzufordern mehrere Plätze zu günstigen Preisen zur Verfügung zu stellen, damit sich in Göteborg, ähnlich anderer europäischer Städte wie Berlin oder London, die Trödelmärkte auch zu einer touristischen Attraktion entwickeln können.

Der Trödelmarkt in Heden geht nun in sein fünftes Jahr und der Drive-in-Loppis am Slottsskogen wurde erst vor wenigen Wochen geöffnet, was Göteborg nahezu an des Ende der schwedischen Loppis-Geschichte setzt, die Geschichte der Flohmärkte, die sowohl in Stockholm als auch in Malmö oder kleineren Städten Schwedens einen sehr großen Erfolg zeigen.

Herbert Kårlin

Samstag, 9. Juli 2011

Ein autofreier Tag in Göteborg

Nach einer Pause von mehreren Jahren wird Göteborg dieses Jahr erneut am autofreien Tag am 22. September teilnehmen, wenn auch nach einem eigenen Modell, den sich das Straßenverkehrsamt und der Stadtrat ausgedacht haben und vermutlich einmalig auf der ganzen Welt ist, da er der politischen Propaganda dienen soll und keinen Autofahrer hindern soll an diesem Tag in die Innenstadt zu fahren.

Göteborg wird am autofreien Tag weder eine Straße sperren noch aber dazu aufrufen sein Auto zu Hause stehen zu lassen, sondern setzt auf Information, eine Kampagne, die den Bürgern der Stadt zeigen soll welche Leistung ihre politischen Vertreter bereits geleistet haben, indem sie die Infrastruktur so gestaltet haben, dass man in Göteborg kaum noch ein Auto benötigt.

Da, nach Meinung der Stadtverwaltung, auch das Infrastrukturpaket, das den Autoverkehr mehr in Tunnels legen wird, eine neue Struktur der allgemeinen Verkehrsbetriebe und die Reduzierung von Parkplätzen in der Innenstadt vorsieht, Autos in der Innenstadt überflüssig machen wird, muss man den Bürgern nicht demonstrieren, wie eine autofreie Stadt aussieht, sondern ihnen nur die politischen Pläne mit Plakaten und Druckwerken erklären.

Herbert Kårlin

Freitag, 8. Juli 2011

Wasserqualität in Göteborgs Badegewässern

Nachdem dieses Jahr Badegewässer erstmals nicht mehr routinemäßig von den Gemeinden getestet werden, sondern die Verantwortung auf die Betreiber des Badeplatzes übertragen wurde, liegen bei fast der Hälfte der Badeplätze in Göteborg keine Angaben mehr über die Wasserqualität vor und selbst Europa-Badeplätze mit täglich mehr als 200 Badegästen wurden nicht getestet.

Der Besucher eines Badestelle in Göteborg, inklusive der südlichen Schären, kann nähere Informationen ausschließlich auf der Website des Smittskyddsinstitutet finden, da die Badeplätze selbst nur in wenigen Fällen in aktuellen Ergebnisse angeben und Göteborg selbst ebenfalls auf eine Veröffentlichung verzichtet. Allerdings werden nicht nur private Badeplätze schlecht überwacht, sondern auch bei kommunale Badestellen fehlen bisher noch einige Wasserwerte.

Unter den Europa-Badeplätzen, die deutlich ihre blaue Flagge präsentieren, wurde bisher weder das Ramsdalbadet auf Brännö, noch das Hovåsbadet der Stadt Göteborg auf die Wasserqualität getestet. Aber auch bei den anderen Badeplätzen der südlichen Schären, mit Ausnahme von Styrsö, fehlen sämtliche Angaben und der Badegast muss sich auf sein eigenes Gefühl verlassen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 7. Juli 2011

Mietärzte werden in Göteborg zum Problem

Das System der Mietärzte, die von den Göteborger Krankenhäusern über Zeitarbeitsfirmen angefordert werden, sobald ein Engpass entsteht, sollte nur in Notfällen eingesetzt werden. Da Ärzte bei Zeitarbeitsfirmen jedoch besser bezahlt werden als in Krankenhäusern, suchen immer weniger Ärzte eine Anstellung in Krankenhäusern und feste Ärzte werden dort zur Mangelware.

Allein im Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg gibt es ein Jahresbudget für Mietärzte in Höhe von 27 Millionen Kronen. Bereits Ende Mai hatte das Krankenhaus dieses Jahr jedoch bereits 35 Millionen für gemietete Ärzte bezahlen müssen, Geld, das nun für andere Aufgaben im Patientenbereich fehlt. Eine ähnliche Situation verzeichnen auch alle anderen Krankenhäuser in Göteborg und dem Västra Götaland.

Nach dem Sommerurlaub wollen nun die Krankenhäuser eine Strategie ausarbeiten mit der sie Ärzten eine feste Anstellung wieder attraktiv machen können, damit die Kosten für Leihärzte wieder auf das normale Budget zurückgehen. Ein Problem sind jedoch nicht nur die Kosten der Mietärzte, die in Schweden als Stafettläkare bezeichnet werden, sondern auch die Tatsache, dass in Schweden ein großer Mangel an Fachärzten herrscht, die ihre Einsätze dann über Leiharbeitsfirmen auf verschiedene Krankenhäuser aufteilen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 6. Juli 2011

Göteborger Polizei interessiert sich nicht für Drogen

In Göteborg haben sich 45 Kneipen und Nachtklubs zu einem Verband zusammengeschlossen, der den Gebrauch und Verkauf von Drogen in ihren Räumen bekämpfen will und haben sich zum drogenfreien Gebiet erklärt. Das Netzwerk bildet Angestellte und Türwachen zu diesem Zweck speziell aus und will mit der Polizei eng zusammenarbeiten.

Auch die Stadt gibt jedes Jahr eine halbe Millionen Kronen für die Drogenbekämpfung in Göteborg aus. Das Ergebnis ist jedoch ernüchternd, da die Polizeieinheiten sich um Drogen in Kneipen, Restaurants und Nachtklubs nicht interessieren, sondern den Besitzern bei Anrufen erklärt, sie sollen doch die Drogen einfach die Toilette hinunter spülen oder gar den Einsatz verweigern, weil in Kürze Schichtwechsel sei.

Die Besitzer der Einrichtungen beklagen die Inaktivität der Göteborger Polizei und erinnern sich noch an Zeiten, als eine eigene Einheit in Zivil unterwegs war und bedeutende Erfolge erzielte. Als vor zwei Jahren die Einheit durch uniformierte Beamte ersetzt wurde, die vor allem die Paradestraße Avenyn entlang spazieren, verschwand jedes Interesse der Polizei an Drogenmissbrauch und Drogenhandel im Kneipenmilieu.

Herbert Kårlin

Dienstag, 5. Juli 2011

Hohe Quote an Verkehrstoten im Västra Götaland

In den ersten sechs Monaten des Jahres verzeichnet man in Schweden 147 Tote im Straßenverkehr, 28 Prozent mehr als im Vorjahr in der gleichen Periode, als man 115 Verkehrstote zählte. Während bereits diese Zahl zu denken gibt, da das Straßenverkehrsamt im vorigen Jahre zahlreiche vorbeugende Maßnahmen in Angriff nahm, so ist die Situation im Västra Götaland geradezu erschreckend.

Mit bisher 34 Verkehrstoten im Västra Götland hat sich die Anzahl der Toten innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt und liegt damit auch weit über Skåne, das mit 20 Verkehrstoten dieses Jahr an zweiter Stelle der Statistik liegt. Mit diesen Zahlen wurde die Tendenz der vorhergehenden Jahre geradezu umgekehrt.

Die Ursachen dieser Tendenz sind allerdings wenig bekannt und lassen daher jede Spekulation offen. Während man im Västra Götaland das Problem vor allem beim steigenden Verkehr sucht, spricht man national mehr von der schlechten Infrastruktur im Västra Götaland, was sich auch im Falle Göteborg zeigt, wo der schwerste Autoverkehr zwangsweise durch die Stadt geleitet wird.

Herbert Kårlin

Montag, 4. Juli 2011

Partille Cup in Göteborg mit Hindernissen

Am Montag kommen Jugendliche aus der ganzen Welt zum 42. Partille Cup nach Göteborg um am vermutlich größten Handballereignis weltweit teilzunehmen. Noch am Sonntag Abend war jedoch nicht klar, ob alle Mannschaften, die sich angemeldet haben, auch tatsächlich teilnehmen können, da noch etwa zehn Mannschaften in schwedischen Botschaften in den Heimatländern festsitzen.

Die Mitglieder der Mannschaften aus Ländern wie Indien, Nigeria oder Kenya hatten am Sonntag noch kein Einreisevisum für Schweden, wobei die Ursachen dieses Problems weitgehend unbekannt sind und am Sonntag nicht bekannt war, ob die schwedischen Botschaften für die Verzögerungen verantwortlich sind oder aber einige Teilnehmer ihre Anträge zu spät gestellt haben. Visaprobleme häufen sich jedoch in letzter Zeit, da die neuen Regeln biometrische Visa vorschreiben, die nicht alle Botschaften ausstellen können.

Am diesjährigen Partille Cup nehmen insgesamt 1057 Mannschaften aus 89 Ländern teil, die etwa 4000 Wettkämpfe bestreiten, die über ganz Göteborg verteilt sind. Eine Woche lang wird die Stadt von Jugendlichen aus der ganzen Welt eingenommen, die sich jedoch bei ihrem Bummel durch die Stadt in vielen Fällen mit dem Betrachten von Schaufenstern begnügen müssen, da für sie schwedische Preise in unerschwinglicher Höhe liegen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 3. Juli 2011

Badeplätze in Göteborg weiterhin nicht behindertenfreundlich

Diesen Sommer sollten zum Bad auf Lilla Amundön in Göteborg zweit weitere Badeplätze am Meer hinzukommen, die mit Rampen ausgestattet werden, damit auch Behinderte leichten Zugang zu Göteborger Badeplätzen erhalten und besser vom Sommer nutzen können.

Die Pläne für Sillvik und am Härlanda Tjärn mussten nun jedoch erneut auf Eis gelegt werden, da die Regionalregierung des Västra Götalands eine Studie fordert, die belegt, welchen Einfluss Rampen auf die Meeresökologie haben und inwiefern sie das Meeresmilieu beeinflussen. Diese Studie können nun jedoch nicht mehr zum Sommer fertiggestellt werden.

Behinderte müssen auf Grund dieser Entscheidung ein weiteres Jahr warten bis die beiden Bäder, sowie das Hovåsbadet, das ebenfalls Rampen installieren will, nun auch behindertengerecht ausgestattet werden können. Bisher können Behinderte nur unter größeren Schwierigkeiten und mit Hilfe anderer, außer auf Lilla Amundön, an einigen wenigen Badestränden Göteborgs das Wasser erreichen.

Herbert Kårlin

Samstag, 2. Juli 2011

Göteborger Partille Cup in Skandal verstrickt

Kurz bevor der internationale Partille Cup, das größte europäische Handballturnier für Jugendliche, am 4. Juli in Göteborg angepfiffen wird, gerät der Ehrenvorsitzende Gunnar Quist ins Kreuzfeuer der Polizei. Seit Jahren hat Gunnar Quist billigen Alkohol in Deutschland gekauft um ihn dann mit Gewinn in Göteborg zu vermarkten, wobei er, nach eigenen Aussagen, nie Alkohol an Jugendliche lieferte.

Auch wenn Gunnar Quist kein Einzelfall, sondern eher noch einer der kleineren illegalen Alkoholhändler in Göteborg ist, so unterscheidet sich der Fall dennoch von den anderen, da der IK Sävehof, dessen Ehrenvorsitzender Gunnar Quist ist, ein bedeutender Sportklub der Stadt ist und insbesondere Jugendlichen einen gesunden Weg innerhalb sportlicher Veranstaltungen zeigen soll und auch international eine gewisse Bedeutung hat .

Der Vorstand des IK Sävehof nahm nach Einleitung der polizeilichen Untersuchungen unmittelbar Abstand von den illegalen Alkoholverkäufen seines Ehrenvorsitzenden, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass während der Jahre niemand im Klub etwas von den Aktivitäten Gunnar Quists bemerkt haben will, obwohl der Gründer des Partille Cups zum Import ein Auto verwendete, dass er im Namen des Sportklubs von der Gemeinde mietete.

Herbert Kårlin

Freitag, 1. Juli 2011

Ausweisung von Bettlern aus Göteborg war illegal

Nachdem der Justitieombudsmannen die Zwangsausweisung von 26 rumänischen Bettlern durch die Stockholmer Polizei auf das härteste kritisierte, da diese Ausweisungen jeden rechtlichen Grundsatzes widersprechen, da in Schweden weder das Betteln verboten ist, noch europäische Bürger bei einem Kurzaufenthalt von bis zu drei Monaten ausgewiesen werden dürfen.

Diese Entscheidung belegt auch, dass die Zwangsausweisung von 15 Bettlern aus Göteborg während der letzten drei Jahre unrechtmäßig waren. Im Jahre 2010 wurden aus Göteborg drei rumänische, bettelnde Frauen ausgewiesen und zwei Jahre davor zwölf Bettler aus Slovakien. Bereits Ende 2010 kam dann in Göteborg die Diskussion über die Unrechtsmäßigkeit dieser Ausweisungen auf und sie wurden eingestellt.

Der Erfolg der Ausweisungen von Bettlern war bereits nach den ersten Zwangsausweisungen in Frage gestellt worden, da jeder Europäer bereits wenige Tage nach der Ausweisung wieder in Schweden oder in andere europäische Länder für drei Monate einreisen konnten und manche der Bettler bereits selbst Opfer krimineller Organisationen waren.

Herbert Kårlin