Montag, 31. Dezember 2012

Schusswaffengebrauch der Göteborger Polizei

Wer in Göteborg das Augenmerk der Polizei auf sich lenkt, weil die Beamten vermuten, dass man eventuell Drogen transportieren könnte, so sollte man so schnell wie möglich alles was glänzt, insbesondere aber eine Getränkedose, unmittelbar fallen lassen um zu verhindern, dass man angeschossen wird, zumindest nach Meinung des Staatsanwalts Lars Göransson, der in diesen Fällen den Schusswaffengebrauch eines Polizisten als Notwehr betrachtet.

Im Frühjahr dieses Jahres beobachtete ein Polizist einen roten Volvo im Auftrag der Drogenabteilung. Als das Fahrzeug mit drei Männern an einer Ampel anhalten musste, sah der Beamte einen silbernen Reflex, den er unmittelbar als Waffe erkannte und feuerte durch die Scheibe auf den Beifahrer, einen 32-jährigen Familienvater mit drei Kindern, der seit diesem Tag teilweise behindert ist. Da es sich, nach Meinung des mit der Untersuchung beauftragten Staatsanwalts, jedoch um Notwehr handelt, steht dem Betroffen keinerlei Entschädigung zu und die Schwester, der das Auto gehört, muss den Schaden am Fahrzeug aus eigener Tasche tragen.

Dass Polizisten wegen ihren extrem häufigen Unfällen mit Dienstfahrzeugen nicht belangt werden und Übergriffe von ihrer Seite kaum verfolgt werden, ist seit langem bekannt, aber erstmals stellt ein Göteborger Staatsanwalt einen Freibrief für einen versuchten Mord aus, denn im Fahrzeug fand man weder Drogen noch Waffen und ein Polizist sollte ausreichend ausgebildet zu sein eine Waffe nur bei einer tatsächlichen Gefahr abzufeuern und nicht auf Grund eines Lichtreflexes. Der Anwalt des 32-jährigen will nun die Beurteilung des Staatsanwalts bei der vorgesetzten Stelle in Malmö überprüfen lassen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 30. Dezember 2012

Citymaut in Göteborg von Volksbefragung bedroht

Seit einigen Monaten sammelt die Göteborger Abendzeitung GT Unterschriften um die Stadt zu einer Volksbefragung zu zwingen, mit dem Gedanken natürlich, dass sich die Mehrheit der Göteborger anschließend gegen die Citymaut aussprechen werden und die Straßen der Innenstadt wieder ohne Zusatzsteuer befahren werden können. Noch im Jahr 2012 konnte die GT nun mitteilen, dass die notwendige Anzahl an Unterschriften erreicht ist.

Bisher haben 45.000 der wahlberechtigten Göteborger eine der Listen unterschrieben, eine Anzahl, die weit über den zehn Prozent der Bewohner liegt, der Schwelle, die überschritten werden muss, dass nach Kommunalgesetz eine Volksbefragung stattfinden soll. Das Problem liegt allerdings noch daran, dass eine Volksbefragung zwar die Meinung der Bürger wiedergibt, die Gemeinde jedoch nicht gesetzlich dazu zwingt auf die Mehrheit zu hören, sondern ähnlich einer Diktatur ähnlich eine andere Entscheidung fällen kann. Genau genommen kann der Stadtrat selbst die Volksbefragung ablehnen un die Bürger damit als unmündig betrachten.

Dass die rechtlichen Voraussetzungen für eine Volksbefragung vorliegen, ändert natürlich nichts an der Einführung der Citymaut am 1. Januar 2013 und verhindert auch nicht die kommende Entscheidung nach der stark verschmutzende Lastwagen eine höhere Abgabe zahlen sollen und unter Umständen bereits ab Herbst auch Ausländer zur Kasse gebeten werden. Dass es tatsächlich zu einer Volksbefragung Ende 2013 oder Beginn 2014 kommen kann, muss man ausschließlich daran sehen, dass 2014 die nächsten Wahlen stattfinden, die jener Partei Wähler bringen werden, die sich gegen die Citymaut ausspricht oder aber die Anfrage nach einer Volksbefragung respektiert.

Herbert Kårlin

Samstag, 29. Dezember 2012

Weniger Theater für Jugendliche in Göteborg

Auch wenn Göteborg landesweit noch eine privilegierte Position unter den schwedischen Gemeinden einnimmt, in denen Schulen ihre Schülern mindestens einmal im Jahr zu einen Besuch im Theater, im Kino oder einer anderen kulturellen Veranstaltung animiert, so sehen die tatsächlichen Zahlen geradezu ernüchtern aus, da die Kulturabteilung Göteborgs diese Besuche als Nebensache betrachtet.

Da Göteborg ab 2011 keinerlei Anweisungen mehr gibt, dass Gymnasialschüler einmal im Jahr eine Bühne besuchen sollen und einmal einen Kinobesuch zu planen haben, ist die Anzahl der Theaterbesuche von 6500 im Jahre 2011 auf 3500 im Jahre 2012 gefallen, was bedeutet, dass die Mehrheit der Schüler der verschiedensten Schulklassen kein Theater oder Kino mehr von innen sehen. Die Ursache liegt natürlich daran, dass Göteborg diese Besuche nicht mehr subventionieren will, da man hier Geld sparen kann, das in Gehälter und die Infrastruktur gesteckt werden kann.

Bis zum Jahre 2010 hing die Höhe der Subventionen von den einzelnen Stadtteilen ab, so dass ein Theaterbesuch im Schnitt 50 Kronen kostete, aber auch umsonst sein konnte oder 100 Kronen erreichte. Auch bei dieser Methode waren die Kinder in ärmeren Stadtteilen mit einer hohen Einwanderungsquote im Nachteil, aber der Begriff Kultur war zumindest eine Thema für jene, die später zu Theaterbesuchern werden sollen. Sollte die Kulturverwaltung Göteborgs sich nicht bald wieder zu einer Kulturförderung bei Schülern entscheiden, so werden 2013 noch weniger Schüler erfahren was Kultur im Grunde bedeutet und irgendwann stehen die Theater leer.

Herbert Kårlin

Freitag, 28. Dezember 2012

Fahrradwege in Göteborg nicht vorrangig


Nach einer gemeinsamen Untersuchung der Interessengemeinschaft der Fahrradfahrer Cykelfrämjandet und der Versicherung If räumen rund 50 Prozent der Orte im Västra Götaland vorrangig Fahrradwege und kümmern sich erst anschließend um die Straßen, was in der Regel bedeutet, dass beide Aktionen nahezu parallel erfolgen, da sich kleinere Räumfahrzeuge unmittelbar um Fahrradwege kümmern und die großen Geräte die Straßen frei halten.

Als eine der Ausnahmen gilt hier die selbsternannte Fahrradstadt Göteborg, die erst alle Autostraßen schneefrei sehen will bevor sich die kleineren Räumfahrzeuge um Fahrradwege kümmern dürfen, was die Fahrradwege zum Berufsverkehr oft unpassierbar macht und die Fahrradfahrer dazu zwingt ihr Leben auf den Autostraßen zu riskieren. Fahrradwege am Rande der Stadt werden in Göteborg bisweilen sogar erst am nächsten Tag geräumt oder sind, falls neue Schneefälle einsetzen, tagelang nicht geräumt.

Die Interessengemeinschaft der Fahrradfahrer kritisiert Göteborg, das mit Einführung der Citymaut sogar auf ein häufigeres Nutzen von Fahrrädern setzt, da es für Autofahrer kein Problem ist selbst bei geringem Schnee noch gefahrlos voranzukommen während das Fahrradfahren bereits mit einem Zentimeter Neuschnee zur Gefahr werden kann, insbesondere wenn sich die Temperatur schnell ändern kann und der Schnee dann eine unsichtbare Eisschicht überdeckt.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Das Drachenboot in Göteborg

Als das sogenannte Drachenboot, ein chinesisches rotes Boot mit einem Drachen und einem Aufbau, der einem chinesischen Tempel ähnelt, im Jahre 1991 in Göteborg ankam und am Gullbergskajen zu einem Restaurant auf dem Göta Älv wurde, hatte die Stadt eine neue Attraktion gewonnen. Das Schicksal des Bootes ist nun jedoch ungewiss, obwohl alle es behalten wollen.

Bereits zehn Jahre nach der Ankunft in Göteborg begann das Boot langsam zu verfallen, da die chinesischen Besitzer kein Geld in den Erhalt investieren wollten und 2007 musste es aus diesem Grund auf die Werft in Ringön geschleppt werden, wo es jedoch weiterhin verfällt. Im Sommer 2013 läuft nun der Vertrag aus und das Drachenboot muss entweder vom Besitzer restauriert oder aber abgeschleppt werden, da es sonst zwangsweise verschrottet werden kann.

Die Firma Byggtriangeln in Göteborg will das Drachenboot auf jeden Fall retten und entweder wieder ein Restaurant daraus machen oder aber es so umbauen, dass auf dem Schiff 20 bis 30 Wohnungen für Studenten gebaut werden können. Aber obwohl die chinesischen Besitzer das Boot ebenfalls behalten und erhalten wollen, so gibt es bisher keinerlei Anzeichen wofür sich die Besitzer entscheiden werden oder ob sie bereit sind das Drachenboot zu verkaufen. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass eine Attraktion Göteborgs letztendlich verschrottet werden muss.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Kameraüberwachung in der City Göteborgs

Nachdem eine Statistik belegt, dass in Städten, die auf zentralen Plätzen der Stadt auf eine Überwachung durch Kameras setzen, die Kriminalität um bis um 22 Prozent zurückging, wollen die Moderaterna, die Opposition im Göteborger Stadtrat, auch im Zentrum Göteborgs auf diese Art der Überwachung setzen, unter anderem an den sogenannten kritischen Stellen der Paradestraße Avenyn, an der auch mehrere Nachtklubs liegen.

Da im vorigen Jahr in der City von Göteborg insgesamt rund 1100 Fälle von Misshandlungen und Diebstählen zur Anzeige kamen, nehmen die Moderaterna an, dass durch eine Kameraüberwachung diese Zahl rückläufig sein wird. Die Partei sieht diese Überwachung als vorbeugendes Mittel, das sowohl normale Kriminalität als auch Kriminalität unter Alkoholeinfluss begrenzen kann und dadurch das Zentrum Göteborgs auch nachts wieder in ein sicheres Gebiet verwandeln kann.

Mit dieser Forderung der Moderaterna zeigt sich allerdings auch deutlich, dass alle bisherigen Maßnahmen, die alle als Wundermittel propagiert wurden, nicht den erwünschten Erfolg brachten. Erstaunlich ist dabei natürlich, dass eine Kamera mehr Erfolg haben soll als der bisherige verstärkte Einsatz von Polizeibeamten im Zentrum Göteborgs und auch die frühe Sperrstunde, die die Stadt beschlossen hat. Es wäre daher sinnvoll tatsächlich nach den Ursachen der hohen Quote an Kriminalität im Zentrum Göteborgs zu suchen statt ständig neue Ideen verkaufen zu wollen und andere Städte als Beispiel heranzuziehen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 25. Dezember 2012

Ein Stopp für Biogas im Västra Götaland

Eine große Menge der Landwirte des Västra Götalands sind daran interessiert auf ihren Höfen eine Biogasanlage zu installieren, was von der Region im Prinzip gestützt wird. Da diese Kleinanlagen ohne staatliche oder regionale Unterstützung jedoch für die Landwirte ökonomisch nicht tragbar sind, sind die interessierten Landwirte auf Subventionen angewiesen.

Aber auch wenn bisher die Anzahl der Biogasanlagen noch nicht erreicht ist, die zur grünen Planung Schwedens und der Region Västra Götaland nötig ist, hat die Region keinerlei Gelder mehr zur Verfügung, die in diese Anlagen gesteckt werden können. Selbst die bereits vorhandenen Anträge können nun nicht mehr befürwortet werden, sollten von der Regierung oder Sponsoren nicht weitere Gelder zur Verfügung gestellt werden. Gegenwärtig fehlen zur Verwirklichung des ursprünglichen Zieles bereits 25 Millionen Kronen.

Da die Landwirtschaft Schwedens nur dann weniger umweltschädliche Gewächshausgase an die Umwelt abgeben kann wenn die Menge der Biogasanlagen steigt, so ist der Bau der Anlagen ein vorrangiges Ziel des Landes. Damit das Västra Götaland 2013 auch nur eine einzige Anlage finanzieren kann muss die Region jedoch entweder von der Regierung mehr Geld erhalten oder aber Sponsoren finden, die bereit sind in den Umweltschutz zu investieren, der dem ganzen Land Vorteile bringt, eine nahezu unmögliche Situation da die Stadt Göteborg wegen eigener Biogasanlagen kaum als Sponsor in Frage kommt.

Herbert Kårlin

Montag, 24. Dezember 2012

Weihnachtsmarkt in Liseberg im Aufwind

Als gestern Abend der Weihnachtsmarkt in Liseberg seinen Besuchern für dieses Jahr zum letzten Mal die weltbekannte Eisshow bot und die Gäste aus dem hohen Norden bereits daran dachten, dass sie den Weihnachtsabend innerhalb der Familie verbringen können, zeigte sich für die Geschäftsführung Lisebergs, dass der diesjährige Weihnachtsmarkt einen neuen Rekord mit sich brachte und dem Vergnügungspark in Göteborg nahezu ausschließlich gute Kritiken einbrachte.

Dieses Jahr zählte der Weihnachtsmarkt in Liseberg rund 40.000 mehr Besucher als im vorigen Jahr, was bedeutet, dass in den letzten Wochen etwa 460.000 Besucher vom diesjährigen Angebot angezogen wurden. Neuigkeiten waren insbesondere die Abteilung „Mittelalter“ in der man einen Blick zurück in die Geschichte Schwedens werfen konnte. Auch das Angebot aus Lappland war dieses Jahr bedeutend ausgedehnt, was den Besucher die Eisbar und die Eisskulpturen der Vorjahre schnell vergessen ließ.

Nach den diesjährigen Erfahrungen will die Geschäftsführung Lisebergs das Angebot im kommenden Jahr nochmals ausdehnen und den Weihnachtsmarkt zum bedeutendsten Weihnachtserlebnis Schwedens machen. Der einzige schwarze Punkt des Jahres war, dass einer der Händler aus Nordschweden unter Umständen Kunstgegenstände verkaufte bei denen Wolfspelz verarbeitet wurde, was nach den gültigen Gesetzen des Landes strikt verboten ist. Die verdächtigen Objekte wurden von der Polizei Göteborgs beschlagnahmt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 23. Dezember 2012

Göteborg als Sponsor für die Jahreskarte

Städtische Angestellte in Västra Göteborg können sehr viel Geld sparen, wenn sie sich von der Stadt eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsbetriebe sponsoren lassen, auch wenn dies nicht bedeutet, dass sie die Karte billiger oder kostenlos erhalten. Der Vorteil liegt eher darin, dass sie eine Jahreskarte bekommen ohne diese auf einmal bezahlen zu müssen, da die Stadt nur jeden Monat einen entsprechenden Anteil vom Lohn abzieht und der Käufer dadurch 148 Kronen pro Monat spart, verglichen mit der normalen Monatskarte.

Städtische Angestellte, die dieses Angebot annehmen, unabhängig davon, ob sie nun das Auto stehen lassen um die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen, den Bus oder die Straßenbahn nur gelegentlich und in der Freizeit benutzen wollen oder bereits Kunden der Verkehrsbetriebe Västtrafik sind, so bedeutet dies, dass sie dadurch eine indirekte Lohnerhöhung von 1775 Kronen erhalten, denn genau dies ist die Summe, die eine Jahreskarte billiger ist als zwölf übliche Monatskarten. Wer ohnehin die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt muss daher gestört sein, wenn er das Angebot nicht nutzt.

Nach Aussagen der Stadt führte das Sponsor-Angebot dazu, dass in den letzten zehn Monaten ein Drittel der Angestellten vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel umgestiegen sind, eine Aussage, die man vor allem dann versteht, wenn man bedenkt, dass seit dieser Zeit die kostenlosen Parkplätze für städtische Angestellte abgeschafft wurden und ein Parkplatz also mehr kostet als eine Monatskarte, ohne dass bisher die Kosten der kommenden Citymaut eingerechnet werden. Der Vorteil der Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel liegt allerdings auch darin, dass sie, im Gegensatz zur normalen Monatskarte, auch bei Nachtbussen gültig ist und in der Freizeit angewendet werden kann.

Herbert Kårlin

Samstag, 22. Dezember 2012

Neu Brücke in Göteborg bringt Verspätungen

Der Name für die neue Brücke, die im zentralen Göteborg die Götaälvbron ersetzen wird und zum Infrastrukturpaket gehört, das wiederum zur Citymaut ab dem 1. Januar führt, steht nun fest. Der Name Hisingsbron ist zwar nicht ganz neu, weil es früher bereits eine Brücke mit diesem Namen gab, aber der Name scheint beim Bau der Brücke auch das geringste Problem zu sein, was von von der Höhe der neuen Brücke nicht behaupten kann.

Die neue Brücke muss nämlich, nach Meinung des Stadtrates, in das Stadtbild des zukünftigen Göteborg passen und muss daher um acht Meter niedriger sein als die gegenwärtige Brücke, was für die Flussschifffahrt natürlich gewisse Probleme mit sich bringt, denn selbst die aktuelle Brücke musste im Durchschnitt noch dreimal am Tag geöffnet werden, damit die größeren Frachter das Meer erreichen konnten, was schon immer gewisse Probleme für den Verkehr zwischen Goteborg City und Göteborg Hisingen bedeutete.

Bei einer freien Segelhöhe von nur noch etwa zwölf Metern muss die neue Brücke jedoch durchschnittlich elfmal pro Tag geöffnet werden, wobei natürlich die Stoßzeiten ausgeschlossen sind, da die Passage eines einzigen Schiffes bereits mehrere Minuten dauert. Bei elf Passagen müssen die Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger daher immer wieder mit einer erheblichen Wartezeit rechnen, aber auch die Schiffe müssen unter Umständen eine Stunde warten bevor sie ihre Fahrt fortsetzen können. Der Schönheitswunsch Göteborgs wird daher sehr viele unzufriedene Benutzer schaffen.

Herbert Kårlin

Freitag, 21. Dezember 2012

Überbelegte Krankenhäuser in Göteborg

Nach einer Untersuchung von Sveriges Radio ist die Überbelegung in den Krankenhäuser des Västra Götalands und insbesondere jene in Göteborg weitaus höher als in anderen Regionen und Städten des Landes. Um die verschiedenen Krankenhäuser vergleichen zu können, nahmen die Journalisten für alle Einrichtungen die erste Oktoberwoche als Basis, also eine völlig normale Woche mitten im Jahr.

Während selbst in der Region Stockholm die Überbelegung nur bei 77 Patienten am Tag lag, zählte man im Västra Götaland in der Testwoche 175 Patienten am Tag. Eines der Krankenhäuser der Region, das regelmäßig mehr Patienten als vorgesehen aufnimmt, ist das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg wo nahezu jede Abteilung das ganze Jahr über Überbelegungen aufweist.

Die Ursachen für die Überbelegungen können oder wollen von den Krankenhäusern nicht erklärt werden, riskieren jedoch die Sicherheit aller Patienten, selbst wenn diese in manchen Fällen nichts von den tatsächlichen Problemen erfahren, denn Betten werden nur in Ausnahmefällen in den Flur gestellt, sondern man versucht sie in normalen Zimmern zusätzlich unterzubringen. Das größte Problem ist jedoch, dass für diese Zusatzpatienten keine zusätzlichen Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger eingestellt werden, sondern beim vorhandenen Personal die Stressfähigkeit getestet wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Städtische Angestellte Göteborgs mit Elektrofahrrädern

Die Stadt Göteborg hat während der letzten 18 Monate knapp über 100 Elektrofahrräder für ihre Angestellten erworben, damit diese sich umweltfreundlicher fortbewegen können und vermarkten diese Leistung nicht nur als umweltfreundlich, sondern als Zukunftslösung im Pflegedienst, für Schulen und auch in der Verwaltung. Sehr sinnvoll ist es dabei, dass die Stadt weder von Gesamtkosten spricht, noch davon wie viele Jahrzehnte es dauert bis man von einer „grünen Revolution“ reden kann.

Gegenwärtig zählt Göteborg rund 45.000 städtische Angestellte und mehrere Tausend unter ihnen müssen sich täglich an verschiedene Orte bewegen, sich also theoretisch die bisherigen 100 Fahrräder teilen, was wohl niemand im Ernst erwarten kann. Der Tropfen auf den heißen Stein verhindert zwar bei den Benutzern die Schweißtropfen, aber ein Dienst für die Umwelt ist nur gebracht, wenn der für die Batterien nötige Strom von Sonne und Wind kommt und für das Fahrrad auch ein Auto in der Garage bleibt oder, noch besser, gar nicht erst gekauft wird.

Die Stadt Göteborg kauft die Elektrofahrräder gegenwärtig für einen Stückpreis zwischen 12.000 und 30.000 Kronen und vergisst dabei zu sagen, dass man für diese Fahrräder auch Garagen bauen muss, dass die Batterien und die Fahrräder eine Wartung benötigen und Spezialketten gekauft werden müssen damit die Räder nicht gestohlen werden. Für jene, die im Pflegedienst arbeiten, sind diese Fahrräder auch nicht immer eine gute Lösung, denn sie müssen die Batterie jedes Mal mit zu ihren Patienten mitnehmen, da diese sonst gestohlen werden können. Vom hohen Unfallrisiko bei Fahrrädern will die Stadt ebenfalls nicht sprechen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Einführung der Citymaut in Göteborg vor dem Chaos

Da die Planer des Straßenverkehrsamts in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der öffentlichen Verkehrsmittel trotz monatelanger Vorbereitung nicht in der Lage waren einen sinnvollen Verkehrsfluss zu planen, häufen sich nun bei Einführung des neuen Fahrplans im Dezember die Probleme, die im Januar nur dann gemindert werden können, wenn bei Einführung der Citymaut mindestens 15 Prozent weniger Automobile auf den Straßen Göteborgs zu finden sind, was die Stadt Göteborg sehr optimistisch bereits als Tatsache einrechnet.

Kurz vor Weihnachten zeigt sich jedenfalls, dass die Planung der Fachkräfte dazu führt, dass die Umweltbelastung steigt, denn nicht nur dass gegenwärtig eine höhere Anzahl an Bussen unterwegs ist, sondern durch die zahlreichen Staus zeigen auch die CO2-Werte einen Höhepunkt und das Spikeverbot auf der Odinsgatan musste vorübergehend aufgehoben werden. Gesundheit und Umweltschutz stehen erst wieder zur Diskussion wenn 15 Prozent der Autofahrer ihr Auto zu Hause stehen lassen oder vor den Zahlstellen parken, was bei einer der wichtigsten Durchfahren in Göteborg ein gewisses Problem mit sich bringen kann.

Aber die Schwierigkeiten machen hier nicht Halt, denn da Taxis durch die Stauentwicklungen auf Grund der schlechten Verkehrsplanung nun weitaus mehr von ihren Kunden nehmen müssen, fordern diese die Fahrstreifen für Busse benutzen zu dürfen, damit sie überhaupt noch konkurrenzfähig sein können. Und die einzelnen Stadtteile haben begonnen die auf sie zukommenden Kosten zu kalkulieren und stellen fest, dass sie ab 2013 mit bis zu 20 Millionen Kronen an Zusatzausgaben auf Grund der Citymaut rechnen müssen, Geld, das an anderen Stellen eingespart muss, obwohl die Finanzlage für viele heute schon extrem schlecht ist.

Herbert Kårlin

Dienstag, 18. Dezember 2012

Neue Alkoholtests für LKW-Fahrer in Göteborg

Nachdem die schwedische Polizei bei jeder Alkoholkontrolle an Fährhäfen Lastwagenfahrer entdeckt, die in betrunkenem Zustand von den Fähren fahren und damit eine Gefahr für den Straßenverkehr bilden, planen nun mehrere Behörden und die Polizei in einer Zusammenarbeit eine Art automatische Kontrolle an den Ausfahrten zu installieren, die es verhindert, dass betrunkene LKW-Fahrer auf das schwedische Straßennetz kommen.

Für den Aufbau einer Teststation für diese automatisierte Kontrolle, die bereits für das kommende Frühjahr gedacht ist, gilt Göteborg als Favorit, da die Anlagen an den Fähren von Stena Line bereits optimal für das neue System vorbereitet sind und daher mit geringen Kosten und hoher Effektivität installiert werden kann ohne dass der Verkehr in irgendeiner Weise behindert wird.

Lastwagen, die von der Fähre fahren, müssen lediglich bis an den Schlagbaum fahren, in einen Trichter blasen und schon nach einer Sekunde zeigt das Messgerät ob der Fahrer getrunken hat oder nicht. Hat sich der LKW-Fahrer auf dem Schiff an ein alkoholfreies Getränk gehalten, so öffnet sich der Schlagbaum, wie bisher, automatisch, hat er jedoch Alkohol getrunken, so leitet ihn die Polizei unmittelbar auf den angrenzenden Parkplatz und macht einen genaueren Test, der belegen kann ob der Alkoholgehalt über oder unter der in Schweden zulässigen Menge liegt.

Herbert Kårlin

Montag, 17. Dezember 2012

Ein Problem mit Toten in Göteborg

Gegenwärtig findet man in Schweden zehn illegal tiefgefrorene Tote, darunter drei in Göteborg, die auf Wunsch der Angehörigen oder gemäß ihres Testaments darauf warten, dass die Gefriertrocknung als legale Methode einer ökologischen Bestattung anerkannt wird. Die schwedische Biologin Susanne Wiigh-Mäsak, die selbst einen tiefgefrorenen Angehörigen hat, kämpft seit nahezu 30 Jahren für ihre Idee und hat zu diesem Zweck auch die Firma Promessa Organic in Göteborg gegründet.

Nach schwedischen Gesetzen bilden die teilweise seit zehn Jahren tiefgefrorenen Personen ein Problem, denn nach den geltenden Gesetzen muss ein Toter innerhalb von 30 Tagen entweder beerdigt oder aber verbrannt sein. Das Einfrieren der Toten war bisher lediglich toleriert, da die Biologin ihre Methode in 35 Jahren Ländern patentieren ließ und mit mehreren schwedischen Städten über eine Versuchsanlage diskutierte, bisher jedoch ohne jeden Erfolg, da selbst für eine Versuchsanlage erst die Gesetze geändert werden müssen.

Da die Zeit jedoch läuft ohne dass sich in irgendeiner Richtung eine Bewegung zeigt, muss Göteborg nun entscheiden was mit den tiefgefrorenen Körpern in Göteborg geschehen soll, denn das Gesetz sieht vor, dass die Gemeinde zwangsweise zur Einäscherung schreiten muss, wenn die Toten nicht nach geltendem Gesetz beerdigt werden. Die Biologin kann sich nur auf den letzten Willen der Toten berufen, denn bisher haben sich selbst die Gerichte nicht zu ihren Gunsten entschieden. Es könnte sich daher nun nur noch um Wochen handeln bis Göteborg die Toten aus den Gefrierboxen holen wird um sie einzuäschern, da die Gemeinde an geltende Gesetze gebunden ist.

Herbert Kårlin

Sonntag, 16. Dezember 2012

Whistleblowers in Göteborg

Auch wenn sich in Göteborg seit dem 15. August 2011 Whistleblower an ein Anwaltsbüro wenden können, mittlerweile auch anonym, um grobe Missstände in der Administration wie Bestechungen, illegale Geschäftsverbindungen oder anderes aufzudecken, kann man auch Ende 2012 noch keine messbaren Resultate aufweisen, denn dadurch wurde noch nicht ein Fall bewiesen oder landete vor einem Gericht, auch wenn sich insgesamt bisher 40 Whistleblower an das Anwaltsbüro wendeten.

Der Rechtsanwalt der Stadt sieht diese Aktion dennoch als Erfolg, da er der Meinung ist, dass die Einführung von Whistleblowers dazu führte, dass sich die städtischen Angestellten, die die Möglichkeit zu illegalen Abkommen haben, nun weitaus länger überlegen ob sie ein solches Risiko eingehen wollen, da immer ein Außenstehender einen Verdacht schöpfen und damit auch zum Whistleblower werden kann.

Allerdings zeigte sich im vergangenen Jahr auch die Schwäche dieses Systems, denn zahlreiche Hinweise gehen schriftlich ein ohne dass der Anwalt erfährt wer der Autor des Briefes ist, der meist aus Angst vor eventuellen Folgen anonym bleiben will. Es wäre besser, wenn sich diese Personen persönlich an das Anwaltsbüro wenden würden, zumindest anonym per Telefon, damit dieser Rückfragen stellen kann um sich ein klareres Bild machen zu können oder andere wichtige Hinweise zu bekommen, was bei anonymen Briefen völlig unmöglich ist.

Herbert Kårlin

Samstag, 15. Dezember 2012

Das letzte Bananenboot kommt nach Göteborg

Nach 103 Jahren reger Aktivität wird am kommenden 14. Januar das letzte Chiquita-Bananboot im Hafen in Göteborg anlegen damit noch einmal alle Bananen für den skandinavischen Markt per Lastwagen und Eisenbahn in eine der Reifungsanlagen transportiert werden können. Mit diesem letzten Chiquita-Boot, die seit Jahrzehnten einmal die Woche in Göteborg anlegten, geht erneut eine alte Epoche zu Ende und die Globalisierung führt dazu, dass eine lange Tradition zu Grabe getragen wird.

Im Jahre 1909 war The Banana Company AB in Göteborg gegründet worden, die schon bald den schwedischen Namen „AB Banan-Kompaniet“ erhielt und außer Bananen auch Südfrüchte importierte, die von Göteborg aus an Auslieferungslager in Stockholm und Malmö geliefert wurden. Zu jener Zeit kamen die Bananen, die ab 1945 in Kühlschiffen transportiert wurden, noch unverpackt im Freihafen der Stadt an. Ab den 80er Jahren waren sie dann bereits vom Hersteller in Kartons verpackt, damit der Transport leichter stattfinden konnte.

Da die Schiffe immer größer werden und jede Stunde des Verladens kostet, sind Container wirtschaftlich gesehen weitaus günstiger als der bisherige Transport auf einem traditionellen Bananenboot. Ab 14. Januar geht man nun ganz auf einen Containertransport über wählt als Umladehafen nicht mehr Göteborg, sondern Bremerhaven. Von dort aus werden dann die Container mit Bananen mit normalen Containerfahrzeugen nach Göteborg transportiert.

Herbert Kårlin

Freitag, 14. Dezember 2012

Göteborger Västtrafik schlechter als Ryanair

Nach einer Untersuchung von SKI (Svensk Kvalitetsindex) gibt es in ganz Schweden nur ein Verkehrsmittel, das von den Benutzern schlechter bewertet wird als die öffentlichen Verkehrsmittel Västtrafik Göteborgs, nämlich die Eisenbahn des Landes, auch wenn der Abstand zwischen den beiden Unternehmen nur sehr gering ist. Selbst Ryanair, die meist kritisierte Fluggesellschaft, die Schweden anfliegt, wird von den Benutzern besser bewertet als Västtrafik.

Drei von vier Benutzern von Västtrafik gaben bei der Untersuchung an, dass sie im vorigen Jahr mit mindestens einer Verspätung konfrontiert waren, was in vielen Fällen bedeutet, dass ein eingeplanter Bus gar nicht erst kam und man daher bis zu einer Stunde auf den nächsten warten musste. Den Ersatz, den Västtrafik in diesen Fällen bietet, wird ebenfalls als lächerlich empfunden. Der schlechte Zustand der Fahrzeuge kam bei der Untersuchung gar nicht erst ins Gespräch.

Da die Untersuchung noch vor dem diesjährigen Schneefall und den zahlreichen Fahrplanänderungen durchgeführt wurde, ist die Statistik sogar noch schmeichelhaft für Västtrafik, denn seit der Fahrplan geändert wurde nehmen Fahrer, die ständig zu anderen Routen gezwungen werden, auch falsche Straßen, einige Busse sind maßlos überfüllt so dass an Haltestellen niemand zusteigen kann und die Informationen über Änderungen der Linien ist so schlecht, dass Kunden die neuen Haltestellen gar nicht erst finden können.

Herbert Kårlin
 

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Göteborg wählt die Lucia 2012


Dieser Jahr plante Göteborg die Wahl der Lucia des Jahres mit einem besonderen Ereignis zu verbinden und rief zum größten Lucienzug aller Zeiten auf, was zu einem Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde führen sollte. Aber auch wenn sich ein Zug mit etwa 1300 Personen vom Götaplatsen bis zum Ort der Krönung schlängelte, so lag die Zahl weit unter den erwarteten 4000 Teilnehmern, die den Sieg gebracht hätten. Nun muss man ein weiteres Jahr warten um zu erfahren, ob sich die Göteborger ausreichend für ihre Lucia mobilisieren können.

Die sieben Kandidatinnen, die bereits einige anstrengende Wochen mit unzähligen Auftritten hinter sich haben, wurden auf einem einfachen Wagen, der von zwei Pferden gezogen wurden zum Kungstorget gefahren, wo sie erfahren sollten wer unter ihnen am meisten Stimmen erhalten hat und nun ein Jahr lang die Göteborger Lucia sein wird. Begleitet wurden der Zug vom Jugendorchester Göta Lejon, die trotz der Minusgrade eine freudige Stimmung verbreiten konnten und natürlich 1300 Göteborgern, die alle eine Kerze in der Hand trugen.

Dieses Jahr war allerdings nicht nur eine Lucia bei der Krönung anwesend, denn noch bevor der Name der diesjährigen Lucia bekannt gegeben wurde, erlebte man die Lucia des Jahres 1982, Pernilla Warberg, die die Moderatorin der Veranstaltung war, die Lucia des Jahres 1952, Lillemor Nilsson, erzählte was sich innerhalb der letzten 60 Jahre verändert hat und Gabriella Sumberaz, die Lucia des Vorjahres, durfte die Lichterkrone überreichen, die der jüngsten Teilnehmerin des Jahres, Evelina Karlsson aus Öckerö auf das Haupt gesetzt wurde.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Göteborg will elektronische Wahl testen

Nachdem bereits im März diesen Jahres der Stadtrat darüber entschieden hat möglichst schon zu den kommenden Wahlen im Jahre 2014 auf die elektronische Wahl überzugehen und auf Wahlzettel ganz zu verzichten, hat sich der Wahlausschuss der Stadt nun intensiver mit dem Thema beschäftigt und untersucht welche Möglichkeiten tatsächlich geschaffen werden können und wie die Theorie der elektronischen Wahl in die Realität umgesetzt werden kann.

Kurz vor Weihnachten schickt nun der Wahlausschuss Göteborg sein ausgearbeitetes Projekt zum Justizministerium, damit dort noch rechtzeitig eine Entscheidung gefällt werden kann, auch wenn die Chancen nicht sehr hoch stehen, dass die Behandlung des Antrags und die anschließenden Vorbereitungen in Göteborg noch in dieser kurzen Zeitspanne erfolgen können. Sollte das Justizministerium jedoch schnell antworten, so wird die Stadt alles versuchen bis zur Europawahl und den folgenden Parlamentswahlen einsatzbereit zu sein.

Die Stadt hofft durch eine elektronische Wahl die Probleme und Missverständnisse, die 2010 mit den Wahlzetteln auftauchten, vermeiden zu können. Während ursprünglich geplant war, dass auch die elektronische Wahl ausschließlich in den Wahllokalen stattfinden sollte, ist nun geplant die Wahl mit Hilfe einer ID-Kontrolle auch von zu Hause aus über einen Computer zu ermöglichen. Die einzig offene Frage ist noch, wie gut sich ältere Bewohner der Stadt bei einer Umstellung des Wahlsystems verhalten werden.

Herbert Kårlin
 

Dienstag, 11. Dezember 2012

Öffentlicher Verkehr in Göteborg bereitet sich auf die Citymaut vor

Um bis Januar genügend Erfahrungen für den Anstieg an Reisenden zu haben, die alle schneller als bisher ans Ziel kommen wollen, haben die Göteborger Verkehrsbetriebe Västtrafik am 9. Dezember ihre Fahrpläne der Zukunft angepasst und dabei auch zahlreiche Veränderungen an den Linien unternommen, was die Mehrheit der Fahrgäste diesen Montag erstmals erleben konnte. Das Ergebnis ist allerdings noch nicht unbedingt überzeugend.

Der neue Alependeln, eine Kurzstreckeneisenbahn, die ab Januar alle 15 Minuten gehen soll, zeigte am Montag Morgen die erste Schwäche, denn die ersten beide Züge wurden wegen Motorproblemen eingestellt und die Fahrgäste müssten auf überfüllte Busse ausweichen. Wer kein Smartphone mit Internet besaß, hatte auch gewisse Schwierigkeiten die neuen Abfahrtzeiten zu erfahren, da Västtrafik nahezu vollständig auf Internet setzt ohne dort jedoch immer die idealste Verbindung anzubieten, da die Verkehrsplaner von Västtrafik zu wenige Möglichkeiten testen.

Da seit Sonntag mehrere Schnellbusse an bisherigen Haltestellen vorbeifahren, waren nicht nur einige andere Busse maßlos überfüllt, sondern so mancher Fahrgast muss seit Montag mit dem Auto zur Arbeit fahren, da die neuen Verbindungen die Fahrzeit zur Arbeit um bis zu 30 Minuten pro Tag verlängern und frühere Direktverbindungen zu Umsteigeverbindungen machen. Noch hat Västtrafik drei Wochen Zeit um die entstandenen Probleme zu analysieren und abzuschaffen, damit die Einführung der Citymaut nicht zu einem Chaos wird.

Herbert Kårlin

Montag, 10. Dezember 2012

Göteborger Schlosswald soll geschützt werden


Das Göteborger Bauamt hat sich entschlossen den größten Stadtpark Schwedens, den Göteborger Schlosswald, im kommenden Jahr gegen jede Art von Bauprojekt zu schützen um ihn damit für alle Zukunft als Grünfläche für die Erholung der Städter zu erhalten. Auch wenn dieses Projekt seit über 20 Jahren immer wieder auf den Tisch des Stadtrats kam, kam nun mit der grüneren Politik der Stadt die Wende.

Sicher ist bisher jedoch nur, dass der Schlosswald geschützt wird, nicht entschieden ist jedoch in welche Kategorie er fallen wird. Im nächsten Schritt muss daher entschieden werden ob der Schlosswald nach Stockholmer Modell zu einem Nationalstadtpark wird, zu einem Naturschutzgebiet oder einem Kulturschutzgebiet, die alle drei gemeinsam haben, dass dort keine Miethäuser oder Privathäuser gebaut werden dürfen.

Auch wenn das Bauamt der Stadt nun als erstes den Schlosswald in seiner Gesamtheit unter Schutz stellen will, so geht der Plan des Amtes bereits weiter indem auch einige andere Parkanlagen der Stadt geprüft werden, die von Bauunternehmen bereits in Zukunftsprojekten eingeschlossen werden. Sollten daher diese Parks den Voraussetzungen für ein Schutzgebiet entsprechen, so können in den kommenden Jahre auch diese als Naturschutzgebiete Göteborgs ausgezeichnet werden.


Herbert Kårlin

Sonntag, 9. Dezember 2012

Weihnachten hat Göteborg erreicht


Am Freitag Abend wurde mit der Ankunft der Luciagruppe, dem Fackelzug zum Götaplatsen, der Projektion des neuen Weihnachtsfilms an den Fassaden des Stadttheaters, des Kunstmuseums, der Kunsthalle und dem Konzerthauses und der Weihnachtsbeleuchtung entlang der Lichterstrecke die Weihnachtsstadt Göteborg eingeweiht. Trotz der beißenden Kälte war der Götaplatsen bis zum letzten Quadratzentimeter von Zuschauern besetzt, die das Ereignis miterleben wollten.

Aber dieses Wochenende war nicht nur die Eröffnung der Weihnachtsstrecke in Göteborg, sondern auch die Weihnachtsmärkte lockten mehr Besucher denn je, so dass es bereits schwierig wurde einen Blick auf alle Stände zu werden. Das Kronhuset, der Weihnachtsmarkt der HDK-Studenten und der Weihnachtsmarkt in Haga konnten so viele Besucher zählen wie nie zuvor, obwohl das Thermometer zehn Grad Minus anzeigte.

Neu ist dieses Jahr auch die Beleuchtung, die sehr viele rote Haltestellen mit gekennzeichneten Küssstationen besitzt, der Weihnachtsmarkt der Kunsthandwerker in der Kyrkogatan, der internationale Genussmarkt am Bältespännarparken und der Versuch am 12. Dezember den längsten Luciazug der Welt zu organisieren, der mit der Krönung von Lucia am Kungstorget endet. Wer entlang der weihnachtlichen Lichterstrecke spaziert, sollte in den Fenstern des NK auch einen Blick auf das diesjährige Weihnachtsthema werfen und entdeckt dabei, unter anderem, eine sehr aktive Pippi Langstrumpf.

Herbert Kårlin

Samstag, 8. Dezember 2012

Göteborger Infrastrukturpaket mit neuen Problemen

Nachdem die Reichsrevision die Satzungen für Straßen und Eisenbahnen der Regierung genauer unter die Lupe nahm, stellte sie fest, dass mehrere Entscheidungen unter falschen Voraussetzungen gefallen waren und das dafür angesetzte Budget in keiner Weise mit der Realität übereinstimmt, da die Kosten selbst ohne die im allgemeinen üblichen Preissteigerungen weitaus höher liegen als in den Berichten verzeichnet.

Eines der grössten Probleme dabei ist in Göteborg zu finden, wo die Regierung die Hälfte der Kosten für das geplante Infrastrukturpaket zahlen soll. Allein der Västlänken, eine acht Kilometer lange Eisenbahnstrecke bei der sechs Kilometer als Tunnel geplant sind, wurde nur mit 20 Milliarden Kronen angesetzt, obwohl die tatsächlichen Kosten bereits heute  um bis zu 35 Milliarden Kronen höher liegen. Sollte man bei Bau auf bisher unvorhergesehene Probleme stoßen, so kann sich diese Summe sogar noch verdoppelt.

Eine der Ursachen dieser Fehlplanung ist, dass die Stadt Göteborg bei den Kostenvoranschlägen zwar die Kosten für die Strecke als solches bezifferte, jedoch nicht aufführte wie hoch die Kosten für zusätzliche Anfahrten, Umbauten und andere Investitionen liegen, die nötig sind, dass die neue Eisenbahnstrecke auch tatsächlich benutzt werden kann. Diese Zusatzkosten liegen mit Sicherheit höher als die Kosten für den Bau des Tunnels. Die Frage dabei ist lediglich, ob die Regierung die tatsächlichen Kosten nicht erkannte oder Göteborg mit unvollständigem Zahlenmaterial spielte, damit das gewünschte Infrastrukturpaket mit der Citymaut auch durchgesetzt werden kann.

Herbert Kårlin

Freitag, 7. Dezember 2012

Mieterhöhungen um 60 Prozent in Göteborg

Der Streit zwischen den Mietern der 770 Wohnungen im Pennygången im Göteborger Stadtteil Högsbo und dem Vermieter Stena Fastigheter ging nun in die vermutlich letzte Runde, da sich der Mietausschuss nun in letzter Instanz damit beschäftigt welche der beiden Seiten mit seinen Argumenten den längeren Strohhalm zieht. Stena zeigt sich jedenfalls nicht freiwillig bereit auf Mieterhöhungen von 60 Prozent zu verzichten und die entsprechenden Wohnungen nur dem aktuellen Standard anzupassen und nicht bedeutend aufzuwerten.

Die Karten für Stena Fastigheter stehen indes gut, denn es gibt kein Gesetz, das ihnen eine Aufwertung von Mietwohnungen verbietet um anschließend auch die Mieten dem neuen Standard anzupassen. Von Seiten der Mieter steht daher nur die Aussage, dass sie im Laufe von Jahrzehnten bereits einen Anteil für Modernisierungen bezahlt haben und Stena die Einnahmen daher teilweise zweckentfremdete. Aber auch die Anwendung von Mietgeldern ist in Schweden bisher nicht gesetzlich geregelt, auch wenn es für Mieter selbstverständlich scheint.

Um seine Vorteile auszubauen hat Stena Fastigheter seinen Mietern auch angeboten eine andere Wohnung des Konzerns zu beziehen, sollten sie die neuen Mieten nicht bezahlen können. Aber auch wenn dieser Vorschlag gut klingt, so verpflichtet niemand Stena eine gleichwertige Wohnung zu bieten, sondern kann auch eine mit schlechterem Komfort in einem Randgebiet für die gleiche Miete wie vorher anbieten, in der Hoffnung, dass der Mieter dann ganz freiwillig seinen Mietvertrag kündigen will - oder darauf warten darf, dass die neue Wohnung auch modernisiert wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Kein Gleitschutz für Rentner in Göteborg

Obwohl die Stadtverwaltung Göteborgs bereits im Juni des Jahres zusicherte, dass alle Bürger der Stadt über 65 Jahren im Herbst 2012 mit einem kostenlosen Gleitschutz für Schuhe versorgt werden, damit die Unfälle durch Ausrutschen geringer werden und damit die Kosten für Ärzte und Krankenhäuser reduziert werden, sieht es nun so aus, als ob die Zusage frühestens im kommenden Jahr erfüllt wird, wenn überhaupt.

Bis heute hat sich der Stadtrat noch nicht zusammengesetzt um über eine klare Vorgehensweise zu entscheiden oder nach Kostenvoranschlägen zu fragen. Alle Rentner, die sich daher auf den kostenlosen Gleitschutz und damit den Stadtrat verlassen haben werden nun von der Stadt im Stich gelassen und müssen sich jetzt beim plötzlichen Wintereinbruch selbst den Gleitschutz kaufen und natürlich auch die Preise bezahlen, die in Notfallsituation verlangt werden.

Das vorgesehene Geschenk an die 80.000 Rentner und Pensionäre Göteborgs kann nun, im besten Fall, kommenden Herbst verteilt werden. Die Aktion, die von der Opposition nicht mitgetragen wird, wird die von Steuern finanzierte Stadtkasse mit etwa zehn Millionen Kronen belasten, zumal unbekannt ist wie viele ältere Personen längst und regelmäßig einen Gleitschutz kaufen und daher kein Doppel benötigen und für wie viele die Ausgabe bisher zu hoch war und daher eher einen Unfall riskierten müssen. Eine sinnvolle Untersuchung könnte die Kosten unter Umständen halbieren.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Kindergärten in Göteborg werden kritisiert

Vor den letzten Wahlen versprach die rot-grüne Mehrheit des Göteborger Stadtrates die Gruppen in Kindergärten zu reduzieren, neue Kindergärten zu bauen und eine Milliarde in den Ausbau der Einrichtungen zu investieren, damit Kinder nicht mehr in provisorischen Anlagen untergebracht werden müssen und sich in den Kindergärten wohl fühlen. Nach über zwei Jahren zeigt sich nun, dass es sich um leere Wahlversprechen handelte und die Gelder lieber in Lohnerhöhungen für die Spitzenkräfte der Stadt ausgegeben werden.

Bei der jüngsten Untersuchung der Schulinspektion wurden nun erneut die Hälfte aller Stadtteile wegen der üblen Situation im Vorschulbereich kritisiert. Statt dass die Gruppen in den Kindergärten kleiner werden, werden sie in zwei Stadtteilen im Jahr 2013 sogar größer und die anderen behalten die aktuelle Größe, da weder die nötigen Räumlichkeiten, noch das notwendige Personal zur Verfügung stehen. Erschwerend kommt hierbei hinzu, dass die Stadtverwaltung bereits zum 31. Oktober 2012 erklären sollte wie sie die Zukunft der Kindergärten sieht und wann die bisher kritisierten Punkte verbessert werden.

Die Stadt Göteborg verweist darauf, dass es keinerlei Bestimmung gibt, die darüber Auskunft gibt wie viele Kinder in einer Gruppe sein sollen, sondern die Anzahl nur auf den Bedarf der Kinder abgestimmt werden soll damit die Pädagogik nicht zu leiden hat, eine nichtssagende Aussage, die jedoch vernachlässigt, dass Psychologen hierzu sehr wohl eine klare Meinung haben. Die Schulinspektion hat nun, bei den neuen Kontrollen, in fünf Stadtteilen genau den Schwachpunkt kritisiert, dass nämlich der Bedarf der Kinder nicht berücksichtigt wird und die Pädagogik im Argen liegt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 4. Dezember 2012

Öffentliche Unterwasserforschung in Göteborg

Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Göteborger Universität in Meeresökologie wurde bei Blåbergsholmen im Gullmarsfiorden in der Nähe von Lysekil ein typisch schwedischer Hummerkäfig in einer Tiefe von 31 Metern befestigt, der rund um die Uhr über eine Kamera beobachtet werden kann, da der Hummerkrob von einer LED Lichtquelle beleuchtet wird. Das Besondere dabei ist, dass nicht nur die Forscher das Verhalten der Meerestiere verfolgen können, sondern jeder, der Zugang zu Internet hat.

Die Forscher der Göteborger Universität wollen an Hand dieses Käfigs das unterschiedliche Verhalten der Meerestiere verfolgen, abhängig davon welche Beute sich im Inneren des Käfigs befindet. Das Ergebnis ist vollkommen offen, da sich zwar in dieser Tiefe auch die norwegischen Hummer aufhalten, jedoch auch zahlreiche andere Tiere, deren Zusammenleben bisher wenig bekannt ist, den Hummerkäfig besuchen.

Natürlich kann dieses Projekt nicht mit Hilfe einer einzigen Einrichtung dieser Art alle noch offenen Fragen beantworten, weshalb die Forscher auch mehrere dieser kameraüberwachten Käfige entlang der Küste aufbauen werden und zusätzlich hoffen, dass die Allgemeinheit sich am Forschungsprojekt beteiligt und der Universität jede außergewöhnliche Beobachtung mitteilt. Wann die ersten Ergebnisse vorliegen ist bisher unbekannt.

Herbert Kårlin

Montag, 3. Dezember 2012

Kampf gegen Lärm in Göteborg

Da übermäßiger Lärm nicht nur Hörschäden verursachen kann, sondern auch das Risiko für stressbezogene Krankheiten steigert und Lärm in Schweden jährlich hunderte von Leben kostet, hat Göteborg bereits 2008 einen ersten Fünfjahresplan beschlossen, der den Lärm in Wohnungen reduzieren soll. Nun geht die Stadt die zweite Phase mit einem weiteren Fünfjahresplan an, der das Gesamtmilieu der Stadt berücksichtigt.

Nach dem neuen Plan spielt vor allem die Entspannung in Grünflächen eine wichtige Rolle, da man in Göteborg gegenwärtig zehn Grünanlagen zählt in denen die Lärmbelästigung über den gesundheitlich empfohlenen Werten liegt. Innerhalb von fünf Jahren sollen nun Methoden gefunden werden, die es ermöglichen dass der Lärm in keiner der Grünanlagen der Stadt 50 Dezibel überschreitet, was insbesondere für den Kungsparken und den Vasaparken eine wahre Herausforderung ist.

Der zweite wichtige Punkt dieses Anti-Lärm-Plans betrifft die Pausenhöfe und Spielflächen von Kindergärten und Schulen, da auch hier der nahe Straßenverkehr oft zu einer Lärmbelästigung führt, die auf Kosten der Konzentrationsfähigkeit der Kinder geht. Hier soll der maximale Lärmpegel auf 55 Dezibel begrenzt werden, was gegenwärtig bei 18 dieser Einrichtungen nicht der Fall ist. Man hofft in Göteborg im ersten Schritt auf jeden Fall bei 95 Prozent dieser Einrichtungen das angestrebte Ziel zu erreichen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 2. Dezember 2012

HIV und Mode in Göteborg


Am internationalen World Aids Day am gestrigen Samstag war HIV in ganz Göteborg ein wichtiges Gesprächsthema. Das Röhsska Museum geht jedoch in diesem Punkt einen Schritt weiter und lässt das Thema mit Sonnenuntergang nicht sterben, sondern eröffnete an diesem Tag die Ausstellung „Wir leben alle mit HIV“, die bis zum 2. Juni 2013 allen interessierten Besuchern offen steht.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit mehreren Gruppen, die in Göteborg mit dem Thema HIV arbeiten, baut nicht nur auf Schlagzeilen der Presse und Aktionen der 80er und 90er Jahre auf, sondern lässt auch die Mode der entsprechenden Epochen zu Worte kommen, denn man darf nicht vergessen, dass auch mehrere Modehäuser und Designer sich seit 30 Jahren um eine Aufklärung zum Thema HIV bemühten und durch den Verkauf von Kleidungsstücken die verschiedensten Aufklärungsaktionen stützten.

Sicher gibt eine Ausstellung, auch wenn sie durch zahlreiche Vorträge und Diskussionen ergänzt wird und Schulklassen durch die Ausstellung für das Thema HIV sensibilisiert werden, so kann man auch im Röhsska keine Antworten finden, sondern muss sich seine eigene Antwort suchen und daran danken, dass die Vorurteile, die noch immer HIV-Kranke betreffen, erst in der Zukunft wirklich abgebaut sein werden. Die Ausstellung in einem Museum ist jedoch ein Schritt das Thema einem weiteren Publikum zu erschließen und nicht mehr in der Schublade zu verstecken.

Herbert Kårlin

Samstag, 1. Dezember 2012

Orthodoxe jüdische Kinder dürfen in Göteborg zu Hause unterrichtet werden

Eine streng orthodoxe jüdische Familie in Göteborg kämpft seit Jahren darum, dass sie ihre vier Kinder zu Hause unterrichten darf statt sie in öffentliche Schulen zu schicken. Diese Ausnahmegenehmigung ist in Schweden möglich, unter der Voraussetzung, dass bedeutende Gründe dafür vorliegen und zu Hause ein voller Unterricht möglich ist. In ganz Schweden haben bisher rund 100 Schüler eine jeweils einjährige Sondergenehmigung, de regelmäßig neu geprüft werden muss.

Als die Familie in Göteborg erstmals vor Gericht ging, wurde ihr Antrag vom Verwaltungsgericht abgelehnt, da nach schwedischen Gesetzen eine Schule keinerlei religiösen Einschlag haben darf und so ausgerichtet sein muss, dass jedes Kind teilnehmen kann. Bei der Berufung wurde dem Antrag der Eltern Recht gegeben, da es in einer Schule schwierig ist koscheres Essen zu bieten, täglich etwa 30 Gebete ohne Störung zuzulassen und durch andere Kleidung die Schulzeit ohne Mobbing zu bestehen.

Nun muss das Höchste Verwaltungsgericht des Landes ein Grundsatzurteil finden, das für alle zukünftigen Fälle für Sondergenehmigung angewendet werden kann. Die Probleme dabei sind vielfältig, denn sie bestehen nicht nur bei der staatlichen Schule, die Frage ist auch, ob der Vater, ein Rabbi, seinen vier Kindern auch einen vollständigen Unterricht bieten kann, denn nach ihm müssen die Geschlechter getrennt unterrichtet werden und sie müssen das schwedische Schulniveau erreichen, unabhängig vom typisch jüdischen Unterricht. Und die Entscheidung des Gerichts muss auch für alle anderen religiösen Minderheiten gelten. Eine Befürwortung kann also dazu führen, dass Kinder von gläubigen Moslems in Zukunft ebenfalls zu Hause unterrichtet werden können.

Herbert Kårlin