Montag, 30. Juni 2014

Verstärkte Drogenkontrollen in Göteborg

Um vorbeugend gegen mögliche Unruhen Jugendlicher in Göteborg vorzugehen, die in den vergangenen Jahren zu den regelmäßigen Sommerphänomenen gehörten, haben sich die Stadt Göteborg und die Polizei dazu entschlossen den Kampf gegen Drogen in mehreren Stadtteilen als Priorität zu behandeln, da die Polizei davon ausgeht, dass ein Großteil der Unruhen mit Drogenkonsum und Drogenhandel in Verbindung zu bringen sind.

Bereits in den letzten Wochen hat die Polizei Göteborgs ihre Einsätze in den Stadtteilen Hammarkullen und Angered verstärkt, Stadtteilen mit einem hohen Anteil an Migranten in dem mehrmals bedeutendere Mengen an Drogen gefunden wurden, insbesondere Marihuana. Als Drogenhändler konnte die Polizei dabei überwiegend Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren identifizieren, auch wenn die jüngsten Drogenhändler dort noch einige Jahre jünger sind.

Auch wenn Drogenprobleme und der Drogenhandel von vielen Bewohnern dieser Stadtteile und der Polizei als problematisch gesehen werden und mit Unruhen und Kriminalität verbunden werden, so ist es zu früh zu sagen ob mit einem verstärkten Polizeieinsatz auch Autobrände, Schulbrände oder andere Sommerunruhen verhindert werden können. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird die Überwachung eines Stadtteils nur bedeuten, dass sämtliche Probleme in den nächsten Stadtteil verlagert werden, die mit der Straßenbahn in nur zehn Minuten zu erreichen sind.

Copyright: Herbert Kårlin

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Sonntag, 29. Juni 2014

Liseberg zieht kriminelle Jugendliche an

Mit der neuen Attraktion Helix, einer der schnellsten und längsten Achterbahnen weltweit, hat sich Liseberg in Göteborg auch in einen Freizeitpark für Jugendliche entwickelt, die auch bereit sind eine Stunde zu warten um innerhalb von zwei Minuten dreimal schwerelos zu werden und dabei 4,3 G zu spüren. Aber natürlich hat dieses Bestreben auch einige Nachteile, denn nicht jeder will oder kann sich dieses Vergnügen finanziell leisten.


Die billigste Chance um ein einziges Mal Helix zu testen, kostet immerhin 170 Kronen, nämlich den Eintritt von 90 Kronen und anschließend noch 80 Kronen für eine einzige Fahrt. Wer sich eine Tageskarte mit - theoretisch - unbegrenzten Fahrtmöglichkeiten leisten will, muss bereits 415 Kronen bezahlen und die Jahreskarte liegt mit unbegrenzten Fahrmöglichkeiten bei 1495 Kronen, was sich viele Familien nicht leisten können und die Kinder und Jugendlichen dann erfinderisch macht.

Die Eintrittskarte wird von der Mehrheit der Kinder und Jugendlichen noch bezahlt, denn selbst die Jahreskarte ist mit Taschengeld greifbar. Für den Fahrpass greifen jedoch immer mehr unter ihnen dann zu kriminellen Methoden, denn die Menge der Diebstähle an der Armbänder, die als Fahrpass gelten, steigt rapide an und auch handgreifliche Drohungen zur Herausgabe dieser Bänder sind schon an der Tagesordnung. Am harmlosesten sind noch die Absprachen, dass jene, die den Park verlassen, ihr Armband an den nächsten weitergeben, der das Band dann mit einem Klebestreifen „repariert“ und weiterbenutzt.

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Samstag, 28. Juni 2014

Der öffentliche Verkehr in Göteborg wird ausgebaut

Nach Informationen von Västtrafik wird das regionale Unternehmen in Zukunft jährlich 124 Millionen Kronen in einen ausgedehnten Verkehr investieren, auch wenn die zusätzlichen Einnahmen voraussichtlich nur bei 29 Millionen Kronen liegen werden und der Rest auf andere Weise finanziert werden muss, unter anderem durch höhere Fahrpreise. Von den Verbesserungen tatsächlich betroffen ist allerdings nur eine relativ kleine Schicht der Bewohner Göteborgs und die Prognosen bauen auf die Voraussage, dass bei mehr Verkehrsmitteln auch mehr Personen dazu greifen werden.


In erster Linie werden die Pendelzuverbindungen zwischen Göteborg und Vänersborg , Göteborg und Åmål  und von Uddevalla nach Borås ausgebaut, was allerdings nicht bedeutet, dass dort ab 2015 mehr Züge eingesetzt werden können, sondern nur, dass die vorhandenen Züge einige zusätzliche Waggons erhalten. Auf Grund der zahlreichen Probleme auf diesen Strecken wird sich daher nur eine Kleinigkeit ändern, da Västtrafik nicht für die Wartung der Strecken verantwortlich ist, die Verspätungen und Zugausfälle also auch in Zukunft von den Passagieren eingerechnet werden müssen.

Der Verkehr innerhalb Göteborgs soll vor allem während der rush hours ausgebaut werden, wobei die größte Veränderung dabei sein wird, dass eine neue Straßenbahnstrecke geöffnet wird, allerdings ohne zusätzliche Linie, denn es werden zwei bereits vorhandene Linien eine neue Strecke nehmen, was wiederum bedeutet, dass mehr Passagiere als bisher umsteigen müssen und damit auch mit einer längeren Fahrzeit rechnen müssen. Als große Änderung nennt Västtrafik auch, dass eine sehr frequentierte Haltestelle ab kommendem Sommer verlegt wird, da man das zukünftige Reisezentrum Skeppsbron auslasten will.

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Freitag, 27. Juni 2014

Göteborg schlägt erneut einen Rekord

In Göteborg plant man nicht nur den höchsten Wolkenkratzer des Nordens, den längsten Eisenbahntunnel Schwedens und schlägt Stockholm mit der Repräsentation während der politischen Woche in Almedalen auf Gotland, sondern es werden sich auch mehr Parteien für die kommenden Kommunalwahlen präsentieren als in irgend einer anderen Stadt Schwedens, ein Zeichen dafür, dass die im Stadtrat vertretenen Parteien an den Bürgern vorbeiregieren statt auf sie zu hören und sich für eine bürgernahe Politik entscheiden.


Während sich in Stockholm im September 18 und in Malmö 17 Parteien präsentieren werden, findet man in Göteborg mindestens 23 Parteien, die in den Stadtrat einziehen wollen um über die Zukunft Göteborgs entscheiden zu können, mindestens fünf Parteien mehr als noch im Jahre 2010. Sicher haben einige dieser Parteien nur sehr lokale oder sehr spezifische Interessen und werden daher kaum die nötige Menge an Stimmen finden um wirklich an den Entscheidungen mitwirken zu können, aber es stellt sich dennoch die Frage welche Partei diese Stimmen verlieren wird, denn weder Sozialdemokraten (Socialdemokraterna) noch Moderate (Moderaterna) können es sich „leisten“ sehr viele Stimmen abgeben zu müssen.

Dass es so viele neue Parteien in Göteborg gibt, ist indes logisch, denn in keiner Stadt Schwedens gab es in den letzten Jahren so viele mediale Skandale wie in Göteborg und der eigenwillige Führungsstil der rot-grünen Mehrheit führt ebenfalls zu einer Bewegung, die diesen Führungsstil ändern will. Auch die extrem rechte Bewegung wächst mit der Zahl der Flüchtlinge und der zahlreichen Bettler, die in Schweden auf eine Zukunft hoffen, denn Göteborg hat bisher auch bei dieser Politik versagt. Noch haben die Politiker der größeren Parteien knapp drei Monate um zu zeigen, dass sie auf die Bürger hören, aber die Chancen sind gering dass diese dafür einen Teil ihres Urlaubs opfern werden.

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Donnerstag, 26. Juni 2014

Sommersaison ohne Bootsplatz in Göteborg

Nicht nur wer eine Mietwohnung in Göteborg sucht muss mit einer mehrjährigen Wartezeit rechnen, denn auch ein Liegeplatz in einem der städtischen Freizeithäfen kann die Geduld eines Käufers auf die Probe stellen, denn wer einen zentralen Platz für sein etwas größeres Segelboot sucht, sollte sich auf eine sehr lange Wartezeit einstellen, denn es kann auch 14 Jahre und länger dauern bis der gewünschte Liegeplatz zur Verfügung steht.


Insgesamt gibt es in Göteborg 17.000 Liegeplätze für Boote und ein Drittel davon wird von Grefab, dem städtischen Unternehmen, verwaltet. Dort unmittelbar einen Platz finden jedoch nur kleine Ruderboote, vorausgesetzt, deren Besitzer suchen nicht einen Platz in den begehrtesten Gegenden nahe der Wohnung und in der Nähe von Badeplätzen. Je günstiger ein Liegeplatz liegt, umso länger wird auch die Wartezeit, selbst für kleine Boote.

Wer als Gast einen Platz an den für Gästen vorgesehenen Liegestellen sucht, muss ebenfalls mit einem Bootsplatz weit abseits von Göteborg rechnen oder relativ tief in die Tasche greifen und bereits ein Jahr im Voraus seinen Platz buchen. Während Freizeithäfen, die relativ weit entfernt von Göteborg liegen geradezu für ein Taschengeld zur Verfügung stehen, so kosten gut situierte Plätze ebenso viel wie ein Hotelzimmer und sind eher für eine privilegierte Schicht vorgesehen. Das Problem ist verständlich, wenn man bedenkt, dass es in Schweden gegenwärtig knapp 900.000 Freizeitboote gibt, also jede zweite Familie des Landes über ein Boot verfügt und viele unter ihnen im Sommer zu Bootferien aufbrechen.

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Mittwoch, 25. Juni 2014

Sozialdemokraten im Västra Götaland geht eigene Wege

Erst vor wenigen Tagen versicherte Stefan Löfven, der Vorsitzende der Sozialdemokraten Schwedens, dass es unter der Führung der Partei keine zusätzlichen privaten Krankenhäuser mehr geben wird und er kam damit dem Wunsch vieler Wähler entgegen, die sich kaum vorstellen können, dass das Gewinnstreben von Risikokapitalgesellschaften mit dem Betreiben eines Krankenhaus in Einklang zu bringen ist.

Für die regierenden Sozialdemokraten im Västra Götaland scheint die Aussage Löfvens sehr wenig zu bedeuten, denn noch bevor die nationale Partei die Wahlen gewonnen hat, geht die regionale Abteilung einen anderen Weg und gibt bekannt, dass das neue Krankenhaus im Göteborger Stadtteil Angered, das im Jahre 2016 öffnen wird, in privater Regie sein wird und ein Versprechen des Parteiführers in der Region nicht umgesetzt werden kann, eine Entscheidung, die im Herbst bedeutend an Wählerstimmen nehmen kann.

Nach Gert-Inge Andersson, dem Vorsitzender der Sozialdemokraten des Västra Götalands, muss man als Partei, die nur über 35 Prozent der Wählerstimmen verfügt, Kompromisse schließen und er beruft sich dabei auf eine Entscheidung, die vor den Regionalwahlen im Jahr 2011 mit der Zentrumspartei (Centerpartiet) und der Volkspartei (Folkpartiet) gefällt wurde und er bringt damit ein sehr schwaches Argument, denn da die Sozialdemokraten mittlerweile mit den Grünen (Miljöpartiet) und den Linken regieren, hätte man diese Entscheidung ohne Probleme aufheben können, was aber wohl nicht in der Linie der stärksten Partei des Västra Götalands zu finden war.

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Dienstag, 24. Juni 2014

Bombendrohung in Göteborg

Als gestern um 11 Uhr 40 der erste von zwei Anrufen mit einer Bombendrohung bei der Polizei in Göteborg einging, handelte es sich bereits um die zweite Drohung dieser Art in kürzester Zeit, die dazu führten, dass der Hauptbahnhof Göteborgs evakuiert werden musste und Zugreisende mit langen Verspätungen rechnen mussten. Allerdings zeigt sich die Polizei im gestrigen Fall sehr verschwiegen darüber warum die Drohung ernst genommen wurde, denn an Drohungen ist man dort gewöhnt.

Im gestrigen Fall gab der Anrufer an, dass in einem der Eisenbahnwagen des Öresundzuges (Öresundståg) nach Malmö eine Tasche mit einer Bombe liegen würde. Als die Sprechstofftechniker der Polizei, nachdem der Zug evakuiert und das Gebiet weitläufig abgesperrt war, tatsächlich eine entsprechende Tasche fanden, wurde der gesamte Bahnhof geräumt damit die Tasche gesprengt werden konnte, die, wie es sich anschließend zeigte, keinerlei Sprengstoff enthielt.

Die Polizei will nach wie vor wenig über die Anrufe, die von zwei verschiedenen Stellen kamen, berichten, noch über den Inhalt der Tasche oder warum ausgerechnet diese beiden Anrufe zu einem Einsatz führten und verweist auf laufende Ermittlungen. Veolia, der Betreiber des Zuges, erklärt, dass die Firma in keiner Weise bedroht wurde und daher vermutlich andere Motive hinter der Bombendrohung liegen.

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Montag, 23. Juni 2014

Bildungspolitik für Jugendliche in Göteborg

Seit zehn Jahren haben alle Gemeinden Schwedens die Auflage sich um Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren zu kümmern, die vorzeitig die Schule verlassen haben ohne hinterher einer Beschäftigung nachzugehen oder aktiv nach einer Arbeitsstelle oder Ausbildungsstelle suchen, eine Bestimmung um die sich bis heute zahlreiche Gemeinden des Landes noch nicht einmal Gedanken gemacht haben. Das Ziel soll natürlich sein, diese Jugendliche nicht nur zu erfassen, sondern ihnen zu einer sicheren Zukunft zu verhelfen.

Göteborg gehört zu den wenigen Städten Schwedens, die sich seit 2009 mit diesem Problem beschäftigen und eine intensive Stadtteilarbeit betreiben um sich ein klares Bild über diese Gruppe an Jugendlichen machen zu können. Aber auch wenn Göteborg nun weiß, dass in der Stadt 36 Prozent der Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren über keine Hochschulreife verfügen und daher auch kaum einen Arbeitsplatz finden können, so gibt es auch in Göteborg kein Rezept, das diesen Jugendlichen in ihrer Situation helfen kann.

Ab Januar 2015 wird nun das Gesetz noch verschärft und jede Gemeinde wird dazu gezwungen sich um die Problemgruppe unter den Jugendlichen zu kümmern, aber nichts zwingt die Gemeinden dazu auch aktive Maßnahmen zu ergreifen, die es den Jugendlichen ermöglichen ihren Schulabschluss nachzuholen. Und da Erwachsenenbildung nicht kostenlos ist und keine Sonderausbildungen für diese Jugendlichen existieren, so dürfte auch das Göteborger Modell zum Scheitern verurteilt sein, denn ohne Arbeit können sich diese Jugendlichen nicht einmal mehr die Ausbildung leisten - und was nach dem 20. Lebensjahr geschieht, spielt ohnehin keine Rolle mehr.

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Sonntag, 22. Juni 2014

Spanische Ärzte kommen nach Göteborg

Obwohl die schwedische Regierung mittlerweile entschieden hat, dass an den schwedischen Universitäten mehr Ärzte ausgebildet werden können, zeigt sich, dass der Bedarf landesweit weitaus höher ist als die Universitäten auch in Zukunft ausbilden können. Die Lösung für viele Krankenhäuser ist daher die notwenigen Ärzte in anderen Ländern zu suchen, möglichst innerhalb der EU, da die Genehmigungsverfahren bei Ärzten aus außereuropäischen Ländern unendlich sein können.

Das Arbeitsamt in Göteborg hat nun, nach dem Erfolg im Jahre 2012, als die Angestellten des Arbeitsamts mit 32 spanischen Ärzten für das Västra Götaland zurückkehren konnte, erneut eine Delegation nach Madrid geschickt. Dieses Mal haben sich sechs Ärzte Spaniens mehr oder weniger spontan dafür entschieden nach Göteborg umzuziehen und den Mangel an schwedischen Ärzten auszugleichen.

Während die Krankenhäuser den Ärzteimport für notwendig betrachten und als Erfolg sehen, sind die Patienten nicht unbedingt von dieser Entscheidung begeistert und wünschen sich mehr ausgebildete schwedische Ärzte, da es wegen mangelhaften Kommunikationsmöglichkeiten bereits zu Fehlbehandlungen kam und sich ältere Patienten mit ausländischen Ärzten sehr unsicher fühlen, auch wenn sie an der Kompetenz der spanischen Importärzte nicht zweifeln. Mangelnde Sprachkenntnisse und eine unterschiedliche Kultur gelten in der Regel als die größten Probleme zwischen Ärzten und Patienten.

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Samstag, 21. Juni 2014

Zu wenige Parks für eine Baugenehmigung

Beim Plan zum Bau von 7000 neuen Wohnungen pro Jahr blockiert ein stadteigenes Amt bereits die groß angelegten Pläne Göteborgs, denn als das Bauamt der Stadt nun einen Umbau der alten Fabriken im Stadtteil Gamlestaden beantragte, kam von der Parkverwaltung ein klares Nein und die zum Teil bereits ungenutzten Gebäude dürfen daher weder zu Wohnzwecken, noch zu Büroräumen oder Geschäften umgebaut werden, sondern müssen auch in Zukunft wertvollen Wohnplatz besetzen.

Das Argument der Parkverwaltung ist indes logisch, da die Stadt Göteborg nicht nur an Wohnungsbau denkt, sondern auch an Grünflächen und im Rahmen ihrer grünen Strategie entschieden hat, dass nur dort Wohnungen gebaut werden dürfen wo auch im Radius von 300 Metern eine Grünfläche zu finden ist, und dies ohne dass eine Barriere wie Eisenbahnlinie, verkehrsreiche Straße oder ein Wasserlauf im Weg sein dürfen, eine Forderung, die immer seltener zu erfüllen ist und bei den alten Fabriken geradezu illusorisch ist.

In Gamlestaden ist, auf Grund der geografischen Lage, gegenwärtig von kaum einem Bewohner im Radius von 300 Mater eine Grünfläche zu finden und beim Umbau der alten Fabriken könnte geradezu ein neuer Stadtteil entstehen, der für die aktuellen Bewohner und die vielen Wohnungssuchenden nur von Vorteil sein könnte, auch ohne Grünfläche. Bei der Durchsetzung der Forderungen nach einer nahen Grünfläche dürften in den kommenden Jahren sehr viele Bauprojekte Göteborgs auf der Strecke bleiben und mögliche Wohnfläche als leere Ruinen das Stadtbild „auflockern“.

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Way Out West, Musik in Göteborg Göteborger Kulturfestival 2013

Freitag, 20. Juni 2014

Göteborg wird eine Stadt für Fahrräder

Es ist nicht das erste Mal, dass Göteborg sich zu einer Fahrradstadt erklärt und mit Prognosen aufwartet, die von Beginn an unrealistisch sind. Bereits 1999 sagte man voraus, dass die Arbeiten an Fahrradwegen dazu führen sollen, dass 2012 zwölf Prozent aller Reisen innerhalb der Stadt mit dem Fahrrad gemacht werden. In der Tat handelte es sich dann jedoch nur um sieben Prozent und das tatsächliche Wachstum zeigte sich relativ bescheiden, da die Fahrradwege zum Teil schlecht geplant waren und der Unterhalt extrem zu wünschen ließ. Zahlreiche andere Städte waren mit ihrer Entwicklung an Göteborg in den gleichen Jahren vorbeigezogen.


Nun legt das Göteborger Straßenverkehrsamt einen neuen Plan vor, der dieses Mal bis zum Jahr 2025 reicht und besagt, dass sich bis dahin die Anzahl der Fahrten mit dem Fahrrad verdreifachen werden und von 73.000 im Tagesschnitt auf 219.000 ansteigen werden, eine Vision, die so wenig haltbar sein wird wie jene des Jahres 1999, aber auf dem Papier nahezu jede andere schwedische Stadt schlägt. Immerhin dürfte dieser Plan jedoch dazu führen, dass zumindest die aktuellen Fahrradwege verbessert werden und das Unfallrisiko für Radfahrer etwas reduziert wird.

Um die Göteborger zum Fahrrad zu bringen, legt das Straßenverkehrsamt auch eine klare Richtlinie vor, denn stufenweise sollen die Fahrradwege besser beleuchtet werden, der Unterhalt im Winter soll auf zentralen Strecken gefördert werden, es sollen mehr Einbahn-Fahrradwege entstehen und die Fahrradwege sollen sehr deutlich von den Bürgersteigen getrennt werden. Leider handelt es sich bei vielen dieser Ideen nur um ein Wunschdenken, denn um sichere Fahrradwege zu bauen, Fahrrädern mehr Platz zu geben und die Gefahren in Kreuzungen zu entschärfen, benötigt man etwas, was es in Göteborg kaum gibt, nämlich zusätzlichen Platz.

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Donnerstag, 19. Juni 2014

Göteborg bekommt Nordens höchsten Wolkenkratzer

Gestern wurde bekannt gegeben welchen Wolkenkratzer Göteborg zum Jahr 2019 bekommen wird, der dann nur zwei Jahre später, während der 400-Jahrfeier Göteborgs, das neue Wahrzeichen der Stadt sein soll, sichtbar bereits weit vom Meer aus und als Symbol für eine aufstrebende Stadt gedacht, die damit auf die Karte der höchsten Häuser Europas geraten wird und Lindholmen damit endgültig auf die Landkarten setzen wird, einen Stadtteil, der sich auf der viertgrößten Insel Schwedens befindet.

Design: SOM (Skidmore, Owings & Merrill)

Wie zu erwarten, hatte sich die Jury für eines der beiden höchsten Gebäude entschieden, das bereits nach der Skizze 230 Meter hoch sein soll, jedoch problemlos auch 250 oder 260 Meter werden kann und damit zu den zwanzig höchsten Wolkenkratzern ganz Europas gehören kann und von der vermögendsten Schicht Schwedens bezogen werden kann, denn der Quadratmeterpreis des Prestigeobjekts wird nicht für den Durchschnittsbürger gedacht sein.

Gewinner wurde das Architekturbüro SOM (Skidmore, Owings & Merill), das bereits sechs der 15 höchsten Gebäude der Welt erbaute, unter anderem auch das bisher höchste Bauwerk in Dubai. Auch wenn die Vorschläge offiziell anonym waren um die Jury nicht zu beeinflussen, konnte man bereits am Vorschlag einige Hinweise auf das Architektenteam finden, das letztendlich auch gewann. Nach der offiziellen Begründung wurde das 1,5 Milliarden teure Projekt gewählt, weil es ideal in das Stadtmilieu Göteborgs passt und die Architekten auch an einen Park dachten für den jedoch der aktuelle Verkehr umgeleitet werden muss.

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Mittwoch, 18. Juni 2014

Mehr Mietfahrräder in Göteborg

Das städtische Mietfahrradsystem Styr och Ställ wird auch diesen Sommer wieder weiter ausgebaut und in der Innenstadt entstehen weitere 13 Stellen an denen man sehr preisgünstig für eine halbe Stunde ein Fahrrad leihen kann um damit eine kurze Strecke im Zentrum per Fahrrad zurücklegen zu können. Als äußerste Grenze kam nun auch ein Platz am Botanischen Garten Göteborgs hinzu.


Das Göteborger Straßenverkehrsamt feiert sein Leihsystem mit den lobendsten Worten, da die Fahrräder immer häufiger benutzt werden, trotz der Probleme, dass man damit weder nach Hisingen, noch an die Badeplätze oder an die Delsjön kommen kann, Ziele, die im Sommer für die Bewohner der Stadt von größtem Interesse wären. Ziel ist lediglich, dass man mit den Mieträdern einfacher zu seinem zentral gelegenen Arbeitsplatz gelangt.

Mit keinem Wort spricht das Göteborger Straßenverkehrsamt von seinem touristenfeindlichen System, das jedes Privatunternehmen mit Mieträdern zum Konkurs führt. Aber für Touristen ist Styr och Ställ vollkommen uninteressant, denn ein Tagesausflug im Sommer kostet pro Tag auch bisweilen weit über 600 Kronen. Wer daher nur zwei oder drei Tagestouren machen will, kann sich für diesen Preis ein gebrauchtes Fahrrad kaufen und es am Ende des Urlaubs einfach an der Straße stehen lassen. Keine Stadt der Welt zeigt sich beim Fahrradverleih so touristenfeindlich wie Göteborg.

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Dienstag, 17. Juni 2014

Illegaler Alkoholverkauf in Göteborg

Als die Göteborger Tageszeitung Göteborgs-Posten vor drei Jahren einen illegalen, organisierten Import von Alkohol durch sogenannte Alkoholbusse feststellte, wurde die Polizei der Stadt sowie der Zoll für kurze Zeit aktiv und eine der Verkaufsstellen wurde sogar für jeden Busverkehr verboten, in der Hoffnung, dass damit das Problem zu Ende wäre. Wie die GP (Göteborgs-Posten) nun schreibt, hat sich das Problem jedoch nur verlagert und die Busse fahren weiterhin.

Das Netz der Verkäufer und Käufer hat sich sehr gut organisiert, denn sobald einer der Alkoholbusse an seiner Verkaufsstelle parkt, kommen von allen Seiten die Kunden, die die Ware dann in ihre eigenen Fahrzeuge verladen und den Alkohol anschließend an anderen Verkaufsstellen an Endkunden weiterverkaufen, auch an Jugendliche, die in Schweden kaum an einer anderen Stelle Alkohol kaufen können.

Das Geschäft floriert und erlaubt den illegalen Importeuren immer höhere Gewinne, da sich auch hier die Preise an die Entwicklung der staatlichen Systembolagen anpassen und der Import nicht gerade billig ist. Die Importeure bezahlen nämlich ihren Passagieren, die bei einer Kontrolle vorgeben können, dass ihnen ein Teil der Ware gehört, bis zu 1000 Kronen pro Reise und auch die Fahrten nach Deutschland sind nicht gerade umsonst. Und dennoch ist die Ware für die Kunden noch billiger als in den staatlichen Geschäften.

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Montag, 16. Juni 2014

Sommer-Verkehrschaos in Göteborg

Als gestern der Sommerfahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel in Göteborg zu gelten begann, so kam mit diesem neuen Fahrplan auch eine bittere Pille, die insbesondere die Besucher der Stadt trifft, da ein großer Teil der Bewohner der Stadt in dieser Zeit seinen Urlaub hat und sich weit entfernt von den aufkommenden Verkehrsproblemen Göteborgs befinden wird.


Västtrafik kündigte nämlich mit dem Sommerfahrplan an, dass in den kommenden zwei Monaten zahlreiche Gleisarbeiten vorgenommen werden und daher einige der Straßenbahnstrecken ganz eingestellt werden, andere Straßenbahnen umgeleitet werden und bei dritten Teilstrecken von Bussen genommen werden. Wer daher als Tourist seine Strecke planen will, wird mit den von der Stadt und von Västtrafik verteilten Linienplänen wenig anfangen können und bisweilen verzweifelt nach seiner Zielhaltestelle suchen.

Natürlich sind diese Arbeiten nötig, die garantieren werden, dass es zur 400-Jahrfeier der Stadt im Jahre 2021 keinerlei Probleme mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt, aber für alle Besucher, die bereits auf Grund der zahlreichen vorhandenen Baustellen zu Fuß, mit dem Fahrrad und vor allem mit dem Auto auf Schwierigkeiten stoßen, wird das Problem mit den Verkehrsmitteln nun eine der übelsten Seiten der Stadt zeigen. Die Frage ist daher, ob man diese Besucher davon überzeugen kann je nach Göteborg zurückzukehren, da eine Stadt, die auf einen wachsenden Tourismus setzt, nicht nur an die Bewohner denken sollte, sondern auch an seine Besucher und Gleisarbeiten auf mehrere Jahre verteilen könnte.

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Sonntag, 15. Juni 2014

Gustav II. Adolf in neuem Glanz

Neun Monate lang war Gustav II. Adolf nun unter Plastik versteckt damit ihm die Restauratoren und Konservatoren nach fast 160 Jahren wieder ein neues Gesicht verleihen konnten, denn der saure Regen, die Möwen und die Stürme hatten ihm ganz schön zugesetzt und der Gründer der Stadt Göteborg war nahezu unansehnlich geworden. Am letzten Donnerstag waren nun die Semester des Königs endlich zu Ende.


Die Restaurationsarbeiten an Gustav II. Adolf waren weder einfach, noch billig, aber da Gustav Adolfs Göteborg im Jahre 2021 genau 400 Jahre alt wird, empfand der Stadtrat die Summe von zwei Millionen Kronen als gerechtfertigt, zumal einige Teile des Königs, insbesondere sein Mantel, bereits stark vom Rost durchsetzt waren und Feinheiten der künstlerischen Arbeiten schon lange nicht mehr sichtbar waren.

Während man die Arbeiten an Gustav II. Adolf als sehr erfolgreich bezeichnen kann, so musste man sich mit dem Marmorsockel auf dem der König steht, mit einem Kompromiss zufrieden geben, denn es ist unmöglich Marmor nach so vielen Jahren wieder seinen weißen Glans zurückzugeben. Völlig neu ist jedoch das Schwert des Königs, da das alte nicht mehr zu retten war. Nun hofft man den Gründer der Stadt Göteborg, zumindest für die kommenden 100 Jahre, erhalten zu haben.

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Samstag, 14. Juni 2014

Stadtführungen für Einwanderer in Göteborg

Um Neuankömmlingen die Stadt Göteborg näher zu bringen und ihnen ein erstes Gefühl für ihre neue Heimat zu vermitteln, organsierte die Stadtverwaltung im Laufe des Frühjahrs erstmals fünf Stadtwanderungen mit jeweils 20 Teilnehmern. Das Ziel dieser Führungen für Flüchtlinge und Einwanderer war ihnen die Bauweise der Stadt und ihre Geschichte näher zu bringen, da ihnen dies auch ein Gefühl zur neuen Heimat vermittelt kann.


Die Führungen wurden, je nach Gruppe, von einem Dolmetscher ins Arabische, Persische, Somalische, Russische oder ins Englische übersetzt und dauerten insgesamt jeweils drei Stunden, unterbrochen von einer Pause im Språkcaféet (Sprachcafé), wo die Neulinge in Göteborg auch später immer wieder jemanden treffen können mit dem sie in ihrem noch holprigen Schwedisch diskutieren können und Tipps jeder Art erhalten.

Auch wenn das Projekt als solches ein hervorragender Einsatz ist, so stellt sich dennoch die Frage, ob Göteborg es wirklich als Erfolg verzeichnen kann, denn im Durchschnitt kommen täglich zwischen 20 und 25 Flüchtlinge und Einwanderer in Göteborg an und das Angebot der Stadtwanderungen trifft daher nur eine Minorität die prozentual geradezu zu vernachlässigen ist. Sinnvoll wäre ein ernsthafter Einsatz, der mindestens zehn Prozent dieser Gruppe erreicht, aber dafür ist sicher kein Budget vorgesehen und Werbung kann man auch mit einer Idee machen.

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Freitag, 13. Juni 2014

Göteborg plant Selbstmord abzuschaffen

Der Göteborger Stadtrat sieht nicht nur beim Straßenverkehr eine Vision nach der es keine Toten mehr auf den Straßen der Stadt geben soll, sondern will nun auch darauf hinarbeiten, dass es in Göteborg keinen Selbstmord mehr gibt. Im ersten Schritt bedeutet dies, dass die Anzahl der Selbstmorde in den kommenden sechs Jahren um zehn Prozent reduziert werden soll. Eine Jahreszahl für das langfristige Ziel gibt die Stadt natürlich bisher nicht an.

Um sich dem vorgegebenen Ziel zu nähern, sieht die Stadt die Arbeit in zwei Bereichen. Zum einen soll natürlich alles in die Wege geleitet werden, dass man in der Schule, am Arbeitsplatz und in Pflegeheimen die ersten Selbstmordgedanken einer Person entdecken soll, damit man rechtzeitig die notwendige Hilfe anbieten kann. Zum anderen sollen alle gefährlichen Stellen, die den Selbstmord erleichtern, abgebaut oder aber geschützt werden. Die Stadt denkt hierbei insbesondere an Brücken und Eisenbahnstrecken an denen häufig Selbstmorde zu verzeichnen sind.

Das Vorhaben ist natürlich lobenswert, aber die Statistiken zeigen bei dieser Vision einige Probleme, denn auch wenn, statistisch gesehen, die Selbstmordrate im allgemeinen am Sinken ist, so bleibt sie bei Jugendlichen konstant und steigt bei weiblichen Jugendlichen sogar an. Selbstmord in dieser Gruppe zu verhindert, verlangt jedoch keine Sicherheitsmaßnahmen, sondern vor allem die Sicherheit auf einen Arbeitsplatz und den Abbau von Stress, Probleme, die im Plan Göteborgs leider nicht zu finden sind.

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Donnerstag, 12. Juni 2014

Grüne Politik in Göteborg

Die rot-grüne Mehrheit in Göteborg hat sich dazu entschieden in den kommenden zwei Jahren 57 Millionen Kronen in 70 sogenannte grüne Projekte zu stecken, eine rein politische Entscheidung, die in so manchem Punkt an der Entwicklung des Landes und am Verbraucher vorbeigeht, oder aber in Frage gesetzt wird so lange keine überregionale Energie- und Umweltplanung existiert. Aber da man mit dem Begriff Umwelt Wähler gewinnen kann, ist der Moment für diese Entscheidung gut gewählt, denn noch hat die rot-grüne städtische Regierung drei Monate um ihre Vormacht im grünen Feld zu beweisen.


Nachdem die Stadt nun noch mehr Mietfahrräder Styr & Ställ zur Verfügung stellen will, betreibt sie eine grüne Politik, die zwar für die Bewohner des Zentrums und jene, die vom Bahnhof zur Arbeit radeln wollen, günstig ist, aber jeden Touristen der Stadt, der per Fahrrad die Umgebung besuchen will, zur Verzweiflung treibt, da eine Tagesmiete von bis zu 800 Kronen wohl als übertrieben und umweltfeindlich betrachtet werden muss. Auch die Satzung in eine Biogasanlage ist zweifelhaft, denn die Autoindustrie und die Hersteller von Fahrzeugen sind immer weniger von diesem Treibstoff zu überzeugen. Nur zu bauen ohne zu motivieren, ist kaum ein zukunftsträchtiges Umweltprojekt.

Die rot-grüne Mehrheit will auch Fahrradwege bevorzugen und den Autoverkehr abbauen, was sich bereits an schwindenden Parkplätzen und Fahrradstraßen zeigt. Auch diese Idee ist im Prinzip gut, solange man nicht  Touristen in die Stadt locken will, die überwiegend mit dem Auto ankommen. Mit keinem Wort ist auch die Rede von einer Umgehungs-Autobahn, denn jedes Fahrzeug, das nach Oslo, ins Bohuslän oder an den Vänern will, muss zwangsweise durch Göteborg fahren und belastet die Luft, auch durch Fahrzeuge, die man als größte Umweltsünder betrachten kann. Praktische Umweltplanung denkt an eine globale Wirkung und Entwicklung, was Göteborg, trotz 70 Projekten, in den meisten Punkten vergisst.

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Mittwoch, 11. Juni 2014

Prostitution in Ferienwohnungen in Göteborg

Auch wenn der schwedische Staat über die Polizei versucht die Prostitution im Lande weitegehend einzudämmen, nicht zuletzt durch eine immer engere Zusammenarbeit mit Hotels, so sind sowohl Prostituierte als auch organisierte Gruppen Ämtern und Polizei immer einen Schritt voraus und verzichten nun auch immer häufiger auf Hotelzimmer und entfernen sich auch mehr und mehr vom Straßenstrich, der in Göteborg in Rosenlund nach wie vor sehr aktiv ist.

Die neueste Methode in Göteborg ist nun, dass Prostituierte sich als Touristinnen ausgeben um für ein oder zwei Wochen eine Ferienwohnung zu mieten, die dann für ihre Aktivitäten genutzt wird. Durch den kurzen Aufenthalt und die Tatsache, dass sich diese Wohnungen in allen Teilen Göteborgs befinden, ist es der Polizei nahezu unmöglich ein Netz oder eine Verbindung zu finden und auch die Wohnungsbesitzer sind in der Regel ahnungslos wozu ihre Wohnung verwendet werden.

Dieser neue Weg der Prostitution ist dadurch erleichtert, dass Prostituierte mit keinerlei Folgen zu rechnen haben, da sie ihre Dienste sehr freizügig anbieten dürfen. Unter Strafe gestellt ist in Schweden lediglich der Kauf von sexuellen Diensten. Dies wiederum in einer Privatwohnung nachzuweisen ist nahezu unmöglich. Da die Freier auch noch häufig über Internet oder Netzwerke gesucht werden, dürfte es sehr schwer sein diese Art der Prostitution zu verhindern, zumindest nicht ohne neue Gesetze zu schaffen, die auch den Verkauf von Sex verbieten, da dann auch die Werbung über Internet unmöglich gemacht wird.

Copyright: Herbert Kårlin

Way Out West, Musik in Göteborg Göteborger Kulturfestival 2013

Dienstag, 10. Juni 2014

Migranten kaum willkommen in Göteborg

Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Novus in Zusammenarbeit mit der lokalen staatlichen Radiostation P4, unterstützen 18 Prozent der Göteborger die Einwanderungspolitik der Sverigedemokraterna und halten diese für die einzige Lösung die schwedische Identität zu behalten. Sollte sich daher die Migrationspolitik zu einer wichtigen Wahlfrage entwickeln, so haben die Sverigedemokraterna in Göteborg die Chance im Herbst des Jahres die drittgrößte Partei der Stadt zu werden.

Die Umfrage zeigt allerdings nicht wie viele Göteborger, die die Migrationspolitik Jimmie Åkessons für optimal halten, auch hinter dem gesamten Wahlprogramm der Sverigedemokraterna stehen, beweist aber, dass die anderen Parteien das Thema Einwanderung nicht einfach unter den Tisch kehren dürfen, sondern positive Argumente finden müssen, die den Wähler überzeugen.

Auf der anderen Seite zeigen die Zahlen jedoch auch, dass eine sehr breite Schicht der Bürger Göteborgs, zumindest latent, als ausländerfeindlich zu betrachten ist, die in jedem Einwanderer eine Gefahr für die Kultur des Landes sehen oder die steigende Kriminalität Migranten zuschreiben. Die Zahlen sagen aber auch, dass die Integrationspolitik der Stadtverwaltung bisher gescheitert ist und das Feiern eines Nationaltages im Schlosswald die Angst vor Migranten nicht abbauen kann.

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Montag, 9. Juni 2014

Eine Wildbiene starb im Västra Götaland aus


Seit Jahren konnte man im Västra Götaland feststellen, dass die Wildbiene Megachile lagopoda immer seltener wurde. Bei einer Bestandsaufnahme der Insekten im vergangenen Jahr suchten die Wissenschaftler nun vergebens nach dem kleinen und sehr nützlichen Insekt. Ab diesem Jahr muss man sich daher damit abfinden, dass eine weitere Insektenart in der Region ausgestorben ist und ohne Hilfe der Bevölkerung auch nicht wieder zurückkehren kann.

Das größte Problem für diese Wildbiene war die veränderte Landwirtschaft und die verstärkten Einsätze des Straßenverkehrsamts, denn zum Überleben braucht die Megachile lagopoda sehr viele Wildblumen, die jedoch durch immer früheres Mähen der Wiesen und das Mähen aller Straßenränder ebenfalls immer seltener werden. Die Blumenpracht, die man noch auf alten schwedischen Fotos sehen kann, ist einfach am Verschwinden, und damit auch die Insekten die diese Blumen zum Überleben benötigen.

Dies ist allerdings nur der erste Schritt des ökologischen Kreislaufs, denn die Wildbienen sorgen auch für die Befruchtung von zahlreichen Gemüsearten, Früchten und vielem mehr. Ohne diese Bienen wird also auch der landwirtschaftliche Ertrag in Schweden sinken und die Preise für viele Lebensmittel müssen steigen. Dass viele Schweden zudem immer mehr zu Steingärten neigen statt auch etwas Wiese zu bewahren, hilft den Wildbienen ebenfalls kaum.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 8. Juni 2014

Geldgier steuert Göteborger Politiker

Als in Göteborg öffentlich bekannt wurde dass der Vorstand des Osbeckska Fonds sich für seinen Einsatz bezahlen ließ, obwohl in den Statuten deutlich zu lesen ist, dass jede Arbeit ehrenamtlich sein muss und das Geld der Stiftung nicht zweckentfremdet werden darf, zeigte sich, dass die Göteborger Politiker, die seit Jahren im Vorstand zu finden sind, nur leseunkundig sind, was in Göteborg bei führenden Politikern nichts auszumachen scheint.


Da der Stadtrat nach der Aufdeckung des Problems gezwungen war über eine eventuelle Rückzahlung der unrechtmäßig ausbezahlten Honorare zu entscheiden, suchte man eine Mittellösung, die besagte, dass die Leseunkundigen lediglich die Honorare der letzten fünf Jahre zurückbezahlen müssen, was bereits eine beachtliche Summe ausmacht, da der Stundensatz eines Politikers nicht dem allgemeinen Arbeitsmarkt angepasst ist. Spontan erklärten alle Betroffenen, mit einer Ausnahme, das Geld zurückzuerstatten.

Ursprünglich war es daher nur Jan Hågfeldt, der den Moderaterna angehört, der sich weigerte auch nur eine Krone des zu Unrecht erworbenen Geldes zurückzuzahlen. Mittlerweile hat jedoch seine Weigerung Früchte getragen, denn nun haben sich mehrere weitere Politiker seinem Beispiel angeschlossen und nur zwei Vorsitzende der Stiftung zeigten bisher Anstand und bezahlten die erhaltene Summe bereits zurück. Die Führung der Stadt hat nun den einzigen logischen Schluss gezogen und bringt die Angelegenheit vor Gericht, das gewissermaßen entscheiden muss ob Politiker lesekundig sein müssen oder nicht, denn bevor man einen Auftrag annimmt, ist es logisch die Statuten zu lesen um auch gemäß dieser entscheiden zu können.

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Samstag, 7. Juni 2014

Abitur in Göteborg verliert bald eine Tradition

Um ihre Freude am bestandenen Abitur (tar studenten) auszudrücken, gehört in Göteborg für die meisten Studenten auch die Fahrt auf der Ladefläche eines Lastwagens, der mehrmals die Runde durch die wichtigsten und meist besuchten Straßen der Stadt dreht. Etwas angetrunkene Abiturienten, die bereits morgens zu sehr in das Sektglas sahen, trinken, gemeinsam mit den anderen auf der Ladefläche weiter. Ein Teil unter ihnen weiß, wann man stopp sagen muss, andere leider nicht.


Nachdem dieses Jahr einige Unfälle bei diesen Umzügen zu verzeichnen waren, der erste davon in Göteborg und zudem eine größere Menge an Jugendlichen auch Flaschen und Glasscherben vom Lastwagen aus auf Passanten und Polizei warf, so nebenbei auch noch den einen oder anderen mit Bier überschütteten, hat sich die Polizei nun entschieden zu härteren Maßnahmen zu greifen.

Zwei Lastwagen von denen Studenten Glas warfen und dabei von der Polizei gesehen wurden, hatten sehr schnell die Endstation der Runde erreicht, denn alle mussten anschließend die Ladefläche verlassen und den Weg zu Fuß fortsetzen. Sollten sich diese Ausschreitungen auch im kommenden Jahr wiederholen, so schließt die Polizei nicht aus die Umzüge mit Lastwagen ganz zu verbieten und „tar studenten“ wird dann in Göteborg um eine lange Tradition ärmer.

Copyright: Herbert Kårlin