Freitag, 27. Juni 2014

Göteborg schlägt erneut einen Rekord

In Göteborg plant man nicht nur den höchsten Wolkenkratzer des Nordens, den längsten Eisenbahntunnel Schwedens und schlägt Stockholm mit der Repräsentation während der politischen Woche in Almedalen auf Gotland, sondern es werden sich auch mehr Parteien für die kommenden Kommunalwahlen präsentieren als in irgend einer anderen Stadt Schwedens, ein Zeichen dafür, dass die im Stadtrat vertretenen Parteien an den Bürgern vorbeiregieren statt auf sie zu hören und sich für eine bürgernahe Politik entscheiden.


Während sich in Stockholm im September 18 und in Malmö 17 Parteien präsentieren werden, findet man in Göteborg mindestens 23 Parteien, die in den Stadtrat einziehen wollen um über die Zukunft Göteborgs entscheiden zu können, mindestens fünf Parteien mehr als noch im Jahre 2010. Sicher haben einige dieser Parteien nur sehr lokale oder sehr spezifische Interessen und werden daher kaum die nötige Menge an Stimmen finden um wirklich an den Entscheidungen mitwirken zu können, aber es stellt sich dennoch die Frage welche Partei diese Stimmen verlieren wird, denn weder Sozialdemokraten (Socialdemokraterna) noch Moderate (Moderaterna) können es sich „leisten“ sehr viele Stimmen abgeben zu müssen.

Dass es so viele neue Parteien in Göteborg gibt, ist indes logisch, denn in keiner Stadt Schwedens gab es in den letzten Jahren so viele mediale Skandale wie in Göteborg und der eigenwillige Führungsstil der rot-grünen Mehrheit führt ebenfalls zu einer Bewegung, die diesen Führungsstil ändern will. Auch die extrem rechte Bewegung wächst mit der Zahl der Flüchtlinge und der zahlreichen Bettler, die in Schweden auf eine Zukunft hoffen, denn Göteborg hat bisher auch bei dieser Politik versagt. Noch haben die Politiker der größeren Parteien knapp drei Monate um zu zeigen, dass sie auf die Bürger hören, aber die Chancen sind gering dass diese dafür einen Teil ihres Urlaubs opfern werden.

Copyright: Herbert Kårlin

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