Freitag, 22. Juli 2011

Krankendienst in Göteborg eine Belastung für Kranke

Die Chance beim städtischen Krankendienst zweimal das gleiche Gesicht zu sehen wird immer mehr zu einem Zufall. In einem Fall kamen in 123 Tagen 101 verschiedene Personen um einem an MS erkrankten Mann die notwendige Hilfe zu bieten. Ursache davon ist, dass der Krankendienst so wenig festes Personal wie möglich anstellt und überwiegend auf Vikare zurückgreift, die die städtische Kasse weniger belasten.

Für die Betroffenen bedeutet dies nicht nur, dass sie keinerlei Kontakte zu ihren Pflegern bekommen können, sondern auch, dass bei einem Besuch grundsätzlich ein Familienmitglied anwesend sein muss, das den immer neuen Krankenpfleger einweisen kann und ihm die zu leistende Arbeit erklärt, da kaum ein Pfleger vorher über die zu erbringenden Leistungen informiert wurde.

Verantwortlich für die Probleme, die sich während der Urlaubszeit im Sommer noch verstärken, ist die schlechte Organisation des städtischen Krankendienstes, der Vikare oft erst in letzter Sekunde anfordert, die sich dann schon zeitlich nicht mehr um eine Krankenakte kümmern können oder mehr über den Zustand des Kranken erfahren. Die Probleme beim Heim-Krankendienst haben sich in Göteborg insbesondere verschlechtert, seit 2010 die Verantwortung von der Region Västra Götaland auf die Stadt übertragen wurde.

Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen