Freitag, 25. April 2014

Die Werftgeschichte Göteborgs geht zu Ende

Als im Jahre 1841 die Götaverken mit dem Schiffbau auf Hisingen begannen, sollte sich zeigen, dass die Idee nicht nur eine Goldgrube war, sondern auch dass sich die Werft bis 1975 auch zum größten Arbeitgeber Göteborgs entwickelte, denn um diese Zeit arbeiteten rund 15.000 Angestellte bei den Götverken. 1988 verließ dann jedoch der Eisbrecher Oden als letztes Schiff die Werft, denn beim Neustart im Jahre 1993 beschäftigten sich 70 Angestellte nur noch mit Reparaturen und Wartung.


Seit dem Jahre 2000 geht die Göteborger Werft nun in den holländischen Konzern Damen Shipyards Group ein, der jahrlange Gewinne erwirtschaften konnte, bis vor drei Jahren die Konkurrenz aus den billigeren Ländern an der Ostsee die Gewinne in Verluste verwandelten. Bereits im Herbst 2013 mussten dann über die Hälfte der Angestellten zum Arbeitsamt pilgern und gestern teilte die Geschäftsführung mit, dass die Werft nun zu Grabe getragen wird, dieses Mal vermutlich endgültig.

Schon gestern wurde für die Abwicklung der Werft ein Liquidator ernannt und die letzten Werftarbeiter dürfen nun ebenfalls das Arbeitsamt besuchen, mit der Gewissheit in ihrem Beruf nichts mehr finden zu können. Die Ursachen für die Liquidation ist allerdings nicht nur bei der baltischen Konkurrenz zu suchen, sondern auch darin, dass die schwedische Krone so hoch bewertet ist, dass sich internationale Kunden eine Arbeit in Göteborg einfach nicht mehr leisten können, selbst wenn dort eine Arbeit höchster Qualität geleistet wird. Die Krise der schwedischen Seefahrt und die politische Inaktivität der Regierung in diesem Bereich zwingen allerdings auch schwedische Reeder dazu die Wartung im Baltikum ausführen zu lassen.

Copyright: Herbert Kårlin

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