Freitag, 26. Februar 2010

Kinderintensivstation des Sahlgrenska in Göteborg unter Druck

Dringende Herzoperation bei Kindern müssen in der Kinderabteilung des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses in Göteborg oft langfristig aufgeschoben werden oder kurzfristig abgesagt werden, da in den Abteilungen akuter Personalmangel herrscht und Kindern daher nach einer Operation oft nicht die notwendige Zeit gewidmet werden kann.

Heute arbeiten in der Intensivstation für Kinder, die zwölf fachlich qualifizierte Krankenschwestern benötigt, gerade einmal acht, obwohl weitere zwei Stellen zur Besetzung ausgeschrieben sind. Aber bei dem hohen Druck, der in der Intensivstation auf den Krankenschwestern lastet und der relativ geringe Gehalt, der den doppelt ausgebildeten Fachkräften bezahlt wird, lockt diese Fachkräfte kaum an, die in anderen schwedischen Städten ebenfalls gesucht werden, aber dafür auch mehr verdienen können.

Überbelegungen, hoher Arbeitsdruck und extrem hohe Wiederbelegung der Betten locken kaum Personal an, das in Lund, Stockholm oder Norwegen unter normalen Bedingungen arbeiten kann. Das Problem der Intensivstation des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses ist jedoch nicht neu, denn die Gewerkschaften dringen seit Jahren auf verbesserte Arbeitsbedingungen für das Personal, ohne jedoch bisher ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen zu sein, da Kinder im Göteborger Krankenhaus immer noch als „zweitrangige“ Patienten betrachtet werden.

Herbert Kårlin

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