Dass im vergangenen Jahr zwei Mädchen aus Göteborg im Alter von 15 und 16 Jahren 38 andere Mädchen auf Instagram schwer beleidigten und falsche kränkende Aussagen über sie verbreiteten, hatte für die beiden Jugendlichen schwerwiegende Folgen, denn das jüngere Mädchen wurde in ein Jugendheim eingewiesen und das ältere musste Sozialstunden ableisten, davon abgesehen, dass sie ihren Opfern gemeinsam zusätzlich 570.000 Kronen an Entschädigung bezahlen müssen.
Dass die beiden Mädchen ihre Zukunft nur noch in Schwarz sehen, da sie die Entschädigung in voller Höhe schuldig sind und vom ersten Arbeitstag an zurückzahlen müssen, ist ein Problem für sich. Das Berufungsgericht hat indes bestätigt, dass die Eltern der beiden Mädchen ersatzweise für den Schaden haften und daher das Geld unmittelbar fällig wird, also die gesamten Familien und anderen Kinder für die 'Tat mithaften und die beiden Täterinnen nur noch den Rest der Schuld abzahlen müssen, falls dann noch ein solcher besteht.
Die Mutter der 15-Jährigen legte gegen diese Entscheidung erneut Einspruch ein und vertrat vor Gericht die Meinung, dass sie, so wenig wie andere Eltern, einen Einfluss darauf hat was ihre Kinder auf Instagram verbreiten, ein Argument, das das Gericht nur als Strafminderung ansah und bedeutet, dass die Mutter nun nur noch 150.000 Kronen an Strafe bezahlen muss und die Tochter den Rest schuldig bleibt. Diese Entscheidung wird weitreichende Folgen in der schwedischen Rechtssprechung haben, da damit die Aufsichtspflicht der Eltern selbst auf Bereiche ausgedehnt wurde, die sie nicht überwachen können.
Copyright: Herbert Kårlin
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