Mittwoch, 30. September 2009

In Göteborger Altersheimen regieren Psychopharmaka

Die Alterheime Göteborgs können zwei wenig rühmlichen Rekorde in Schweden aufweisen. Es wird landesweit am meisten an Personal gespart und die älteren Menschen werden am meisten mit Drogen still gestellt. Zwei Rekorde, die jedoch vermutlich zusammenhängen und der Sozialpolitik der Regierung Göteborgs anzulasten sind.

Die Situation ist leider nicht ganz neu und in vielen Altersheimen scheint es normal zu sein, seinen Bewohnern am Tag drei bis vier beruhigende Pillen, sprich Psychopharmaka, zu geben. Die Probleme sind nicht in allen Stadtteilen gleich groß, denn in Askim und Härlanda spart man am meisten Personal ein, während in Högsbo, Majorna und Älvsborg der Medikamentenmissbrauch am höchsten ist. Vom Gleichheitsprinzip ist daher in manchen Teilen Göteborgs wenig zu spüren.

Marina Johansson, die sozialistische Verantwortliche für Heimdienst und Altersheime in Göteborg, sieht kaum Probleme wegen eines Personalmangels und sieht die Fehler mehr bei den Geschäftsführern der Altersheime. Über den Tablettenmissbrauch ist sie seit langem informiert, wobei, nach ihrer Aussage, innerhalb der Stadtpolitik ein Strategie dagegen vorgesehen ist, auch wenn bisher niemand diese Strategie zu kennen scheint.

Herbert Kårlin

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