Dienstag, 9. März 2010

Die Wasserleitung in Göteborg, ein langwieriges Problem

Als eine der drei Hauptleitungen der Göteborger Wasserleitung vor wenigen Tagen brach, wurden Keller und Straßen unter Wasser gesetzt. Zahlreiche Haushalte mussten sich mit einem weitaus geringeren Wasserdruck zufrieden geben und lernen mit weniger Wasser auszukommen. Die Reparatur dieses Loches ist bisher nicht abgeschlossen.

Dieses Problem war jedoch nur die Spitze des Eisbergs, denn allein am 8. März begannen weitere zehn kleinere Rohre zu lecken. Seit Weihnachten bedeutet dies, dass das Wassernetz der Stadt bereits rund 200 Lecks aufweist, weitaus mehr als die Hälfte der Anzahl, die sonst während eines ganzen Jahres verzeichnet wird. Aber noch ist der Boden gefroren und der Höhepunkt der Rohrbrüche nicht erreicht.

Die häufigen Rohrbrüche in Göteborg haben mehrere Ursachen. Zum einen fördert der lehmige Untergrund der Stadt Rohrbrüche, da er sich ständig bewegt und sehr frostanfällig ist, zum anderen ist das Rohrsystem hoffnungslos überaltert, und zum dritten stehen dem städtischen Wasserwerk für die Aufrechterhaltung des bestehenden Wassersystems jährlich nur 80 Millionen von den nötigen 145 Millionen Kronen zur Verfügung.

Allein um das aktuelle Wassersystem Göteborgs aufrecht zu halten, müsste sich der Wasserpreis um 50% erhöhen, ein Schritt, vor dem die Stadtverwaltung etwas zurückschreckt, nachdem sich bereits beim Jahrhundertwechsel der Wasserpreis um 50% erhöhte und für viele Bürger bereits die Schmerzgrenze erreicht ist. Das Wasserwerk in Göteborg weiß jedoch, dass die Uhr bereits zu ticken begann und größere Wasserschäden und Wasserengpässe in der Stadt bei der aktuellen Lage nicht zu vermeiden sind, sollte die Stadtverwaltung ihre Politik nicht schnellstmöglich ändern.

Herbert Kårlin

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