Freitag, 5. März 2010

Schüler geben in Göteborg Lehrern Noten

Göteborg folgt ab diesem Jahr dem Weg, den bereits einige wenige schwedische Kommunen und einige Freischulen wagten. Schüler dürfen ihren Lehrern Noten für ihre Arbeit geben. Während die absolute Mehrheit der Schüler die Einführung dieses Systems begrüßen, verhalten sich Lehrer abwartend, zweifeln oder gar feindlich gegenüber dieser Idee.

Die Schüler Göteborgs sehen das Problem und die Vorteile sehr realistisch und meinen, dass ein Lehrer gerade von der Beurteilung seiner Schüler lernen kann seinen Unterricht besser zu gestalten oder erfahren wird, dass er völlig auf dem richtigen Weg ist. Sie sehen auch das Problem, dass es schwierig ist zwischen dem Menschen und dem Lehrer zu unterscheiden oder es wichtig ist schlechte Noten nicht mit einer schlechten Bewertung zu beantworten. Und es herrschen Bedenken, dass eine öffentliche Bewertung dazu führen kann, dass sich Lehrer dann an Schüler rächen könnten, wenn sie eine schlechte Bewertung bekommen.

Die Lehrerseite dagegen glaubt kaum an die Objektivität ihrer Schüler und verschanzt sich teils hinter der hohen Ausbildung und einem Auftrag, den ein Schüler ohnehin nicht einschätzen könne. Außerdem glauben zahlreiche Lehrer, dass dann viele Lehrer ihren Schülern bessere Noten geben würden als sie verdienen, nur um selbst eine gute Bewertung zu erhalten. Auch wenn all diese Argumente wenig plausibel klingen, so gibt es jedoch eine berechtigte Angst unter der Lehrerschaft. Eine schlechte Bewertung könnte sich auch auf das Gehalt auswirken.

Herbert Kårlin

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