Dienstag, 12. Juni 2012

Privater Kampf gegen Alkohol in Göteborg

An mehreren Stellen in Göteborg können minderjährige Jugendliche rund um die Uhr Bier und Schnaps kaufen, und das zum Sondertarif, da die Ware illegal in Schweden eingeführt wird und dann auf mehreren Parkplätzen der Stadt unversteuert an jene weitergegeben wird, die die Ware bezahlen. Nach Ausweisen wird dabei natürlich nicht gefragt, da es um Umsatz geht und nicht um das gesundheitliche Risiko für Jugendliche.

Seit Jahren sind die meisten der illegalen Umsatzstellen für Alkohol in Göteborg allgemein bekannt, ohne dass jedoch die Stadt oder die Polizei sich ernsthaft bemühen dem Übel ein Ende zu bereiten, denn die gelegentlichen Stichkontrollen treffen nur eine verschwindende Minderheit an Käufern und Verkäufern. Nachdem die die Tageszeitung GP vor kurzem über die Ausmaßen des Handels berichtete, will auch die Stadtverwaltung Göteborg erneut über das Problem sprechen, aber konkrete Maßnahmen liegen in so weiter Ferne wie immer, da man bisher über erste Diskussionen nicht hinauskam und sich niemand wirklich für das Problem verantwortlich fühlt.

Nun hat der Chef des Stig Centers, die größte Umschlagstelle Göteborgs für Alkohol jeder Art, beschlossen auf eigene Faust einzuschreiten und übernimmt die Aufgabe von Polizei und Stadt. Für vorerst drei Monate bezahlt er berufliche Wächter, die den Parkplatz für Lastwagen permanent kontrollieren, offiziell um die Parkgebühren bei den Fahrern zu kassieren, und nebenbei um den illegalen Verkauf von Alkohol zu unterbinden, der nun seit 15 Jahren eine sichere Einkommensquelle für insbesondere ausländische Lastwagenfahrer ist.

Herbert Kårlin

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