Dienstag, 31. Juli 2012

Neue Wohnungen in Göteborg

Nach der Göteborger Tageszeitung GP werden gegenwärtig 2600 Wohnungen in verschiedenen Teilen Göteborgs gebaut, was für die Stadt ein wahrer Rekord ist, auch wenn die Quote pro Einwohner immer noch unter jener Malmös und weit unter jener Stockholms liegt und eher wie ein Tropfen Wasser auf einem heißen Stein betrachtet werden muss, da Göteborg schneller wächst als Wohnungen gebaut werden.

Bei einer genaueren Analyse stellt man zudem fest, dass man unter den 2600 Wohnungen gerade einmal 90 Wohnungen für Studenten findet und in halbwegs guter Lage nur eine verschwindend kleine Anzahl an Mietwohnungen gezählt werden können, denn der Wohnungsbau Göteborgs richtet sich nur an die wohlhabende Schicht mit Arbeitsplätzen, die weitaus mehr als nur einen Normalverdienst von jüngeren Familien oder Einwanderern bieten können. Und selbst bei schlechterer Wohnlage bevorzugt man den Bau nach Bostadsrätt, da hier nur die Banken das Risiko tragen müssen.

Wenn man dagegen die Liste jener betrachtet, die im zentralen Register Göteborgs (Boplats) eine Wohnung suchen, so kommt man auf nahezu 130.000 Personen, wobei gut 50.000 unter ihnen sehr aktiv und dringend nach einem Dach über dem Kopf suchen. Allein in den letzten sechs Monaten kamen 15.000 Personen hinzu, die dringend eine Wohnung benötigen. Göteborg sieht natürlich keinen besonderen Handlungsbedarf, sondern schiebt den schwarzen Peter der Regierung zu, die Bauträger zu wenig unterstützt und  zu wenig Wohngeld bezahlt, mit dem Ergebnis, dass sich in Göteborg eine Ghettobildung entwickelt. 

Herbert Kårlin

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