Montag, 9. April 2012

Neues Gesetz schafft Zweiklassengesellschaft

Nach den ersten Forschungsergebnissen der Universität Göteborg zum aktuellen Ausbildungssystem in Schweden, das die Regierung erst vor wenigen Jahren stark veränderte, fördern die neue Bestimmung die Trennung zwischen Akademikerfamilien und Arbeiter- sowie Einwandererfamilien, da nur noch derjenige die nötige Punkteanzahl zum Universitätszugang erreicht, der auch zu Hause darauf vorbereitet wird.

Im Idealfall müssen sich bereits Kinder in der Grundschule entscheiden, ob sie später eine Hochschule oder Universität besuchen wollen, denn nur wer sich von Beginn an auf Sprache und Mathematik spezialisiert, erreicht später die nötige Punktzahl für eine Zulassung. Wer dagegen in Sozialwissenschaften oder anderen Bereichen stärker ist, steht letztendlich vor verschlossenen Türen.

Auch wenn sich die Anzeichen zu dieser sozialen Ungerechtigkeit bereits im Herbst 2006 zeigten, so wurde dieses Jahr deutlich, dass fast nur noch diejenigen zu einem Studium zugelassen werden, die einen direkten und zielgerichteten Weg gingen. Wer nachträglich bei Komvux seine Punkte erwerben wollte oder gar, wie früher, darauf hoffte, dass ihm die erworbene berufliche Kompetenz helfen würde, wurde enttäuscht und muss nun erleben, dass diese Leistungen nicht mehr zählen.

Herbert Kårlin

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