Dienstag, 18. Mai 2010

Ein neuer Fisch in den Kanälen Göteborgs

Beim diesjährigen Vallgravsmete in Göteborg, das jährlich zu Christi Himmelfahrt stattfindet und vor allem jungen Leuten das Angeln als Hobby näher bringen soll, wurde dieses Jahr an der Feskekôrka ein unerwarteter Fang an Land gezogen, der erneut beweist, dass sich das Wassermilieu Schwedens ändert.

Einer der Fischer hatte eine Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) an der Angel, einen Fisch, der ursprünglich nur im Kaspischen Meer und dessen Flussmündungen vorkommt und am Grunde der Gewässer lebt. Der bis zu 25 cm lange Speisefisch ernährt sich vor allem von kleinen Krebsen, Würmern und Fischeier. Falls sich der Fisch vermehrt und permanent im Rosenlundskanal in Göteborg ansiedelt, ist zu befürchten, dass dort einheimische Fischarten verdrängt werden.

Veränderungen im Meeresmilieu, die einheimische Arten bedrohen, wurden während der letzten Jahren immer häufiger an der schwedischen Westküste entdeckt. Die japanische Auster (Crassostrea gigas) ist dabei einheimische Austern völlig zu verdrängen, die Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) bevölkert immer grössere Strecken der schwedischen Küste und die Rippenqualle (Mnemiopsis gardeni) bedroht bereits Fischbestände Skandinaviens.

Herbert Kårlin

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