Freitag, 11. Juni 2010

Verfolgte Iraker werden aus Göteborg ausgewiesen

Seit dem Jahr 2005 hat sich die Situation für irakische Flüchtlinge in Schweden kaum verändert. Die Mehrheit ihrer Anträge auf Asyl wird abgelehnt, obwohl das Migrationsverket, das schwedische Ausländeramt, weiß, dass sich in Schweden nahezu 5000 Iraker ohne Papiere aufhalten, die nach ihrer Rückkehr in den Irak Verfolgungen ausgesetzt sind und bereits ausgewiesenen Iraker im ursprünglichen Heimatland selbst schon getötet wurden.

Die Aktion 2010, in der sich vor allem die Kirchen in den Göteborger Stadtteilen Bergsjön, Angered und Lundby engagieren, versuchen seit dem Jahre 2005, damals unter dem Namen Påskuppropet, Irakern dabei zu helfen ihre Asylanträge neu prüfen zu lassen. Nur knapp 2% der Fälle werden von den Behörden neu aufgenommen, wobei der Rest der Asylanten teilweise pauschal abgeschoben wird. Zu einem Großteil handelt es sich dabei um Christen, die im Irak sehr starken Repressalien ausgesetzt sind.

Die Aktion 2010, die verfolgten Flüchtlingen auch dabei hilft in der Anonymität zu verschwinden, kann die Situation dieser Personen nicht tatsächlich verbessern, da papierlose Anonymität auch in Schweden Armut bedeutet und eine permanente Angst von den Behörden aufgegriffen zu werden um in den Irak ausgewiesen zu werden. Heute sind es bereits fast 5000 Iraker, die versteckt irgendwo in Schweden auf ständige Hilfe angewiesen ist und ohne Änderungen im Verhalten des Migrationsverkets wird die Zahl noch steigen.

Herbert Kårlin

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