Freitag, 10. August 2012

Probleme und Überraschungen bei Way out West

Als gestern Nachmittag das diesjährige Musikfestival Way out West in Göteborg begann, kam es auch zum bereits üblichen Problem mit ungültigen Tickets, die hunderte von Festivalbesuchern über den Second-Hand-Markt gekauft hatten. Das Problem war indes nicht, dass die Eintrittskarten falsch waren, sondern vielmehr, dass sie mit gestohlenen Kreditkarten gekauft worden waren und die Besitzer dies mittlerweile bemerkt hatten. Wie schon die vorhergehenden Jahre, so sind die Verantwortlichen von Way out West auch dieses Jahr strikt und bieten den Geschädigten weder einen kostenlosen Eintritt, noch gewähren sie Rabatt auf neue Tickets, und verweise darauf sich an den Betrüger zu wenden, der in 99 Prozent der Fälle nicht mehr ausfindig gemacht werden kann.

Auch die Stadt Göteborg ist erneut in die Kritik geraten, da man dort zwar von indirekten Gewinnen spricht, von einer Aufwertung der Stadt und von Arbeitsplätzen während des Festivals, sich aber grundsätzlich weigert zu erzählen wie viel die Stadt dafür bekommt, dass sie einen öffentlichen Platz tagelang absperrt und wie die Verträge zwischen Way out West und Göteborg aussehen. Nicht verwunderlich daher, dass immer mehr Bürger der Stadt daher an Vetternwirtschaft, Hintertüren und geheimen Absprachen denken. Die Stadt Göteborg könnte nur daran gewinnen einmal wirklich offen zu ihren Steuerzahlern und Wählern zu sein, statt mit „Top Secret“ zu antworten.

Und auch eine positive Initiative der Veranstalter von Way out West gerät in die Kritik, denn zu Festivalbeginn erfuhren alle Künstler und Besucher des Festivals, dass im gesamten (eingezäunten) Festivalgebiet ausschließlich vegetarisches Essen angeboten wird um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Kritik dabei betrifft vor allem die späte Ankündigung, aber scheint für viele auch nur eine merkwürdige Doppelmoral aufzuzeigen, denn rund um den Festivalplatz gehören Hamburger zu den meist angebotenen Gerichten.


Herbert Kårlin

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