Dienstag, 29. Oktober 2013

Göteborger Führungsschicht rein nordischen Ursprungs

Auch wenn rund 30 Prozent der Göteborger nicht nordischen Ursprungs sind, also entweder selbst außerhalb des nordischen Raums geboren sind oder beide Elternteile dort geboren sind, und Göteborg regelmäßig von Integration und gleichen Chancen für alle spricht, so sucht man in der Führungsschicht der Stadt vergebens einen leitenden Chef, der nicht in den nordischen Ländern geboren ist. Auch im Niveau, das zu einer dieser Positionen führen kann sind nur wenige höhere Angestellte zu finden, die im Grunde 30 Prozent der Bevölkerung repräsentieren sollen.

Nach den nordischen Chefs und der Führung der Stadt handelt es sich bei dieser Situation allerdings nicht um Diskriminierung, sondern man sucht die Entschuldigung bei einer ungleichen Ausbildung und findet andere Ursachen, vergisst dabei jedoch, dass sich dieses Situation im gesamten Gefüge der Stadt zeigt, da man bei Bewerbungen mehr nach Empfehlungen und bereits bekannten Namen sucht als nach Kenntnissen, die vielleicht etwas anders gelagert sind als durch alteingefahrene Wege und daher eine Öffnung in die Zukunft Göteborgs zeigen würden.

Eines der größten Probleme ist natürlich, dass Ausbildungen in nicht nordischen Ländern oft große Unterschiede zu jenen in nordischen Ländern aufweisen und ein Vergleich nicht möglich ist. Statt dann die Kenntnisse aus anderen Ländern als Vorteil zu betrachten, werden diese meist abgewertet, was zum Ausschluss vieler Bewerber führt. Dies zeigt sich allerdings nicht nur in den Chefetagen der Stadt, sondern auch bei untergeordneten Ämtern und in der Privatwirtschaft, denn auch dort findet man keine 30 Prozent nicht nordische führende Angestellte, sondern eine Quote, die sehr weit darunter liegt.

Herbert Kårlin

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