Mittwoch, 2. Oktober 2013

Volvo und Göteborg ziehen nicht am gleichen Strang

Der Kommunikationsdirektor des Göteborger Autoherstellers Volvo war bestürzt als er vernehmen musste, dass die Stadt Göteborg in Brüssel deutlich zeigte, dass die Stadtverwaltung das Auto negativ sieht und propagiert, dass die Göteborger ihre Fahrzeuge zu Hause lassen sollen, was man auch damit übersetzen kann, dass Autos als überflüssig angesehen werden, da es öffentliche Verkehrsmittel gibt. Natürlich weisen die führenden Politiker diese Aussage zurück, denn Volvo ist einer der wichtigsten Arbeitgeber Göteborgs.


In der Tat will jedoch die Stadtverwaltung alle Autos aus der Stadt verbannen, was sich nicht nur an der ständig geringer werdenden Anzahl an Parkplätzen und den Parkzeiten von maximal 30 Minuten in der Innenstadt zeigt, sondern auch an der aggressiv geführten Umweltpolitik. Sicher muss die Luft in der Stadt besser werden, aber dies ist kaum möglich, so lange 45 Prozent der Bewohner sagen, dass sie auf ihre Autos angewiesen sind, da die öffentlichen Verkehrsmittel vollkommen unsinnig geplant sind und keine Alternative bieten. Zudem liegen alle Einkaufszentren außerhalb der Stadt, die nur mit einem Auto anzufahren sind.

Dass ausgerechnet Göteborg eine autofeindliche Politik betreibt, ist ohnehin ein problematisches Thema, denn Steuern und Arbeitsplätze bietet vor allem Volvo, der Autohersteller der Stadt. Ohne Volvo werden sich die finanziellen Probleme der Stadt, die auch die Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel bei etwa 1000 Kronen für die Innenstadt sieht, nur noch größer, denn die gigantischen Projekte der Stadt für Infrastruktur und 400-Jahresfeier hängen von den Einnahmen ab, also vom Verkauf von Autos, auch nach Göteborg.

Copyright: Herbert Kårlin

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