Montag, 14. Oktober 2013

Kulturhistorisch interessantes Haus in Göteborg verfällt

Seit dem Jahre 2005 ist das Gebäude Bangatan 10 im Göteborger Stadtteil Majorna in einem so schlechten Zustand, dass das Haus dringendst renoviert werden muss, denn bereits um diese Zeit lagen elektrische Leitungen im Treppenaufgang offen, Balkone riskierten einzustürzen und die Fassade bröckelte stückweise ab. Auf Klagen der Mieter und des Mieterbunds reagierte der Besitzer erst überhaupt nicht und 2011 stellte er dann den Antrag auf Abriss, da er glaubte damit die Mieter loszuwerden und durch einen Neubau seine Einnahmen aufbessern zu können.

Als dem Besitzer dieser Antrag im folgenden Jahr abgelehnt wurde, war das Haus bereits weiter zerfallen, aber an eine Renovation wollte er sich dennoch nicht machen. Der Geruch im Treppenhaus wurde fast unaushaltbar, Ratten zogen im Keller ein und wilde Tauben begannen den Dachstuhl zu benutzen. Keine Klage hatte Erfolg, aber die Mieter wollten in ihrem Haus bleiben und dafür kämpfen, trotz der steigenden Probleme.

Bereits im Jahr 2012 entschlossen sich dann die Briefträger auf Grund der Risiken, die immer deutlicher wurden, die Postverteilung einzustellen und da der Besitzer nicht genügend Mülltonnen für die Mieter zur Verfügung stellt, sammelt sich der Abfall bereits im Hof des Hauses. Da sich der Vermieter für Ämter und Mieterverband unzugänglich macht, ist kaum etwas gegen ihn zu unternehmen. Allerdings riskiert er nun eine Strafandrohung, da das Haus als kulturell schützenswert eingestuft ist. Aber auch wenn das Haus Bangatan 10 gegenwärtig im Fokus steht, so ist eine ähnliche Situation immer häufiger in Göteborg zu finden.

Herbert Kårlin

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