Mittwoch, 15. Januar 2014

Das Sahlgrenska findet keine Krankenschwestern

Im vergangenen Jahr musste das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg knapp 20 Millionen Kronen bezahlen um über Leiharbeitsunternehmen die nötigen Krankenschwestern zu finden, damit der Betrieb mehr oder weniger reibungslos in Gang bleiben konnte, eine Situation, die sich in den kommenden Jahren noch bedeutend ausdehnen kann, denn auch wenn das Sahlgrenska ständig fest angestellte Krankenschwestern sucht, so gibt es nur wenige, die sich für diese Stellen interessieren.

Eine der Ursachen ist bereits, dass eine Krankenschwester nach abgeschlossenem Studium im Sahlgrenska gerade einmal 21.800 Kronen brutto verdient, etwa die Summe, die schon eine Hilfskrankenschwester von einem Leiharbeitgeber erhält. Aber trotz der hohen Kosten, der verringerten Patientensicherheit und der Notwendigkeit zahlreiche Überstunden zu bezahlen, weigert sich das Göteborger Krankenhaus den Forderungen der jungen Krankenschwestern nachzukommen und ihnen ein Anfangsgehalt von 24.000 Kronen zu bieten.

Das zweite Problem warum sich kaum eine Krankenschwester beim Sahlgrenska bewirbt, liegt daran, dass die Arbeitssituation und der Stress für fest angestelltes Personal teilweise die Grenzen der Leistungsfähigkeit sprengt, denn einen längeren Urlaub im Sommer zu bekommen ist nahezu ausgeschlossen, jedes zweite Wochenende am Arbeitsplatz zu sein und dann auch noch Überstunden zu leisten, kann kaum als Attraktion bezeichnet werden, um nicht vom Frust zu sprechen, wenn eine sogenannte Stafettenkrankenschwester dann, bei günstigeren Bedingungen, auch noch mehr verdient als eine Krankenschwester, die bereits jahrelang im Sahlgrenska arbeitet.

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen