Mittwoch, 10. September 2014

Arm und Reich driftet in Göteborg auseinander

Auch wenn der linke Stadtrat in Göteborg permanent davon spricht die Segregation abzubauen und von einer sogenannten Mischstadt träumt in der Arm und Reich nebeneinander wohnen und Migranten sich mit alteingesessenen Schweden mischen, wo religiöse oder kulturelle Unterschiede keine Rolle mehr spielen, zeigt ein Blick hinter die Kulissen, die Journalisten der Göteborgs-Posten wagten, ein völlig anderes Bild und die Kluft zwischen Arm und Reich driftete während der sozialistischen Steuerung der Stadt weit auseinander.

Blick auf Långedrag

Die Journalisten der Göteborger Tageszeitung verglichen die Nobelgegend Långedrag mit der Atmosfärgatan im Außenbezirk Bergsjön und stellten dabei fest, dass die Einkommenskluft zwischen den beiden Gegenden nun vier Mal so hoch ist wie noch vor 20 Jahren, da die Bewohner der Straße in Bergsjön heute im Durchschnitt pro Jahr nur noch etwas über 80.000 Kronen verdienen, fast 17.000 Kronen weniger als im Jahr 1994, selbst wenn man den Wertverlust des Geldes nicht beachtet. Ein Bewohner in Långedrag verdient die gleiche Summe bereits nach sechs Wochen und käme wohl kaum mit dem Einkommen eines Bewohners in Bergsjön aus.

Entsprechend ist der Unterschied auch in anderen Bereichen, denn in Långedrag besitzen 92 Prozent der Bewohner ihre „Luxusvilla“, die teilweise direkt ans Wasser führt und in der Atmosfärgatan müssen 100 Prozent der Bewohner monatlich eine Miete bezahlen - und in Långedrag haben 69 Prozent der Einwohner eine Universität oder eine Hochschule besucht, während es in der Atmosfärgatan gerade einmal 20 Prozent sind. Noch stärker fällt der Unterschied bei der Arbeitslosigkeit auf, denn in Långedrag findet man gerade einmal zwei Prozent Arbeitslose und in der Straße am Stadtrand ganze 25 Prozent, eine Situation, die sich auch in den kommenden Jahren kaum ändern wird, da die Stadt kaum plant in Långedrag billige Mietwohnungen zu bauen und die Einkommenspolitik bei Firmen und Gewerkschaften liegt.

Copyright: Herbert Kårlin

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