Sonntag, 21. September 2014

Bestechung kennt in Göteborg keine Grenzen

Bereits im Jahre 1982 führte der Stadtrat in Göteborg eine Policy ein, die den Angestellten in allen städtischen Ämtern klar machen sollte, dass sie keinerlei Relationen eingehen oder akzeptieren sollen, die ihre Integrität in Frage stellt und bei der der Verdacht aufkommen könnte, dass sie sich in irgend einer Weise von Lieferanten oder möglichen zukünftigen Lieferanten beeinflussen lassen. In der Abteilung Park und Natur scheint diese Information allerdings auch zwei Jahre später noch nicht angekommen zu sein.


Als die Firma Hanson & Möhring daher eine dreitägige Reise zu einem Selbstkostenpreis nach Deutschland anbot, fanden sich neun Vorgesetzte der Park- und Naturverwaltung, die zu je 4900 Kronen an der Reise teilnahmen, Geld, das natürlich der Steuerbezahler aufbringen muss. Das Ziel der Reise sollte sein, dass die Gruppe aus Göteborg mehr über Streusalz erfährt, über das Produkt, das Hanson & Möhring nach Göteborg liefert. Dass ein Hersteller vor allem möglichst viel verkaufen will, schien den führenden Angestellten nicht durch den Kopf zu gehen, oder sie hatten vergessen, dass Göteborg das Ziel hat die Menge an Streusalz so weit wie möglich zu reduzieren.

Auch wenn man darüber diskutieren kann, ob diese Information auf andere Weise nicht billiger zu erhalten sei und eine breitere Schicht treffen könnte, denn knapp 45.000 Kronen sind eine bedeutende Summe, so stellt sich natürlich bei der Lektüre des Programms eine andere Frage, denn einer der Punkte ist ein Besuch im Bordershop in Puttgarden, damit sich der bildungssüchtige Stab an Alkohol eindecken kann. In welchem Zusammenhang dies mit einer Information über Streusalz zu verbinden ist, darüber schweigen Veranstalter und Teilnehmer. Die Frage ist nun wie der neue Stadtrat Göteborgs mit restriktiver Alkoholpolitik auf diese Reise reagieren wird.

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

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