Mittwoch, 19. Februar 2014

1800 Arbeitsstellen in Göteborg

Als das Göteborger Arbeitsamt gestern in der Svenska Mässan zur Arbeitsmarkmesse einlud, konnte man 1200 Besucher zählen, die auf der Suche nach einer Arbeitsstelle waren und zählte in der Tat 1800 Angebote an den verschiedensten Ständen. Man könnte also denken, dass jeder Besucher auch seine Traumstelle fand, zumal mehr Angebote als Nachfragen vorhanden waren.

Bei einer genaueren Analyse sah die Realität jedoch etwas anders aus, denn bei der Mehrheit der angebotenen Stellen handelte es sich ausschließlich um Tätigkeiten in Restaurants und Cafés, also schlecht bezahlt bei teilweise unmöglichen Arbeitsstunden und zudem, in den meisten Fällen, ohne Hoffnung auf einen festen und dauerhaften Arbeitsvertrag. Für viele Jugendliche ist dies die einzige Chance überhaupt eigenes Geld zu verdienen, aber um einen Traumjob handelt es sich dabei nur selten.

Wer mit einer höheren Ausbildung zur Messe kam, konnte natürlich an diesen Angeboten vorbei gehen und landete dann bei Leiharbeitsunternehmen, die auch Bürokräfte und qualifiziertes Personal suchen, allerdings oft auch nur um ein etwas wages Versprechen abzugeben und vor allem einige Perlen zu suchen und um die Database für einen eventuellen zukünftigen Bedarf zu ergänzen, denn falls der Aufschwung kommen sollte und Firmen dringend Personal benötigt, das nicht übernommen werden muss, müssen Leiarbeitunternehmen bereit stehen. Von den über 25.000 eingetragenen Arbeitslosen Schwedens scheint die Mehrheit allerdings auch nichts anderes von der Messe erwartet zu haben.

Copyright: Herbert Kårlin

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