Montag, 10. Februar 2014

Eisenbahntunnel zerstört U-Bahn-Pläne

Da das Göteborger Straßennetz im Grunde nicht für den Autoverkehr und gleichzeitig die öffentlichen Verkehrsmittel geeignet ist, wurde in der Geschichte der Stadt bereits dreimal über den Bau einer U-Bahn diskutiert. Erstmals tauchte der Plan 1934 auf als man eine Zukunftsvision der Stadt entwickelte und letztmals erwägte man den Bau der U-Bahn im Jahre 1967. Immer war das Problem, dass die Kosten zu hoch und nicht mit Sicherheit berechenbar waren und zum anderen der Untergrund der Stadt aus Lehm und Granit große Schwierigkeiten beim Tunnelbau verursachen könnte. An das steigende Wasserniveau dachte man damals noch gar nicht erst.

Als der aktuelle Stadtrat nun die Idee hatte einen Eisenbahntunnel unter der Stadt zu schaffen, obwohl bisher keine der früheren Fragen geklärt wurde, ging alles sehr schnell und Zweifler wurden als Phantasten hingestellt. Tatsache ist jedoch, dass unter Göteborg nur eine Eisenbahn oder eine U-Bahn Platz haben wird und die Stadtplaner daher berechnen sollten ob unterirdische Eisenbahn oder U-Bahn einen größeren Vorteil für die Bevölkerung und die Verkehrssituation liefern, falls überhaupt eine der Lösungen realisierbar sein sollte.

Ein U-Bahnnetz könnte natürlich mehr Personen in kürzerer Zeit ans Ziel bringen als die heutigen Busse und Straßenbahnen, aber es könnte natürlich schwierig werden in einer Stadt mit Kanälen und engen Straßen den Bau auf sinnvolle und für Gebäude ungefährliche Weise durchzuführen. Die unterirdische Eisenbahnlinie wiederum kann mit seinen Vibrationen auf Granit ebenfalls die Bausubstanz beeinträchtigen, davon abgesehen, dass diese Lösung kaum mehr Reisende anzieht, sondern lediglich mehr Bahnstationen schafft, denn etwa 90 Prozent der Personen, die heute mit dem Auto in die Stadt fahren, wohnen an Randgebieten und werden von öffentlichen Verkehrsmitteln gar nicht erst berührt, noch weniger von einer unterirdischen Eisenbahn.

Copyright: Herbert Kårlin

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