Montag, 11. August 2014

Wohnungsnot in Göteborg

Seit Monaten verspricht die Stadtverwaltung in Göteborg in Zukunft für mindestens 5000 neue Wohnungen pro Jahr zu sorgen, denn bis 2035 sollen auf diese Weise 100.000 zusätzliche Wohnungen geschaffen werden die der aktuellen Wohnungsnot, zumindest teilweise, ein Ende bereiten sollen. Allerdings weicht dieses Versprechen von den tatsächlichen geplanten Wohnungen der kommenden Jahre weit ab und zeigt eine leere Luftblase, die lediglich Wähler für die Kommunalwahlen im September anziehen soll.

Wenn man gegenwärtig einen Blick in den aktuellen Bebauungsplan wirft, so stellt man fest, dass auch in den kommenden Jahren nur die übliche Menge an Wohnungen geplant ist, nämlich die Hälfte der versprochenen Wohnungen, denn auch in Zukunft kann man nur mit etwa 2500 neuen Wohnungen pro Jahr rechnen, einer Menge, die nicht einmal ausreicht um das Bevölkerungswachstum der Stadt auszugleichen. Auch in Zukunft wird daher ein Wohnungssuchender jahrelang auf eie Wohnung warten müssen, wobei sich die Warteschlangen sogar noch verlängern werden.

Dass der Wohnungsbau auch in Zukunft sehr träge vor sich gehen wird, ist natürlich auch ein Hindernis für das wirtschaftliche Wachstum der Stadt, denn ohne weitere Büroräume können sich nur wenige neue Firmen ansiedeln und hochspezialisierte Unternehmen haben schon heute Probleme damit Fachkräfte zu finden, da auch Angestellte erst eine Wohnung in der Nähe ihrer Arbeitsstelle brauchen bevor sie eine Stelle annehmen können. Statt einem Aufschwung wird Göteborg daher den beiden anderen Großstädten Schwedens mehr und mehr hinterherhinken und dabei in so manchem Bereich sogar den Anschluss verpassen so dass die kommende 400-Jahrfeier im Jahre 2021 kaum zum Feiern Anlass geben wird.

Copyright: Herbert Kårlin

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