Donnerstag, 14. August 2014

Eine neue Brücke über den Wallgraben in Göteborg

Als das Bauamt in Göteborg, nach über 100 Jahren, am Dienstag die erste neue Brücke vorstellte, die in zwei Jahren, wenn auch nur für Fußgänger, in der Nähe der Feskekôrka über den Wallgraben führen soll, war die Reaktion der Bewohner der Stadt kaum gespalten, denn die absolute Mehrheit der Einwohner hält die Brücke bereits auf den ersten Skizzen für hässlich, obwohl sie von Göteborg mit futuristischer Architektur geradezu überrollt werden.

Illustration: Stadsbyggnadskontoret Göteborg

Natürlich soll die neue Brücke mehrere Voraussetzungen erfüllen, sie soll eine Nähe zum Meer zeigen, ein modernes Bauwerk bilden, in die Zukunftsvision passen und im Jubiläumsjahr 2021 als Beispiel modernsten Brückenbaus Geschichte schreiben. Das Design der Brücke ist, zur Abwechslung, sogar einzigartig, denn die Brücke soll eine landende Möwe darstellen, die sich über dem Wallgraben niederlässt. Für den Betrachter ist das Symbol sogar mehr oder weniger sichtbar, vor allem falls die Brücke den Namen „Möwenbrücke“ erhalten sollte.

Erstmals in Schweden soll eine diagonale FRP-Brücke (Faserverstärkte Polymere) im Werte von 26 Millionen Kronen entstehen, die in einem Stück über den Wallgraben gelegt wird, einem Material, das sonst für den Bau von Windkraftwerken und Booten eingesetzt wird. In der Frage ob diese Brücke auch in das Stadtmilieu passt, gehen die Meinungen von Bürgern und Bauamt weit auseinander. Sicher ist jedoch, dass die Passage im Winter problematisch werden kann, da das geschlossene System ideal für Packschnee ist, der kaum entfernt werden kann und der Windkanal die Vereisung der Brücke fördert.

Copyright: Herbert Kårlin

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