Dienstag, 9. Juli 2013

Ein Windpark vor Göteborg wird zur Umweltbombe

Ein Gutachten, das nun dem Umweltgericht in Vänersborg vorgelegt wurde, bestätigt, dass der Bau eines Windparks im Hakefjord in den Schären vor Göteborg ein bedeutendes Umweltrisiko darstellt, denn seit 100 Jahren wird dort Hafenschlick auf dem Meeresgrund gelagert, was bedeutet, dass die hochgiftigen Massen der früheren Jahre nur von einer relativ dünnem Neuschlick überdeckt ist, der jedoch immer noch für die Umwelt giftige Stoffe beinhaltet, wenn auch in einem offiziell zulässigen Masse.

Nach dem Gutachten ist der Grund des Hakefjords heute schon eine Zeitbombe, da die starke Strömung am Meeresgrund selbst ohne zusätzliche menschliche Einflüsse langsam abgetragen wird und daher in absehbarer Zeit extrem giftige Stoffe freigesetzt werden, die einen bedeutenden Einfluss auf die Meeresökologie eines sehr großen Gebietes haben wird. Dieses Problem wird noch erschwert, da der Göteborger Hafen auch in Zukunft das Hafenbecken ausbaggern darf und damit weiterer giftiger Schlick in der Nähe und im Gebiet des geplanten Windparks verbreitet wird.

Nach dem Gutachten ist es zwar nötig in Zukunft im Göteborger Raum auf mehr Windkraft zu setzen, jedoch auf keinem Fall im Hakefjord, da dort bei den notwendigen Bohrungen der giftigste Teil des Schlicks, der dort bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelagert wurde, unmittelbar freigesetzt wird. Durch die Strömungen würde dies dazu führen, dass in großen Gebieten der Göteborger Schären der Fischfang vollkommen verboten werden müsste und ein Teil des Meereslebens abgetötet würde. Insbesondere die Grünen und die Sozialdemokraten Göteborgs wollen den Windpark im Hakefjord bisher auch gegen den Widerstand der Bevölkerung bauen.


Herbert Kårlin

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