Donnerstag, 12. September 2013

Steigender Lehrermangel bedroht Göteborgs Schulen

Während man auf schwedischem Niveau feststellt, dass innerhalb der kommenden zehn Jahre 25 Prozent aller Lehrer pensioniert werden, zeigt sich die Situation in Göteborg noch negativer, denn hier werden in der gleichen Zeit sogar 30 Prozent der Lehrer aus dem Berufsleben ausscheiden, was bedeutet, dass innerhalb von zehn Jahren mindestens 2600 Lehrer in Göteborg angestellt werden müssen nur um die heutige Personalstärke zu halten.

Wie Göteborg dieses Problem angehen wird, ist indes ungewiss, denn kaum ein Beruf wurde in den letzten Jahren so unbeliebt wie der Beruf eines Lehrers, denn die schlechte Bezahlung und der steigende Arbeitsdruck führen sogar dazu, dass 60 Prozent der aktuellen Lehrer die nächste Chance nutzen wollen um von ihrem Beruf abzuspringen. Aber gerade von Lohnerhöhungen will Göteborg nichts wissen, da Schulen eher billiger werden sollen statt ein höheres Budget zu bekommen.

Weder die schwedische Regierung, noch die Gemeinden wollen die ernste Situation einsehen, obwohl selbst an den Hochschulen bereits heute in manchen Lehramtsfächern kaum noch Bewerber vorhanden ist und 16 Prozent der Grundschullehrer sowie 25 Prozent der Gymnasiallehrer kein Lehrerzertifikat haben und daher an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen müssen oder aber mangels Qualifikation zu einem anderen Beruf greifen werden. Ohne Änderungen der Ausbildungspolitik werden in Göteborg bald wieder Klassen mit über 30 Schülern an der Tagesordnung sein.

Herbert Kårlin

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