Donnerstag, 3. Mai 2012

Geschützte Insekten im Västra Götaland bedroht

Nur an zehn Stellen Schwedens findet man heute noch die seltene Steinfliege Nemura Dubitans, die es bereits in zahlreichen Gegenden Europas auf die Rote Liste geschafft hat. Eine dieser Gegenden mit dem seltenen Insekt befindet sich im westschwedischen Härryda, nahe einer Neubausiedlung. Nun soll die Heimat dieser Steinfliegen durch eine Abwasseranlage ökologisch umgewandelt werden, obwohl die Gemeinde im Västra Götaland die Aufgabe hat so seltene Tiere wie die Nemura Dubitans zu schützen.

Nahe des Baugebietes findet man heute noch ein kleines natürliches Sumpfgebiet mit einigen kleinen Bächen, die von natürlichen Quellen des nahen Waldes gespeist werden, ein ideales Gebiet für die seltenen Insekten, die sich hier ungestört vermehren konnten. Schon bald soll dies, nach mehrheitlichem Beschluss der Gemeinde Härryda, nun anders werden und der menschliche Egoismus über den Naturschutz gestellt werden.

Härryda muss natürlich dem Regenwasser im Wohngebiete einen Abfluss bieten und hat nun, obwohl es dafür auch andere Stellen gibt, genau jenes Gebiet für einen Dammbau gewählt, der das verunreinigte Regenwasser aufnehmen soll, einen Platz, der ideal für die Nemura Dubitans ist, die die kleinen Rinnsale benötigen. Ein höheres Wasserniveau und das verunreinigte Wasser der Straßen mit Umweltgiften, das sich in Zukunft dort befinden soll, sind ein Todesurteil für die Insekten. Für Härryda sind die Steinfliegen jedenfalls eher eine gesundheitliche Gefährdung als schützenswerte Insekten, auch wenn es diese heute kaum noch in Schweden zu entdecken sind.
Herbert Kårlin

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