Sonntag, 27. Mai 2012

Heimliche Räume öffnen sich in Göteborg


Jedes vierte Jahr öffnet das „Statens Fastighetsverk“, das einige der bedeutendsten Bauten der Geschichte Schwedens verwaltet, eine Auswahl ihrer Gebäude für einen einzigen Tag für die Allgemeinheit, um sie dann wieder für unbestimmte Zeit zu schließen. Meist handelt es sich dabei um Gebäude und Anlagen, die man aus Sicherheitsgründen nicht permanent öffnen kann oder aber dass sich der finanzielle Aufwand nicht lohnt sie ständig mit Personal zu besetzen.

Nach acht Jahren wurde am gestrigen Samstag nun das Fort Oscar II. in Göteborg wieder einmal geöffnet, dieses Mal sogar mit einigen Räumen, die auch 2004 verschlossen geblieben waren und daher zum ersten Mal von privaten Besuchern genauer betrachtet werden konnten. Der Ansturm auf die lange geheim gehaltene Verteidigungsanlage an der Mündung des Göta älv war enorm, so dass man sich gerade einmal schrittweise durch die dunklen und feuchten Räume schlängeln konnte, aber dennoch mit Sicherheit einiges verpasste.

Das Oscar II. Fort wurde vollständig in den Berg gesprengt, so dass es bei seiner Fertigstellung im Jahre 1907 als die modernste Verteidigungsanlage Schwedens galt und geradezu unsichtbar war. Auch wenn die gesamte Anlage bereits in den 30er Jahren dann als veraltet galt, so wurde sie aufrecht gehalten und sollte noch während des Zweiten Weltkriegs eine deutsche Invasion in Göteborg verhindern. Seit das Fort im Jahre 1955 keine militärischen Dienste mehr leistet, liegt die Anlage als Pensionär auf dem Västerberget und wird nur zu extrem seltenen Gelegenheiten geöffnet.

Herbert Kårlin

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