Freitag, 25. Mai 2012

In Göteborg wird Alkohol ins Haus geliefert

Nach dem Erfolg der zahlreichen Wein- und Whisky-Clubs Schwedens, die ihren Kunden Alkohol an die Haustür liefern und sich dadurch zur größten Konkurrenz der staatlichen Systembolaget entwickelten, will das staatliche Monopol nun auch den Weg zur Tür des Kunden finden. Falls sich die Geschäftsleitung nun endgültig zu diesem Schritt entscheidet, so wird Göteborg eine der Versuchsstädte werden.

Systembolaget will sich mit dieser Änderung den Gewohnheiten seiner Kunden anpassen, die immer häufiger online einkaufen und dabei gleichzeitig seinen Kundendienst verbessern. Ob diese Idee, die seit rund einem Jahr diskutiert wird, auch umgesetzt wird, hängt nun noch von zwei Gutachten ab und natürlich von der Stadt Göteborg, die sich erst kürzlich entschloss, wegen Alkoholproblemen die Öffnungszeiten in Nachtklubs zu verkürzen. Hält die Stadt es für problematisch, dass die Systembolaget Alkohol ins Haus liefert, so stirbt das Projekt bereits vor einem ersten Versuch.

Die erste Systembolaget wurde bereits 1850 gegründet, mit dem Ziel für die Gesundheit des Volkes zu arbeiten und den Alkoholkonsum so einzuschränken, dass Alkohol nur ein Genuss ist, aber nicht zum Berauschen führt. Wenn man die neuesten Verkaufszahlen der letzten drei Monate betrachtet, so stellt man fest, dass das Monopol der Idee ein Stück näher kam, denn der Absatz an Alkohol stieg in dieser Zeit nur um 1,1 Prozent und der Verkauf von alkoholfreien Getränken um 35,3 Prozent, wäre nur nicht die Geschichte der steigenden Absätze durch Schmuggelgut und Clubs.
Herbert Kårlin

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