Sonntag, 30. September 2012

Göteborger Forscher sucht Versuchskaninchen

Der Pharmakologe Arvid Carlsson, Forscher an der Universität Göteborg, der im Jahre 2000 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie erhielt, glaubt ein Medikament gefunden zu haben, das bei Kindern, die nach der Impfung gegen die Schweinegrippe an Narkolepsie erkrankten, Hilfe bieten kann. Es handelt sich dabei um ein Präparat, das normalerweise bei geringer Gehirnaktivität angewandt wird.

Arvid Carlsson sucht nun Kinder, die nach der Impfung an Narkolepsie erkrankten, und will sie mit dem neuen Mittel behandeln, auch wenn er weder weiß welche Nebenwirkungen bei der Einnahme auftauchen werden, noch ob das Medikament tatsächlich als Hilfe oder auch nur als sinnvoll betrachtet werden kann. Der Professor gibt daher auf kritische Fragen sofort zu, dass er Versuchskaninchen sucht, die freiwillig bereit sind an einem Experiment teilzunehmen.

Am Freitag fuhr er in diesem Zusammenhang nach Uddevalla, wo sich Familien treffen, deren Kinder in die Zielgruppe des Professors fallen. Carlsson will versuchen die Eltern und die Kinder davon zu überzeugen, dass sie bei den Versuchen nichts zu verlieren haben, aber alles gewinnen können. Er baut dabei vor allem darauf, dass einige der Kinder die starken Nebenwirkungen der Medikamente spüren, die sie gegenwärtig einnehmen und auf eine Heilung hoffen, egal wie hoch der Preis ist.

Herbert Kårlin

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