Dienstag, 18. September 2012

Schildbürgerstreich mit Göteborger Gaspreis

Obwohl der Gaspreis in ganz Schweden am sinken ist, müssen die 8000 Kunden des städtischen Unternehmens Göteborg Energi ab nächstem Jahr eine Erhöhung des Preises in Kauf nehmen, da man die Preise in Göteborg nicht dem Marktpreis anpassen kann und sehr wenig Flexibilität zeigt, weil eine Entscheidung im Mai des Jahres, als Gas relativ teuer war, für sämtliche verantwortlichen Instanzen als absolute Entscheidung gilt. Die Kunden stellen sich natürlich die Frage, ob man bei der umgekehrten Situation nicht anders denken würde und eine Sondersitzung einberufen würde.

Ab Januar müssen die Gas-Kunden von Göteborg Energie für Wärme einen Aufschlag von drei Prozent bezahlen und für den anderen Gasverbrauch sogar fünf Prozent. Nach der Grünen Kia Andreasson, die im Vorstand von Göteborg Energie sitzt, konnte man im Mai ja nicht wissen, wie sich die Preise entwickeln werden und sie erklärt gleichzeitig, dass man eine Entscheidung ja nicht fällen kann um sie dann wieder zurückzunehmen. Sie ist auch erstaunt darüber, dass der Stadtrat, in dem sie ebenfalls sitzt, nicht von dieser irreführenden Entscheidung informiert wurde, sondern dadurch blind die Empfehlung von Göteborg Energi abstempelt.

Um so merkwürdiger wird es natürlich, wenn die gleiche Kia Andreasson gegenüber Sveriges Radio erklärt, dass Göteborg Energi nach ihrer Policy billiger sein soll als die Konkurrenten und gleichzeitig meint, dass der Preis sich ja in fünf bis sechs Monaten wieder ändern kann. Bei einer entsprechenden Argumentation der grünen Führung Göteborgs muss man sich natürlich die Frage stellen, ob die Entscheidung zur Citymaut genauso gut überdacht und flexible ist wie jene bei Gaspreisen.

Herbert Kårlin

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